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„Die Al-Aqsa ist in Gefahr“ – Anatomie einer Lüge

25. Mai 2023

Chaim Lax, HonestReporting, 18. Mai 2023

Im Verlauf der letzten hundert Jahre ist eine der gefährlichsten Lügen, die aus der palästinensischen Gesellschaft auftauchten, die Behauptung, „Die Al-Aqsa ist in Gefahr“.

Diese Beschuldigung behauptet, die Juden/Zionisten/der Staat Israel plane die Al-Aqsa-Moschee zu zerstören und durch den dritten Tempel zu ersetzen.

Anders als andere Mythen, die über Israel und das jüdische Volk verbreitet werden, ist diese Verleumdung besonders gefährlich, da sie zu tödlicher judenfeindlicher Gewalt angespornt hat und weiter anspornt.

In diesem Text werden wir einen Blick auf die historische Entwicklung dieser bösartigen Verleumdung sowie ihren anhaltenden Einfluss auf die moderne palästinensische Gesellschaft werfen.

1921: Eine Lüge ist geboren

Das Märchen, Juden und Zionisten würden drohen die Al-Aqsa-Moschee zu zerstören, kann bis 1921 zurückverfolgt werden, kurz nach der Einrichtung des britischen Mandats Palästina.

Diese antisemitische Verleumdung wurde ursprünglich vom Großmufti von Jerusalem, Haddsch Amin al-Husseini fabriziert und verbreitet.

Für den Großmufti bestand der Zweck der Verbreitung dieser Verleumdung darin, gegen die Zionisten und die lokale jüdische Gemeinschaft aufzustacheln, seine politischen Gegner als diejenigen zu verhöhnen, die die Moschee zugunsten der Juden aufgeben würden und bei der Schaffung eines nationalen palästinensischen Ethos zu helfen.

Was anfangs ein palästinensisch-arabischer Mythos war, der sich auf das britische Mandat beschränkte, wurde schnell von Scheik Abd al-Qadir al-Muzaffar, einem muslimisch-religiösen Führer und palästinensischen Nationalisten, in andere Teile der muslimischen Welt verbreitet.

Von 1922 bis 1924 leitete al-Muzaffar verschiedene Delegationen zu großen muslimischen Gemeinschaften im Nahen Osten, Nordafrika und Indien, sammelte Geld für die Renovierung des Felsendoms und den Haram al-Scharif (von der die Al-Aqsa-Moschee ein Teil ist). In seinen finanziellen Aufrufen behauptete al-Muzzaffar auch, die gesammelten Gelder würden nicht nur für die Renovierungen verwendet werden, sondern auch für die „Verteidigung des Haram al-Scharif“.

Damit wurde die Verleumdung jüdischer Bedrohungen der Al-Aqsa-Moschee vom britischen Mandat Palästina in die weitere muslimische Welt exportiert.

Die 1920-er Jahre hindurch durchdrang die Lüge die „Al-Aqsa ist in Gefahr“ die gespannte Atmosphäre, die innerhalb des britischen Mandats existierte. Zum Beispiel wurde, nachdem an der Westmauer ein religiöser Teiler aufgestellt wurde, von der jüdischen Gemeinschaft ein Brief veröffentlicht, der offen erklärte, dies sollte nicht als Bedrohung der Moscheen gedeutet werden. Aber zwei Monate später verabschiedete die Allgemeine Muslim-Konferenz einen Beschluss, der als „Erklärung der Gefahr, die infolge der Ambitionen der Juden sie aus den Händen der Muslime zu reißen, die Moschee bedroht“ diente.

Diese Spannungen spitzten sich im August 1929 zu, als palästinensische Muslime, aufgestachelt von Gerüchten eines unmittelbar bevorstehenden jüdischen Komplotts zur Zerstörung der Al-Aqsa, durch das Land wüteten. Insgesamt wurden 133 Juden im Verlauf von sechs Tagen getötet, darunter 67 Mitglieder der uralten jüdischen Gemeinschaft in Hebron.

Während der 1930-er und 1940-er Jahre, als der politische Kampf um die Zukunft des Landes Israel eine weit wichtigere Rolle einnahm, wurde nahm die zentrale Rolle der Al-Aqsa-Moschee im palästinensischen nationalen Narrativs ab und damit auch die Verleumdung die Moschee sei in Gefahr von den Juden und Zionisten zerstört zu werden.

Mit der jordanischen Eroberung Ostjerusalems 1948 und dem Verbot der Juden in der Altstadt verschwand dann die Verleumdung praktisch aus der Öffentlichkeit.

Die Verleumdung taucht wieder auf: 1967 bis 2000

Nach Israels Befreiung von Ostjerusalem (einschließlich der Altstadt) 1967 kam die Verleumdung „die Al-Aqsa ist in Gefahr“ wieder auf, insbesondere in Jordanien und der palästinensischen Gesellschaft.

In den Jahren nach 1967 gab es zwei Ereignisse, die halfen die Popularität dieser Verleumdung auf der palästinensischen Straße zu festigen: 1969 legte ein Australier namens Denis Rohan, der unter einer Psychose litt, Feuer an der Al-Aqsa-Moschee, das die Gebetshalle beschädigte.

Dann eröffnete ein israelischer  Amerikaner namens Alan Goodman mit seinem von der Armee ausgegebenen Gewehr das Feuer im Hof der Moschee, tötete zwei Menschen und verletzte mehrere weitere.

Obwohl sowohl Rohan als auch Goodman alleine handelten und von Israel umgehend verhaftet sowie zu langen Gefängnisstrafen verurteilt wurden, halfen diese beiden Anschläge die Verschwörungstheorie zu füttern, die Al-Aqsa-Moschee sei von Juden, Zionisten und den Staat Israel bedroht.

Selbst heute wird Rohans Brandanschlag jedes Jahr überall in der muslimischen Welt als jüdischer Anschlag auf die islamische heilige Stätte begangen, ungeachtet der Tatsache, dass Rohan ein religiöser Christ war.

1990 inspirierte die Verleumdung „die Al-Aqsa ist in Gefahr“ 3.000 Menschen, sich auf dem Tempelberg zu versammeln, nachdem ein Gerücht verbreitet wurde, eine jüdische Organisation plane dorthin zu marschieren. Das entwickelte sich in die Oktober-Krawalle, die zum Tod von 17 Muslimen und einer Reihe Verletzten auf beiden Seiten führten.

1996 beschuldigten Yassir Arafat und die palästinensische Autonomiebehörde Israel nach der Öffnung eines Ausgangs der Westmauer-Tunnel im christlichen Viertel der Altstadt der vorsätzlichen Gefährdung der Al-Aqsa-Moschee. Das führte zu drei Tage langen Krawallen, bei denen 17 IDF-Soldaten und  rund 100 Palästinenser getötet wurden.

Etwa Mitte der 1990-er Jahre gewann die Verleumdung „die Al-Aqsa ist in Gefahr“ in der arabischen Gesellschaft stärker an Boden, als sie von Scheik Raed Salah und den nördlichen Zweig der Islamischen Bewegung in Israel aufgegriffen wurde.

Für Salah, der auch als „Scheik Al-Aqsa“ gekannt ist, ist die Verleumdung eine Tatsache als auch ein Mittel der Popularisierung seine Vision eines globalen Kalifats mit Jerusalem als Zentrum. Eine der bekanntesten Arten, wie Salah seine gefährliche Verschwörung verbreitet hat, ist die Einrichtung von „Die Al-Aqsa ist in Gefahr“-Kundgebungen in der nordisraelischen Stadt Um el-Fahm Mitte der 1990-er Jahre.

Einige der palästinensischen Terroristen, die Israelis angegriffen haben, haben an diesen Kundgebungen teilgenommen und sind von der Botschaft beeinflusst worden, dass sie gebraucht werden, um die Al-Aqsa gegen die Juden und den Staat Israel zu verteidigen.

Terror zur Verteidigung der Al-Aqsa: 2000 bis heute

Im September 2000 ging der damalige israelische Oppositionsführer Ariel Sharon den Tempelberg mit einem großen Kontingent Polizisten als Teil eines Besuchs der heiligsten Stätten des Judentums.

Bald danach nutzten Yassir Arafat und die palästinensische Autonomiebehörde Sharons Besuch als Vorwand eine zweite Intifada zu beginnen (auch als Al-Aqsa-Intifada bekannt).

Die Verleumdung „die Al-Aqsa ist in Gefahr“ war eines der Mittel, mit denen die Anstifter der Intifada in der Lage waren Palästinenser dazu anzuspornen Gewalt und Terrorismus gegen israelische Ziele zu verüben.

In dieser Zeit lautete eine beliebte Parole bei Palästinenser-Kundgebungen „Wir marschieren zur Al-Aqsa – Millionen Schahide (Märtyrer).“

Ein Jahrzehnt nach der zweiten Intifada, während des Anstiegs palästinensischer Gewalt und Terrorismus von Sommer 2014 bis Sommer 2016 wurden viele derer, die Gewalt betrieben, von den Vorwürfen angeregt, dass die Al-Aqsa-Moschee von der Zerstörung durch Juden und den Staat Israel bedroht werde.

Laut einer Studie waren 67 der 71 Palästinenser, die von April 2014 bis Mai 2016 in Jerusalem Terroranschläge begingen, von dieser Verleumdung beeinflusst.

Für viele dieser Terroristen führten viele andere Faktoren (psychologische Probleme, persönliche Probleme usw.) zusammen mit der ungezügelten Hetze innerhalb der palästinensischen Gesellschaft über die angebliche israelische Bedrohung der Al-Aqsa dazu, dass sie ihre Anschläge auf israelische Ziele im Namen der islamischen heiligen Stätte ausführten.

Da Gewalt und Terrorismus Mitte der 2010-er Jahre nachließen, wird die Verleumdung „die Al-Aqsa ist in Gefahr“ von offiziellen palästinensischen Medien in der Westbank wie im Gazastreifen weiter verbreitet.

Diese Propaganda, die in Nachrichtenprogrammen und Kindersendungen verbreitet wird, beinhaltet antisemitische Stereotype, die Adaptionen der in den Protokollen der Weisen von Zion und des Stürmers sind.

Viele der Behauptungen über israelische und jüdische Bedrohungen der Al-Aqsa sind Manipulationen der Realität. Zum Beispiel werden archäologische Grabungen um die Altstadt als Versuche betrachtet die Moschee von unten zu zerstören, während israelische Projekte zu Wiederbelebung der Mughrabi-Brücke (die den Tempelberg mit dem Platz vor der Westmauer verbindet) als Komplott betrachtet wird Soldaten zu erlauben die islamische heilige Stätte zu überrennen.

Mehr als 100 Jahre, nachdem es erstmals vom Großmufti von Jerusalem verbreitet wurde, dient die Verleumdung „die Al-Aqsa ist in Gefahr“ weiter als eine der populärsten Hetz-Botschaften gegen Juden und den Staat Israel.

Solange die Verleumdung weiterhin unwidersprochen verbreitet wird, wird sie die nächsten 100 Jahre und länger zu Hass, Mord und Terrorismus anspornen.

Die Westmauer: von antiken Steinen zum modernen Symbol

26. Januar 2023

Chaim Lax, HonestReporting, 19. Januar 2023

Wenn sie über die verschiedenen religiösen Stätten in der Altstadt von Jerusalem berichten, bezeichnen die internationalen Medien gelegentlich die Westmauer (auf Hebräisch: Kotel) fälschlich als „die heiligste Stätte des Judentums“.

Früher stellte HonestReporting diese Nachrichtemedien wegen dieses Fehlers zur Rede (siehe hier, hier und hier)  und wies darauf  hin, dass für das jüdische Volk der heiligste Ort in Wirklichkeit der angrenzende Tempelberg ist.

