Archive for the ‘Medienwelt’ category

Medien geben dem hungerstreik-toten Terroristen ein freundliches neues Image

11. Mai 2023

Rachel O’Donoghue, HonestReporting, 3. Mai 2023

Khader Adnan war ein prominentes Mitglied der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Jihad. Der von Israel wegen Terror-Vorwürfen zahlreich Verurteilt starb diese Woche während seiner 13. Haft am 87. Tag eines Hungerstreiks, nachdem er jegliche ihm angebotene medizinische Behandlung seitens israelischer Behörden abgelehnt hatte.

Obwohl sein Untergang selbstverschuldet war, bestand die Reaktion seiner Mitterroristen vom Islamischen Jihad und ihrer Kollegen von der Hamas im Gazastreifen darin, Israel allein verantwortlich zu machen, innerhalb von 24 Stunden Salven mit mehr als 100 Raketen und Mörsern auf Israels Süden zu schießen; eine Rakete davon schlug in Sderot ein und verletzte drei Nichtisraelis.

In krassem Widerspruch zu dem auf Zivilisten gerichteten wahllosen Raketenfeuer beschoss die IDF 16 einzelne, über den Gazastreifen verteilte Ziele, die zu den Terrorgruppen Islamischer Jihad und Hamas gehörten.

Die Reaktion einiger Mainstream-Medien auf die Ereignisse war nur allzu vorhersagbar.

Wer war Khader Adnan?

Während Human Rights Watchs Direktor für Israel und Palästina, Omar Schakir, davon schwärmte, davon, dass Adnan „heldenhaft kämpfte“ und „mit erhobenem Kopf starb“, war die Realität, dass Adnan wegen Ermutigung und Aufstachelung zu Terroranschlägen gegen unschuldige israelische Zivilisten verurteilt wurde und voraussichtlich auf dem Weg zu einer weiteren Verurteilung war, da er auf sein nächstes Verfahren wartete.

Tatsächlich geben Videoaufzeichnungen von Adnan bei Kundgebungen einen guten Einblick in seine Ansichten. „Oh Quds-Brigaden, schlagt zu! Oh Quds-Brigaden, lasst die Erde beben! Wer von euch ist Hasan Abu Zaid [ein Selbstmord-Bomber, der fünf Zivilisten tötete]? Wer von euch ist der nächste Selbstmord-Bomber? Wer von euch wird den nächsten Sprengstoffgürtel tragen? Wer von euch wird die nächsten Kugeln feuern? Wer von euch wird seinen Körper überallhin sprengen lassen?“ Adnan ist zu sehen, wie er das einem aufgeregten Mob aus Palästinensern zubrüllt.

Medien säubern den Terroristen

Die internationalen Medien waren ähnlich schnell dabei Adnan als den mutigen Freiheitskämpfer umzudichten, der mutig und friedlich gegen ein ungerechtes System kämpfte, das ihn unfair bestrafte.

Nehmen Sie z.B. die BBC, die ihn ursprünglich als „bekannten Aktivisten des Islamischen Jihad“ bezeichnete – Terminologie, die noch weiter von der Realität abwich als die übliche BBC-Definition von Terroristen als „Militante“. Diese gereinigte Beschreibung wurde schließlich geändert, nachdem sie von HonestReporting auf Twitter angeprangert wurde.

Der britische Sender schien zudem seinen gesamten Bericht auf eine Pressemitteilung des palästinensischen NGO Addameer zu gründen – eine Gruppe, die mit der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) verbunden ist, der hinter zahlreichen tödlichen Anschlägen steckenden Terrororganisation.

Reuters versuchte Adnans Image abzumildern und bezeichnete ihn einen „Bäcker und neunfachen Vater“, der ein „prominente politischer Führer“ innerhalb des Islamischen Jihad sei – einer Organisation, die, anders als die Hamas, sich nicht in die palästinensische Politik oder die Verwaltung des Gazastreifens einmischt.

Ähnlich gestaltete der Guardian Adnan als „bekannte politische Persönlichkeit“ um und zitierte seinen Anwalt Jamil Al-Khatibs haltlose Anschuldigung, ihm sei vor seinem Tod medizinische Versorgung verweigert worden.

Raja Abdulrahim von der New York Times, der nie eine Gelegenheit auslässt palästinensischen Terrorismus herunterzuspielen, vergrub die Tatsache, dass Adnan ein Terrorist des Islamischen Jihad war und berichteten im ersten Absatz, dass ein „prominenter palästinensischer Gefangener“ gestorben sei. Obwohl die Story eine Salve von 20 Raketen berichtete, verweist die Unter-Überschrift nur auf einen einsamen palästinensischen Raketenangriff, womit er auf die Reinwaschung sowohl Adnans als auch der gewalttätigen Antwort der Terroristen auf seinen Tod beiträgt.

Palästinensischer Terror und die israelische Reaktion – eine falsche Gleichsetzung

Wie so oft versäumten es einige Medien, so auch die Financial Times, eine moralische Unterscheidung zwischen dem wahllosen palästinensischen Raketenfeuer und der bedächtigen Reaktion der IDF zu treffen.

Bizarrerweise behauptete UPI, die IDF habe „palästinensische Siedlungen“ beschossen, was fälschlich beinhaltet, dass Israel Zivilisten bombardierte, bevor dort in aller Stille der Text ergänz wir, nachdem es eine Beschwerde von HonestReporting gab. Die falsche Gleichsetzung bleibt jedoch.

Adnan befand sich nicht in Administrativhaft

Zusätzlich schienen zahllose Medienorganisationen – entweder wissentlich oder fahrlässig – anzudeuten, dass Adnan in Administrativhaft gehalten wurde, mit der Terroristen, die eine unmittelbare Bedrohung darstellen, eine Zeit lang ohne Anklage festgehalten werden können.

Aber während er früher mit Hilfe der Politik der Administrativhaft festgehalten wurde, war Adnan diesmal nicht mit Hilfe dieses Mittels in Haft, als er starb, sondern war angeklagt worden und wurde festgehalten, nachdem ein Richter sich die Beweise angesehen hatte.

Die schlichte Wahrheit lautet, dass Adnan sich in einem langgezogenen Hungerstreik befand, um das Mitgefühl einiger nützlicher Idioten im Ausland aufzupeitschen und Israel unter Druck zu setzen ihn freizulassen.

Damit in Hinterkopf ein kleines Memo unsererseits an die internationalen Medien und andere Fans Adnans: Gefährliche Terroristen entscheiden nicht über das Datum zur Entlassung aus dem Gefängnis, das macht das Recht.

Die israelische Unabhängigkeit – wie reagierte die Presse 1948?

4. Mai 2023

Chaim Lax, HonestReporting, 25. April 2023

Als am 14. Mai 1948 das britische Mandat Palästina zu Ende ging, versammelten sich politische Repräsentanten der jüdischen Gemeinschaft in Tel Aviv, um David Ben-Gurion zuzuhören, wie er die Gründung des Staates Israel und die Wiedereinrichtung jüdischer Unabhängigkeit im Land Israel nach fast 2.000 Jahren verkündete.

Bald nach der Unabhängigkeitserklärung marschierten fünf benachbarte arabische Armeen nach Israel ein und zwangen den entstehenden jüdischen Staat um sein Überleben zu kämpfen.

Wie reagierte die internationale Presse auf die Gründung des Staates Israel und den folgenden arabischen Einmarsch? Auf welche Aspekte der israelischen Unabhängigkeit konzentrierten sich die Nachrichten und welche Aspekte ignorierten sie?

Hier folgt, wie die globalen Medien in den Stunden und Tagen nach Ben-Gurions schicksalhafter Erklärung über die israelische Unabhängigkeit berichteten.

Die New York Times berichtet umfangreich über die israelische Unabhängigkeit

Am 15. Mai 1948 widmete die New York Times einen großen Teil der ersten drei Seiten der Zeitung dieses Tages der Berichterstattung über den entstehenden jüdischen Staat.

Dazu gehörte eine detaillierte Beschreibung der Unabhängigkeitserklärung, Berichte über den arabischen Einmarsch (einschließlich der Bombardierung von Tel Aviv) und der militärischen Zusammenstöße, Berichte über UNO-Debatten und Nachrichten über jüdische Feiern in Israel und den USA. Die Berichte verglichen die amerikanische Anerkennung des neuen jüdischen Staats und der britischen „Distanziertheit“ diesem gegenüber.

Zusätzlich beinhaltete Seite 2 der Zeitung dieses Tages eine vollständige englische Übersetzung der israelischen Unabhängigkeitserklärung.

Der Manchester Guardian konzentriert sich auf die britische Sicht

In seiner Berichterstattung zur israelischen Unabhängigkeit konzentrierte sich der Manchester Guardian (heute als The Guardian bekannt) auf die Unabhängigkeitszeremonie in Tel Aviv, den Abzug der britischen Streitkräfte und die Auswirkung, die der arabische Einmarsch auf die Grenzen entstehenden jüdischen Staat haben würde, wie sie im UNO-Teilungsplan von 1947 dargelegt wurden.

In seinem Leitartikel drückte der Guardian zurückhaltenden Optimismus bezüglich der Fähigkeit des neuen jüdischen Staats aus in den Gebieten unter seiner Zuständigkeit die Ordnung zu schaffen und warnte davor, dass Israel eine offensive militärische Haltung einnehmen könnte, die den Krieg mit seinen arabischen Nachbarn in die Länge ziehen würde.

Der Guardian reservierte seine scharfen Worte jedoch für das britische Mandat und die Kolonialbehörden, weil ihre vage und scheinheilige Politik gegenüber sowohl der lokalen jüdischen wie der arabischen Bevölkerung zum „unehrenhaften Ende“ des Mandats und dem Blutvergießen führte, das derzeit die Region heimsuchte.

UPI konzentriert sich auf Militär und Diplomatie

In ihrem Bericht zum 14. Mai erwähnte die Nachrichtenagentur United Press International (UPI) die Unabhängigkeitserklärung nebenher, während man sich stark auf die militärischen und diplomatischen Fronten konzentrierte.

Der UPI-Bericht drehte sich um die schweren Kämpfe in Jerusalem, israelische und arabische militärische Bewegungen in der gesamten Region und den Abzug der britischen Streitkräfte aus Palästina. Der Bericht erwähnte auch aktuelle amerikanische Versuche die israelische Unabhängigkeit hinauszuzögern.

Beachtenswert ist, dass aufgrund der Unmittelbarkeit des Berichts nicht erwähnt wurde, dass die USA den entstehenden jüdischen Staat anerkannte (was um Mitternacht des 15. Mai geschah), wobei der Bericht damit schloss, dass unbekannt war, welche Richtung die USA nach der israelischen Unabhängigkeit einschlagen würden.

Interessanterweise streute UPI einige religiöse Ansichten in dem Bericht ein, hielt fest: „Der jüdische Traum von fast 2.000 Jahren – ein eigener Staat – wurde war“ und schrieb, jüdische Streitkräfte stünden „von Dan bis Beer Sheva im Kampf mit arabischen Kriegern, den biblischen Grenzen des Heiligen Landes“.

Le Figaro fasst die Ereignisse des Tages prägnant zusammen

Einen Tag nach der Gründung Israels lieferte Le Figaro seinen Lesern eine knappe Zusammenfassung der Ereignisse vom 14. Mai.

Unter der Schlagzeile „Israel ist geboren“ konzentrierte sich die französische Tageszeitung auf drei wichtige Ereignisse des Vortages: Den Abzug der Briten aus dem Heiligen Land, die Gründung des jüdischen Staates (einschließlich Auszügen der Unabhängigkeitserklärung) und der Steigerung des Konflikts zwischen dem neugegründeten jüdischen Staat und seiner arabischen Nachbarn, insbesondere Ägyptens.

Le Figaro erwähnte nebenbei auch diplomatische Diskussionen bei den Vereinten Nationen über einen amerikanischen Vorschlag einen UNO-Vermittler in die Region zu schicken, um in dem sich verschärfenden Konflikt zu vermitteln.

Der Toronto Daily Star schätzt die Situation ein

Am 14. wie am 15. Mai brachte der Toronto Daily Star (heute als Toronto Star bekannt) mehrere unterschiedliche Artikel der Nachrichtenagenturen AP und UPI im Zusammenhang mit Israel auf seiner Titelseite.

Auf Seite 6 der Ausgabe vom 15. Mail lieferte der Daily Star seine eigene Ansicht zu den Nachrichten aus dem Nahen Osten unter der Schlagzeile „Die jüdische Republik Israel“.

Die kanadische Tageszeitung nannte die Gründung Israels „ein großes historisches Ereignis“ und fuhr dann mit einer Beurteilung der militärischen Stärke sowohl Israels als auch seiner arabischen Nachbarn  sowie einer kurzen historischen Zusammenfassung zur Region seit der Einrichtung des britischen Mandats 1923 fort.

Der Toronto Daily Star schloss seine Zusammenfassung mit einem Lob der Tugenden des Friedens und der Kooperation zwischen den jüdischen und arabischen Gemeinschaften.

Seite 6 der Ausgabe vom 15. Mai brachte auch eine fragwürdiges Editorial-Karikatur mit der Bildbeschreibung „Goliath übernimmt das Mandat“, die das Wort „Krieg“ auf seinem Schild aufgeprägt, der aggressiv über dem Wort „Palästina“ steht.

Der Daily Worker begrüßt die jüdische Eigenstaatlichkeit

Es mag nach heutigen politischen Standards überraschend sein, aber die Ausgabe der britischen kommunistischen Tageszeitung Daily Worker vom 15. Mai hielt fest, dass die Gründung Israels „von Freunden des Friedens und Fortschritts in aller Welt gefeiert wird … er wird von all denen begrüßt, die damit sympathisieren, dass das jüdische Volk seine eigene nationale Heimstatt gründet.“

Eine Woche später, in der Ausgabe vom 21. Mai, drückte der Daily Worker seine „wärmsten Grüße an den neuen jüdischen Staat Israel“ aus, „dessen Grundlage ein großer Schritt vorwärts zur Erfüllung der Selbstbestimmung der Völker Palästinas ist“.

Der Daily Worker ließ dem dann eine glühende Attacke auf die USA und Großbritannien folgen, weil diese – seiner Meinung nach – den arabischen Einmarsch in den entstehenden jüdischen Staat ermöglichten, bevor er – unter anderem – forderte, dass die britische Regierung Israel offiziell anerkennt.

Wie Medien während der erhöhten Spannungen über Pessah, Ramadan und Ostern versagten

27. April 2023

Rachel O’Donoghue, HonestReporting, 17. April 2023

Die religiösen Feste Pessah, Ostern und Ramadan fielen dieses Jahr in einer Zeit bereits erhöhter Spannungen in Israel nach einem starken Anstieg bei Terroranschlägen in den letzten Monaten zusammen.

Aber Anfang April brachen auf dem Tempelberg Konflikte zwischen palästinensischen Randalierern und israelischer Polizei, Raketenangriffe von Terroristen im Gazastreifen und dem Libanon drohten einen weiteren Krieg zu entzünden.

Am 7. April reagierten Israelis mit Entsetzen auf die Nachricht, dass palästinensische Terroristen die israelischen Schwestern Maia Dee (20) und Rina Dee (15) bei einem Schusswaffenanschlag ermordet hatten, der auch das Leben ihrer Mutter Lucy Dee (48) forderte; das Auto der Familie wurde von einem Kugelhagel getroffen als sie im nördlichen Jordantal unterwegs waren.

Weil fehlerhafte Berichterstattung online und andernorts nach oben schoss, reagierte HonestReporting in Echtzeit und prangerte die schlimmsten Einseitigkeiten an.

Al-Jazira demonstrierte seine tief verwurzelte, israelfeindliche Schlagseite in seiner Berichterstattung zum Anschlag auf die Dees, darunter anfängliche Storys, die die ermordeten Schwestern als „Siedler“ bezeichneten, was nur als stillschweigende Rechtfertigung ihrer Ermordung betrachtet werden kann und wo die palästinensischen Täter als lediglich auf das Fahrzeug zielend beschrieben wurden:

CNN International fasste seine Berichterstattung über die in dieser Woche geschossenen Raketen mit einem durchwachsenen Bericht zusammen, der es sowohl versäumte die bei dem grenzüberschreitenden Angriff verletzten Israels als auch die Schüsse in der Westbank zu erwähnen.

Mehrere führende britische Medienorgane entschieden sich ihre Berichterstattung über die Morde an den Dees zu säubern, darunter die Sunday Times und der Guardian. Erstere führte eine Bildsprache an, die einer Auseinandersetzung zwischen städtischen Banden angemessener gewesen wäre – die junge Frauen wurden als bei einer „Westbank-Drive-by-Schießerei“ gestorben, während der linke Guardian passiv sagte, die Opfer seien „getötet“ worden statt „ermordet“.

Nur wenige Stunden, nachdem die Familie Dee überfallen wurde, rammte ein palästinensischer Terrorist nahe des Strandes von Tel Aviv ein Fahrzeug in eine Gruppe Fußgänger. Der Italiener Alessandro Parini (35) starb und sieben andere Touristen wurden verletzt, als Yussef Jaber sie mit hoher Geschwindigkeit auf der Kaufmann-Straße traf.