Wenn der Tempelberg der heiligste Ort des jüdischen Volks ist, warum gibt es ständige Verwirrung wegen der Westmauer? Und wenn sie nicht der heiligste Ort des Judentums ist, welche Bedeutung hat die Kotel dann heute?

In diesem Text werfen wir einen Blick auf die Geschichte der Westmauer sowie die wichtige Rolle, die sie im modernen Judentum spielt.

Die Westmauer: von den Römern zu den Osmanen

Im Jahr 20 v.Chr. unternahm König Herodes, der Herrscher Judäas, eine mutige archäologische Initiative: die Erweiterung des Tempelbergs.

Mit der Einebnung der Nordwestseite des Geländes und der Auffüllung von Teilen der umgebenden Täler verdoppelte König Herodes sie Fläche des Tempelbergs, womit er ihn von einem bescheidenen Ort der Verehrung in eine prachtvolles Meisterstück der Architektur machte.

Als Teil dieser Renovierungen wurde der Tempelberg an vier Seiten von Umfassungsmauern umgeben.

Als die Römer den Tempel im Jahr 70 n.Chr. zerstörten, blieben die Westmauer des Tempels, ließen sie auch die südliche und östliche Umfassungsmauer stehen. Die westliche Mauer des Tempelgebäudes wurde irgendwann vor dem siebten Jahrhundert zerstört

Nach der Zerstörung des Tempels und der Bar Kochba-Revolte (132-135 n.Chr.) verboten die Römer (und später die Byzantiner) den Juden die Stadt Jerusalem zu betreten. Während dieser Zeit beteten die Juden weiter auf dem Ölberg, der den Tempelberg überblickt, und an der südlichen und östlichen Umfassungsmauer, die als die Außenbezirke Jerusalems galten.

Zusätzlich wurde Juden erlaubt, einmal im Jahr, zu Tischa B’Av, einen Trauertag wegen der Zerstörung der jüdischen Tempel, auf den Tempelberg zu gehen.

Nach der muslimischen Eroberung Jerusalems im siebten Jahrhundert wurde Juden erlaubt in ihre heilige Stadt zurückzukehren und sie begannen an der westlichen Umfassungsmauer des Berges zu beten (nicht zu verwechseln mit der westlichen Tempelmauer). Diese Mauer ist die Westmauer, die wir heute kennen.

Mit Beginn des 10. Jahrhunderts gibt es eine Reihe historischer Berichte von Juden, die an der Westmauer beten. Zusätzlich gibt es Belege für eine Synagoge, die man als „Höhle“ kannte, die an der Mauer gebaut wurde und eines der wichtigsten Gebetshäuser  für die Juden Jerusalems war, bis sie von den Kreuzrittern am Ende des 11. Jahrhunderts zerstört wurde.

Während der Zeit der muslimischen Herrschaft vom 7. bis zum 16. Jahrhundert gab es unregelmäßig Zeiträume, in denen Juden in der Lage waren Jerusalem zu betreten und an der Westmauer zu beten sowie Zeiträume, in denen es Juden verboten war die heilige Stadt zu betreten.

Im 16. Jahrhundert gewann das osmanische Reich unter der Führung von Suleiman dem Prächtigen die Kontrolle über Jerusalem. Nach seiner Eroberung baute Suleiman die Mauern der Altstadt wieder auf und stellte den Felsendom wieder her.

Zusätzlich begrüßte Suleiman die Rückkehr der Juden nach Jerusalem und erkannt das Recht der Juden an der Westmauer zu beten an.

Nach einer Erdbeben-Katastrophe im Jahr 1546 räumte Suleiman den Schutt der zusammengebrochen Häuser aus dem Bereich, der der Mauer am nächsten lag und schaffte einen kleinen offenen Bereich (rund vier Meter breit und 28 Meter lang), damit die Juden dort beten konnten.

Vor der Einrichtung dieses Gebetsbereichs hatte Juden entlang der gesamten Westmauer gebetet, die sich tief ins muslimische Viertel erstreckte.

Abgesehen vom erleichterten Zugang zur Westmauer gab es drei weitere Gründe, warum die Mauer ein beliebter Gebetsort wurde, dass die südliche und östliche Umfassungsmauer des Tempelbergs in die neu gebauten Mauern der Altstadt eingebunden wurden, das Bevölkerungswachstum des jüdischen Viertels (das nahe an der Westmauer lag) und die Nähe der Westmauer zum Ort des Allerheiligsten auf dem Tempelberg.

Bis zum 16. Jahrhundert hatten die Juden aus verschiedenen religiösen und politischen Gründen aufgehört auf den Tempelberg zu gehen. Daher war statt am heiligsten Ort des Judentums zu beten, das Nächstbeste an der Stelle zu beten, die ihm am nächsten lag, also der Westmauer.

Während des 17. Jahrhunderts entwickelte sich jüdisches Gebet an der Mauer individuellem zu gemeinsamem Gebet.

Vor „Palästina“: Erkundung der ungebrochenen jüdischen Verbindung zum Tempelberg

16. Juni 2022

Akiva Van Koningsveld, HonestReporting, 2. Juni 2022

Vermeintliche israelische Bedrohungen der Al-Aqsa-Moschee, der drittheiligsten Stätte des Islam, gebaut auf den Ruinen des antiken jüdischen Tempels in der Altstadt von Jerusalem, sind schon lange ein Schlachtruf für palästinensischen Terrorismus gewesen. Beispielsweise wurde das Massaker von Hebron 1929, bei dem Araber 67 jüdische Einwohner der Stadt ermordeten, von Gerüchten ausgelöst, Juden würden planen die Kontrolle über die Moschee an sich zu reißen.

In jüngerer Zeit, nachdem der palästinensische Bewaffnete Raad Hazem am 7. April 2022 in Tel Aviv drei Israelis tötete und mehr als ein Dutzend weitere verletzte, waren Terrorgruppen schnell dabei den Anschlag mit der Behauptung in Verbindung zu bringen, die Heiligkeit der Al-Aqsa sei bedroht.

Internationale Medien perpetuierten in den letzten Wochen das palästinensische Narrativ, indem sie jüdische Besucher, die über den Tempelberg schlenderten, als „ultra-rechtsextreme israelische Nationalisten“ (VICE), „rechtsgerichtete jüdische Nationalisten“ (NPR) und „religiöse Extremisten“ (Associated Press) beschrieben.

Aber während Religionsfreiheit für Juden auf dem Tempelberg innerhalb der israelischen Gesellschaft ein heißes Thema ist, ist die Andeutung, der Tempelberg sei nur für „Extremisten“ (Agence France Presse) heilig, völlig ahistorisch.

Tatsächlich haben Juden den Berg seit Jahrhunderten besucht und dort gebetet.

Laut jüdischer mündlicher Mainstream-Tradition sowie auch mystischen Quellen gehört zum Tempelberg (Hebräisch: „Har HaBayit“) der Grundstein („Even HaSchetiya“), von dem aus Gott die Welt schuf. Die Midrasch und der Jerusalemer Talmud erklären weiterhin, dass Adam, der erste Mann, aus dem Staub des Plateaus von Jerusalem geschaffen wurde. Dann brachten Kain, Abel und Noah auf demselben Berg Opfer. In Genesis (1. Mose) 22 wird dem jüdischen Patriarchen Abraham befohlen seinen Sohn Isaak als Opfer darzubringen – auf dem Berg Moria, der als weiterer Name für dieselbe Stätte identifiziert wird.

Später kaufte König David dem Jebusiter Arauna den Dreschboden ab (2. Samuel 24, 24, 1. Chronik 21, 22-30) um einen Altar zu bauen. Sein Sohn Salomo baute schließlich um 950 v.Chr. auf dem Even HaSchetiya den ersten Tempel, den Mittelpunkt der jüdischen Verehrung, mit dem Allerheiligsten und seiner Bundeslade.

Bei Ausgrabungen gefundene archäologische Schätze scheinen den Bericht der hebräischen Bibel aus dieser Periode im antiken Israel zu bestätigen.

Die zentrale Bedeutung des Tempelbergs: Die Westmauer ist NICHT der heiligste Ort des Judentums

Obwohl der Tempel jetzt in Ruinen liegt – Salomos Tempel wurde 586 v.Chr. von den Babyloniern und der zweite Tempel von den Römern 70 n.Chr. zerstört – hat sich der religiöse Status des heiligsten Ortes des Judentums nie geändert. Der jüdische Weise Maimonides (1138 bis 1204) kommt in seinem Hauptwerk Mischne Thora zu dem Schluss, dass „ein Mensch [den Ort] in so Ehrfurcht halten sollte, wie es gemacht würde, wenn der Tempel noch stünde.“

Die zentrale Rolle des Tempelbergs für das Judentum ist über jeden Zweifel erhaben. Während der Gebete haben sich Juden seit undenkbaren Zeiten dreimal täglich der heiligen Hügelkuppe in Jerusalem zugewandt. Im Gegensatz zu dem, was einige Nachrichtenorgane gerne suggerieren (siehe z.B. hier, hier and hier), ist die Westmauer nicht der „heiligste Ort“ des Judentums. Typisches Beispiel: Die Mauer – der letzte verbleibende Teil des Geländes des zweiten Tempels – wurde erst im 16. Jahrhundert zu einem wichtigen Ort.

Während einige religiöse Juden dabei bleiben, dass auf den Tempelberg zu steigen an sich derzeit wegen Fragen ritueller Unreinheit und ohne das Vorhandensein der roten Färse verboten ist, betete Maimonides vermutlich im Herbst 1165 auf dem Har HaBayit. Ein weiterer jüdischer Weiser, der Chatam Sofer (1762 bis 1839) gab sogar ein Urteil zum jüdischen Recht aus, in dem er erklärte, dass es immer noch möglich ist das Pessah-Opfer auf dem Tempelberg darzubringen – wenn die herrschende Obrigkeit das erlaubt.

Führende Rabbiner haben festgehalten, dass Juden mit Gebet auf dem Berg Moria fünf Gebote gleichzeitig erfüllen.

Ist das legal? Das Status quo-Abkommen von 1967

Seit Israel in einem Verteidigungskrieg 1967 die Kontrolle über Ostjerusalem gewann, ist ein informelles Regelwerk in Kraft, das als der „Status quo“ den Stand der Dinge an dem heiligen Ort geregelt hat. Aus Angst vor einem breiteren religiösen Konflikt nach dem Sechstage-Krieg stimmte Verteidigungsminister Mosche Dayan zu, die von den Jordaniern geleitete islamische Waqf den Tempelberg weiter verwalten zu lassen.

Unter dieser Status quo-Vereinbarung, die Premierminister Naftali Bennetts Regierung aufrechtzuerhalten zugesagt hat, dürfen Juden und andere Nichtmuslime den Tempelberg besuchen, aber nicht dort beten. Gerichte haben aber bisweilen die Rechtmäßigkeit des Verbots angezweifelt (siehe hier und hier). Das Gesetz zum Erhalt der Heiligen Orte von 1967 stellt freien Zugang und Schutz für alle heiligen Stätten unter israelischer Zuständigkeit fest, auch denen im östlichen Teil seiner Hauptstadt.

Es lohnt sich festzuhalten, dass derselbe Status quo das Zeigen von Flaggen jeglicher Art an dem heiligen Ort verbietet. Dennoch sind Journalisten, die sich auf Juden konzentrierten, die an ihrem heiligsten Ort Worte des Gebets aussprachen, scheinbar desinteressiert in der unablässigen Zurschaustellung der Flaggen der von den USA als Terrororganisationen eingestuften Gruppierungen an der angeblich drittheiligsten Stätte des Islam.