HonestReporting hob die Widersprüchlichkeit dabei heraus, wie die Medienorganisationen solche Vorfälle betrachten, wenn die Opfer nicht Israelis, sondern Touristen sind.

Sky News z.B. gehörte zu einer Handvoll internationaler Medien, die den Auto-Rammanschlag korrekt als „Terroranschlag“ bezeichneten, es aber vorher versäumten das zu tun, als sie über ähnliche Vorfälle mit Israelis berichteten:

Unterdessen spielte der Guardian das Wesen des Anschlags herunter, indem er in einem Artikel lediglich auf „Gewalt in Tel Aviv“ hinwies, der auch die Schüsse in der Westbank auf Israels Abschuss einer aus dem Libanon gesteuerten Drohne in Verbindung brachte:

HonestReporting stellte auch den Direktor der antiisraelischen Hass-Website Electronic Intifada zur Rede, Ali Abunimah, der in den Stunden nach dem Anschlag auf Twitter spekulierte, es habe sich um einen „Autounfall“ handeln können, der das Ergebnis eines „medizinischen Vorfalls“ beim Fahrer gewesen wäre.

Unsere forensische Analyse der einseitigen und verzerrten Berichterstattung über die Gräueltaten führte auch zum Exposé einer CNN-Journalistin, der versucht hatte den palästinensischen Terrorismus in mindestens einem Artikel herunterzuspielen.

Wir deckten auf, dass Tamara Qiblawi, eine Libanesin und CNNs Senior Digital Middle East Producer in London, hatte zahlreiche beunruhigende Äußerungen in ihren Social Media Accounts gepostet; unter anderem verwies sie auf Israel als „ethno-religiösen Exklusivstaat“ und  bezweifelte, ob „muslimische Terroristen“ für den Anschlag auf Charlie Hebdo in Frankreich verantwortlich waren.

Diese Woche beschrieben wir ausführlich, wie zahlreiche Nachrichtenorgane fälschlich berichteten, dass Israel allein verantwortlich für die Beschränkung der Zahl der christlichen Gottesdienstbesucher verantwortlich war, denen erlaubt wurde in der Jerusalemer Altstadt dem Ritual des Heiligen Feuers in der Grabeskirche beizuwohnen.

Ein durchgesickerter Brief, in dem stand, dass es eigentlich der Ingenieur der Kirche war, der die Menschenmenge auf 1.800 innerhalb der Kirche und weitere 200 im Hof beschränkte, nicht die israelische Polizei:

Wie Israel auf dem Medien-Schlachtfeld jüdische Studenten beeinflusst

5. Januar 2023

Ruby Frank, HonestReporting, 3. Januar 2022

Universitätsstudenten sind für die israelfeindlichen Bewegungen zentral geworden; von denen viele Mitglieder in Organisationen wie Students for Justice in Palestine (SJP) und anderen Verbündeten der Bewegung Boykotte, De-Investitionen und Sanktionen (BDS) sind.

Selbst bei denen, die nicht direkt involviert sind, ist ein Präzedenzfall geschaffen worden, wobei man, um als „woke“ zu gelten, negative Ansichten gegenüber Israel haben muss.

Während ich an meinem Abschluss in Politikwissenschaften an der University of Birmingham in Großbritannien arbeitete, beobachtete ich regelmäßig diese Dynamik, sowohl auf dem Campus als auch auf dem „virtuellen Campus“ der Social Media-Seiten der Universität. Auf dem Campus gab es israelfeindliche Proteste, aber es war der Diskurs auf der Social-Media-Plattform der Universität, der besonders beachtenswert war.

Obwohl dies Kampagnen behaupten progressiv und auf Menschenrechten gegründet zu sein, sind ihre Aktivitäten oft getarnter, krasser Antisemitismus der sich gegen jüdische Studenten als Gruppe richtete und diese verunglimpften.

Es war nicht ungewöhnlich, dass ich selbst und andere jüdische Studenten sowohl in Vorlesungen als auch in Online-Foren aufgefordert wurden das Handeln der israelischen Regierung zu verteidigen, egal wie unsere persönlichen Überzeugungen aussahen.

Es ist ein extrem problematisches zweierlei Maß, die jüdische Diaspora kollektiv für das Handeln der israelischen Regierung verantwortlich zu machen. Diese Bewegungen würden andere Gruppen niemals auf gleiche Weise für das Handeln von Regierungen verantwortlich machen, auch nicht die Palästinenser für das Handeln der Terrororganisation Hamas zur Verantwortung zu ziehen.

Darüber hinaus wurden die Beiträge der Hamas zur den armseligen Umständen und Menschenrechtsverletzungen, die die Palästinenser erleben, oft ignoriert. Der Antisemitismus ist eindeutig eine größere Motivation in den Kampagnen als Progressivität oder die Verbesserung der Menschenrechtslage.

In Online-Foren der Universität wurden oft Fehlinformationen und voreingenommene Berichte über Ereignisse verwendet, um Israel und diejenigen, die es unterstützen, zu dämonisieren, indem sie die Rolle des Terrorismus beim Handeln Israels zu schmälern. Oft wurden irreführende Infografiken ohne Kontext veröffentlicht. Solch einseitige Informationen und die Verwendung ungenauer und abfälliger Bezeichnungen wie „Siedler-Kolonialismus“, „ethnischer Säuberer“, „Faschisten“ oder „Apartheid-Befürworter“ zur Beschreibung derer die Israel unterstützen, behinderten das Potenzial von konstruktivem Dialog und wurden genutzt, um eine hasserfüllte Agenda voranzutreiben.

Im Gegensatz zu dem progressiven Bild, das diese Bewegungen darzustellen versuchen, gibt es eine beträchtliche Präsenz hasserfüllter Diskurse innerhalb der „Wokeness“, die oft unter Studenten gefördert wird. Das ist die Antithese von Progressivität.

Die zentrale Rolle der sozialen Medien innerhalb des Universitätslebens und die Erweiterung des Campus in die virtuelle Welt vergrößert die Reichweite dieser Einträge drastisch.

Das hat greifbare Folgen; es wird nicht nur online eine feindselige Umgebung für jüdische Studenten geschaffen, sondern auch in Person auf dem Campus. Kein Wunder, dass so viele jüdische Studenten wie ich selbst oft zögern sich im universitären Bereich offen als Juden erkennenzugeben.

Es wurde nur allzu üblich, dass jüdische Studenten sich auf dem Campus unsicher fühlten, besonders in Zeiten erhöhter Spannungen im israelisch-palästinensischen Konflikt. Oft wurden Maßnahmen getroffen wie das Verbergen des Davidsterns an ketten oder Wegrouten zu ändern, um israelfeindlichen Protesten aus dem Weg zu gehen.

Israel muss seine Bemühungen auf dem Medien-Schlachtfeld fortsetzen, insbesondere was die Plattform der sozialen Medien angeht. Das ist entscheidend für die Förderung der öffentlichen Meinung zu Israel, besonders unter jungen Progressiven, die potenzielle zukünftige Weltführer und Einflussnehmer sind.

Durch das Ansprechen und die Entlarvung einseitiger Berichterstattung rund um Israel in den Medien können wir wichtige Schritte hin zur Förderung des Images Israels in den Medien fördern. Aber das wäre nicht das einzige positive Ergebnis.

Progressive Einstellungen gegenüber Israel zu verändern könnte auch erheblichen Einfluss auf die Herausforderungen für jüdische Studenten auf dem Campus haben.

Israelbezogenen Antisemitismus anzugehen, indem Unterstützung für und Verständnis für Israel bei Studenten gefördert wird, würde eine Erfahrung für mehr Sicherheit für jüdische Studenten  an Universitäten und Colleges weltweit sicherstellen.

Reuters und AP über das Massenertrinken – finden Sie den Unterschied

22. Dezember 2022

Simon Plosker, HonestReporting, 19. Dezember 2022

Finden sie den Unterschied: Zwei Nachrichtenagenturen berichteten über die Massenbeerdigung von acht jungen Palästinenser, die vor fast zwei Monaten vor der Küste Tunesiens ertranken, als sie versuchten dem Gazastreifen zu entkommen, um neue Leben in Europa zu beginnen.

Reuters verwies auf Gazas zweifelsohne vorhandene Entbehrungen und holte dieselben alten Erklärungen hervor: Israel wird beschuldigt. Tatsächlich wird die Hamas, die Terrororganisation, die im Gazastreifen herrscht, in der gesamten Story nicht ein einziges Mal erwähnt:

Den 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen sind Entbehrungen nach Jahrzehnten Krieg mit Israel nicht fremd, mit Unterstützung des vom benachbarten Ägypten hartes wirtschaftliches Durchgreifen, das die Wirtschaft erstickt und die Palästinenser-Fraktionen spaltet. Laut Weltbank beläuft sich die Arbeitslosigkeit im Gazastreifen auf rund 50% und mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armut.

Daher ein Lob an die Associated Press, weil sie in ihrem Bericht „Massenbeerdigung im Gazastreifen verursacht Tränen, seltene Kritik an der Hamas“ tiefer grub:

„Die Regierung, die uns hier regiert, ist der Grund. Sie ist verantwortlich zu machen. Sie ist zu rügen“, sagte Naheel Shaath, dessen 21-jähriger Sohn Adam einer der Toten ist. „Ich mache alle Vertreter hier verantwortlich, die sich nicht um die Jugend kümmern oder keine Arbeitsplätze für sie bieten.“

Israel und Ägypten verhängten die Blockade, nachdem die Hamas der internationale anerkannten palästinensischen Autonomiebehörde 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen abnahm.

Israel sagt, die Schließung, die die Bewegungsfreiheit von Menschen und Waren in den und aus dem Gebiet einschränken, ist nötig, um zu verhindern, dass die Hamas sich bewaffnet. Israel und seine westlichen Verbündeten haben die Hamas, eine islamische Gruppe, die sich Israels Vernichtung verpflichtet hat, als Terrororganisation gebrandmarkt. Kritiker sagen, die Blockade laufe auf Kollektivbestrafung hinaus.

Die Blockade hat die Wirtschaft im Gazastreifen abgewürgt, wo die Arbeitslosigkeit bei 50% steht und die Einwohner machen gewöhnlich schnell Israel für die problematischen Umstände verantwortlich. Aber Familien haben zunehmend begonnen sich über die Führung durch die Hamas zu beschweren, führen die hohen Steuern an, die harte Herrschaftshaltung und einen zunehmende Strom an Führern, darunter der oberster Führer Ismail Haniyeh, die ins Ausland gezogen sind, wo sie mit ihren Familien an bequemeren Orten leben.

Selbst wenn der Reuters-Reporter niemanden gefunden haben sollte, der bereit ist die Hamas zu kritisieren, hätte er zumindest den relevanten Kontext der Gründe hinter der israelisch-ägyptischen Blockade und die Verantwortung der Hamas für die Herrschaft im Gazastreifen anfügen können.

Manchmal wird nur dadurch, dass ein anderes Medienorgan den Kontext bringt, offensichtlich, was andere versäumen. In diesem Fall hat Reuters eindeutig versagt.

HonestReporting exklusiv: „Zeuge“ des Todes von Shireen Abu Akleh stellt sich als PIJ-Terrorist heraus

15. Dezember 2022

Akiva van Koningsveld, HonestReporting, 11. Dezember 2022

Ein „ziviler“ Schlüsselzeuge in der von Al-Jazria wegen des Todes von Shireen Abu Akleh Dienstag beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) eingereichten formellen Anzeige gegen Israel steht mit dem von den USA zur Terrororganisation erklärten Islamischen Jihad in  Verbindung, entdeckte HonestReporting am Sonntag.

Die Profile von Sleem Awwad aus Jenin in den sozialen Medien offenbaren, dass er ein treuer Anhänger des Islamischen Jihad ist; er posierte mit der Flagge der jihadistischen Terrorgruppe. Unser Redaktionsteam fand mindestens fünf Fotos Awwads, wie er mit Schusswaffen herumfuchtelt, u.a. mit militärischen Gewehren mit Zielfernrohr.

„Die Glaubwürdigkeit der Ermittlungen zu Abu Aklehs Tod durch Al-Jazira sind jetzt fragwürdig, nachdem HonestReporting aufdeckte, dass ihr Hauptzeuge ein aktives Mitglied einer mörderischen Terrororganisation ist“, sagte HonestReportings verantwortlicher Direktor Gil Hoffman.

Am 6. Dezember reichte Al-Jazira beim Internationalen Strafgerichtshof eine formelle Anzeige gegen Israel wegen des Todes von Abu Akleh ein, der palästinensisch-amerikanischen Reporterin, die am 11. Mai tragischerweise während einer Terrorbekämpfungs-Operation in Jenin erschossen wurde.

Eine gründliche IDF-Untersuchung kam zuvor zu dem Schluss, dass sie wahrscheinlich versehentlich von einem Soldaten erschossen wurde, der es verfehlte sie als Mitglied der Presse zu identifizieren. Nachdem sie jede einzelne Stelle festgestellt hatten, wo Soldaten unter Feuer gekommen waren, stellte die Ermittlung fest, dass sie sich strikt an die Einsatzregeln der IDF gehalten hatten.

Im Juli besagte ein vom US-Außenministerium veröffentlichter Bericht ebenso, dass israelische Streitkräfte wahrscheinlich den tödlichen Schuss abgaben, aber dass es keinen Hinweis darauf gibt, dass die Israelis Abu Akleh absichtlich töteten.

Trotzdem verkündete der Sender Al-Jazira letzte Woche, er habe IStGH-Ankläger Karim Khan aufgrund „neuer Erkenntnisse“ kontaktiert, die er „auf Grundlage mehrerer Augenzeugen-Berichte“ aufgedeckt habe. Ohne Beweise vorzulegen argumentierte der Sender aus Qatar, sein Korrespondent sei irgendwie  als Teil einer Kampagne der „Israelischen Besatzungs-Streitkräfte ins Visier genommen worden, um al-Jazria zum Schweigen zu bringen“.

Die Vorlage des Senders unter Artikel 15 des Status von Rom, des Gründungsvertrags des IStGH, folgte nur Tage, nachdem eine von Al-Jazira produzierte 40-minütige Dokumentation in der Fault Lines-Reihe mit dem Titel „The Killing of Shireen Abu Akleh“ gesendet wurde, was die Bühne dafür bereitete, dass israelische Soldaten in Den Haag vor Gericht gestellt werden.

Auch wenn es bizarr ist: Dass Al-Jazira darauf besteht, dass israelischen Sicherheitskräfte absichtlich eine Journalistin ermordeten, ist nicht überraschend, sieht man sich die Quellen an, die Fautl Lines verwendet. Unter weiteren Organisationen verlässt sich der Film in seinen Schlussfolgerungen auf Behauptungen des israelfeindlichen Kollektivs Forensics Architecture sowie des mit dem Terror in Verbindung stehenden Al-Haq.

Darüber hinaus deutet Recherche von HonestReporting darauf hin, dass mindestens einer der „zivilen“ Zeugen Al-Jaziras in Wirklichkeit ein bewaffneter Terrorist ist, der zum Islamischen Jihad gehört; er war dabei, als Abu Akleh angeschossen wurde.

Rund fünf Minuten nach Beginn von „The Killing of Shireen Abu Akleh“ führt Al-Jazira-Korrespondent Abdel Kouddous als Schlüsselzeugen Sleem Awwad des Vorfalls am 11. Mai ein:

Die Gruppe Journalisten zog auch eine Zuschauermenge aus Zivilisten an, darunter Sleem Awwad. Er begann gegen 6:24 Uhr morgens ein Live-Video auf TikTok. Ein paar Minuten nachdem er zu filmen begann, rannte er an den Journalisten vorbei, um einen Blick auf den israelischen Konvoi oben an der Straße zu werfen.

Auffällig ist, dass Awwad die TikTok-Seite @saleemawad1995 und das Live-Video rund fünf Minuten vor Abu Aklehs Tod aufgenommene Video – im Sommer löschte. HonestReporting gelang es jedoch seine Facebook– und Instagram-Konten zu aufzuspüren und unsere Ergebnisse werfen ernste Zweifel auf Al-Jaziras Behauptung Awwad sei nur ein einfacher Zivilist.

Tatsächlich offenbart ein tiefes Eintauchen in Awwads Profile in den sozialen Medien seine Unterstützung für den Islamischen Jihad. Die größte und einflussreichste Terror-Organisation in Jenin bezahlt ihren Mitglieder Berichten zufolge $300 für jeden israelischen Soldaten, den sie anschießen und $100, wenn ihre Angriffe keine Verletzungen bei den Truppen zur Folge haben.

Awwad betrauerte auch zahlreiche Terroristen als „Märtyrer“ (s. z.B. hier und hier). Im April rief er sogar seine Facebook-Follower auf Blut zu spenden, um das Leben des Kommandeurs der Jenin-Brigade des Islamischen Jihad Muhammad Ayman al-Saadi zu retten.

Einmal mehr ist Al-Jazira bei einer Lüge erwischt worden, weil der Sender bewaffnete Terroristen nur als zivile Schaulustige darstellt. Obwohl es keinen Hinweis darauf gibt, dass Awwad am Morgen des 11. Mai eine Schusswaffe trug, hat der Sender einiges zu erklären.