Während die Regierung in Jerusalem ständig daran arbeitet die Ruhe zu bewahren und Gewalt zu verhindern, ermutigen die palästinensische Autonomiebehörde, die Hamas und Jordanien ständig zu Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften, die versuchen die Pilger aller Religionen zu schützen.

Es ist klar, dass trotz des Beharrens arabischer Führer darauf, friedliche Besuche von Israelis würden auf die Entweihung des heiligen Bergs hinauslaufen, die jüdische Verbindung zum Tempelbergareal – und tatsächlich Gesamt-Jerusalems – mindestens eintausend Jahre älter ist als der Begriff „Palästina“.

Während Palästinenser jüdische heilige Stätten zerstören, konzentrieren die Medien sich auf Fake-„Anschläge“ auf die Al-Aqsa-Moschee

21. April 2022

Akiva Van Koningsveld, HonestReporting 11. April 2022

Palästinensische Randalierer beschädigten diese Woche das Josefgrab, eine jüdische heilige Stätte unter Kontrolle der palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Anscheinend im Widerspruch zu ihren Verpflichtungen gemäß internationaler Vereinbarungen hat die PA angedeutet, dass sie nicht mit Israel kooperieren wird, um den Schaden in Ordnung zu bringen.

Die Affäre brachte keine Schlagzeilen in einer der großen internationalen Publikationen; die Associated Press erwähnte den Brandanschlag nur kurz am Ende eines Textes über den Tod eines verdächtigen palästinensischen Terroristen in der Westbank.

Wie kommt es, dass die Medien, wenn Palästinenser dem jüdischen Staat „Schändung“ muslimischer heiliger Ort vorwerfen, diese falschen Behauptungen unkritisch nachplappern, aber Reporter, wenn die PA-Administration in Ramallah ständig dabei versagt jüdische Stätten unter ihrer Kontrolle zu schützen, weitgehend still bleiben?

Nachdem israelischen Streitkräfte am 8. April den palästinensischen Schützen Raad Hazem nach dessen von der Fatah beanspruchten Anschlag in Tel Aviv, der drei Israelis tötete und mehr als ein Dutzend weitere verletzte, tötete, waren die Terrorgruppen in der Westbank und dem Gazastreifen schnell dabei den Terrorakt mit der allgegenwärtigen Lüge zu verbinden, die Heiligkeit der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalems Altstadt sei irgendwie bedroht.

Ein einer Erklärung beschrieb die Hamas den Terrorismus von letztem Donnerstag als „natürliche und legitime Reaktion“ auf das, was sie israelische „Verbrechen“ an der muslimischen heiligen Stätte nannte. Gleichermaßen beschwor der Palästinensische Islamische Jihad die Jahrzehnte alte „die Al-Aqsa ist in Gefahr“-Verleumdung und erklärte, die Operation in Tel Aviv sei eine deutliche Botschaft an die Besatzung, dass sie ihre Übergriffe auf das muslimische Heiligtum einstellen muss.

Der Vater des Terroristen, ein pensionierter PA-Sicherheitsoffizier, rief seinerseits zur „Befreiung“ der Al-Aqsa-Moschee von der „Schändung durch die Besatzer“ auf – während Einwohner von Jenin sich in seinem Haus versammelten um den tödlichen Terroranschlag zu feiern. Fathi-Hazem fügte hinzu: „Allah, lass uns zu den siegreichen Truppen gehören, die als erste die Al-Aqsa-Moschee stürmen.“

Israel erlaubt freie Religionsausübung an muslimischer heiliger Stätte

Doch am Freitag wurde Israels Hingabe an die freie Religionsausübung aller Religionsgruppen in seiner Hauptstadt – ein Recht, das garantiert wird, seit der jüdische Staat in einem Verteidigungskrieg 1967 die Kontrolle über Ostjerusalem gewann – auf krasse Weise deutlich, als Massen an Muslimen an den Ramadan-Gebeten auf dem Tempelberg teilnahmen.

Sogar obwohl Palästinenser Parolen zur Unterstützung des Hamas-Terrorismus skandierten, ließ die israelische Polizei rund 80.000 Menschen zum Gebet auf das Geländer der Al-Aqsa-Moschee, die auf dem heiligsten Ort des Judentums sitzt.

Tarmar Schwarzbard, April 10, 2022
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:
Am Freitag waren tausende Muslime in der Lage friedlich in der Al-Aqsa-Moschee zu beten (rechts).
Am Samstagabend verwüsteten palästinensische Terroristen das Josefgrab, eine der heiligsten Stätten des Judentums (links).

Der israelische Reiseführer Daniel Rubenstein, ein Zeuge des Terroranschlags von Donnerstag, schrieb auf Twitter: „Ein Freund des palästinensischen Volks zu sein, bedeutet ihnen die Wahrheit zu sagen: Die Al-Aqsa-Moschee ist sicher. Es gibt keine Gefahr. Jeder, der für die Al-Aqsa stirbt, stirbt für eine Lüge.“

„Ich rufe alle Weltführer, Diplomaten, NGOs und Friedenssucher auf diese Botschaft zu verstärken und zu helfen Leben zu retten“, machte er geltend.

Trotzdem haben die Medien oft unkritisch die gründlich entlarvte Verleumdung „Al-Aqsa ist in Gefahr“ propagiert. Im Verlauf des letzten Jahres brachte eine Stichprobe von 18 führenden US-Nachrichten-Organen mindestens mindestens 58 Artikel, die palästinensische Behauptungen anführten, neben anderen Anschuldigungen, Israel habe die muslimische heilige Stätte „gestürmt“, „angegriffen“ oder „geschändet“.

Als im Mai 2021 tausende Palästinenser gewalttätige Parolen skandierten und auf dem Tempelberg randalierten, beschrieben einige Journalisten den folgenden Polizeieinsatz zum Erhalt der Ordnung als „Überfall“ auf die Al-Aqsa, wobei er Israel für das folgende Hamas-Raketenfeuer aus dem Gazastreifen verantwortlich machte.

Derweil erhält die tatsächliche Schändung jüdischer Erbestätten durch Palästinenser fast keine Berichterstattung.

Die „bewussten Schritte“ der PA die jüdischen Altertümer-Stätten „zu verschleiern und zu zerstören“

Nach Angaben eines aktuellen Berichts des israelischen Geheimdienstministeriums „hat es jetzt seit einem Jahrzehnt und mit seit 2016 zunehmender Intensität eine Reihe bewusster Schritte vor Ort gegeben, um Stätten mit Bezug zur jüdischen Geschichte zu verschleiern und zu zerstören“, die nicht zu palästinensischen Erbestätten „umfunktioniert‘ werden können“.

Am frühen Sonntagmorgen verwüsteten Palästinenser in der von der PA kontrollierten Westbank-Stadt Nablus (Schechem) das Grab, von dem angenommen wird, dass es die Überreste des biblischen Patriarchen Josef enthält. Lokale Berichte besagen, dass etwa 100 Personen in die Stätte einbrachen, den Grabstein zertrümmerten und Räume innerhalb des Komplexes in Brand steckten.

Am frühen Montag verfehlte es die palästinensische Autonomiebehörde erneut Zerstörung an dem jüdischen Heiligen Ort zu verhindern, obwohl sie laut der Oslo-Vereinbarungen, die Teil der internationalen Vereinbarungen sind, die die Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern regeln, dazu verpflichtet ist.

Da das Josefgrab innerhalb der Area A der Westbank liegt, einem Gebiet, das auch unter den biblischen Namen Judäa und Samaria bekannt ist, wird jüdischen Pilgern in der Regel nur erlaubt einmal im Monat unter schwer bewaffnetem Schutz zu Besuch zu kommen. Während dieser Besuche werfen Palästinenser regelmäßig Felsbrocken auf israelische Soldaten und manchmal werfen sie Molotow-Cocktails und schießen.

Das Grab wurde auch 2015 inmitten der „Messer-Intifada“ von palästinensischen Randalierern in Brand gesetzt; die „Messer-Intifada“ wurde zumindest in Teilen von der Hetze des PA-Chefs Mahmud Abbas über „dreckige“ jüdische Füßen ausgelöst, die angeblich die Al-Aqsa „entweihten“.

In Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen sagte der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz, er hätte „der palästinensischen Autonomiebehörde eine starke Botschaft zugestellt, mit der er die sofortige Verstärkung ihrer offiziellen Vertreter [am Josefgrab] forderte“ und das entscheidend gegen Randalierer und Terroristen vorgegangen wird, die die Stabilität und Sicherheit an heiligen Stätten schädigen.“ Gantz gelobte das Grab wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen.

Der PA-Gouverneur von Nablus, Ibrahim Ramdan, rügte hingegen den Minister; er bestand darauf, dass „fremden Gremien“ nicht erlaubt wird den Schrein zu betreten.

Tzvi Joffre, 11. April 2022
Das Josefgrab wurde heute erneut verwüstet. Israelische Streitkräfte waren die letzten Stunden in Nablus.

Ende letzten Monats wurde der jüdische Friedhof in Hebron ähnlich geschändet. In soziale Medien hochgeladene Videoaufnahmen zeigen Palästinenser, die den Grabstein von Menucha Rochel Slonim beschädigten, eines Gemeindeleiters, der von 1845 bis 1888 in der Stadt lebte. Die Palästinenser verbrannten heilige Bücher, die von jüdischen Pilgern verwendet wurden, die den Ruheort der Toten besuchen.

Vier Wochen davor berichtete Israel HaYom, dass der Bau eines illegalen palästinensischen Steinbruchs in der von der PA verwalteten Area B der Westbank „unumkehrbaren“ Schaden an einem antiken Aquädukt zwischen dem Gush Etzion und Jerusalem verursachte. Der Aquädukt war einer von zweien, die zum Füllen der Teiche Salomos genutzt wurden, einem Sammelbecken, aus dem vor rund 2.000 Jahren Wasser über andere Kanäle zum Tempel geleitet wurde.

Derweil strahlte Israels N12 News im Februar 2021 einen Beitrag darüber aus, dass die palästinensische Autonomiebehörde bei der Zerstörung von Teilen der Stätte wegsieht, die Archäologen auf dem Berg Ebal in Area B der Westbank als den Altar aus dem Buch Josua identifizierten. Vom Sender interviewte PA-Arbeiter gaben zu, dass sie Steine aus der Außenwand der Stätte zu Schotter für die Straßenpflasterung mahlten.

Weiteren Schaden an dem 3.200 Jahre alten Altar, der Zeugnis für die Verbindung des jüdischen Volks zum Land Israel ist, wurde im Januar diesen Jahres entdeckt.

Wieder einmal verheerender Schaden am Altar von Josua, einer der wichtigsten Antikenstellen, die in Judäa und Samaria zu finden sind; die 3.000 Jahre alte Stätte bezeugt den Auszug aus Ägypten.

Die Medien haben nicht die Rolle Unwahrheiten zu verbreiten, sondern die Fakten zu berichten. In diesem Fall, dass 80.000 Besucher – viele von ihnen Palästinenser – nur Stunden nach einem tödlichen Terroranschlag in Tel Aviv ungehindert während des Ramadan an den Gebeten in der Al-Aqsa-Moschee teilnahmen, obwohl die PA es versäumt ihren Verpflichtungen aus dem Völkerrecht nachzukommen, um die Zerstörung der heiligen Stätten in Judäa und Samaria zu verhindern, der Wiege des jüdischen Volks.

Wenn die Medien diesen „Status quo“ nicht ändern, werden die Palästinenser straflos solches ISIS-artiges Verhalten fortsetzen.

Medien verpassen die eigentliche Story bei den palästinensischen Krawallen auf dem Tempelberg

13. Mai 2021

Emanuel Miller, HonestReporting, 9. Mai 2021

Am Freitag skandierten tausende Moscheebesucher gewalttätige Parolen, während sie auf dem Tempelberg randalierten, dem heiligsten Ort des Judentums, auch Standort der Al-Aqsa-Moschee, dem drittheiligsten Ort des Islam. Mehr als 200 Palästinenser und 17 israelische Polizisten wurden bei den daraus resultierenden Zusammenstößen verletzt.

Aber das war nicht das, wie die Medien die Geschichte berichteten.

Wenn man irgendeinen Bericht der New York Times, der BBC, des Guardian, der Washington Post oder der Associated Press liest, dann könnte einem vergeben werden zu glauben, dass palästinensische Moscheebesucher von unbarmherzigen israelischen Sicherheitskräften misshandelt wurden.

Eine solche Darstellung ist nicht nur eine Verzerrung der Fakten, sondern trübt auch das Gesamtbild.

In den Berichten ausgelassen: palästinensische Kampfrufe

„Ya Qassam, Ya Habib/Bombardiert, bombardiert Tel Aviv.“                     

Das waren die Worte von den Lippen nicht hunderter, sondern tausender Palästinenser, die sich auf dem Tempelberg versammelt hatten, um den letzten Freitag des Monats Ramadan zu begehen.

Das waren nicht die einzigen Gewaltworte: Der bekannte alte Kehrreim „Mit unserer Seele, mit unserem Blut werden wir dich erlösen, Al-Aqsa“ wurde ebenfalls wiederholt skandiert.

Das vielleicht ungeheuerlichste Beispiel kam in einem Beitrag von NPR, in dem Parolen erwähnt wurden – aber nur die einer kleinen Gruppe jüdischer Extremisten während der letzten Wochen (Minute 2:40 im Audio-Clip). Die auf Arabisch von tausenden muslimischer Moscheebesucher während der Zusammenstöße am Freitagabend gesungenen Parolen wurden hingegen nicht als erwähnenswert betrachtet.

Während dies von den Medien fast nicht berichtet wurde, sollte Reuters als eines der wenigen gelobt Nachrichtenorgane gelobt werden, das die Aufstachelung zu Gewalt erwähnte.

Derweil beschrieb die selbsternannte „Friedens“-Organisation IfNotNow das Hassreden als „inspirierenden … palästinensischen Widerstand“.

Grob vereinfachendes Framing des „Konflikts im Scheik Jarrah um Land“

In den letzten Tagen hat eine juristische Debatte über das Schicksal von ein paar Immobilien im Viertel Schimon HaTzadik/Scheik Jarrah in Ostjerusalem international Schlagzeilen gemacht. Es ist zwar klar, dass dieser Fall von Randalierern in Jerusalem als Sammelruf benutzt wird, aber Medienberichte haben das Narrativ so weit übersimplifiziert, dass die palästinensische Intoleranz praktisch ignoriert wird.

Ein von der BBC nach den Krawallen am Freitagabend veröffentlichter Artikel dient als perfektes Beispiel. Er begann mit der Dokumentation der Zahlen der Verletzten und führte die von jeder Seite eingesetzten Waffen an, womit der Eindruck vom „mutigen“ palästinensischen Underdog entstand, der brutalen israelischen Sicherheitskräften die Stirn bot:

Mindestens 163 Palästinenser und sechs israelische Polizisten sind bei Zusammenstößen in Jerusalem veröffentlicht worden, sagen palästinensische Sanitäter und die israelische Polizei. Die meisten wurden an der Al-Aqsa-Moschee verletzt, wo israelische Polizei mit Gummigeschossen und Blendgranaten schoss, während die Palästinenser Steine und Flaschen warfen.

Der nächste Absatz gestaltet das Thema vor dem Hintergrund eines anderen:

Wegen der möglichen Zwangsräumung von Palästinensern von Land, das jüdische Siedler beanspruchen, haben Spannungen zugenommen.

Heruntergespielt: palästinensische Gewalt

Eine weitere anscheinend unangenehme, von den Medien ignorierte Tatsache ist, dass palästinensische Randalierer große Felsbrocken auf den Tempelberg brachten und in der Al-Aqsa-Moschee versteckten. Videos der Zusammenstöße zeigen auch Palästinenser, die Feuerwerkskörper als Waffen verwenden, was die israelische Grenzpolizei zwang Schilde einzusetzen, um sich zu schützen. Es scheint auch so, dass Laser eingesetzt wurden, um die Beamten abzulenken und zu verwirren. (Das im Original hier gezeigte Video konnte ich leider nicht einbinden.)

Diese von der israelischen Polizei zur Verfügung gestellten Videobilder sind von unschätzbarem Wert, weil sie den Zuschauern hilft sachgemäß zu verstehen, was im von der Washington Post verwendeten Leitbild eingefangen wurde. Die Bildbeschreibung der Post lautete: „Palästinenser reagieren, als israelische Polizei während Zusammenstößen auf dem Gelände, das die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalems Altstadt beherbergt, Blendgranaten verschießt.“

Das Bild zeigt hingegen sehr deutlich Feuerwerkskörper, die in der Luft explodieren, am wahrscheinlichsten die von den Palästinensern eingesetzten – mit der Aussicht israelische Sicherheitskräfte zu verletzen – die eine Reaktion auslösten.

Und während Blendgranaten von den Sicherheitskräften tatsächlich manchmal zur Zerstreuung der Menge eingesetzt wurden, sieht es in Wirklichkeit so aus, wenn sie explodieren.

Es scheint daher klar zu sein, dass die Bildbeschreibung der Post falsch ist.

Nicht berichtet: der palästinensische Machtkampf

Vielleicht zum ersten Mal überhaupt wurden am Wochenende auf dem Tempelberg Hamas-Flaggen gehisst. Die Terrororganisation, die den Gazastreifen beherrscht, hat sich Israels Vernichtung verschrieben und zeigt in Jerusalem Wirkung.

Die Flaggen sollten für sich selbst sprechen, schließlich repräsentieren sie eine völkermörderische Gruppe. Aber es gibt einen weiteren Blickwinkel zu diesem Vorfall.

Wie weithin erwartet, sagte PA-Präsident Mahmud Abbas vor kurzem die Parlamentswahlen ab, die ursprünglich für den 22. Mai angesetzt waren. Seitdem haben die Spannungen zwischen Abbas‘ Fatah, die praktisch die Westbank per Erlass regiert, und der Hamas zugenommen. Als Reaktion hat die Hamas die Hetze gegen den jüdischen Staat gesteigert, was viele Analysten als Versuch interpretierten ihr öffentliches Profil durch Demonstration ihrer nationalistischen Aufrichtigkeit zu verbessern.

Leider wird den Lesern regelmäßig detaillierte, nuancierte Berichterstattung zum eineinhalb Jahrzehnte dauernden innerpalästinensischen Konflikt vorenthalten. Das hat fundamentale Fehlwahrnehmungen zur Beziehung zwischen Israel und den Palästinensern wie auch zwischen den Palästinensern selbst zur Folge. In diesem Fall ist die Folge klar: Die Leser bleiben darüber fehlinformiert, was wirklich die jüngste Eskalation der Gewalt in Jerusalem verantwortlich ist.

(Bilder: Getty Images, Emmanuel Dunand)

Jüdische Verbindungen zum Tempelberg – die Geschichte

20. Juni 2019

Pesach Benson, 7. März. 2019

Ein Großteil des israelisch-palästinensischen Konflikts kreist um Land. Es gibt starke christliche, muslimische und tatsächlich auch jüdische Verbindungen zur Region. Aber es gibt ein bestimmtes Stück Land, das voller Geschichte, Symbole und Bedeutung steckt, nicht nur für die in Israel lebenden Juden und Palästinenser, sondern auch für die Menschen rund um die Welt.

Das ist der Tempelberg.

Dieses trapezförmige Plateau sind die heikelsten 37 Ar in Israel, vielleicht sogar in der Welt. Am bedeutendsten ist der mit seinem goldenden Dach glitzernde Felsendom mit seinem Kultstatus. Innerhalb befindet sich der Grundstein, von dem viele glauben, dass er der Ort des Allerheiligsten ist. Am Südende des Plateaus befindet sich die Al-Aqsa-Moschee. Unten an der Westseite der Umfassungsmauer um den Tempel befindet sich die Westmauer.

Foto von Yossi Zamir/Flash90 mit Ergänzungen durch HonestReporting

An jedem beliebigen Tag kommen Pilger aus aller Welt nach Jerusalem, um nach Gott zu suchen oder zumindest für eine Art spiritueller Erfahrung. In fußläufiger Nähe zum Tempelberg befinden sich der Zionsberg, der Ölberg, die Grabeskirche, die Via Dolorosa, der Siloah-Teich und der Hesekiel-Tunnel sowie weitere mit der Bibel in Verbindung stehende Orte.

Bei so vielen heiligen und historischen Stätten: Warum ist der Tempelberg der eine Ort, der so viel mehr Leidenschaften entfacht?

Die jüdischen Verbindungen zum Tempelberg gehen tief. In der jüdischen Tradition wird der Tempelberg als heiligster Ort der Welt betrachtet, die Stelle des ersten und des zweiten Tempels, gebaut jeweils von König Salomo und Serubbabel. Ground Zero wäre das Allerheiligste, dass innerste Heiligtum, das der Hohepriester nur einmal im Jahr betrat.

Auf Hebräisch als Har HaBayit (Tempelberg) oder Har HaMoriah (Berg Moriah) bekannt, ist die Heiligkeit des Tempelbergs derart überragend, dass viele praktizierende Juden nicht in einem Zustand ritueller Unreinheit (dazu unten mehr) dort hingehen. Diese Einschränkung zu Besuchen kompliziert die Bemühungen die jüdischen Bande zum Tempelberg zu stärken. Die Stelle, die dem Tempel am nächsten ist, wo die weit überwiegende Mehrheit der Juden betet, ist die Westmauer, eine Stützmauer um den Tempelberg.

Vom Grundstein (auf Hebräisch even ha-Schtiyya), der sich innerhalb des Felsendoms befindet, nehmen viele an, dass er die Stelle ist, wo die Bundeslade im Allerheiligsten stand, der erste Ort, wo am dritten Schöpfungstag die Erde erschien und die Stelle, wo Abraham seinen Sohn Isaak als Opfer vorbereitete.

Gemäß der jüdischen Tradition wird auch der dritte Tempel dort gebaut werden.

Die Muslime kennen den Tempelberg als Haram al-Scharif (das edle Heiligtum). Die Al-Aqsa-Moschee ist die drittheiligste Stätte des Islam.

Ein Großteil der Berühmtheit des Tempelbergs entstammt der Geschichte der Nachtreise des Propheten Mohammed. Gemäß dem Islam flog Mohammed von Mekka auf einem geflügelten Pferd nach Jerusalem, das oben auf der Westmauer landete. Vom Grundstein stieg er in den Himmel auf und traf dort andere Propheten, bevor er nach Mekka zurückkehrte.

Der Felsendom gehört zu den ältesten Werken vorhandener islamischer Architektur und seine glitzernde goldene Kuppel ist das kultigste heute mit Jerusalem verbundene Bild. Auf Arabisch wird die Westmauer nach dem Pferd Buraq-Mauer (Hait al-Buraq) genannt.

Für Christen ist der Tempel der Ort, wo Jesus als Junge vorgefunden wurde, wie er mit den rabbinischen Ältesten diskutierte (Der zwölfjährige Jesus im Tempel) und wo er später die Geldwechsler und Händler vertrieb (Tempelreinigung).