Bei der Pressekonferenz in Den Haag am 6. Dezember bestand Cameron Doley, ein Anwalt, der Al-Jazira vertrat, dass „die Behauptung der israelischen Obrigkeit, Shireen sei bei einem Schusswechsel irrtümlich getötet worden eindeutig haltlos ist“; er fügte hinzu: „Die vom dem Büro des Anklägers vorgelegten Beweise bestätigen, dass …. Es keine anderen Personen auf der Straße gab“.

Wobei lügt Al-Jazira noch?

(Bilder: North American Arms Dealer via Commons Wikimedia; Jbdodane via Flickr)

Ist die Seite moralisch überlegen, die die meisten Leute verliert?

8. Dezember 2022

Akiva Van Koningsveld, HonestReporting, 4. Dezember 2022

Während Israel darum kämpft den tödlichsten Anstieg des palästinensischen Terrorismus seit 2008 einzudämmen, scheinen die Medien auf die dubiose Praxis der Darstellung der Opferzahlen wie bei einer Fußball-Anzeigetafel zu verfallen: als reine Statistik, ohne dazugehörigen Kontext,

Nehmen wir z.B. diese zwei Absätze aus einem Reuters-Artikel vom 1. Dezember über eine Terrorbekämpfungsrazzia in der „Märtyrerhauptstadt“ der Westbank, Jenin:

Das palästinensische Gesundheitsministerium sagte, dieses Jahr seien 210 Palästinenser getötet worden, einschließlich der beiden, die während eines kurzen Konflikts im von der Hamas beherrschten Gazastreifen im August starben. Die Zahl schließt Militante und Zivilisten ein.

Gleichzeitig sind 23 Zivilisten und 8 Personen vom Sicherheitspersonal bei palästinensischen Angriffen in Israel und der Westbank getötet worden, so die Zahlen des israelischen Militärs, die zeigen, dass 136 Palästinenser getötet wurde, was aber nicht die Opfer im Gazastreifen einschließt.

Die Agentur ist nicht damit alleine in der Verwendung dessen, was HonestReporting früher schon Anzeigetafel-Journalismus nannte. Allerdings brachten in den letzten 12 Monaten eine Auswahl von 12 führenden US-Nachrichtenorganen, darunter die New York Times, die Washington Post und CNN, fast 200 Artikel, die versicherten, dass 2022 dabei ist das „für die Palästinenser tödlichste Jahr werden könnte, seit die UNO 2005 anfing solche Daten aufzuzeichnen“.

Doch diese rohen Zahlen verfehlen es zu würdigen, dass die israelischen Todesopfer zum größten Teil unschuldige Zivilisten gewesen sind, während die in den letzten Monaten getöteten Palästinenser aktiv an Gewalttaten beteiligt waren.

Laut der Zählung von HonestReporting auf Grundalge von Informationen offen zugänglicher Quellen wurden 61,6 Prozent der 143 Palästinenser, die dieses Jahr in der Westbank starben, erschossen, als sie israelische Zivilisten oder Sicherheitskräfte mit Schusswaffen, Messern, Sprengstoff, Molotowcocktails, Felsbrocken oder Autos angriffen. Weitere 27,3% starben bei gewalttätigen Krawallen in den umstrittenen Gebieten.

Derweil wurden fast die Hälfte der palästinensischen Todesopfer als Mitglieder der von den USA als Terrororganisationen designierten Hamas, Palästinensischer Islamischer Jihad (PIJ) und  Al-Aqsa-Brigaden zugehörig beansprucht. Rund 18% gehörten der Fatah von PA-Präsident Mahmud Abbas an.

Es ist unerlässlich anzumerken, dass das PA-Gesundheitsministerium, das im Oktober ihren „Lobpreis und Respekt“ wegen Anschlägen zum Ausdruck gab, die von der Terrorgruppe Löwengrube verübt wurden, die bewaffnete Angreifer regelmäßig als „Zivilisten“ bezeichnet und sogar erwischt wurde einen Fatah-Terrorkommandeur als „Arzt“ beschrieb.

Darüber hinaus beinhaltet die von Reuters angeführte PA-Statistik anscheinend den tragischen Tod von Rayan Suleiman und Walid al-Scharif, die an Herzinfarkten starben, die wahrscheinlich nicht zu ihren Zusammenstößen mit israelischen Truppen in Beziehung stehen, genauso wie zwei unfallbedingte Straßenverkehrstote und Fälle, in denen noch ermittelt wird.

Die moralische Überlegenheit gehört nicht unbedingt der Seite, die mehr Menschen verliert – insbesondere, wenn diese Leute dabei getötet werden, wenn sie versuchen unschuldige Zivilisten abzuschlachten. Indem unkritisch die palästinensischen Todeszahlen nachgeplappert werden, stellen die Medien im Grunde die Realität auf den Kopf: Was eindeutig der jüngste palästinensische Angriff auf Israelis ist, wird so hingestellt, dass es wie eine Kampagne der Aggression des jüdischen Staates aussieht.

Mit den bewaffneten Gruppen aus Jenin, die am Wochenende gelobten „den Juhad gegen diesen usurpierenden Besatzer [Israel] bis nach Jerusalem voranzutreiben“, sollten die Medien ein für allemal klarstellen, dass es keine moralische Gleichsetzung zwischen mörderischen Terroristen und ihren Opfern gibt.

Israels Abschreckung auf dem Schlachtfeld Medien zurückgewinnen

24. November 2022

Gil Hoffman, HonestReporting, 6. Oktober 2022

49 Jahre nachdem Israel am Yom Kippur auf dem militärischen Schlachtfeld angegriffen wurde, wurde HonestReporting es am heiligsten Tag des jüdischen Kalenders Angriffe auf dem medialen Schlachtfeld angegriffen.

Um 13.33 Uhr israelischer Zeit, als unser Team den Feiertag beging, postete der frühere freie Fotograf für die New York Times Hosam Salem auf Twitter, er sei einen Monat zuvor infolger unserer Berichte über seine Einträge in den sozialen Medien gefeuert worden.

„Nach Jahren der Berichterstattung aus dem Gazastreifen als freier Foto-Journalist für die New York Times wurde ich mit einem brüsken Anruf aus des US-Mediums informiert, dass sie in Zukunft nicht länger mit mir arbeiten wollen“, schrieb er in einem Post, der bereits der als 50.000 Likes erhalten hat.

Er stellte sich selbst als jemanden dar, der „Unterstützung für den palästinensischen Widerstand gegen die israelische Besatzung äußert“ und warnte vor dem, was er „eine systematische Anstrengung das Bild des palästinensischen Journalisten als Vertrauenswürdigkeit und Integrität unfähig zu verzerren, schlicht weil wir über die Menschenrechtsverletzungen berichten, denen das palästinensische Volk tagtätlich durch die Hände der israelischen Armee unterzogen wird.

HonestReportings Redakteursteam konnte erst antworten, als Yom Kippur vorbei war, aber diese 50.000 Menschen hatten die Zeit dazu zu prüfen, auf welchen „Widerstand“ Salem sich bezog und zu erkennen, dass diese Behauptungen nicht größer entfernt von der Wahrheit sein können.

Viele palästinensische Journalisten sind fähig, vertrauenswürdig und integer und sie sollten weiterhin über das Leid ihres Volkes und die Herausforderungen berichten, die die israelischen Verteidigungskräfte für es darstellt, genauso wie es tagtäglich andere Journalisten rund um die Welt.

Was Journalisten jeder Ethnie oder jeden Hintergrunds nicht tun sollten, ist zum Mord an unschuldigen Menschen welchen Glaubens auch immer aufrufen oder solches Tun in irgendeiner Form preisen, wie Salem es auf Facebook wiederholt machte.

HonestReporting deckte am 24. August auf, dass der Fotograf palästinensische Terroranschläge öffentlich verherrlichte, bei denen insgesamt 35 unschuldige Juden, Muslime und Christen getötet wurden.

Erkennen diese 50.000 Menschen, dass sie mit ihrem „like“ sagten, dass Lob für das Eröffnen des Feuers in einer Synagoge und Menschen beim Gebet zu töten „druckfähig“ ist? Die Morde in einer Synagoge in Jerusalemer Viertel Hfar Nof im November 2014, verübt mit Äxten, Messern und einer Schusswaffe waren Nachahmungsmorde von Synagogen in Kopenhagen, Pittsburgh (Pennsylvania), Poway (Kalifornien) und Halle und hätten auch in Colleyville (Texas) stattfinden können.

Juden sind nicht die einigen Opfer der Schüsse auf Gotteshäuser gewesen. Im November 2017 wurden in der First Baptist Church in Sutherland Springs (Texas) 25 Menschen getötet. Die Gesamtzahl der Toten durch Schüsse im März 2019 in zwei Moscheen in Christchurch (Neuseeland) betrug 51.

Auch Salem hat sein Lob für den Mord an Juden nicht eingeschränkt. Nachdem ein drusischer Polizist bei dem Anschlag in Har Nof getötet wurde, rief er seine Follower auf „die Hälse der Ungläubigen zu zerschmettern2. 2011 begab er sich auf Facebook, um einen Bombenanschlag in Jerusalem zu loben, bei dem die britische christlich-evangelikale Studentin Mary Jane Gardner ermordet und 67 weitere verletzt wurden.

Und wenn ihr die Ungläubigen findet, schlagt die Rivalen, bis ihr sie erhebt, stärkt den Glauben, nach oder als Lösegeld, bis der Krieg verloren ost. „Täuscht einander nicht und die, die auf dem Weg Allahs getötet werden, werden nicht fehltgeleitet.“ Zusammenfassung der Operation in Jerusalem von heute!

2015 lobte Salem zwei Terroranschläge, zum einen Schüssen, die den amerikanische Teenager Ezra Schwartz, einen israelischen Mann und einen unbeteiligten Palästinenser töteten; und einem Messeranschlag, bei dem drei Menschen getötet wurden.

Rund drei Jahre später, nachdem er von der Times angeheuert wurde, rief Salem nach einem Anschlag, bei dem in der Westbank zwei IDF-Rekruten getötet wurden, zu mehr Gewalt auf. „Schießt, tötet, Rückzug: drei schnelle operationelle Schritte … um den Herzen trauriger Leute wie uns Frieden zu bringen“, hieß es in dem Post.

Alle diese Einträge waren in dem Bericht von HonestReporting-Redakteur Akiva Van Koningsveld dokumentiert, der zu Salems Entlassung führte. Anders als andere, die dabei erwischt wurden, wie sie online Hass verbreiteten, hatte Salem seine Posts nicht gelöscht, auch keine Reue zum Ausdruck gebracht.

Er stellte sich als Opfer einer Verschwörung gegen das palästinensische Volk dar und verspottete auf geschmacklose Weise Van Koningsvelds Hintergrund.

Hosam Salem: Wie ich später erfuhr, wurde die Entscheidung aufgrund eines Berichts getroffen, den ein holländischer Redakteur– der vor zwei Jahren die israelische Staatsbürgerschaft erhielt – für eine Internetseite namens  HonestReporting erstellt hatte.
Ich begann die Arbeit mit der Zeitung 2018, berichtete über entscheidende Ereignisse im Gazastreifen, wie die wöchentlichen Proteste am Grenzzaun zu Israel, die Untersuchung des Feldsanitäters Razan al-Najjar durch Israel und vor kurzem die israelische Offensive im Gazastreifen mi Mai 2022.

Salems Behauptungen erfuhr sofort Zustimmung durch israelfeindliche Aktivisten und Organisationen, darunter IfNotNow, die behaupten amerikanische Juden zu vertreten, die dafür eintreten zu beenden, was sie „US-Unterstützung für Israels Apartheid-System und Forderung nach Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und ein Streben nach Zukunft für alle“ nennen.

In einem inzwischen gelöschten Tweet argumentierte IfNotNow, Salem sei „entlassen worden, weil er offen seine Stimme gegen Israels Apartheid-System erhebt“.

Was haben Hosam Salem, Katie Halper und Malcolm Hill gemeinsam?
Sie glauben, dass jeder Menschenrechte wie Zugang zu Wasser und dem Recht auf … verdient.
Und sie wurden alle dafür gefeuert, dass sie die Stimme gegen Israels Apartheidsystem erheben, das diese Millionen von Palästinensern verweigert.

Die Wahrheit lautet, dass Salem das Wort „Apartheid“ auf seiner Facebook-Seite weder auf Englisch noch auf Arabisch verwendet hat. Und während pro-israelische Vertreter sich darüber amüsieren mögen zu sehen, wie eine israelfeindliche Organisation die New York Times attackiert, kann man nur hoffen, dass die Anhänger von IfNotNow die Eröffnung des Feuers auf eine Synagoge im Israel von vor 1967 oder auch sonstwo nicht begrüßen.

IfNotNow versuchte Salem mit Katie Halper gleichzusetzen, die auf The Hill TV keine Kommentare mehr abliefern wird, nachdem HonestReportings Chefredakteurin Rachel O’Donogue und andere ihre haltlosen Anschuldigungen Israels herausstellten. Halper verlor ihren Job infolge ihrer Geschichte der schamlosen Lügen über Israel und weil sie ihre Gefühle als Fakten propagierte – für schäbigen Journalismus, nicht weil sie gegen Israels Politik ist oder das eine oder andere Mitglied des Kongresses in Schutz nahm.

Andere israelfeindliche Vertreter, darunter der britische Rapper Lowkey, legten wert darauf festzustellen, dass aktuelle und ehemalige Beschäftigte von HonestReporting in der IDF gedient haben, während sie es unterließen festzustellen, dass keiner von ihnen jemals in den sozialen Medien zum Mord an irgendjemandem aufrief.

„Drei jüdische Reporter – Ethan Bronner, Isabel Kershner und David Brooks – schrieben weiter fpür die New York Times über Israel, selbst als ihre Kinder in den Israelischen Verteidigungskräften diensten“, schrieb die antiisraelische Internetseite Mondoweiss in Verteidigung Salems.

Aber vor, während und nachdem ihre Kinder dienten, schrieben alle drei Artikel, die Israels Politik gegenüber sehr kritisch waren; keiner forderte auf Facebook zu Massakern auf und die Integrität von niemandem von ihnen kann ernsthaft infrage gestellt werde. Die Kritik an Kershner ist besonders problematisch, weil ihre Kinder als israelische Staatsbürger der Wehrpflicht unterliegen.

Ich verberge die Tatsache nicht, dass ich in den Jahren, in denen ich über israelische Politiker berichtete, in der Sprechereinheit der IDF diente. Ich werde nicht mehr zum Reservedienst eingezogen. Als Exekutiv-Direktor von HonestReporting übernehme ich die volle Verantwortung für alles, was ich in einem Forum sage. Salem muss genauso für alles in seinem Namen zur Rechenschaft gezogen werden, ob das nun auf Englisch in der Times oder auf Arabisch auf Facebook steht.

Das ist der Grund, weshalb es HonestReporting gibt – als Watchdog, der die Mainstream- und sozialen Medien beobachtet und ideologische Vorurteile bekämpft. Der nächste Hosam Salem wird es sich zweimal überlegen müssen, bevor er in einem öffentlichen Forum Morde lobt.

Wir werden weiter tendenziösen Journalismus entlarven und für Israel und das jüdische Volk zurückschlagen; das ist unser Versuch Israels Abschreckung auf dem Schlachtfeld der Medien zurückzugewinnen.

Hosam Salem: HonestReporting hatte nicht nur den Erfolg meinen Vertrag mit der New York Times zu beenden, es hat auch aktiv andere Nachrichtenagenturen davon abgehalten mit mir und meinen beiden anderen Kollegen zusammenzuarbeiten.
Gil Hoffman: Hut ab vor der New York Times, dass sie aufgehört hat einen Fotografen zu beschäftigen, der öffentlich palästinensische Terroranschläge verherrlichte, bei denen mindestens 35 unschuldige Juden, Muslime und Christen getötet wurden. Lob für das Eröffnen des Feuers in einer Synagoge und das Töten von Menschen im Gebet gehört nicht gedruckt.

Definieren die Medien „Mord“ und „Terrorismus“ für Israelis anders?

17. November 2022

Benjamin Amram, HonestReporting, 12. Oktober 2022

Am Abend des 8. Oktober eröffnete ein palästinensischer Terrorist das Feuer auf eine Gruppe Grenzpolizisten und zivile Sicherheitskräfte am Sicherheitscheckpoint Schuafat in Ostjerusalem.

Der Terrorist [zum Zeitpunkt, als der Originaltext geschrieben wurde; inzwischen wurde er bei einem weiteren versuchten Anschlag erschossen – der Übersetzer] noch auf der Flucht befindliche Terrorist ist als 22-jähriger aus Schuafat namens Udi Kamel Tamimi identifiziert worden. Er trampte bis zum Checkpoint, verließ das Auto und eröffnete das Feuer.

Tamimi verletzte den ehemaligen IDF-Soldaten und jetzigen Sicherheitsmann David Morel schwer und tötete Noa Lazar, eine 18-jährige Grenzpolizistin.