Die historischen jüdischen Wurzeln des Christentums machen den Tempelberg zu einer sehr beliebten Pilgerstätte. Obwohl sie keine formale Rolle in der Verwaltung der heiligen Stätte haben, verfolgen Kirchenführer die Entwicklungen auf dem Tempelberg und äußern sich oft zu Fragen in Sachen seines Status quo. Man nimmt an, dass die Überbleibsel eines Mosaiks aus der Byzantinerzeit, das unter der Al-Aqsa-Moschee – die einzige dort je vorgenommene archäologische Grabung – gefunden wurden, die Reste einer Kirche oder eines Klosters sind.

Der Zweck dieses Artikels besteht nicht darin die Ansprüche irgendeiner Seite zu beweisen oder zu widerlegen, sondern die jüdischen Verbindungen zum Tempelberg besser zu verstehen.

Der Status quo

Die bestehenden Umstände der Verwaltung des Tempelbergs gehen bis 1967 zurück, als Israel Ostjerusalem von Jordanien eroberte. Tage nach dem Krieg traf sich Verteidigungsminister Mosche Dayan mit Jerusalems muslimischen Führern. Weil er einen Religionskrieg fürchtete, stimmte Dayan zu die von Jordanien geführte Islamische Waqf weiterhin den Tempelberg verwalten zu lassen.

(Eine Waqf ist eine Treuhandverwaltung. Die heute den Tempelberg beaufsichtigende Waqf ist auch für die anderen muslimischen Institutionen in Jerusalem verantwortlich, einschließlich Schulen, Moscheen, Religionsgerichten, Waisenhäusern, Bibliotheken, Museen und anderen Immobilien.)

Der aus diesem Treffen gekommene informelle Status quo sieht wie folgt aus:

  • Juden und Nichtjuden soll es erlaubt sein den Tempelberg zu besuchen.
  • Juden und Nichtjuden, die den Tempelberg besuchen, werden die muslimischen religiösen Gefühle respektieren.
  • Juden und Nichtjuden ist es nicht erlaubt auf dem Tempelberg zu beten.
  • Die Westmauer sollte der Hauptort für jüdisches Gebet sein.
  • Die islamische Waqf sollte die alltägliche Verwaltung des Tempelbergs beaufsichtigen, während Israel die „Gesamtsouveränität“ behalten sollte.

Nach dem Krieg verabschiedete die Knesset das Gesetz zur Erhaltung der Heiligen Orte, das den freien Zugang und Schutz der heiligen Orte unter israelischer Zuständigkeit sicherstellen sollt, einschließlich des östlichen Jerusalem.

Israelische Fallschirmjäger auf dem Ölberg betrachten während des Sechstagekriegs den Tempelberg

Die israelischen Gerichte haben die Aufgabe des Verbots von jüdischem Gebet abgewiesen. In einem Urteil zu einem Fall, bei dem die Polizei einen Juden wegen Gebets vom Tempelberg warf, schrieb der Präsident des Obersten Gerichtshofs, Aharon Barak:

Das Grundprinzip lautet, dass jeder Jude das Recht hat den Tempelberg zu betreten, dort zu bten und Gemeinschaft mit seinem Schöpfer zu haben. Das ist Teil der religiösen Freiheit anzubten, es ist Teil der freien Meinungsäußerung. Doch wie bei jedem Menschenrecht ist das nicht absolut, sondern ein relatives Recht… Tatsächlich ist es, in einem Fall, bei dem es so gut wie sicher ist, dass das öffentliche Interesse verletzt wird, wenn die Rechte auf freie Religionsausübung zu Gbet und freier Meinungsäußerung einer Person umgesetzt werden, möglich die Rechte der Person einzuschränken, um das öffentliche Interesse zu wahren.

Das israelisch-jordanische Friedensabkommen von 1994 (Artikel 9) verankerte eine „Sonderrolle“ der jordanischen Monarchie in der Verwaltung der heiligen Stätten Jerusalems, einschließlich des Tempelbergs. In einer Sonderabmachung mit der palästinensischen Befreiungsorganisation von 1994 übergab jedoch Jordanien die Rolle des Großmuftis – der führenden religiösen Persönlichkeit – an die Palästinenserführung. Der aktuelle Großmufti, ernannt von Mahmud Abbas und mit Gehalt der PA, ist Mohammed Hussein, der jüdische Verbindungen zum Tempelberg zurückweist – insbesondere bestreitet, dass der Tempel dort je existierte.

Vor kurzem, im Februar 2019, erweiterte Jordanien die Größe des Waqf-Rats, um mehr Palästinenser unterzubringen. Der vergrößerte Rat schließt den ehemaligen Mufti Ikrama Sabri ein, der Ankara nahe steht und hilft den türkischen Einfluss in Jerusalem auszuweiten.

Die Geschichte des Tempelbergs

Schöpfung: Nach jüdischer Tradition war der Tempelberg das erste Land, das erschien, als Land und Waser am dritten Tag der Schöpfung getrennt wurden.
ca. 2000 v.Chr.: Abraham bereitet Isaak als Opfer vor (1. Mose 22).
ca. 1000 v.Chr.: König David kauft die Tenne von Arunah, dem Jebusiter (2. Samuel 24 und 1. Chronik 21). Der Kauf markiert den Beginn der formellen jüdischen Verbindung zum Tempelberg.
825 v.Chr.: Salomo baut den ersten Tempel.
423 v.Chr.: Der babylonische König Nebukadnezar zerstört den ersten Tempel.
353 v.Chr.: Juden bauen den zweiten Tempel.
164 v.Chr.: Hasmonär-Aufstand gegen die Griechen, reinigen und weihen den Tempel neu; an die Ereignisse erinnert das Hanukkah-Fest.

Ein Modell des zweiten Tempels nach der Renovierung durch König Herodes.

20 v.Chr.: König Herodes beginnt mit der Renovierung des Tempels, baute den Tempelberg aus und baute eine Stützmauer um ihn herum. (Die Westmauer ist der einzige verbleibende Teil dieser Stützmauer.)
70 n.Chr.: Die Römer zerstören den zweiten Tempel, bauten darauf einen Tempel für Jupiter Capitolinus.
335 n.Chr.: Die Byzantiner weihen die Grabeskirche. Sie betrachteten die Zerstörung des Tempels als Erfüllung des christlichen Sieges über die Juden. Da die christliche Gottesverehrung zur Grabeskirche verlagert wird, wird der Tempelberg zur Müllkippe.
638 n.Chr.: Omajjaden-Muslime erobern Jerusalem und beginnen den Tempelberg aufzuräumen.
692 n.Chr.: Die Omajjaden vollenden den Bau des Felsendoms.
705 n.Chr.: Die Omajjaden bauen die Al-Aqsa-Moschee an der Stelle eines kleinen muslimischen Gebetshauses am Rand des Tempelbergs.
1099: Christlich Kreuzfahrer erobern unter der Führung von Gottfried von Bouillon Jerusalem. Sie konvertieren den Felsendom in eine Kirche und die Al-Aqsa in den Templer-Hauptsitz.
1187: Die Ayyubiden erobern unter der Führung von Saladin Jerusalem von den Christen und renovieren den Felsendom und die Al-Aqsa.
1517: Die Osmanen erobern das heilige Land.
1917: Britische Streitkräfte besiegen im Ersten Weltkrieg die Türken. Von Großbritannien in den Obersten Muslimrat ernannten Palästinensern wird die Verantwortung für die Verwaltung des Tempelbergs übergeben.
1948: Der israelische Unabhängigkeitskrieg. Jordanien besetzt Ostjerusalem einschließlich des Tempelbergs. Der von Jordanien betriebenen Waqf wird die Verantwortung für die Aufsicht über den Tempelberg gegeben.
1967: Israel erobert im Sechstage-Krieg den Tempelberg.
1996: In Verletzung des Status quo beginnt die islamische Waqf den Umbau eines Durchgangs im Untergrund in eine massive Gebetshalle, die Marwani-Moschee genannt wird. Tausende Tonnen Erde und Schutt, die Überreste von Altertümern aus der Zeit der Tempel beinhalten, werden ohne archäologische Aufsicht abgekippt. Die Waqf tut Vorwürfe der systematischen Tilgung jüdischer Verbindungen zum Tempelberg ab.
2017: Zwei israelische Polizisten werden von einem Terroristen getötet, der eine Schusswaffe auf den Tempelberg schmuggelte. Palästinenser randalieren, als Israel Metalldetektoren installiert, die später entfernt werden.

Jüdische Verbindungen zum Tempelberg in der Tradition

Juden an der Westmauer betrauen an Tischa B’Av die Zerstörung des Tempels.

Jüdische Verbindungen zum Tempelberg sind über Jahrhunderte hinweg durch eine Reihe jüdischer Bräuche am Leben erhalten, darunter:

  • Rund um die Welt beten Juden mit Blickrichtung auf Jerusalem.
  • In Jerusalem beten Juden mit Blick zum Tempelberg.
  • Theoretisch würden auf dem Tempelberg betende Juden mit Blick in Richtung des Allerheiligsten.
  • Jüdische Gebete dreimal am Tag beinhalten die Bitte um die Restaurierung des Tempels.
  • Von einem Juden, der die Ruinen des Tempels sieht, wird erwartet, dass er seine Kleidung zerreißt und sagt „Unser Haus der Heiligkeit und Pracht, in dem unsrer Vorfahren Dich singend priesen, und alles, das wir so sehr schätzten, ist zerstört worden.
  • Juden fasten und trauern wegen der Zerstörung der Tempel, die beide an Tischa B’Av fielen.
  • Das Pessah-Seder und die Gebete an Yom Kippur enden beide mit den Worten „Nächstes Jahr im wiederaufgebauten Jerusalem“, was sich auf den Tempel bezieht.
  • Bei jüdischen Hochzeiten zertritt der Bräutigam ein Glas und zitiert Psalm 137, dass Jerusalem nicht vergessen wird und „möge meine Zunge an meinem Gaumen festkleben, … wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe“.
  • As zusätzliches Zeichen der Trauer werden jüdische Verbindungen zum Tempelberg von vielen praktizierenden Juden betont, indem sie einen kleinen Teil ihres Hauses unverputzt und unangestrichen lassen.

Trotz der lange andauernden jüdischen Verbindungen zum Tempelberg verbieten viele rabbinische Autoritäten Juden das Gelände zu betreten, weil die Regeln zur rituellen Reinheit für bestimmte Bereiche weiter gelten. Die genaue Position der inneren Höfe des Tempels und des Allerheiligsten sind wegen der im Talmud beschriebenen verschiedenen Möglichkeiten die Maße des Tempelbergs zu verstehen nicht gesichert; außerdem ist der Tempelberg beträchtlich größer als er es war, als der Talmud festgelegt wurde.

In den vergangenen Jahre haben einige rabbinische Meinungen argumentiert, dass Juden die Bereiche des Plateaus zu betreten, die gesichert nicht zu den inneren Höfen oder dem Allerheiligsten gehörten, weil die Gebote der rituellen Reinheit nicht auf den gesamten Tempelberg gelten. Einige Rabbiner ermutigen Juden sogar das Plateau zu besuchen, um die jüdischen Verbindungen zum Tempelberg aktiv zu behalten.

Die Einzelheiten dieser Entscheidungen und die Fragen, die sie aufwerfen, gehen über den Umfang dieses Artikels hinaus.

Ein Luftbild des Tempelbergs

* * *

Jüdische Verbindungen zum Tempelberg zurückzuweisen hilft den Palästinensern jüdische Ansprüche auf Jerusalem zu untergraben und das Konzept Israels als jüdischer nationaler Heimat zu leugnen. Das ist der Grund, weshalb Palästinenser wertschätzen, dass Organisationen wie die UN Educational, Scientific and Cultural Organization (UNSCO) Resolutionen verabschieden, die darauf bestehen, dass Israel keine rechtlichen und historischen Ansprüch auf Jerusalem haben.

Weil der Tempelberg ins Herz des Kerns jüdischer, muslimischer und christlicher Narrative geht, stellt er die größte Streitfrage für die Zukunft von Vereinbarungen zwischen Israel und den Palästinensern dar.

Fotos/Bilder: CCO Pixabay; Stern, Halbmond und Kreuz via Wikimedia Commons; Zweiter Tempel via Wikimdia Commons; Tischa B’Av via Wikimedia Commons; Luftbild via Wikimedia Commons.

Mediale Schnitzer zum Thema Tempelberg

30. September 2015

Simon Plosker, HonestReporting, 16. September 2015

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Die jüngsten Unruhen auf dem Tempelberg haben zu allerhand irreführenden Schlagzeilen in den Medien geführt. Hier einige, die uns aufgefallen sind.

DIE TIMES OF LONDON

Wer ist für diese Schlagzeile verantwortlich?

Tränengas beim Tempel bei Zusammenstoß zwischen Polizei und Palästinensern

Tränengas beim Tempel bei Zusammenstoß zwischen Polizei und Palästinensern

Natürlich ist der Tempelberg eine heilige Stätte, aber es befindet sich gegenwärtig kein jüdischer Tempel dort.

Im Artikel selbst steht:

Gemäß einer Langzeitvereinbarung dürfen Juden den Tempelberg besuchen, dort aber nicht beten. Vor kurzem haben die Behörden zwei muslimische Freiwilligengruppen verboten, die jüdische Besucher, die insgeheim beten wollten, häufig belästigten.

Diese muslimischen „Freiwilligengruppen“ sind keine. Die Wirklichkeit sieht so aus:

Sicherheitsbeamte sagen, die geschlossenen NGOs haben bezahlte Aktivisten für beide Gruppen rekrutiert, die den Tempelberg jeden Tag zu festgelegten Zeiten besuchten. Laut den Beamten verdienten die Aktivisten drei- bis viertausend Schekel (771 bis 1.028 US-Dollar) pro Monat. Sie fügten hinzu, einige der Gelder stammten aus den Golfstaaten und wurden (manchmal per Kurier) ins Westjordanland geschickt und von dort nach Ost-Jerusalem.

Und belästigen sie jüdische Besucher, die „insgeheim beten wollen“? Bislang haben sie nichts anderes gemacht als Besucher angegriffen, die sichtbar jüdisch waren, egal ob da irgendwelche hypothetischen Pläne zum „heimlichen Beten“ waren oder nicht.

Die Times hat fälschlicherweise angedeutet, dass die jüdischen Besucher muslimische Ausschreitungen provoziert haben, indem sie den Status quo brachen. Die Konfrontationen wurden in Wirklichkeit von diesen muslimischen Gruppen initiiert, die nun geschlossen wurden.

DER INDEPENDENT

Es ist nicht nur die Times, die keinerlei Kontext zu den Gruppen muslimischer Frauen angibt, welche die jüdischen Tempelbergbesucher angreifen. Der Independent schreibt:

Letzte Woche berichtete Press TV, israelische Soldaten und Polizisten hätten über 40 Palästinenserinnen vom Betreten der Al-Aqsa-Moschee abgehalten.

Selbstverständlich steht nirgendwo eine Erklärung, warum das passiert ist. Aber das ist wenig überraschend, wenn man als Quelle Press TV angibt, den internationalen Propagandaarm des iranischen Regimes. Dass der Independent Press TV auch nur ansatzweise für glaubwürdig erachtet, sollte dem Blatt peinlich sein.

Aber das ist nicht die einzige Peinlichkeit:

Israelische Sicherheitskräfte haben Schlagabtausch mit Palästinensern an Al-Aqsa-Moschee Die Moschee wird sowohl von Muslimen als auch von Juden als heilig betrachtet

Israelische Sicherheitskräfte haben Schlagabtausch mit Palästinensern an Al-Aqsa-Moschee
Die Moschee wird sowohl von Muslimen als auch von Juden als heilig betrachtet

Das Foto zeigt den Felsendom und nicht die Al-Aqsa-Moschee. Und seit wann ist diese Moschee eine heilige Stätte für Juden?

INTERNATIONAL BUSINESS TIMES

Auch die International Business Times erging sich in Konfusionen, als sie schrieb:

Die Moschee war in Kontroversen verwickelt, als Nichtmuslimen der Besuch gestattet wurde, Juden aber weder beten noch nationale Symbole zeigen durften, was oft zu tödlichen Kämpfen führte.

In Wirklichkeit ist Nichtmuslimen der Zugang zur Al-Aqsa-Moschee verwehrt. Sie dürfen nur das Gelände darum herum besuchen.

Und wie viele „tödliche Kämpfe“ hat es denn gegeben, weil Juden dort „beten oder nationale Symbole zeigen wollten“? Versuchen Sie mal, einen zu finden.

Um allem die Krone aufzusetzen, schreibt die IBT:

Die Moschee ist für Muslime wie Juden von religiöser Bedeutung.

In Wirklichkeit ist die religiöse Bedeutung der Moschee für Juden genauso „real“ wie der Hinweis auf tödliche Kämpfe.

Hoppla.

Diktiert die PLO die Terminologie von Reuters?

14. November 2014

Pesach Benson, HonestReporting, 12. November 2014
(Übersetzung: Yvaine de Winter)

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Vor einigen Tagen warnte die PLO ausländische Reporter vor der Verwendung des Begriffs „Tempelberg“ in Berichten über die heilige Stätte in Jerusalem.

Die Begründung ist, der Tempelberg liege auf besetztem Gebiet, und jede Bezeichnung dieser Stätte außer „edles Heiligtum“ (Haram al-Sharif auf Arabisch) schmälere palästinensische bzw. muslimische Ansprüche.

Die Seite heißt Tempelberg (Har HaBayit auf Hebräisch), weil dort die Tempel von Salomon und Herodes standen. Juden (und Christen) kannten den Ort für Tausende von Jahren unter diesem Namen, bevor eine Demarkationslinie durch die heilige Stadt gezogen wurde.

Aber jetzt sagt die PLO, „Tempelberg“ sei ein unzutreffender und politisierender Name.

Also frage ich mich, ob dieser Ausschnitt aus einem Text des Reuters-Korrespondenten Jeffrey Heller sich den Palästinensern anbiedert oder einfach nur schlampig geschrieben ist.

Anbetrachts der PLO-Warnungen an Journalisten schrillen meine Alarmglocken.

Das neue Blutvergießen wurde durch Spannungen über israelischen Zugang zur heiligsten Stätte Jerusalems befeuert, die von Muslimen als edles Heiligtum verehrt wird, auf dem die al-Aqsa-Moschee steht, und von Juden als der Berg, wo einst die biblischen Tempel standen.

Benennt die ausländische Presse die Stätte mit der englischen Übersetzung ihres arabischen Namens, dann sollte sie auch die englische Übersetzung ihres hebräischen Namens erwähnen und nicht einen Namen über den anderen stellen. Erwähnt man ausschließlich den arabischen Namen, wie es die PLO haben will, dann führt das zu einem schleichenden Aushöhlungseffekt, der die jüdische Bindung zu der heiligen Stätte in den Köpfen der uninformierten Leserschaft immer weiter abschwächt.

Und warum bezeichnet man den Berg nur als Jerusalems heiligste Stätte? Es ist die heiligste Stätte des Judentums.

Neben der Sache mit der irreführenden Terminologie gibt es auch die Frage der Transparenz: Fügte sich Heller der PLO-Warnung?

Wir reden hier über Reuters, deren Spitzenmann Stephen Jukes nach dem 11. September das missliche Klischee formulierte: „Der Terrorist der einen ist der Freiheitskämpfer der anderen.“ Es war auch Reuters, die 2004 einen Wutanfall gegenüber CanWest bekamen, als die kanadische Nachrichtenkette dem Reuters-Text das Wort „Terror“ beifügte. Reuters widersprach und sagte, das T-Wort gefährde seine Reporter. Fazit: Reuters gab zu, Zugeständnisse zu machen, um mit Terroristen den ‘Frieden’ zu wahren.

Doch Reuters ist nicht der einzige Nachrichtendienst, der Fragen aufwirft, indem er sich beim Thema Tempelberg der PLO gegenüber unterwürfig zeigt. Als Antwort auf eine Meldung der AFP tweetete Matthew Kalman scherzhaft:

Gratulation an AFP für die Beachtung des PLO-Medienhinweises und die Verwendung der korrekten „Al-Aqsa-Moscheegelände“-Terminologie statt „Tempelberg“

Gratulation an AFP für die Beachtung des PLO-Medienhinweises und die Verwendung der korrekten Terminologie „Al-Aqsa-Moscheegelände“ statt „Tempelberg“

Also, Jeffrey Heller, war es schlampige Arbeit? Oder erlauben Sie der PLO, Ihnen vorzuschreiben, wie Sie Ihre Arbeit für Reuters zu machen haben?

Bild: CC BY-SA Wikimedia Commons/Andrew Shiva; Reuters Egg-sposed CC BY/SA HonestReporting.com

Hat die israelische Polizei die „al-Aqsa-Moschee erstürmt“?

10. November 2014

Simon Plosker, HonestReporting, 6. November 2014
(Übersetzung: Yvaine de Winter)

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Der Tempelberg ist bei der Gewalt, die Jerusalem aktuell heimsucht, zu einem zentralen Unruheherd geworden. Und einige Medienberichte, angefeuert von unverschämten Behauptungen von Palästinensern und Jordaniern, erwecken den Eindruck, Israel habe einen heiligen islamischen Ort angegriffen oder entweiht.

Das Wall Street Journal berichtet:

Hayel Dawood, der jordanische Minister für islamische Angelegenheiten, beschuldigte Israel des Angriffs auf die al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg, die drittheiligste Stätte des Islam. Der Waqf, eine Jordanien angehörige muslimische Religionsbehörde zur Verwaltung der Stätte, sagte, Funken von israelischen Blendgranaten hätten ein Feuer in der Moschee entfacht, und laut Herrn Dawood seien Teppiche und zwei Kronleuchter in Flammen aufgegangen.

Wären Sie ein Leser des Daily Telegraph, wäre das gewiss glaubwürdig, denn deren Bericht enthält das folgende Video mit dem dramatischen Titel „Gewalt bei der Erstürmung der al-Aqsa-Moschee durch die Polizei“:

(Für das Video bitte hier klicken, es ist am Anfang der verlinkten Seite.)

Die Story enthält auch folgendes Foto mit Bildunterschrift:

Palästinenser räumen Trümmer in der al-Aqsa-Moschee nach Zusammenstößen zwischen steinewerfenden Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften.

Palästinenser räumen Trümmer in der al-Aqsa-Moschee nach Zusammenstößen zwischen steinewerfenden Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften.

Es ist leicht zu erkennen, wie man glauben kann, die israelische Polizei sei verantwortlich für Schaden an der Moschee, insbesondere weil die einzige Bezugnahme auf das Foto und Video im Text des Daily Telegraph die folgende ist:

Zuvor wurde ein Palästinenser bei schweren Unruhen nahe der al-Aqsa-Moschee, einer der heiligsten Stätten des Islam, die auf der von Juden Tempelberg genannten Anhöhe steht, von einem Gummigeschoss und Tränengas schwer verletzt, die von der israelischen Grenzpolizei in die Moschee geschossen worden waren.