Noga Tarnopolky ist eine altgediente israelische Journalistin und Analystin mit zwei Jahrzehnten Erfahrung in der Berichterstattung zum arabisch-israelischen Konflikt für zahlreiche Nachrichtenmedien, darunter The Daily Beast und die Los Angeles Times. Die in der Schweiz aufgewachsene, in Amherst ausgebildete Journalistin hat aus mindestens acht Ländern weltweit berichtet.

Nur Stunden nach dem Anschlag postete Tarnopolsky auf ihrem Twitter-Account Folgendes:

„Der Trend der Infantilisierung von Militärpersonal geht weiter…
Feldwebel Noa Lazar wurde nicht ermordet. Sie war Kampfsoldatin und starb im Einsatz.“

Doch scheinen Tarnopolskys Definitionen von Terrorismus und Mord nicht mit allgemeingültigen Definitionen übereinzustimmen.

Laut FBI und dem Legal Information Institute (LII) an der Cornell Law School handelt es sich um Mord, wenn jemand absichtlich eine andere Person tötet. Entsprechend kann nicht abgestritten werden, dass Noa Lazar ermordet wurde, obwohl sie Soldatin war.

Eine Frage bleibt dazu, ob der Anschlag von Samstag ein Terrorakt war.

Wenig überraschend sind Terrorismus-Definitionen mehrdeutig und hoch politisiert. Es gibt jedoch einen gemeinsamen Faden bei verschiedenen Quellen: die darunterliegende Motivation und der Einfluss des Anschlags.

Journalisten beim The Atlantic unterscheiden zwischen Mord und Terrorismus; sie beschreiben Letzteren als „öffentliche Gewalt zur Verfolgung einer politischen, sozialen oder religiösen Sache oder Ideologie“.

Das National Institute of Justice (NIJ) unterscheidet ebenfalls zwischen Mördern und Terroristen und schreibt: „Während Terroristen Gewalttaten um politischen Gewinn begehen, fehlt Massenmördern diese Ideologie.“

Robert J. Art und Robert Jervis sind zwei prominente Politikwissenschaftler und Autoren, die untersuchten, was Terrorismus von allen anderen Gewalttaten unterscheidet. Sie entwickeln diese Definitionen weiter und nennen Terrorismus „das gewollte Erzeugen und Ausnutzen von Angst durch Gewalt oder die Drohung mit Gewalt mit dem Ziel politischer Veränderung.“

Tatsächlich haben diese drei Definitionen alle eine Gemeinsamkeit der politischen oder ideologischen Motivation. Jervis und Art geben starke Beweise dafür, dass Terrorismus die psychologischen Folgen einschließt, die dem Anschlag folgen,

Zweifelsohne waren die Schüsse am Übergang Schuafat auf Grundlage aller drei Definitionen ein Terrorakt.

Das Lob der Hamas für den Anschlag spiegelt ein politisches Ziel, was verstärkt, dass der Anschlag ein Terrorakt war. Das US-Außenministerium erklärte die Hamas 1997 zur Terrororganisation.

„Diese Operationen tragen die Botschaft, dass der Aufstand unseres Volkes im Gang ist und nicht abflauen wird und dass die Operationen, Beschießungen und Gewehrfeuer unserer revolvierenden Jugend die Besatzer und Siedlerherden überall als Antwort auf ihre Verbrechen und ihre Einfälle in die Al-Aqsa-Moschee später am Abend verfolgen wird“, kommentierte die Hamas.

Tamimi war von der Bewerbung der politischen Ideologie dieser Terrororganisationen mit Sitz im Gazastreifen und der Westbank motiviert, was die Feiern und Feuerwerk wegen Schuafat später am Abend weiter bestätigten.

Anschläge durch „einsame Wölfe“ sind eine Schlüsselstrategie der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Jihad, weil sie überall und jederzeit stattfinden und von jede, verübt werden können.

Tarnopolskys Analyse ist vorher falsch gewesen. Als die Regierung des früheren Premierministers Naftali Bennett vereidigt wurde, behauptete sie fälschlich im The Daily Beast, dass seine Partei Yamina vertrete „hauptsächlich jüdische Westbank-Siedler“.

Bemerkenswerterweise bezeichnete sie nur einen Tag nach dem Anschlag, bei dem Noa Lazar getötet wurde, russische Soldaten als „Terroristen“. Ihre Definition von Terrorismus scheint sich abhängig vom Kontext zu ändern. [Kann man aber auch anders sehen; Sie zitiert Zelensky, das muss nicht heißen, dass sie diese Meinung teilt. – d. Übers.]

Zelensky fordert die Ukrainer auf nach einem schweren Morgen in Bunkern zu bleiben, sagt Terroristen „Dutzende Flugkörper von iranischen Schahed-Drohnen“, die Energie-Einrichtungen und Menschen, Ziele im ganzen Land beschossen… besonders ausgewählt, so viel Schaden wie möglich anzurichten.“

Während die Lage in der Westbank weiter eskaliert, jeden Tag zahlreiche Anschläge auf Zivilisten und israelische Soldaten stattfinden, ist es wichtig, dass über den Konflikt berichtende Journalisten die Tatsachen berichten und nicht politisierte Worte außerhalb des Kontextes verwenden.

Palästinensische Journalisten eilen zur Verteidigung Hitlers – liebevolle Kollegen

10. November 2022

Akiva Van Konigsveld, HonestReporting, 24. Oktober 2022

Nachdem die Thomson Reuters Foundation letzte Woche der in der Westbank stationierten Journalistin Shatha Hammad ihren Kurt Schork Award in Internationale Journalism wieder aberkannte, eilte das palästinensische Pressecorps sofort zu ihrer Verteidigung. Staat genau den realen Antisemitismus zu verurteilen, der Hammads Facebook-Profil durchzieht, wie HonestReporting enthüllte, beschuldigten die arabischsprachigen Medien „Zionisten“, sie würden „das palästinensische Narrativ mundtot machen“ (s. z.B. hier, hier und hier).

In einem Exklusiv-Interview mit Quds News Network – eine Nachrichtenseite, die mit der Terrororganisation Hamas verbunden ist – beklagte Hammad, was sie als „offenen Krieg gegen palästinensische  Journalisten“ beschreibt, während sie dazu aufrief „zionistische Institutionen die Stirn zu bieten“, die ihr widerwärtiges Lob für Adolf  Hitlers Massenmord an Juden aufdeckten.

Derweil veröffentlichten am 23. Oktober mehr als 300 palästinensische und arabische Reporter eine Erklärung in Unterstützung Hammads und „unserer anderer Kollegen, die von zionistischen Institutionen verfolgt werden“. Das Schreiben warf HonestReporting vor „gezielte zivile Ermordungen“ auszuführen und verdammte zudem unserer investigativen Artikel über die Journalisten Fady Hanona, Soliman Hijjy und Hosam Salem, die von der New York Times rausgeworfen wurden, weil sie den Nationalsozialismus und den palästinensisch Terrorismus Beifall spenden.

Statt sehr realen Antisemitismus anzugehen, darunter Lob für Hitler und die Unterstützung des Tötens von Juden, machen palästinensische Journalisten einfach „Zionisten“ dafür verantwortlich.
Wie wäre es, wenn ihr eueren Kollegen sagt, sie sollten mal Verantwortung übernehmen, statt auf Opfer zu machen?

„Sie [HonestReporting] hetzen gegen Journalisten, einschließlich wegen des Gebrauchs alltäglicher Worte, die einen wesentlichen Bestandteil des palästinensischen und arabischen Lexikons bilden, darunter ‚Märtyrer‘ und ‚Widerstand‘, was sich oft gegen die palästinensische nationale Identität und Geschichte richtet“, hieß es in der Pressemitteilung; das implizierte scheinbar, dass Unterstützung für das Töten von Juden ein „wesentlicher“ Bestanteil des palästinensischen Lexikons ist.

Am Samstag hatte das Palestinian Media Forum in einem an den Thomson Reuters CEO Steve Hasker gerichteten Brief den Medienkonzern bereits gedrängt den mit $5.000 dotierten Preis für Shatha Hammad wieder herzustellen; dazu wurde gesagt, Reuters‘ „Widerruf untergräbt das Vertrauen in die Integrität des Preises“

In ihrem Appell lehnten die 304 palästinensischen Journalisten die „unterdrückerische Prüfung“ ihrer Kommentare ausdrücklich ab – und ein oberflächlicher Blick auf einige der Unterzeichner offenbart warum.

Zum Beispiel lobte Shireen Khalifa, Reporterin der Nachrichtenagentur Nawa, in zahlreichen Einträgen in sozialen Medien Adolf Hitler überschwänglich. „Du hast die Liebe zu Hitler in meinem Herzen verstärkt, ich empfinde Liebe für ihn und fühle, dass die Geschichte ihm großes Unrecht angetan hat“, schrieb sie einem ihrer Facebook-Freunde; sie fügte hinzu: „Ich bin eine Hitler-Liebhaberin.“

Bemerkenswerterweise wurde Khalifa im Juni von Press House Palestine, einer Organisation mit Sitz in Gaza, die behauptet von der UNESCO, der Europäischen Union sowie von den Regierungen Kanadas, Frankreichs, der Schweiz und Norwegens Spenden zu erhalten, der Media Freedom Award (Preis für Medienfreiheit) verliehen.

Zu den weiteren Unterzeichnern gehören Mariam Barghouti, die von HonestReporting früher schon dafür entlarvt, dass sie  behauptete „Seit 1948 hat Israel Hitler bei dessen eigenem Spiel besiegt“ sowie der antisemitische Aufwiegler Mohammed el-Kurd. Der Brief wurde auch von Hind Khoudary unterschrieben, einem freiberuflichen Journalisten, der beschuldigt wird, die Hamas dazu gebracht zu haben einen palästinensischen Friedensaktivisten zu verhaften, weil der ein Zoom-Telefonat mit Israelis geführt zu haben. Rami Aman wurde in der Folge inhaftiert und Folter unterworfen.

Palästinensische Journalisten haben natürlich ein Recht auf ihre persönlichen Ansichten, so ignorant und hasserfüllt sie auch sein mögen. Westliche Medien allerdings müssen ihre lokalen Mitarbeiter angemessen überprüfen , wenn sie ihre professionelle Verpflichtung zur Objektivität aufrecht erhalten wollen.

Jake Wallis Simons, eines der Jury-Mitglieder der Reuters Foundation für den Kurt Schork Memorial Award, drückte es so aus: „All das zeigt, wie sich Journalisten mit umstrittenen Ansichten Zugang zu großen Medienorganisationen verschaffen können, was Fragen zur Verbindlichkeit von Überprüfungen aufwirft – und zur Objektivität der Berichterstattung über Israel und den Nahen Osten.“

Trotz der anhaltenden Einschüchterung durch das iranische Regime und palästinensische Terrorgruppen werden wir weiter die Medien zur Rechenschaft ziehen, indem wir akkurate und unparteiische Berichterstattung in Bezug auf den jüdischen Staat sicherstellen.

Das Terror-Dreieck: Was sie über die Westbank-Stadt Nablus wissen müssen

20. Oktober 2022

Akiva Van Koningsveld, HonestReporting, 12. Oktober 2022

Am 12. Oktober starb ein Elitesoldat der IDF, nachdem er nahe der Gemeinde Schavei Schomron in der nördlichen Westbank angeschossen wurde. Oberfeldwebel Ido Baruch (21) wurde von Schützen angegriffen, die aus einem vorbeifahrenden Auto heraus das Feuer eröffneten, als seine Einheit „operative Sicherheitsaktivitäten in der Gegend durchführte“, sagte die IDF.

Eine relativ unbekannte bewaffnete Palästinenser-Fraktion, die aus der nahegelegenen Stadt Nablus heraus agiert, die „Löwengrube“, beanspruchte zeitnah die Verantwortung für den Tod von Baruch und warnte Israel: „Der Vulkan unserer Operationen hat begonnen und nur Gott wird ihn löschen.“

Die tödlichen Schüsse von Dienstag waren die jüngsten in einer Kette aktueller, gegen israelische Sicherheitskräfte und Zivilisten gerichteten Anschläge, die von Terroristen aus Nablus verübt wurden. Am 2. Oktober verletze die Löwengrube in zwei getrennten Schussanschlägen in der Westbank einen israelischen Taxifahrer und einen Soldaten.

Wie Jerusalem Berichten zufolge der in Ramallah ansässigen palästinensischen Autonomiebehörde (PA) sagte, es überlege eine Razzia in Nablus mit einem  Auge darauf israelische Leben zu retten, ist es unerlässlich, dass Journalisten ihren Lesern angemessenen Kontext zur blutgetränkten Geschichte von Nablus und wie skrupellose Terrorgruppen weiterhin bis heute die Straßen der Stadt beherrschen.

Das „Dreieck des Terrors“: Nablus‘ Geschichte als Epizentrum des Radikalismus

Nablus liegt zwischen dem biblischen Berg Ebal und dem Berg Gerizim im nördlichen Samaria (und wird mit der antiken jüdischen Stadt Schechem [oder Sichem] identifiziert); es ist Heimat für rund 150.000 Menschen, was sie zum zweitgrößten Ort in der Zuständigkeit der palästinensischen Autonomiebehörde macht.

Die Geschichte von Nablus als Zentrum für judenfeindliche Terroraktivitäten geht der Gründung des modernen Staates Israel weit voraus. In einem Bericht aus dem Jahr 1921 beschuldigte bereits ein Beamter des britischen Mandats die Einstellung von Nablus als „fanatisch“ und „bigott“, wozu insbesondere die „Feindschaft der Stadt gegenüber den Juden“ angeführt wird. Insbesondere die blutigen arabischen Krawalle von 1936 bis 1939 waren zum Teil von der Ermordung zweier jüdischer Männer in Nablus durch Anhänger von Scheik Izz ad-Din al-Qassam ausgelöst.

Bald nach dem Anschlag, am 20. April 1936, rief das Arabische Nationalkomitee von Nablus einen Generalstreik und Boykott jüdischer Waren auf, ein Aufruf, dem Araber im gesamten Mandatsgebiet folgten. Während des sechsmonatigen Streiks wurden rund 80 Juden durch Terroranschläge ermordet; insgesamt wurden im gesamten Zeitraum der Arabischen Revolte 1936 bis 1949 415 tote Juden erfasst.

Zusammen mit Jenin und Tulkarm gehörte Nablus zu dem, was London damals das „Dreieck des Terrors“ oder „Dreieck der Angst“ bezeichnete. Die palästinensischen Araber ihrerseits gaben der Stadt den Spitznamen „Feuerberg“ (Jabal an-Nar), ein weiterer Verweis auf ihre lange Bilanz als Radikalen-Hochburg.

Die Gewalt ließ nach Jordaniens Besetzung des Gebiets, das als Westbank bekannt wurde, 1948 und der folgenden Annexion nicht nach. Die Spannungen kulminierten kurz vor dem arabisch-israelischen Krieg 1967 in Straßenschlachten gegen König Husseins Herrschaft, als Protestler forderten, dass man sie bewaffnet, um den jungen jüdischen Staat zu bekämpfen. In Reaktion erschossen Ammans Beduinen-Truppen 20 Bürger von Nablus und verhängten eine 20-tägige Ausgangssperre.

Als der palästinensische Erzterrorist Yassir Arafat nach der Niederlage der arabischen Armeen 1967 in der Westbank Fatah-Terrorzellen einrichtete, wählte er Nablus als Ort seines ersten geheimen Hauptquartiers, bevor er nach Ramallah umzog.

1986 nahm ein Mordversuch, den die linksextreme Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) für sich beanspruchte, das Leben des von Israel ernannten palästinensischen Bürgermeisters von Nablus, Zafer al-Masri. Der relativ Moderate, der erst zwei Monate zuvor das Amt übernommen hatte, wurde beschuldigt das „Heimatland zu verraten“, indem er mit der Regierung in Jerusalem zusammenarbeitete.

Viele Palästinenser sagen, die erste Intifada (1987 bis 1993), in der fast 200 Israelis ermordet wurden, begann mit Zusammenstößen im Flüchtlingslager Balata in Nablus.

Genauso waren einige der schrecklichsten Terroranschläge während der zweiten Intifada (2000 bis 2005) durch Einwohner von Nablus verübt worden, darunter ein Bombenanschlag auf einen Bus in Haifa am 2. Dezember 2001, bei dem 15 Israelis getötet und 40 verletzt wurden. Am Tag nach dem Anschlag marschierten tausende Hamas-Anhänger zur Unterstützung des Selbstmord-Bombers Maher Habaschi durch Nablus.

Die beim Pessah-Massaker im März 2002 (30 Tote) verwendeten Sprengstoffgürtel waren von der Hamas in Nablus hergestellt worden.

Tatsächlich haben praktisch alle palästinensischen Terrororganisationen seit der Jahrhundertwende eine beträchtliche Präsenz in der Stadt beibehalten; die Hauptakteure sind Hamas, der Palästinensische Islamische Jihad (PIJ), die PFLP und die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden der Fatah. Letztere wurde vom Arafat-Vertrauten Nasser Awis im Flüchtlingslager Balata gegründet.

Während der Operation Schutzschild (März bis Mai 2002) entdeckten IDF-Truppen in Nablus hunderte Gewehre und improvisierte Schusswaffen, zusätzlich zu 18 Sprengstoff-Laboren und einer Fabrik, die Qassam-Raketen produzierte.