Zwar führte auch das Wall Street Journal die Anschuldigungen Jordaniens und des Waqf in seinem Artikel an, aber anders als der Daily Telegraph untersuchte es den fraglichen Vorfall etwas genauer:

Israel bestritt, dass es für das Feuer verantwortlich war, und beschuldigte arabische Protestanten, die während Unruhen vom Inneren der Moschee aus Böller auf Polizisten warfen. Die Polizei sagte, sie seien einige wenige Meter in die Moschee eingedrungen und hätten von außen die Tür zugemacht.

Die Polizei sagte, maskierte Palästinenser hätten nach Beginn der Besuchszeit für Nichtmuslime einen Steinhagel auf sie geworfen und Hunderte Böller abgefeuert. Im nachfolgenden Handgemenge hätten sie die Tür zur Moschee geschlossen, in welcher die Protestanten Deckung gesucht hätten.

Der Eingang wurde jedoch durch Hindernisse offengehalten. Die Polizei sagte, sie habe sich einige Meter in die Moschee hineinbewegt, um die Demonstranten innen einzuschließen.

Der Bericht der New York Times enthielt auch die folgenden Informationen:

Von der israelischen Polizei gefilmtes Videomaterial zeigt maskierte Palästinenser, wie sie vom Inneren der al-Aqsa-Moschee aus Steine und Böller auf die Polizisten werfen, und zwar beim offensichtlichen Versuch, jüdische Besucher vom Betreten des Geländes abzuhalten, nachdem einige Israelis am Mittwoch dortige Gebete gefordert hatten.

Man sah die Polizei einige Schritte innerhalb der Moschee, wie sie Möbel beseitigten, welche von den Protestanten als Barrikade benutzt wurden, damit die Tür nicht geschlossen werden konnte. Ein Polizeisprecher, Micky Rosenfeld, sagte, die Polizei habe Blendgranaten verwendet, bestritt jedoch, dass sie tief in die Moschee gegangen wären.

Was jedoch in keinem Bericht vorkommt, ist die Beurteilung der israelischen Sicherheitsdienste, dass der Aufruhr auf dem Tempelberg im Voraus geplant war, wobei Steine, Böller und Molotowcocktails in der al-Aqsa-Moschee gelagert wurden, um die israelische Polizei und Besucher auf dem Gelände anzugreifen. Es gab keine „Erstürmung“ der Moschee durch die Polizei. Statt dessen war es das Ziel gewesen, die Moscheetüren zu schließen, um die Aufständischen im Innern zu belassen und das Werfen der Steine, Böller und Molotowcocktails zu beenden, wodurch wieder Frieden auf dem Tempelberg einkehren konnte.

Die Szenen mit Trümmern und Möbeln im Video und auf den Begleitfotos sind das direkte Resultat der palästinensischen Inbeschlagnahme von allem, was sie als Barrikade benutzen konnten, um eine polizeiliche Intervention zu verhindern. Während Israel der Entweihung der Moschee beschuldigt wird, sollte man sich vielmehr fragen, warum die palästinensischen Aufständischen offenkundig so wenig Achtung bzw. Respekt vor ihrer eigenen heiligen Stätte haben, dass sie sie für Gewaltzwecke missbrauchen konnten.

Ein weiteres Video der israelischen Polizei zeigt deutlich, wie palästinensische Aufständische die Moschee entweihten.

Wenn man das Video des Daily Telegraph ansieht und die Zusammenhänge kennt, so verleiht dies der israelischen Version der Dinge die weit größere Glaubwürdigkeit. Wenn man sieht, wie in der Moschee Böller losgelassen werden, ist es nicht schwer, sich vorzustellen, wie das Feuer ausgebrochen sein könnte.

Der Daily Telegraph jedoch versagt darin, im Artikel einen Kontext für das Video oder das Foto zu bieten. Statt dessen hat es das Blatt geschafft, Benzin auf das Feuer zu gießen, das zur Zeit in Jerusalem lodert.

Bild: CC BY-SA Andrew Shiva via Wikimedia Commons

Suha Arafat: Die Intifada 2000 wurde von Arafat angestiftet

27. Dezember 2012

HonestReporting Media BackSpin, 27. Dezember 2012

Yasser Arafats Frau Suha ließ die Hosen runter und teilte Dubai-TV mit, dass ihr Ehemann unmittelbar nach den geplatzten Gesprächen von Camp David die Intifada geplant hatte.

Anders als Imad Faluji hörte sie das von Yasser höchstpersönlich. Der Besuch Ariel Scharons auf dem Tempelberg war nicht Auslöser für die Intifada.

Sag‘, dass es nicht wahr ist!

Palästinensische Reaktion auf Gingrich: Ein Esel schilt den anderen ein Langohr

12. Dezember 2011

HonestReporting Media BackSpin, 11. Dezember 2011

Newt Gingrich, Präsidentschaftskandidat der Republikaner, hat einen vorhersehbaren Sturm ausgelöst wegen seiner Erklärung, die Palästinenser seien ein erfundenes Volk. Ich will zum Für und Wider dieser Aussage nicht Stellung nehmen, aber die palästinensische Reaktion erregte meine Aufmerksamkeit.

Der hochrangige palästinensische Funktionär Saeb Erekat gab folgendes Statement ab:

Was ist die Ursache von Gewalt und Krieg in dieser Region? Aberkennung der Religion des Volkes, seiner Existenz; und nun leugnet er unsere Existenz.

Wie wahr. Wie wäre es mit einigen palästinensischen Leugnungen?

• Leugnung von Israels Existenzrecht,
• Leugnung Israels als jüdischem Staat,
• Leugnung jeglicher jüdischen historischen oder religiösen Bindung zum Land Israel, einschließlich der Leugnung, dass es jemals einen jüdischen Tempel auf dem Tempelberg gegeben hat;
• Die Holocaust-Leugnung der Hamas

Newt Gingrichs Aussagen werden von ihm selbst vertreten und spiegeln nicht die offizielle Politik der israelischen Regierung wider. Erekats Antwort jedoch offenbart vieles von dem, was in palästinensischen Märchen zu finden ist.

Saeb Erekat: Halte dich besser zurück!

Guardian: Fehlerkorrektur absichtlich unterlassen

27. August 2011

HonestReporting Media BackSpin, 26. August 2011

Erst kürzlich hatten wir Harriet Sherwood wieder bei einer weiteren falschen Beschreibung der Westmauer als „heiligste Stätte des Judentums“ ertappt, in der sie gleichzeitig das Narrativ einer palästinensische Oberhoheit über den Tempelberg, die tatsächlich heiligste Stätte des Judentums, hinausposaunt hatte.

Ich [Anm. (bd): Simon Plosker] schickte sofort eine Protest-Mail mit der Forderung nach Korrektur an den Leserbrief-Redakteur des Guardian mit dem Hinweis, dass, auch wenn ich nicht erwartete, dass die Zeitung aufhörte, palästinensische Versionen der Geschichte nachzuplappern, ich doch zumindest Genauigkeit voraussetzte, was Fakten betrifft.

Eine Korrektur zum Artikel wurde dann auch veröffentlicht, aber nicht so, wie sie hätte lauten müssen:

Der amerikanische Moderator Glenn Beck wurde fälschlicherweise in einem Artikel über seinen Plan, in Jerusalem eine Kundgebung abzuhalten, als wiedergeborener Christ bezeichnet. Er ist gläubiger Mormone (Facebook protest over US broadcaster’s Israeli rallies, 24. August, Seite 26).

Dem kann ich nur entnehmen, dass der Guardian entweder einen ganz Blick auf den Artikel hat oder meine Beschwerde als unwichtig abtut. Kann der Guardian bei mir noch mehr Ekel hervorrufen als dies ohnehin schon Fall ist?

Dejudaisierung Jerusalems: Der Guardian hilft bei der Verbreitung palästinensischer Lügen

23. November 2010

HonestReporting Media BackSpin, 23. November 2010

Macht sich der Guardian palästinensische Behauptungen zu eigen, Israel und die Juden hätten keine religiöse oder historische Verbindung zur Westmauer oder zum Tempelberg?

Lesen Sie dazu bitte den neuen medienkritischen Beitrag von HonestReporting Großbritannien: Dejudaising Jerusalem: The Guardian Helps Promote Palestinian Lies

330 Meter* und der Tag des Zorns

16. März 2010

HonestReporting Media BackSpin, 16. März 2010

Dieser Reuters-Schnipsel zur Wiedereröffnung der Hurva-Synagoge ist sachlich zwar richtig,  enthält aber den Hauch einer lächerlichen Anklage:

Die Hamas und palästinensische Offizielle, die der rivalisierenden Fatah angehören, dass die Renovierungsarbeiten an der antiken Hurva-Synagoge im jüdischen Viertel von Jerusalems ummauerter Altstadt die Al-Aqsa-Moschee** gefährde, die sich gut 330 Meter entfernt davon befindet.

Israel hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Der Tempelberg bildet eine eigene geographische Einheit in der Altstadt. Um ihn von der Synagoge aus erreichen zu können, muss man das Jüdische Viertel durchqueren, zum Platz vor der Westmauer herabsteigen und dann einen Steg überqueren.

Man müsste schon unter der Westmauer und dem halben Jüdischen Viertel buddeln, ohne dass dies beachtet bliebe, bevor man überhaupt den Tempelberg erreicht. Selbst Gazas beste Tunnelgräber schaffen das nicht.

Möglicherweise bedrohen illegal errichtete Häuser im wesentlich näher gelegenen Stadtteil Silwan die Al-Aqsa-Moschee. Will jemand einen Tag des Zorns ausrufen?

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*Ich habe diese geschätzte Entfernungsangabe von Israelnetz übernommen.

**Hinweis: Zwischen 1948 und 1967 haben die Jordanier 58 Synagogen im jüdischen Viertel zerstört. Sie hatten damals die Kontrolle über das Gebiet.

Grüner Prinz entlarvt großen Medien-Mythos

7. März 2010

HonestReporting Media BackSpin, 7. März 2010

Ich [Pesach Benson, bd] freue mich schon auf die Lektüre von Mosab HassanYousefs Buch Son of Hamas. Bis ich eine Druckausgabe in Händen halte begnüge ich mich mit Interviews und Rezensionen. Das Wall St. Journal (WSJ) weist auf einen entscheidenden Mythos hin, der vom „Grünen Prinzen“ entlarvt wird.

Gerücht: Die zweite Intifada war ein Volksaufstand, der durch Ariel Sharons Besuch auf dem Tempelberg im September 2000 ausgelöst worden ist.

Fakt: Dieser Auszug aus dem WSJ spricht für sich:

Einige Monate vor Camp David hatte der ehemalige PLO-Chef Yasser Arafat das israelische Angebot eines Staates mit 90% Fläche der West Bank und Ostjerusalem als Hauptstadt angelehnt. Yousef Aussage zufolge entschied sich Arafat für einen weiteren Aufstand, um die internationale Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. Also suchte er über Sheikh Yousef Unterstützung bei der Hamas, schreibt sein Sohn, der ihn zu Arafats Amtssitz begleitete. Diese Treffen fanden statt, bevor die palästinensischen Behörden einen Vorwand für die zweite Intifada erfanden, die dann begann, als der spätere Premierminister Ariel Sharon den Tempelberg in Jerusalem besuchte, Stätte der Al-Aqsa Moschee und des Felsendoms. Yousefs Bericht ist hilfreich bei der Richtigstellung der Historie und dafür, dass der Aufstand von Arafat geplant war.