Laut dem Intelligence and Terrorism Information Center „waren die Waffen verborgen, unter anderem  im Haus des Bürgermeisters, im Haus des Polizeichefs der Stadt, in den Häusern von Aktivisten und in Lagern“.

„Diejenigen, die die Kampagne planten, hatten keine Illusionen, dass eine einzige militärische Operation, so umfassend sie auch ist, den palästinensischen Terrorismus völlig eliminieren würde“, schrieb ein Analyst am Center for Strategic Studies an der Universität Tel Aviv im April 2002; er fügte hinzu: „Bisher hat ‚Schutzschild‘ die meisten seiner Ziele erreicht. Ein Großteil der Terror-Infrastruktur ist zerstört worden.“

20 Jahre später sind die Erfolge der Operation Schutzschild offenbar erledigt und der Ruf von Nablus als Epizentrum des palästinensischen Terrors ist dezidiert wiederhergestellt worden.

Die Löwengrube: „ein Oktopus mit einer Menge Waffen“

Nablus tauchte erstmals am 8. Februar 2022 wieder in der internationalen Presse auf, nachdem IDF-Kräfte während einer Operation im Viertel al-Makhfiya drei Palästinenser neutralisierte. Offizielle Vertreter Israels sagten, die Ziele gehörten zu einer Terrorzelle, die Schießanschläge auf israelische Militärposten und -Personal verübte. Palästinensische Medien bestätigten später, dass die drei Mitglieder der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden waren.

Sechs Monate später töteten israelische Truppen nach einer palästinensischen Terrorwelle, die 19 tote Israelis hinterließ, Ibrahim Nabulsi, das vierte Mitglied der Zelle: er wurde verdächtigt ein Kommandeur der Nablus-Brigade der Terrorgruppe zu sein. Nabulsi wurde wegen zahlreicher Anschläge in der Westbank gesucht, darunter Schießanschläge auf jüdische Betende, die das Josefgrab außerhalb von Nablus besuchten.

Während einer Pattsituation in Nablus veröffentlichte der Terror-Drahtzieher eine Aufnahme in den sozialen Medien, in der er die Palästinenser drängte „eure Waffen nicht aufzugeben“.

Und tatsächlich nahmen nach Nabulsis Tod Kader an jungen palästinensischen Terroristen es auf sich sein gewalttätiges Vermächtnis weiterzuführen. Diesen Sommer half Ibrahim Nabulsi eine neue Koalition bewaffneter Gruppen zu gründen, die nach dem Vorbild des Jenin-Bataillons gestaltet wurde: Arin al-Usood (die Löwengrube). Laut israelischen Daten hat sich die Zahl der Schießanschläge aus vorbeifahrenden Autos bei Nablus seit 2021 mehr als verdoppelt.

Die Löwengrube hat auch Zivilisten angegriffen, zum Beispiel als sie die jüdische Gemeinde Har Bracha beschoss, die südlich der Palästinenserstadt liegt. Am 9. September vereitelten israelische Sicherheitskräfte einen groß angelegten Anschlag in Tel Aviv; sie verhafteten einen Aktivisten, der mit der Gruppe aus Nablus in Verbindung stand. Der Möchtegern-Terrorist hatte ein Gewehr, zwei Sprengsätze und eine Flagge mit dem Logo der Löwengrube dabei, wie das FFD’s Long War Journal aufdeckte.

Alles in allem besteht die Gruppe Schätzungen zufolge aus rund 100 Palästinensern unter 30 Jahren. Obwohl zur Allianz Mitglieder von Fatah, PIJ, Hamas und der PFLP gehören, gibt es keine klare Zugehörigkeit zu einer bestimmten Terrororganisation. „Sie ist wie ein Oktopus mit einer Menge Arme, aber ohne einen echten Kopf“, sagte der israelischen Sicherheitsanalyst Raphael Jerusalmy gegenüber lokalen Medien am Mittwoch. „Es gibt keine Hierarchie, es gibt keinen Oberkommandierenden und es ist sehr schwierig sie zu identifizieren.“

Die Löwengrube lehnte diese Woche das Angebot der PA, ihre Waffen gegen eine Amnestie niederzulegen ausdrücklich ab. Mit der Zunahme der Zahl israelischer Toter ist die Aussicht, dass es eine größere israelische Terrorbekämpfungsaktion in Nablus gibt, näher als jemals zuvor.

Derweil sagte der Fatah-Vertreter Jamal Huwail arabischsprachigen Medien, die Zunahme der Gewalt, die von Nablus wie auch von Jenin (das von Beobachtern auch die „palästinensische Terrorhauptstadt“ genannt wird) ausgeht, bestätige einmal mehr die „spirituelle, moralische und kulturelle Einigkeit“ der beiden Städte.

Scheinbar hat sich wenig geändert, seit die Behörden des britischen Mandats erstmals die Verbindung von Nablus und Jenin zum Terror gegen die Juden feststellten. Wenn über die Lage in der nördlichen Westbank berichtet wird, müssen Nachrichtenmedien sicherstellen, dass sie ihren Lesern und Zuschauern das komplette Bild vermitteln.

Wer schadet palästinensischen Kindern wirklich? Was die Medien nicht berichten

15. September 2022

Benjamin Amran, HonestReporting, 12. September 2022

Während der Operation Tagesanbruch, der jüngsten Eskalation zwischen den Israelischen Verteidigungskräften (IDF) und dem im Gazastreifen ansässigen und von den USA als Terrororganisation eingestuften Palästinensischen Islamischen Jihad (PIJ) wurde ein ranghoher PIJ-Kommandeur namens Taysir al-Jabari bei einem israelischen Luftangriff getötet.

Al-Jabaris Tod wurde von den Medien weltweit berichtet, darunter von der BBC, France24, Al-Jazira und ABC News.

Allerdings berichtete keines der Nachrichtenmedien die vielsagende Reaktion des PIJ auf die Ereignisse des 5. August. Ein von der Terrororganisation veröffentlichtes Propagandavideo zeigte Al-Jabaris Sohn, der ein halbautomatisches Gewehr abfeuert, womit der Einsatz von Kindersoldaten praktisch befürwortet wird.

Eine Analyse von HonestReporting zeigt, dass die Medien selten von der Rekrutierung von Kindern berichten, die der PIJ und die Hamas betreiben, die sich der Vernichtung Israels verschrieben haben.

Leider ist die Indoktrination von Hass und Gewalt gegen Juden und Israelis im Gazastreifen die Norm, wobei die Hamas und der PIJ Kindersoldaten als nächste Generation der Kämpfer verherrlichen. Diese Botschaften breiten sich beginnend in Grundschulen in großen Teilen der palästinensischen Gesellschaft aus und werden Auswirkungen auf jede zukünftige Möglichkeit von Frieden zwischen Israel und dem Gazastreifen haben.

2016 führten z.B. Kinder in einer Grundschule im Gazastreifen ein Stück auf, in dem sie vorgaben israelischen Soldaten und Zivilisten zu entführen. Ein weiteres, von ITV News veröffentlichtes Video aus diesem Jahr zeigt Hamas-„Sommerlager“, in der Teenager taktische Übungen und militärisches Training vollführen.

2021 veröffentlichte das israelische Außenministerium ein Video, das die Indoktrination von Kindern erwähnt, sie sollten „Märtyrer“ werden. Derweil präsentierte ein Video von Al-Jazira die Nachahmung der „Befreiung“ der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem durch palästinensische Kindersoldaten.

Laut dem Middle East Media Research Institute (MEMRI) äußerte Ismail Radwan, ein ranghoher Hamas-Vertreter ausdrücklich, dass die Herrscher in Gaza das Ziel haben „die ‚Generation von Jerusalem und Palästina‘ vorzubereiten die palästinensischen Häftlinge zu befreien“.

In diesen Kommentaren deutete Radwan offensichtlich die Tatsache an, dass die Gruppe junge Kinder dazu ausbildet palästinensische Terroristen aus dem Gefängnis zu befreien.

Vor zwei Monaten berichteten sowohl das Meir Amit Intelligence and Terrorism Information Center als auch Palestinian Media Watch, dass die in der Westbank herrschende Fatah „Sommerlager“ südlich von Nablus organisiert (siehe hier und hier).

Schließlich beinhaltete ein Video Interviews mit palästinensischen Kindern, die im PA-Fernsehen befragt wurden und ihre Hingabe zur Vernichtung Israels und der Ermordung von Juden zum Ausdruck bringen.

Frieden zwischen Israelis und Gazanern ist abhängig von der nächsten Generation – den Kindern des Gazastreifens und der Westbank. Seit Jahren haben Hamas, PIJ und die PA Jugendliche mit der Normalisierung von Terrorismus, Hass auf Juden und Israelis und den von in Gewalt wurzelnden ideologischen Überzeugungen gehirngewaschen.

Jeden Sommer werden, während Kinder in den USA Lager mit Liedern, Lachen und Spielen besuchen, 50.000 palästinensische Minderjährige in „Sommerlagern“ der Hamas, des PIJ und der Fatah ausgebildet zu töten, zu entführen und Terroranschläge zu verüben.

Doch während die Nachrichtenmedien und internationale Organisationen regelmäßig Israel für „den Tod unschuldiger Kinder“ verantwortlich machen, weisen sie nur selten – wenn überhaupt – auf die massenhafte Verwandlung palästinensischer Kinder in brutale Terroristen hin. Und das trotz der Tatsache, dass Kindersoldaten zu rekrutieren laut Völkerrecht illegal ist.

Das UNO-Büro des Sondergesandten des Generalsekretärs für Kinder und Bewaffnete Konflikte erläutert: Kinder unter 15 Jahren als Soldaten zu rekrutieren und einzusetzen ist vom humanitären Völkerrecht – laut Verträgen und Usus – verboten und wird vom Internationalen Strafgerichtshof als Kriegsverbrechen definiert.

Die Medien sind nirgends zu finden, wenn Informationen über den Missbrauch von Kindern als Terror-Aktivposten veröffentlicht werden. Selbst wenn unschuldige Kinder von Israel – unabsichtlich und bedauerlicherweise – getötet werden, werden sie von den Terrororganisationen wegen ihres Märtyrertums gepriesen, was den Konflikt zum Nutzen der Wenigen in der Palästinenserführung weiter antreibt.

Insbesondere die Rekrutierung von Kindersoldaten beginnt nicht mit diesen „Sommerlagern“ für Jugendliche oder mit der Rekrutierung von jungen Erwachsenen durch die Al-Qassam-Brigaden der Hamas, sondern mit der Gehirnwäsche an jungen Kindern in der Schule.

Die Ideologie und Werte der Hamas werden in Schulen gelehrt, die UNO-Geldern bekommen, wie mehrfach berichtet wurde. Statt Lebenskompetenz zu lernen und Bildung zu erhalten, werden Kindern Hass und Gewalt beigebracht.

Noch im Juli 2022 veröffentlichte IMPACT-se, eine Bildungswächter-Organisation, einen Bericht, der Lehrmaterial offengelegt, das von der United Nations Relief and Works Agenncy for Palestine Refugees in the Near East (UNRWA) finanziert wird, „das mit unverhohlen politisiertem Sprachgebrauch zu Gewalt, Jihad und Märtyrertum, Antisemitismus, Hass und Intoleranz ermutigt“.

Leider ist das kein eimaliger Vorfall. Im Juli 2021 erstellte UN Watch einen Bericht, der zu dem Schluss kam, dass mehr als „100 UNRWA-Mitarbeiter … im Gazastreifen, der Westbank, des Libanon, Syrien und Jordanien … zu Antisemitismus und Terrorismus aufstacheln, eine widerliche Verletzung der internen Politik der UNO und der UNRWA zur Neutralität und Unparteilichkeit der Mitarbeiter“.

Große Nachrichtenmedien wie die BBC, CNN, CBS News, MSNBC, Al-Jazira und viele weitere haben es versäumt darüber zu berichten. Ironischerweise sind solche Medien schnell dabei Schlagzeilen zu produzieren wie Gazas Schulkinder sind an den Tod und Bombenangriffe gewöhnt oder Israel: Terror normalisieren, ein Morgengrauen nach dem anderen, wie während der Operation Tagesanbruch im August 2022.

Es ist für Journalisten unerlässlich festzustellen, dass Kinder in diesem jungen Alter Hass und Antisemitismus zu lehren, lebenslange Folgen auf ihre Wahrnehmung von Israel und den Juden hat. Diese zukünftigen Führer, Kämpfer und Terroristen des Gazastreifens werden Auswirkungen auf zukünftige Friedensverhandlungen zwischen Israel und der Palästinenserführung haben.

Tatsächlich wird der arabisch-israelische Konflikt verschärft und Frieden ist rückläufig, solange Nachrichtenmedien und –organe eine offenkundig falsches Narrativ propagieren.

Wie Hitler lobende Palästinenser die Gaza-Berichterstattung verfälschen

18. August 2022

Akiva Van Koningsveld, HonestReporting, 11. August 2022

Mit einer seltenen Kritik gegenüber der Hamas beschuldigte die Associated Press (AP) am Dienstag die Herrscher des Gazastreifens des Versuchs in der Küstenenklave arbeitenden Reportern einen Maulkorb zu verpassen. Unter neuen Regeln, die die von den USA als Terrororganisation eingestufte Gruppe für Anträge von Einreisevisa für Auslands-Nachrichtenorganen ausgab, hieß es, Palästinenser, die im Namen ausländischer Medien Einreisevisa beantragen, müssten ihre Kollegen immer begleiten und würden für das, was diese produzieren, zur Verantwortung gezogen.

Zu den Einschränkungen gehört unter anderem, dass die Hamas den Medien befahl nicht über von fehlgeschossenen palästinensischen Raketen getötete Gazaner zu berichten und Israel für die Eskalation mit dem vom Iran gestützten Palästinensischen Islamischen Jihad verantwortlich zu machen.

Nachdem die Auslands-Pressevereinigung die „schwere, inakzeptable und nicht zu rechtfertigende Einschränkung der Pressefreiheit“ verurteilte, behauptete die Hamas, sie habe die vorgeschlagene Veränderung aufgegeben. Doch wie AP berichtete, „hat die Hamas ihre Erwartungen weiter signalisiert, was eine abschreckende Wirkung auf kritische Berichterstattung haben könnte“.

Die Drohung der Hamas ist nur der jüngste Versuch Journalisten einzuschüchtern. Seit sie den Streifen 2007 mit Gewalt eroberte, forderte die Terrororganisation von allen besuchenden Reportern, dass sie einen vom Regime genehmigten lokalen Betreuer haben, der ihre Arbeit beaufsichtigt – in der Regel ein palästinensischer Journalist oder Übersetzer, der von dem Medienorgan angeheuert ist.

Um die Gefahren dieser Einschüchterung zu dokumentieren sah sich HonestReporting einige der „Fixer“ an, die halfen die westliche Berichterstattung über den jüngsten Konflikt zwischen den Israelischen Verteidigungskräften und den islamistischen Terroristen im Gazastreifen zu formen.

Fady Hanona (New York Times) drängt zu Raketenangriffen auf Israel

Von den acht von der New York Times während des vom PIJ initiierten dreitätigen Konflikts produzierten Artikeln werden sechs als von Fady Hanona aus Gaza Stadt beigetragen angegeben (siehe hier, hier, hier, hier, hier und hier).

Hanona ist ein freiberuflicher Produzent und Fixer, der auch von der BBC, dem Guardian und VICE News engagiert worden ist; er scheint dafür zu arbeiten das israelfeindliche Narrativ zu fördern, das von palästinensischen Terrororganisationen propagiert wird und die Vernichtung des einzigen jüdischen Staates der Welt anstrebt.

Zum einen unterstützt er den Erzterroristen Marwan Barghouti, dem er auf Facebook wiederholt den Rücken stärkte (hier, hier und hier). Vor seiner Inhaftierung war Barghouti Mitgründer und Leiter der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, einer Organisation, die während der zweiten Intifada (2000 bis 2005) Dutzende Israelis mit Selbstmord-Bombenanschlägen und Schussanschlägen ermordete.

Darüber hinaus verharmloste Hanona die Flucht von Mitgliedern der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden und des Palästinensischen Islamischen Jihad aus dem Gefängnis im September letzten Jahres (siehe hier and hier). Die meisten der Entkommenen saßen wegen ihrer Rollen bei Anschlägen auf israelische Bürger lebenslange Strafen ab. Ayham Kamamji z.B. wurde wegen der Entführung und Ermordung des Teenagers Eliyahu Asheri verurteilt.

Tatsächlich unternimmt Hanona keinen Versuch seinen Wunsch zu verbergen, dass Israel von der Landkarte entfernt wird; er bezeichnet das souveräne Territorium des Landes als das „Land von 1948“, während er Israel in Anführungszeichen setzt.

Während der Operation Fels in der Brandung 2014 gegen die Hamas im Gazastreifen nutzte der Freiberufler der New York Times die sozialen Medien, um Ghassan Alian, einem israelischen Drusen, der damals die Golani-Brigade der IDF befehligte, mit Ermordung zu drohen.

Dann drängte Hanona den palästinensischen „Widerstand“ am 18. August 2014 – nur wenige Tage, bevor ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas in Kraft trat – eine Waffenruhe abzulehnen und seine Raketenangriffe auf Tel Aviv fortzusetzen, die zu diesem Zeitpunkt das Leben von fünf Zivilisten gekostet hatten.

In einem weiteren Online-Post aus demselben Monat ging er so weit den Naziführer Adolf Hitler anzuführen, um seinen Punkt zur Stärke der Kämpfe im Gazastreifen zu stützen. „Wie Hitler sagte, gebt mir einen palästinensischen Soldaten und eine deutsche Waffe und ich werde Europa auf seinen Fingerspitzen kriechen lassen,“ stand in Hanonas Post; er führte damit ein nicht bestätigtes Zitat des Mannes an, der für die Ermordung von sechs Millionen Juden verantwortlich war.

Darüber hinaus teilte der NYT-Fixer auf Facebook ein inzwischen gelöschtes Propaganda-Video von Terrorgruppen in Jenin, mit dem er seinen Followern sagte, die Palästinenser sollten zur „Kultur der Bekämpfung und des Tötens von Israelis“ zurückkehren.

„Ich akzeptiere keinen Juden, Israeli oder Zionisten oder sonst irgendjemanden, der Hebräisch spricht. Ich bin dafür sie zu töten, wo immer sie sind: Kinder, Alte und Soldaten“, versicherte Hanona und fügte hinzu: „Die Juden sind Söhne von Hunden… Ich bin dafür sie zu töten und sie zu verbrennen, wie Hitler es machte. Ich werde richtig glücklich sein.“ Laut seinem twitter-Feed markierten Israels Sicherheitsdienste seinen Namen, als er eine Dauererlaubnis für Reisen nach Jerusalem beantragte.

CNNS Ameera Harouda beklagte die Festnahme palästinensischer Terroristen

Fady Hanona hat natürlich ein Recht auf seine persönlichen Ansichten, so ignorant und geschmacklos sie auch sein mögen. Aber wie HonestReporting früher schon erklärte, können Fixer und Übersetzer mit einer politischen Agenda selektiv sein, was Informationen angeht, die sie den Journalisten weitergeben oder – schlimmstenfalls – die Worte der interviewten Personen falsch übersetzen, was verzerrte Nachrichten zum arabisch-israelischen Konflikt zur Folge hat.

Und Hanona ist im Gazastreifen nicht der einzige Fixer mit fragwürdiger Geschichte, wenn es um journalistische Ethik geht. Nehmen wir zum Beispiel Ameera Harouda, eine Freiberuflerin, die für CNN und das Wall Street Journal gearbeitet hat.

Als israelische Truppen den entflohenen Häftling Zakaria Zubeidi im September wieder einfingen, gab Harouda in einem Facebook-Eintrag ihrem Entsetzen Ausdruck, während sie einen Kommentar likte, der arabische Israelis, die den Terroristen der Polizei meldeten, als „Verräter“ abstempelte. Bemerkenswert ist, dass Zubeidi einen Anschlag der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden plante, bei dem sechs Israelis getötet wurden.

CNNs Frau in Gaza forderte auch die Freilassung Anhar al-Deeks aus dem Gefängnis, eines Terroristen mit einem versuchten Messeranschlag auf eine israelische Familie.

Recherchen zeigen immer und immer wieder, dass Nachrichtenkonsumenten zu Objektivität einer der wichtigsten Lakmus-Tests für professionellen Journalismus betrachten. Die Fakten zu berichten – ohne Agenden und Einseitigkeiten – wird weithin als  die Hauptaufgabe der Medien verstanden.

Um das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederherzustellen müssen die New York Times, CNN und andere Publikationen ihre Verpflichtung zu Objektivität wahren.

Daher rufen wir von HonestReporting unsere Abonnenten auf den Jerusalemer Bürochef der New York Times, Patrick Kingsley, zu kontaktieren und respektvoll, aber nachdrücklich zu fordern, dass die „Newspaper of record“ ihre Beziehung zu Fady Hanona auf der Stelle beendet.

[Nachtrag: Berichten zufolge ist diese Forderung inzwischen anscheinend von der New York Times umgesetzt worden.]

Von Hitler und Stalin zu Putin und Raisi: Warum das Herunterspielen des Bösen durch die Medien so gefährlich ist.

11. August 2022

Gil Hoffman, HonestReporting, 21. Juli 2022

In ihrem neuen Buch „The Newspaper Axis“ (University of California) schreibt Davis-Geschichtsprofessorin Kathryn S. Olmsted, dass viele amerikanische und britische Zeitungen es versäumten, den Aufstieg Adolf Hitlers in den 1930-er Jahren ernst zu nehmen.

Olmsted beschuldigte sechs der mächtigsten englischsprachigen Verlage der Ära des Zweiten Weltkriegs, aktiv „Hitler ermöglicht“ und ihren Einfluss genutzt zu haben ihn herunterzuspielen und sogar seinen Aufstieg zu fördern. Sie schrieb, dass William Randolph Hearst, dem 28 Zeitungen und eine Nachrichtenagentur gehörten, Hitler und seinen Stellvertreter Hermann Göring bezahlte, um Propaganda für seine Zeitungen zu schreiben.

Einer der Gründe, die sie anführt, war die Unterstützung des Isolationismus und die amerikanische Angst vor dem Verlust an Leben, sollten die USA in einen Krieg in Europa verwickelt werden. Darüber hinaus war die redaktionelle Entscheidung dieser Zeitungsachse von der Gegnerschaft zum langjährigen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt angetrieben.

Olmsted hält auch einen weitere Faktor fest: den Antisemitismus der Herausgeber der Zeitung.

„Sie machten sich Verschwörungstheorien zu jüdischer Einflussnahme auf die Regierung zu eigen und glaubten, die Juden selbst seien für den Antisemitismus verantwortlich zu machen“, erklärt eine Rezension der Washington Post zu „The Newspaper Axis“ und fügte hinzu: „Daher hatten sie wenig Verständnis dafür, dass die europäischen Juden durch Hitlers Hand litten und sie hatten den Verdacht, dass amerikanische Juden planten die Nation in einen Krieg zu zwingen – eine Unterstellung, die regelmäßig in ihren Leitartikeln auftauchten.“

Es ist kein Wunder, dass sogar der Molotow-Ribbentrop-Pakt vom August 1939, der es Berlin und Moskau ermöglichte Polen untereinander aufzuteilen und der Dreierpakt vom September 1940 zwischen Deutschland, Italien und Japan die Welt nicht aufweckte.

Das im Iran zur Schau gestellte Böse: Wo bleibt die Nachrichten-Berichterstattung?

Diese Woche, als der russische Präsident Wladimir Putin beschloss die Islamische Republik Iran als ersten Zielort für seine erste Auslandsreise außerhalb der ehemaligen Sowjetunion seit seinem Einmarsch in die Ukraine im Februar auszuwählen, machte er eine Pause von den Angriffen auf Zivilisten in der Ukraine, um ein Land zu besuchen, das an zahlreichenFronten kämpft, das regelmäßig Terroranschläge gegen Israel und den Jemen sponsert und Raketen auf ein amerikanisches Konsulat im nordirakischen Erbil schoss.

Haben die führenden Medienorganisationen der Welt es denn diesmal gut gemacht?

Die globale Nachrichtenagentur Reuters berichtete: „Ein aufkeimendes  Werben zwischen Russland und dem Iran ist eine unwillkommene Entwicklung für den Westen, die die USA mit Sorge beobachten wird, aber das ist noch längst keine geopolitische Veränderung.“

Die Wahrheit ist viel schlimmer, als die Art, wie Reuters das darstellt. Diese unheilige Allianz zwischen Moskau und Teheran gefährdet die gesamte Welt und wenn nicht bald gehandelt wird, könnte man sich an das Treffen später als an den charakterisierenden Augenblick im Versagen der internationalen Gemeinschaft die Welt sicher zu halten erinnern.

Derweil berichtete The Associated Press (AP), eine Nachrichtenagentur mit mehr als 130.000 Kunden, Putin habe die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran gefordert, um eine „freie Entwicklung der Kooperation in allen Bereichen und ohne jegliche Diskriminierung“ zu gestatten.

„Vom Westen und seinen regionalen Rivalen in die Ecke gedrängt, hat die iranische Regierung die Urananreicherung intensiviert, ist hart gegen Dissens vorgegangen und macht Schlagzeilen mit optimistischen, unnachgiebigen Haltungen, die die iranische Währung Rial vor dem Absturz bewahren sollen“, hieß es in dem AP-Bericht. Er geht weiter: „Ohne eine Befreiung von den Sanktionen in Sicht ist die taktische Partnerschaft mit Russland zu einer des Überlebens geworden, während es so scheint, dass Moskau Teheran beim Schwarzmarkt-Ölhandel unterbietet.“

Das Framing und die Formulierung dieses Artikels löst Mitgefühl für den Iran aus und ganz so wie Reuters macht er den Westen zum eigentlichen Bösewicht.

In einem Text der New York Times, der sich auf Putin und den Iran als „gemeinsam Ausgestoßene“ bezieht, wird Israel nur einmal erwähnt – in einer Erklärung, warum Putin seine Beziehungen zum Iran nicht früher vertiefte.

Dass der Iran, unterstützt von Putin, Atomwaffen anstrebt und dabei beträchtliche Fortschritte macht, wird gar nicht erwähnt.

Ähnlich berichtete CNN, dass der iranische Präsident Ebrahim Raisi bei seinem Treffen mit Putin ein erhebliches Engagement für Sicherheitskooperation zwischen den beiden Ländern bejubelte; er sagte, die beiden Staaten hätten „gute Erfahrungen“ bei der Bekämpfung von Terrorismus.

Warum wird nicht erwähnt, dass der Iran der Top-Terrorsponsor der Welt ist? Vom Iran finanzierte Gruppen, darunter Hamas und Hisbollah, werden sowohl von den USA als auch der Europäischen Union als Terrororganisationen eingestuft.

Schließlich berichtete die weltweit tätige französische Nachrichtenagentur AFP in einem unkritischen Artikel, der als Posse hätte missverstanden werden können: „Teheran versicherte am Mittwoch, dass seine Atompolitik sich nicht verändert hat und dass es weiterhin an einer Fatwa festhält, die Massenvernichtungswaffen verbietet, nachdem ein offizieller Vertreter des Iran sagte, das Land sei in der Lage Atombomben zu bauen.“

Zu wenig berichtet: Die Verbindung zwischen Putins Iran-Besuch und Bidens Nahost-Reise

Zu Putins Iran-Besuch ist entscheidender Kontext ausgelassen worden, was ein durchsichtiger Versuch war US-Präsident Joe Bidens im Fokus der Öffentlichkeit stehender Reise bei Feinden der Islamischen Republik etwas entgegenzusetzen: Israel und Saudi-Arabien.

Während seiner Reise in den Nahen Osten bestätigte der Präsident die starke Allianz zwischen Amerika und dem jüdischen Staat und versuchte die Beziehungen zu den Saudis zu reparieren.

In krassem Gegensatz zu Putins Besuch in Teheran pries ein offizieller Twitter-Account mit Verbindung zum Obersten Revolutionsführer Ali Khamenei den russischen Präsidenten für seine „neuste Haltung gegen die Zionisten“.

Vom Präsidenten Russlands eingenommene aktuelle Standpunkte gegen die ZIonisten sind löblich.

Diese neue Weltordnung muss von den Medien anerkannt und darüber mit der nötigen Sorgfalt berichtet werden.

Jetzt, wo es offensichtlicher ist als je zuvor, dass die neue Achse des Bösen mit Wladimir Putin und dem Iran dabei kollaborieren die Welt zu einem gefährlicheren Ort zu machen, müssen die Medien die Welt wecken und dürfen das Böse nicht gewinnen lassen.

Das kann nur getan werden, wenn prominente Nachrichtenpublikationen aus der Geschichte etwas über die Gefahren der Verharmlosung des Bösen lernen, damit es sich nicht wiederholt.

„Erlegt den Staat Israel“: Medien verschleiern das wahre Ziel der BDS-Kampagne in der Berichterstattung über Sally Rooney

14. Juli 2022

Rachel O’Donogue, HonestReporting, 13. Oktober 2021

Die Diskussion darüber, dass die irische Schriftstellerin Salley Rooney ihre Verbindungen zu einem israelischen Verleger in Übereinstimmung mit ihrer Unterstützung der BDS-Bewegung (Boykott, De-Investitionen und Sanktionen) kappte, geht weiter.

In den letzten zwei Tagen haben zahlreiche internationale Medien Artikel über Rooneys Entscheidung veröffentlicht sich an einem „Kulturboykott“ des jüdischen Staates zu beteiligen, indem sie verhindert, dass ihr neuester Roman, Beautiful World, Where Are You?, vom Modan Publishing House ins Hebräische übersetzt wird.

Ein auffallendes, vielen dieser Zeitungsberichten gemeinsames Thema ist, wie gründlich sie die wahren Ziele der BDS-Bewegung verzerren und falsch darstellen, so dass sie dem uninformierten Leser annehmbar erscheinen.

Die BDS-Internetseite zeigt z.B. eindeutig Verfechter „eines Boykotts des gesamten Unterdrückungsregimes Israels“ und appelliert an Anhänger „Druck auf [ihre] jeweiligen Staaten auszuüben, um Embargos und Sanktionen gegen Israel zu verhängen.“

Doch die Washington Post verniedlicht das Ausmaß des Ziels der Bewegung in ihrem Artikel vom 12. Oktober Sally Rooney won’t release new bestseller in Israel, publisher says, intensifying debate on cultural boycott (Sally Rooney wird neuen Bestseller in Israel nicht veröffentlichen, sagte Verleger, was die Debatte über einen Kulturboykott intensiviert):

Die BDS-Kampagne zielt darauf Israels Politik gegenüber den Palästinensern zu verändern, indem zu Boykotten, dem Abstoßen von Aktien und Sanktionen gegen israelische und internationale Firmen ermutigt wird, die auf Land agieren, das Palästinenser als das ihre betrachten. Land, das Palästinenser als ihres betrachten, umfasst die Westbank und Ost-Jerusalem.

BDS unterscheidet jedoch nicht zwischen israelischen Firmen, die in den umstrittenen Gebieten operieren und denen, die das nicht tun. Stattdessen drängt sie dazu alle Firmen – israelische wie ausländische – auf schwarze Listen zu setzen, die jegliche Art von Geschäften mit dem jüdischen Staat machen.

Eine von BDSGuide veröffentlichte Liste, die die „Heuchelei von BDS“ entlarvt, stellt heraus, dass BDS-Befürworter Boykotte von Unternehmen fordern, zu denen Apple, Microsoft, Samsung, Amazon, Facebook, Google, eBay, Viacom, Universal Studios, Coca-Cola, Nestle, McDonald’s und Walmart gehören.

Würden die Leute den Forderungen der BDS-Bewegung komplett nachgeben, dann wäre es tatsächlich unwahrscheinlich, dass sie jemals wieder essen, trinken oder Technologie verwenden würden.

In seiner Zusammenfassung von BDS erklärt aber The Cut, das Teil des New York Magazin ist:

BDS hat ein paar Schlüsselziele: Die Israelis dazu zu bringen ihren palästinensischen Bürgern gleiche Rechte zu gewähren; die im Konflikt nach der Gründung Israels vertriebenen palästinensischen Flüchtlinge zurück in ihre Häuser zu lassen; und das besetzte Land zurückzugewinnen, das Israel im arabisch-israelischen Krieg von 1967 eroberte, einschließlich der Westbank. Im Dienste dieser Ziele propagiert BDS einen internationalen Boykott nach dem Vorbild desjenigen, der half die „Apartheid“ in Südafrika zu beenden.

The Cut plappert effektiv die Falschdarstellungen und unverblümten Lügen der Bewegung nach, indem sie sie als Fakten präsentieren.

Die Realität ist, dass es keine Gesetze in Israel gibt, die dem früheren Apartheidsystem Südafrikas auch nur ähneln, mit dem Bürger auf Grundlage von Rasse, Religion oder Ethnie diskriminiert wurden. Arabische Israelis, von denen sich nur ein geringer Anteil als Palästinenser identifiziert, stellen 20 Prozent der Bevölkerung Israels und haben volle Staatsbürgerschaft und gleiche Rechte.

Die Publikation zielt auch auf die, die BDS verurteilt haben:

Manche Kritiker interpretieren die Ziele der Bewegung als Ausdruck eines Wunsches Israel als jüdischen Staat abzuschaffen und als in ihren Inzielnahme Israels antisemitisch, während viele andere Länder ebenfalls Menschenrechtsverletzungen begangen haben.

Das legt nahe, dass es eine Handvoll Pro-Israelis gibt, die auf verschwörerische Weise die Ziele der BDS als „Spiegel eines Wunsches Israel als jüdischen Staat abzuschaffen“ verdrehen.

Omar Barghouti hingegen, Mitgründer der Bewegung, ist früher in seiner Ansicht schon eindeutig gewesen, dass ganz Israel palästinensisches Territorium ist, während er seine Opposition zu einem „jüdischen Staat in welchem Teil [des britischen Mandats] Palästinas auch immer“ bestätigte.