Yousef sagt mir, dass er angesichts der sinnlosen Gewalt entsetzt gewesen sei, die von den Politikern in Kauf genommen wurde, um sie „auf den Schultern einfacher, frommer Menschen“ zu entfesseln. Er bemerkte, dass die Palästinenser, die dem Aufruf folgten, „sich benahmen wie Kühe auf dem Weg ins Schlachthaus, und sie dachten, sie kämen geradewegs in den Himmel.“

So bestätigt Yousef also, was Imad Falouji, Kommunikationsminister der PA, im März 2001 erklärte. Es wurde [natürlich] nicht großartig darüber berichtet, aber vor palästinensischen Flüchtlingen im Libanon sagte er:

„Wer immer auch denkt, dass dies [der Krieg] wegen Sharons schändlichem Besuch bei Al Aksa begann, befindet sich im Irrtum. Er war seit Arafats Rückkehr aus Camp David geplant, [wo er] sich gegen Clinton behauptet und die US-Bedingungen zurückgewiesen hatte.“

Aber verlassen Sie sich besser nicht darauf….

Mainstream-Medien und palästinensische Gerüchteküche

11. November 2009

HonestReporting Media BackSpin, 10. November 2009

Ein Journalist beschreibt palästinensische Einschüchterungsversuche gegenüber der Presse während der neuerlichen Auseinandersetzungen in Ostjerusalem um den Tempelberg.

Die Einschüchterung war von Gerüchten begleitet, dass israelische Sicherheitsbeamte sich als Journalisten ausgeben und israelische sowie westliche und palästinensische Kollegen gefährden würden. Die Quelle der Gerüchte stammt von einem Palästinenser, der für die Betreuung der Fotoreporter verantwortlich ist. (Ich werde darauf zurückkommen).

Auf The Augean Stables beschreibt der anonym bleibende israelische Reporter die Szene in Ostjerusalem während der Auseinandersetzungen auf der Straße:

„Sie sind ein Undercover-Bulle!“ schrie er auf Arabisch, einen Steinbrocken in seiner rechten Hand haltend, während er mich mit seiner linken Hand nach mir grabschte.

„Nein, ich bin Journalist!“ entgegnete ich, überrascht durch den plötzlichen Zugriff.

„Nein, sind sie nicht. Sie sind ein Undercover-Bulle!“, schrie er wieder. „Beweisen Sie mir, dass Sie keiner sind!“

Ich kramte in meiner Tasche und zog meinen amtlich autorisierten Presseausweis heraus, gleichzeitig davon ausgehend, dass er die Ausstellungsidentität erkennen und feststellen würde, dass sie israelisch war, und dass meine Schwierigkeiten damit nur zunähmen.

Aber während er die Karte musterte, näherte sich ein anderer Journalist, ein arabischer Fotograf, kam auf uns beide zu und sagte dem jungen Mann in Arabisch, dass ich tatsächlich Journalist sei.

„Es reicht, lass ihn gehen“, sagte er ihm. Und der junge Mann tat wie geheißen….

Einige Tage später kam es wieder in und um die Altstadt zu Spannungen und Gewaltausbrüchen – diesmal auf dem Tempelberg selbst. Ich war dort und berichtete über weitere Unruhen, die im muslimischen Viertel der Altstadt ausgebrochen waren, und ich traf denselben arabischen Journalisten, der mich während der Sukkot-Unruhen in Ras Al-Amud unterstützt hatte.

„Danke Mann“, sagte ich ihm auf Hebräisch. „Sie haben mir an diesem Tag wirklich den Arsch gerettet – das war ganz schön knapp.“

„Sie haben ja keine Ahnung“, erwiderte er. „Meine Familie lebt in Ras Al-Amud, und ich musste nachts dorthin zurück und Stunden damit verbringen, sie zu überzeugen, dass ich nicht für die Israelis arbeite. Sie dachten, ich wäre irgendwie auch involviert, weil ich für Sie einstand.“

Der nicht genannte palästinensische Held beschuldigte Al-Jazeera, was der israelische Journalist nicht bestätigen konnte.

Eine Schlüsselrolle bei der Gerüchtestreuung spielt jedoch Awad Awad. Er ist Vorsitzender des Palestinian Photojournalists Committee. Letzten Monat teilte er seine Behauptungen mit Benjamin Joffe-Walt von The Media Line; der vollständige Bericht wurde in der Jerusalem Post neu veröffentlicht:

Palästinensische Fotografen behaupten, dass undercover agierende israelische Sicherheitsbeamte sich als Fotoreporter ausgegeben haben, um über die neuerlichen moslemischen Demonstrationen in Jerusalem zu berichten.

Awad Awad, Vorsitzender des Palestinian Photojournalists Committee, sagte, dass eine Gruppe örtlicher Anwohner die Anwesenheit von israelischen Polizeieinheiten bestätigt hatte, die bekannt dafür sind, arabische Zivilkleidung anzulegen, ebenso wie israelisches Sicherheitspersonal, das als Fotoreporter auftritt und dann Protestler inhaftiert.

„Leute in Ostjerusalem behaupteten, dass sie das am Donnerstag gesehen haben, aber zunächst dachte ich, dass es nur Gerede sei“, so Awad gegenüber The Media Line. „Aber dann am Freitag sahen viele Leute drei Polizisten, immer noch wie Fotografen gekleidet, die plötzlich einen der Demonstranten festnahmen. Viele palästinensische Fotografen riefen mir zu und ein Anwohner nahm es mit seiner Mobilphone-Kamera auf, aber er wollte keine Schwierigkeiten bekommen und hat mir die Aufnahmen nicht ausgehändigt.“

Doch Awads Story deckt sich nicht mit der anderer Journalisten, die dort waren. Joffe-Walt weiter:

Es gab Uneinigkeit dahingehend unter den Fotografen, die bei den Zusammenstößen letzte Woche anwesend waren, ob die Vorfälle so abgelaufen seien, und die Foreign Press Association entschied, zum Geschehen kein Statement abzugeben. Während manche Fotoreporter dort die Anwesenheit von Polizeikräften in Zivil bestätigten, sagten viele andere, dass sie keine israelischen Beamten gesehen hätten, die sich als Medienleute verkleidet (ausgegeben [bd])hätten.

„Ich wäre einer der ersten, die auf dem Dach stünden und „das ist nicht koscher“ rufen würden, aber so weit ich weiß, ist das nicht geschehen  und ich denke, dass dies nur ein Gerücht ist“, sagte ein ausländischer Fotograf, der ungenannt bleiben wollte. „Wenn dies passiert sein sollte,  wäre es das erste Mal gewesen, aber ich war dort anwesend, auch wenn ich Undercover-Polizei gesehen hätte – und ich sah keine -, weder ausländische Fotografen oder einheimische, die ich fragte, haben etwas gesehen.“

„Das Problem: Obwohl nichts passierte, ist die Tatsache, dass Leute glauben könnten, es hätte etwas stattgefunden, es zunehmend schwieriger für die Presse wird, ihrer Arbeit nachzugehen, weil die Leute ihr nicht über den Weg trauen“, erklärte der Fotograf gegenüber The Media Line. „Also denke ich, dass es besser ist, sich so schnell wie möglich da herauszuhalten.“

Ich würde nicht davon ausgehen, dass israelische Sicherheitskräfte sich als Journalisten ausgeben, und ich hoffe, dass sich die Vorwürfe als haltlos erweisen.

Abgesehen davon finde ich es verrückt, dass Awad Awad, dessen Aufgabe es ist, die Interessen palästinensischer Journalisten zu schützen, sie in Gefahr gebracht hat (und ihre israelischen und westlichen Kollegen), ohne irgendeinen Nachweis zu erbringen.

Tagesdosis moralischer Gleichsetzung

23. November 2008

HonestReporting Media BackSpin, 23. November 2008

Robert Gee von Cox News besichtigte letzte Woche den Tempelberg. Auf seinem Blog im Austin American-Statesman macht er diese scharfsichtige Beobachtung:

Am drittheiligsten Ort der islamischen Welt waren in einer Glasvitrine Tränengaskanister ausgestellt, die von den israelischen Truppen dort eingesetzt worden waren.

Symmetrie des Augenblicks: Israelis bewahren in der Polizeistation von Sderot Hunderte Geschosshülsen von selbstgemachten palästinensischen Raketen auf, die während der letzten Jahre von Militanten aus Gaza abgefeuert wurden. Die Schrottteile werden hauptsächlich wegen der anreisenden Journalisten und Diplomaten aufbewahrt und dienen häufig als Hintergrundkulisse für im Fernsehen übertragene Stellungnahmen von Würdenträgern.

Gee hat Recht mit dem Hinweis, dass beide Seiten PR-Punkte mittels der MSM sammeln wollen. Vielleicht sollte man aber zwei zusätzliche Punkte in Erwägung ziehen:

1. Tränengaskanister werden im Straßenkampf eingesetzt und entfalten keine tödliche Wirkung, während Kassam-Raketen wahllos mit dem Ziel abgefeuert werden, Menschen zu töten.

2. Die Zahl der Einsätze, bei denen israelische Sicherheitskräfte Tränengas auf dem Tempelberg einsetzten, ist sehr begrenzt im Vergleich zu den täglichen Raketensalven, die seit dem israelischen Rückzug aus Gaza von dort abgefeuert werden.

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Terrorgruppe sendet vom Tempelberg

9. September 2008

honestreporting.com Media BackSpin, 9. September 2008

Radiosender, die mit der Hamas und dem Islamischen Jihad verbunden sind, senden nächtliche Ramadan-Gebete vom Tempelberg aus. WorldNetDaily berichtet:

Die Hamas-Sendungen sind eine Art Handstreich der Terrorgruppe, da dies der einzige palästinensische Fernsehsender ist, der die Tarawih von der Al Aksa-Moschee sendet, was der Hamas die Möglichkeit verschafft die Gottesdienste auf dem Tempelberg mit Palästinensern im Gazastreifen und der Westbank zu teilen.

Terrorgruppen haben früher schon vom Tempelberg aus gesendet.

AFP gräbt falsches Archivbild aus

27. März 2008

honestreporting Media BackSpin, 27. März 2008

Palästinenser im Stadtteil Silwan nahe des Tempelberges protestieren gegen archäologische Ausgrabungen der israelischen Behörde für Altertümer (IAA). Obwohl die IAA-Ausgrabungen südlich des Tempelberges und außerhalb der Altstadtmauern stattfinden, suggeriert dieses dem AFP-Bericht beigefügte Archivbild* einen anderen Eindruck:

Das Archivbild zeigt einen Baugraben, ausgehoben als Teil einer archäologischen Grabung auf dem Gelände der Al-Aqsa Moschee. Ein Tunnel, der ausgegraben wird, um Zugang zu einem jüdischen Tempel zu bekommen und unter vielen palästinensischen Häusern in Ostjerusalem hindurch führt, sorgt für neuen Zündstoff in der Stadt. (AFP/File/ Ahmed Gharabli)

Die logische Schlussfolgerung ist, dass die fiesen Israelis den Tempelberg selbst angraben. Außerdem unterschlägt die Bildunterschrift, dass die hier gezeigte Ausgrabung in Wirklichkeit durch die islamische Waqf*** ausgeführt wurde, als sie letzten August einen großen Graben ausbaggerte.

Dazu passend: Die neusten Beschädigungen von Altertümern auf dem Tempelberg
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* und**: Als ich darauf zugriff, schien es entfernt worden zu sein. Das änderte aber auch nichts, da es im AFP-Bericht weiterhin zu sehen ist.

***Arabische Tempelbergverwaltung (Stiftung)