Gefragt, ob er eine Zweistaaten-Lösung unterstützt, ist Barghouti wiederholt für nur einen Staat eingetreten: einen palästinensisch.

Teen Vogue twittert seine verstümmelte Version der Geschichte an seine 3,2 Millionen Follower; darin stand folgender Satz:

BDS oder Boykott, De-Investitionen, Sanktionen, fordert die weltweiten Anhänger der Palästinenserrechte auf sich zu weigern Institutionen in Israel oder solche, die mit der israelischen Regierung verbunden sind finanziell zu unterstützen.

Zumindest macht das klar, dass BDS sich auf den Boykott ganz Israels konzentriert, nicht nur den jüdischer „Siedlungen“ in von den Palästinensern beanspruchten Territoriums.

Trotzdem würde der führende BDS-Aktivist und US-Collegeprofessor As’ad AbuKhalil höchstwahrscheinlich dieser zahmen Bewertung der Ziele der Bewegung widersprechen, bedenkt man, dass er einst unzweideutig erklärte, ihr Hauptmotiv sei es „den Staat Israel zu erlegen“.

Sally Rooneys Entscheidung ihren Roman nicht bei einer israelischen Firma zu veröffentlichen, mag ein symbolischer Sieg der BDS-Kampagne sein.

Aber das wäre unmöglich gewesen, hätten nicht so viele Medien die Realität der zentralen ziele der Bewegung verschleiert: sprich, die jüdische Selbstbestimmung in ganz Israel zu beenden.

Neueste Medien-Apartheid-Verleumdung: Israels „zweiteiliges“ Rechtssystem in der Westbank

30. Juni 2022

Akiva Van Koningsveld, HonestReporting, 15. Juni 2022

Kaum ein Jahr nach ihrer Amtseinführung befindet sich Israels von Premierminister Naftali Bennett geführte „Koalition der Veränderung“ sich am Rande der Zusammenbruchs, nachdem zwei Routine-Gesetze zur Regelung des Status in der Westbank lebender israelischer Bürger nicht durchkamen; die Westbank ist auch unter ihrem biblischen Namen Judäa und Samaria bekannt. Die Notfall-Regularien – Judäa und Samaria, Rechtsprechung und das Prozesskostenhilfe-Gesetz – erstmals von einer von der Arbeitspartei geführten Regierung 1967 erlassen und seitdem im Stillen alle fünf Jahre erneuert – konnte die benötigten 61 Stimmen nicht gewinnen, nachdem mehrere Koalitionsrebellen sich auf die Seite der von Benjamin Netanyahu geführten Opposition stellten.

Zur Erklärung dafür mit „Nein“ zu stimmen sagte die Likud-Partei des früheren Premierministers, sie wollen eine „schlechte und gefährliche Regierung“ stürzen. Justizminister Gideon Sa’ar seinerseits beschuldigte die rechte Opposition, sie strebe nach „Anarchie“, indem sie ein Gesetz blockiert, das „für die Aufrechterhaltung der öffentlichen und rechtlichen Ordnung entscheidend“ ist.

Die internationalen Medien ergriffen die Gelegenheit Israel zu verleumden, indem sie die „Apartheid“-Vorwürfe wieder aufwärmten und behaupteten, die Regelungen zu Judäa und Samaria hielten eine Rechtsordnung aufrecht, die die Palästinenser diskriminiert. Zum Beispiel beschrieb die New York Times in ihrem Artikel „Netanyahus Plan to Regain Power in Israel: Vote Against His Views“ (Netanyahus Plan zur Wiedergewinnung der Macht in Israel: Gegen die eigenen Ansichten abstimmen) das Gesetz als „die Grundlage des zweigliedrigen Rechtssystem in der besetzten Westbank, das zwischen israelischen Siedlern und Palästinensern unterscheidet und das von Kritikern als eine Form der Apartheid beschrieben wird.“

Die Associated Press ging gleichfalls hart mit dem 55 Jahre alten Statut ins Gericht, wobei explizit festgehalten wurde, dass „Kritiker, darunter die Palästinenser und drei prominente Menschenrechtsgruppen“, den jüdischen Staat der Praktizierung von Apartheid beschuldigt haben.

Wie HonestReporting ausführlich berichtet hat (siehe z.B. hier, hier und hier), haben diese Behauptungen keinerlei Wert. Dennoch scheinen Nachrichtenorgane fest entschlossen zu sein einen komplizierten Sachverhalt auf ein grob vereinfachtes, haltloses Narrativ zu reduzieren, mit dem Jerusalem als beschuldigt juristischem Rassismus an Palästinensern zu begehen.

Die Regularien für Judäa und Samaria: territoriale vs. persönliche Rechtsprechung

Die derzeitige juristische Realität in Judäa und Samaria – die tief mit der Kolonialgeschichte der Westbank verflochten ist – ist höchst komplex. Bis heute  wird das umstrittene Gebiet von einem Durcheinander aus osmanischen, britischen Mandats- und jordanischen Gesetzen bestimmt, dazu von israelischen Militäranordnungen.

Nach dem Sechstage-Krieg, einem Verteidigungskonflikt, der in Reaktion auf die Drohung arabischer Staaten ausgetragen wurde, die die Existenz des jüdischen Staats bedrohten, fand sich das Land in Kontrolle großer Landstriche wieder, die davor von anderen gehalten wurden, darunter Jordanien und Syrien. Aber während die von Premierminister Menachem Begin geführte Regierung 1980 die Anwendung israelischen Rechts in Ostjerusalem und 1981 auf den Golanhöhen unterstützte, verzichtete Jerusalem darauf die Souveränität auf die Westbank anzuwenden, die Amman 19 Jahre lang besetzt gehalten hatte.

Stattdessen verabschiedete die Knesset die „Notstandsverordnungen für Judäa und Samaria“, die israelische exterritoriale Zuständigkeit auf Bürger in der Region ausweitete, während die Gesetze von vor 1967 in Kraft blieben. Jerusalem hat argumentiert, dass es durch Achtung des Status quo in Übereinstimmung mit den internationalen Verpflichtungen handelt, zu deren Erfüllung es sich verpflichtet hat.

Entsprechend haben die Einwohner jüdischer Gemeinden in der Westbank Anspruch auf praktisch dieselben Rechte, die andere israelische Bürger genießen, obwohl sie – juristisch gesehen – außerhalb des souveränen Territoriums des Landes leben. Sie können nationale Personalausweise beantragen, sind gemäß des nationalen Versicherungsgesetzes versichert und erhalten Gesundheitsversicherung über die öffentlich finanzierten Krankenkassen. Israel führte auch Steuern für Westbank-Orte ein und die Einwohner werden zum Wehrdienst in die israelischen Streitkräfte (IDF) eingezogen.

Was ist mit den Palästinensern?

Derweil bleiben die Palästinenser in Übereinstimmung im den Humanitären Menschenrecht osmanischer, britischer und jordanischer Rechtsprechung unterworfen, dazu der Zuständigkeit israelischer Militärgerichte. Darüber hinaus haben sie Zugang zum Obersten Gerichtshof in Jerusalem, der oft zugunsten palästinensischer Forderungen geurteilt hat. Zusätzlich forderten die Vereinbarungen zwischen Israel und den Palästinensern zur Gründung von Gerichten der unabhängigen palästinensischen Autonomiebehörde (PA) auf, die ihnen über praktisch alle Palästinenser der Westbank Befugnis gewähren.

Der israelische Generalstaatsanwalt (und spätere Richter am Obersten Gerichtshof) Elyakim Rubinstein stellte die Haltung der Regierung 1999 kurz gefasst so dar: „Die Israelis haben ein anderes Gesetz [als die Palästinenser], das auf ihre Rechtsperson anzuwenden ist, aber das betrifft keine territoriale Rechtsprechung, da Israel das Gebiet nie annektiert hat und Israel nie Recht außerhalb der offiziellen Grenzen angewandt hat.“

Oder wie der Experte für internationales Recht Eugene Kontorovich es einmal ausdrückte: „Die extraterritoriale Anwendung von Recht stellt noch keine Annexion dar, ansonsten hätten die USA die gesamte Welt annektiert.“

Von daher schuf Israel nicht, was Kritiker und Medien als ein „unfaires System“ (Washington Post) beschrieben haben. Stattdessen haben aufeinander folgende Regierungen in Jerusalem aus dem gesamten politischen Spektrum in erster Linie den Zustand erhalten, der während Jordaniens Besatzung bestand hatte, wobei gleichzeitig die grundlegenden sozialen und politischen Rechte in den umstrittenen Gebieten lebender israelischer Bürger ausgeweitet worden sind.

Anwendung israelischen Arbeitsrechts auf palästinensische Arbeiter

Die juristische Komplexität spiegelt sich in der Realität des Lebens in der Westbank für all ihre Einwohner wider, was in starkem Gegensatz zu den Schwarzweiß-Darstellungen steht, die von Journalisten regelmäßig verbreitet werden. Zum Beispiel kann gegen die israelischen Einwohner von Judäa und Samaria technisch immer noch vor Militärtribunalen verhandelt werden und PA-Einwohner sind – in einigen Fällen – von israelischem Recht geschützt. Ein Fallbeispiel:  2007 urteilte der Oberste Gerichtshof, dass Verträge mit von Israelis beschäftigten Palästinensern durch israelisches Arbeitsrecht geregelt werden können, womit vielen Arbeitern besserer Schutz gewährt wird.

Das Urteil hielt fest, dass „das nationale Arbeitsgericht zu dem Schluss kam, dass in Ermangelung einer gesetzlichen Regelung, die ausdrücklich das israelische Arbeitsgesetz in dem Gebiet anwendet, das geltende jordanische Beschäftigungsgesetz, dieses per Anordnung des Militärkommandeurs ergänzt wird.“ Israels höchstes Gericht kam aber zu dem Schluss, dass neben anderen Gründen „israelisches Recht auf die palästinensischen Arbeiter anzuwenden vom Prinzip der Gleichbehandlung und den fundamentalen Zweck der Eliminierung sittenwidriger Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt notwendig gemacht wird“.

2016 urteilte das regionale Arbeitsgericht in Jerusalem, dass ein Restaurant in der Stadt Ariel in Samaria, das vom damaligen Likud-Abgeordneten Oren Hazan betrieben wurde, drei palästinensischen Beschäftigten nicht die rechtlich geforderten israelischen Zuschüsse gezahlt hatte. Hazans Restaurant wurde angewiesen Ayman Othman, Fawaz Kanaan und Jihad Kanaan 300.000 Schekel [rund €83.000] zu zahlen.

Was ist mit Oslo? Die Notfallregularien und juristische Unterstützung

Ein weiteres, bei der Standard-Medienberichterstattung auffällig abwesendes Element ist, dass seit Unterzeichnung der Oslo-Vereinbarungen die meisten Westbank-Palästinenser unter der Herrschaft der palästinensischen Autonomiebehörde gelebt haben. In den zwischen Israel und der PLO geschlossenen Vereinbarungen wurde der neu geschaffenen PA die Kontrolle über die Areas A und B gegeben, die die Heimat für 90% der arabischen Bevölkerung der Westbank sind. Derweil behielt Israel nur die Kontrolle über die Area C, die alle jüdischen Gemeinden der Westbank beinhaltet.

Und während die New York Times, die Washington Post und Associated Press unbekümmert ihren Lesern erlauben zu dem Schluss zu kommen, dass Israels Präsenz in der Westbank gleichbedeutend mit Apartheid ist, ist es die PA, die in Wirklichkeit tatsächlichen Rassismus in den unter ihrer Kontrolle stehenden Gebieten begeht.

1997 zitierte die israelische Tageszeitung Yedioth Ahronoth Yassir Arafat mit den Worten: „Unser Gesetz ist ein jordanisches Gesetz, was wir erbten …  und legt die Todesstrafe für diejenigen fest, die Land an Israelis verkaufen.“ Die PA in Ramallah hat auch zahlreiche eigene Gesetze erlassen, darunter eines, das Anreize für Mord an israelischen Juden bietet.

Mögliche Auswirkungen davon Regularien auszulaufen zu lassen

Laut Oberst (a.D.) Dr. Liron A. Libman, ehemaliger Leiter der IDF-Abteilung für internationales Recht, wird das Versäumnis das Gesetz zu verlängern wahrscheinlich weitreichende Folgen für Israelis wie Palästinensern haben. Zum Beispiel könnten Israelis, die Palästinenser bei Verkehrsunfällen wegen Schadensersatz verklagen wollen, sich in einem ernsten juristischen Sumpf wiederfinden.

Ähnlich könnten Araber, die von israelischen Gerichten ihre von PA-Gerichten ergangenen Erbrecht-Urteile anerkannt bekommen wollen, nachteilig von einem Scheitern der Erneuerung der Notfall-Regularien für Judäa und Samaria, Zuständigkeit und Rechtshilfe-Gesetz betroffen sein.

Schließlich bieten die Regularien eine Rechtsgrundlage dafür, dass Israel verurteilte palästinensische Terroristen und Sicherheitshäftlinge aus der Westbank in Übereinstimmung mit den Oslo-Vereinbarungen inhaftiert. „Wenn die Regularien Ende des Monats auslaufen, wird sich die Frage stellen, was genau die Rechtsgrundlage für das Festhalten dieser Häftlinge in israelischen Gefängnissen ist“, sagte der Jura-Experte Oberstleutnant (a.D.) Maurice Hirsch gegenüber JNS am 8. Juni. Zu jeder Zeit befinden sich 3.000 bis 3.500 palästinensische Terroristen in israelischen Gefängnissen.

Während erwartet wird, dass Verordnungen für Judäa und Samaria in Kraft bleiben – das Gesetz wird für eine weitere Abstimmung in die Knesset eingebracht werden und Innenministerin Ayelet Shaked hat angekündigt, dass die Zivilregierung weiter Israelis in den Gebieten bedient – ist der Schaden für Israels öffentliches Image bereits angerichtet worden.

Einmal mehr ist Israel auf der Weltbühne als Apartheidstaat geteert worden.

Warum berichten die Medien von den Verurteilungen der Gewalt durch Mahmud Abbas, ignorieren aber die Hetze der PA zum Mord an Israelis?

26. Mai 2022

Gidon Ben-Zvi, HonestReporting, 19. Mai 2022

Aufgrund des Mangels an internationaler Berichterstattung erscheint die Vorlage eines sogenannten „Reformvorschlags“ durch PA-Premierminister Mohammed Schtayyeh bei einem UNO-Gremium letzte Woche, der eine Initiative zur Verstärkung israelfeindlicher Hetze beinhaltet, nicht berichtenswert.

Dennoch wird von den führenden Nachrichtenorganen der Welt (siehe hier, hier, hier und hier) jedes Mal festgehalten, dass PA-Präsident Mahmud Abbas die Terroranschläge verurteilt hat, durch die in Israel 19 Menschen getötet und Dutzende verletzt wurden.

Klingt wie ein möglicher Fall von sehr selektiver Berichterstattung.

Israelische Medien berichteten am 16. Mai, dass das von der palästinensischen Autonomiebehörde dem Geberländer repräsentierenden Ad-Hoc-Verbindungskomitee (AHLC) der UNO vorgelegte Reformdokument keinen Plan enthält die Hetze gegen Israel zu reduzieren.

Das 1993 gegründete AHLC dient als Haupt-Koordinationsmechanismus auf politischer Ebene für Entwicklungshilfe für das palästinensische Volk. Sein Hauptauftrag besteht darin „den Dialog zwischen Gebern, der PA und der Regierung Israels zu fördern“.

Wie von den israelischen Medien vermerkt, musste die Palästinenserführung ein solches Dokument vorlegen, nachdem Finanzhilfen aus Europa verzögert wurden. Einige EU-Länder forderten letztes Jahr, dass die Palästinenser israelfeindliche und judenfeindliche Inhalte aus ihren Schulbüchern löschen und machten das zur Vorbedingung für die Überweisung von Geld an die PA.

Ramallahs Antwort beinhaltete jedoch diesen Aufruf zur Bekämpfung der „israelischen Besatzungsobrigkeit, die Informationen verdreht und die Folklore und das Erbe der Palästinenser stiehlt“:

Verbindungen zu internationalen Organisationen müssen aufgebaut werden, um die Herausforderung israelischer Fälschungen historischer palästinensischer Fakten aufzubauen. Unsere Botschaften auf dem gesamten Globus und die Medienapparate müssen sich gegen die Bemühungen der Fälschung des palästinensischen Narrativs stellen. Daher wird die Regierung unter anderem ihre Medienpräsenz im Einklang mit der aktuellen Initiative stärken, um einen Satelliten-Fernsehsenders für Jugendliche zusätzlich zum bestehenden offiziellen Fernsehsender zu starten.

Statt Dialog zu fördern, beinhaltet der „Reformvorschlag“ der PA haltlose Anschuldigungen gegen Israel, die anscheinend dazu gedacht sind fortgesetzte palästinensische Anschläge zu rechtfertigen.

Diese Geschichte wurde von exakt einer einzigen internationalen Nachrichtenagentur aufgegriffen. Der European Jewish Press.

Wo sind die Medien? Das ist PA-Hetze in voller Aktion.

Eines der krassesten Beispiele dafür, wie Ramallah Gewalt gegen Israel schürt, war seine Verleihung eines jährlichen Preises an das Westbank-Dorf Beita im November letzten Jahres.

Die Yassir Arafat-Stiftung wiederholte bei einer Feier im Kulturpalast von Ramallah frühere Aufrufe der PA-Herrscherfraktion, Fatah das „Modell Beita“ in „alle palästinensischen Städte“ zu exportieren. Dieses „Modell“ beinhaltet gewalttätige Krawalle, Ökoterrorismus, starke Sprengsätze zu zünden und Hakenkreuze zu verbrennen.

Die mit der Fatah verbundenen Einwohner der Stadt erhielten von PA-Premierminister Schtayyeh, der dem Stiftungsvorstand vorsitzt, einen Scheck über $25.000.

Diesen Anreiz zu Gewalt gegen Israelis zu geben ist offizielle PA-Politik. Das palästinensische Haushaltsbuch erklärt, dass Zahlungen an getötete oder inhaftierte palästinensische Terroristen und ihre Familien aus dem Märtyrer-Fond erfolgen müssen, weil die Empfänger einen „Kampfsektor“ bilden. Beachtenswert ist, dass die ausgezahlte Summe sich mit der Schwere des Verbrechens proportional erhöht.

Schtayyeh stand auch im Mittelpunkt einer Kampagne, die Klimawandel-Konferenz COP26 dazu zu nutzen den jüdischen Staat fälschlich des „Greenwashing“ zu beschuldigen, der angeblichen Verschmutzung des von den Palästinensern beanspruchten Territoriums.

In Wirklichkeit offenbarte eine Exklusiv-Untersuchung von HonestReporting, dass die PA Ökoterrorismus in der Westbank aktiv unterstützt.

Und trotz Abbas‘ angeblichen Verurteilungen der Anschläge, die Israel im Verlauf der letzten Monate in Aufruhr versetzt haben, hat seine Fatah-Fraktion noch diese Woche ein Video veröffentlicht, das offen die Terroristen unterstützt.

Von Palestinian Media Watch entdecktes Bildmaterial vom 18. Mai beinhaltet einen Clip des Sekretärs des Fatah-Zweigs in Jenin:

Als Zeichen der Unterstützung für die gesegnete Al-Aqsa-Moschee und die reinen Märtyrer und heldenhaften Märtyrer Ra’ad [Hazem], Diya [Hamarscheh] und alle Märtyrer, zünden wir heute die Fackel der Freiheit und die Fackel der Gefangenen an.

Ra’ad Hazem war der Terrorist, der den Anschlag am 7. April verübte, bei dem zwei Menschen getötet und mehrere andere verletzt wurden, als er das Feuer auf eine Bar in Tel Aviv eröffnete.

Diya Hamarscheh erschoss am 29. März fünf Menschen bei einem Anschlag, der in der ultraorthodoxen Stadt Bnei Brak östlich von Tel Aviv begann.

Hazem und Hamarscheh kamen beide aus dem Raum Jenin.

Um nicht ausgestochen zu werden, rief Abbas am 15. Mai die Familie Zubeidi an und kondolierte wegen des Todes des Terroristen Daoud Zubeidi, der seinen bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften in Jenin erlittenen Verletzungen erlag.

Abbas pries die Familie als eine, die „heldenhaft verwundete Gefangene und Kommandeure“ hervorbringt.

Zubeidi war der Bruder von Zakaria Zubeidi, dem früheren Kommandeur der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, dem „bewaffneten Arm“ der Fatah, der weithin als Terrororganisation eingestuft worden ist und zahlreiche tödliche Anschläge auf israelische Zivilisten verübt hat.

Wenn Nachrichtenorgane glauben, es sei berichtenswert, dass Mahmud Abbas Terroranschläge auf Zivilisten verurteilt hat, warum glauben sie nicht, dass es genauso bedeutend ist, dass diese Terroristen von seiner PA indoktriniert und Anreiz geliefert wurde Israelis zu hassen, zu entmenschlichen und sie ins Ziel zu nehmen?

So schlecht als wären sie falsch: Die Gefahr irreführender Schlagzeilen zur Terrorwelle in Israel

19. Mai 2022

Gidon Ben-Zvi, HonestReporting, 10. April 2022

Medieneinseitigkeit zu bekämpfen beginnt ganz oben: Schüsse eines palästinensischen Angreifers an der Dizengoff-Straße im Stadtzentrum von Tel Aviv am 7. April, die drei Menschen tot und 15 verletzt zurückließen, waren [in der ersten Aprilhälfte – der Übersetzer] der jüngste Anschlag einer Terrorwelle. Donnerstagabend war der vierte tödliche Vorfall in weniger als drei Wochen.

Insgesamt wurden 14 Menschen getötet [inzwischen sind es 18].

Aber während Israel versucht sich gegen einen Ansturm zu verteidigen, der ein direktes Ergebnis der Hetze radikaler Islamisten und terroristischer Elemente ist, die palästinensische Jugendliche drängen Juden zu ermorden, sind Schlagzeilen der Nachrichten für die Leser darüber, was wirklich passiert, irreführend.

Palästinenser, der in Tel Aviv 2 tötete, nach Fahndung erschossen
Israel tötet palästinensischen Verdächtigen von Kneipenschießerei in Tel Aviv, 3. Opfer stirbt
Mindestens zwei Tote und acht Verletzte bei Schießerei in Tel Aviv

Irreführende Schlagzeilen anprangern: HonestReportings Fallstudie

Das Problem mit diesen Schlagzeilen besteht darin, dass sie das wahre Bild nicht vermitteln, selbst wenn sie nicht komplett falsch sind. Als Ergebnis davon sind die Leser nicht in der Lage die wirklichen Ereignisse zu begreifen und erhalten stattdessen ungenaue „Eindrücke“.

Auftritt HonestReporting, das solche „verstohlene“ Einseitigkeit tagtäglich anpackt.

Zum Beispiel hatte ein ansonsten gut recherchierter und gut geschriebener Artikel, den The Daily Express am 6. April veröffentlichte, diesen irreführenden Titel: Israels Naftali Bennett strebt die Kontrolle der sozialen Medien an, um eine „neue Terrorismuswelle“ zu verhindern.

Der Text führt zwar an, dass soziale Medienplattformen dazu genutzt werden zu Gewalt gegen Israelis aufzustacheln, aber die Behauptung, dass Jerusalem resolut gegen alle sozialen Medien vorgehen will, ist falsch.

Man kann argumentieren, dass die Schlagzeile andeutet, Israel rutsche in den Autoritarismus ab.

Doch diese Folgerung wird von den Daten widerlegt. Israel wurde vor kurzem bei einem angesehenen Weltindex demokratischer Werte höher eingestuft als Italien, Spanien und die USA. Die neueste Ausgabe des jährlichen Demokratie-Index der renommierten Economist Intelligence Unit (EIU) gab Israel 7,97 von maximal zehn Punkten, direkt hinter Frankreich (7,99 Punkte) und Großbritannien (8,1 Punkte).

Selbst während Israel gezwungen ist mit einer Terrorismuswelle zu kämpfen, bleibt das Land eine moderne, westlich orientierte, liberale Demokratie.

Nachdem wir die Redaktion des Daily Express kontaktierten, um diesen Punkt klarzustellen, wurde die ursprüngliche Schlagzeile so verbessert:

Schlaglicht auf soziale Medien, während Terroristen Israel angreifen

Damit im Zusammenhang kündigte das UK Board of Deputies an, dass es eine formelle Beschwerde gegen den Guardian wegen dessen Schlagzeile zum Terroranschlag in Tel Aviv einreichen will. Zusätzlich kamen das israelische Außenministerium und andere in den sozialen Medien zusammen, um den Scheinwerfer auf den Bruch journalistischer Ethik seitens vieler Nachrichtenorganisationen am Donnerstagabend zu richten.

Warum es ausschlaggebend ist die Schlagzeilen richtig zu formulieren

Mit der Veröffentlichung missverständlicher Schlagzeilen – das heißt dem Versäumnis deutlich zu machen, dass der Vorfall von Donnerstag in Tel Aviv ein Terrorakt war – formulieren Medienorgane die Entwicklungen in Übereinstimmung mit gewissen Narrativen, nicht tatsächlichen Ereignissen.

Aber die Rolle der Medien besteht darin nur die Fakten zu berichten, wohin immer das führen mag. Ansonsten riskieren die Nachrichtenorgane, dass sie die Ansichten der Leser zu einem bestimmten Thema oder Aspekt beeinflussen oder sogar prägen.

Das ist nicht neu. Es ist redaktionelle Bearbeitung und es gibt eine Zeit und einen Ort dafür.

In einer Zeit, in der etwa acht von zehn Amerikanern ihre Nachrichten auf digitalen Geräten erhalten, sind Schlagzeilen oft das Erste und Einzige, was die Leute von einer Story lesen. Eine Studie, die sich auf Updates von Apps für Mobiltelefone oder „Pushs“, wie sie in der Industrie oft genannt werden, konzentriert, stellte fest, dass „die Leute etwa die Hälfte der Zeit auf die Benachrichtigung klicken“.

Angesichts der Art, in der Nachrichten konsumiert werden, lesen 8 von 10 Menschen die Schlagzeile eines Artikels und nicht mehr.

Schlagzeilen sind also Teil der Nachrichtenmeldungen, die dazu neigen in sozialen Medien am meisten geteilt zu werden.

Entsprechend verfälschen Nachrichtenorgane mit dem Versäumnis die Tatsachen zu Israels jüngster Kampf gegen den Terror – besonders in Schlagzeilen – die wahre Lage; als Resultat verharmlosen sie die Bedrohung und die Folgen des Terrorismus nicht nur für den jüdischen Staat, sondern für jede Nation auf dem gesamten Globus.

Keine Terroristen mehr: Wie AFP dem Palästinensischen Islamischen Jihad eine extreme Runderneuerung verpasste

12. Mai 2022

Rachel O’Donoghue, HonestReporting, 27. April 2022

Der ein Video begleitende Artikel liest sich wie ein Vorspann für einen Hollywood-Film:

In einer „Tunnelstadt“ unter dem sandigen Boden des südlichen Gazastreifens bereiten sich palästinensische Militante auf den nächsten Konflikt mit Israel vor, während Spannungen in Jerusalem zu eskalieren drohen.

An der Oberfläche gibt es keine Spur der unterirdischen Gänge.

Nur dass dies kein Blockbuster mit großem Budget ist – es handelt sich um eine Beschreibung der Terrortunnel, die von den Al-Quds-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Jihad (PIJ), durch die globale Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP).

Leute, die AFPs anschaulichen Bericht über maskierte Militante lesen, die durch ausgeklügelte unterirdische Gänge – als mit „elektrischem Licht, einem Lüftungssystem und Telefonkabeln ausgerüstet“ beschrieben – streifen, würden nie vermuten, dass sie in Wirklichkeit von einer Gruppe lesen, die für einige der schlimmsten Terror-Gräuel in Israels Geschichte verantwortlich ist.

Tatsächlich hat die im gesamten Westen geächtete Gruppe zahlreiche furchtbare Anschläge gegen unschuldige israelische Bürger verübt, darunter den Selbstmord-Bombenanschlag im Restaurant Maxim, bei dem 22 Menschen getötet wurden; den Selbstmord-Anschlag an der Megiddo-Kreuzung im Jahr 2002, bei dem 17 Menschen getötet wurden; und den Bombenanschlag auf das Schwarma-Restaurant in Tel Aviv, bei dem 11 Tote zurückblieben.

Trotz all dem tauchen die Worte „Terror“ oder „Terrorist“ im gesamten Artikel nicht ein einziges Mal auf.

Der Text liest sich, als ob der Journalist auf einen aufregenden Ausflug in den Untergrund mitgenommen worden wäre, durch die Schächte, die vom PIJ genutzt werden, um Anschläge auf den jüdischen Staat begonnen werden. Der Autor beschreibt die Szene sogar als „Medientour“:

Ein Vertreter des Islamischen Jihad sagte AFP während einer Medientour, dass die Bewegung sowohl defensive als auch offensive Tunnelsysteme hat.

Das Letztere „wird genutzt um israelische Soldaten gefangen zu nehmen, israelische Bodenoffensiven zurückzuschlagen und verschiede Tätigkeiten auszuüben“, sagte der Kommandeur.

Man kann nur spekulieren, ob der Journalist eine Tour durch das ehemalige ISIS-Bollwerk Raqqa in Syrien auch auf so bizarre Weise beschreiben würde.

Das den Artikel begleitende Video, das als eigene Story gepostet wurde, präsentiert eine genauso glamouröse Beschreibung der PIJ-Aktivitäten.

Es gibt jedoch etwas Kritik in dem geschriebenen Text – die für Israel reserviert ist. Der Artikel legt nahe, dass der jüdische Staat irgendwie zum Handeln des PIJ eingeladen hat, indem er eine Blockade des Gazastreifens aufrecht erhält, die Terroranschläge verhindern soll:

Die Einwohner des Gazastreifens, eines eingeengten, belagerten Küstengebiets, Heimat für 2,3 Millionen Menschen, haben die lange Erfahrung die Tunnel seit 2007 zu nutzen, als Israel eine lähmende Blockade als Reaktion auf die Machtübernahme der Hamas im Streifen verhängte.

Zurück zum Umstyling des PIJ. Der Autor versucht an einem Punkt die die Tunnel nutzenden Militanten menschlicher zu machen; dazu verweist er darauf, dass das Netzwerk auch zum Einschmuggeln einer Leckerei von „Kentucky Fried Chicken“ genutzt wird.

Derweil wird Israels stichhaltige Sorge wegen des gewaltigen Ausmaßes der Tunnel subtil als bloße „Ängste“ darüber abgetan, wie sie genutzt werden könnten.

Israelische Kommandeure fürchten, dass Militante solche Tunnel verwenden könnten, um israelisches Personal oder Zivilisten zu ergreifen, die sie dann als Druckmittel für Gefangenenaustausche nutzen.

Tatsächlich unterlässt es AFP die Tatsache zu erwähnen, dass Tunnel wie diese für die Entführung von Israelis genutzt wurden, darunter die Verschleppung des IDF-Soldaten Gilad Shalit durch die Hamas.

Hinsichtlich der jüngsten Unruhen, die Israels Hauptstadt in Aufruhr versetzen, zitiert AFP ausführlich zahlreiche Terroristen, was der weltweit agierenden Nachrichtenagentur erlaubt die nachweislich falsche Beschuldigung zu verkünden, die Al-Aqsa-Moschee sei durch Israel bedroht.

Der Artikel baut auf dieser falschen Darstellung auf, um dann die Möglichkeit eines weiteren Konflikts mit Israel als ausgemachte Sache darzustellen, die wegen der bereits erwähnten angeblichen Gefahr, der sich das muslimische Heiligtum ausgesetzt sieht, irgendwie gerechtfertigt sei:

In kurzem Abstand von einem der Tunneleingänge sitzt eine Gruppe Kämpfer plaudernd unter den Bäumen.

„Wir haben Anweisungen erhalten zu mobilisieren und in hoher Alarmbereitschaft zu sein, um die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem zu verteidigen“, sagte einer.

„Die Raketen sind in hoher Alarmbereitschaft und wir warten auf die Entscheidung der Führung.“

AFP spielte zudem die Terroranschläge herunter, die bisher im letzten Monat das Leben von 14 Israelis [bis zum Zeitpunkt der Übersetzung stieg die Zahl auf 19] gefordert haben, wozu auf nur „zwei tödliche Angriffe in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv“ verwiesen wird. Tatsächlich hat es auch Anschläge in den Städten Beer Sheva, Hadera und Hebron gegeben, wie HonestReporting ausführlich geschrieben hat [und seitdem weitere in Bnei Brak, Ariel und Elad].

Das ist nicht das Einzige, was bagatellisiert wird.

Die Mob-Gewalt an der Moschee, die auf dem Tempelberg gebaut ist, bei der mit Felsbrocken, Molotowcocktails und anderen Waffen bewaffnete Palästinenser zu Krawallen aufriefen, wird schlicht als Serie „wütender Demonstrationen“ bezeichnet, die „Durchgreifen der Polizei“ veranlasste.

Der Text von AFP erfüllt nicht das, was man von einer führenden Nachrichtenagentur der Welt erwarten kann. Ihr blauäugiger Bericht zum PIJ verklärt das erklärte Ziel der Gruppe: die Auslöschung des jüdischen Staates.

Wir ermutigen unsere Leser die AFP – höflich, aber bestimmt – zu kontaktieren, um darum zu bitten diesen Text vom Netz zu nehmen.

Historische Verzerrung: Axios-Artikel legt fälschlich nahe, die jährliche Ramadan-Gewalt stehe mit jüdischen und christlichen Feiertagen in Zusammenhang

31. März 2022

Gideon Ben-Zvi, HonestReporting, 24. März 2022

Tief versteckt in einem Artikel mit der Überschrift „Blinken besucht Israel, Westbank, Marokko und Algerien“ behauptet, Axios, eine beliebte Nachrichtenseite, die schnelle Einblicke in aktuelle Ereignisse bietet, behauptet, jeder Gewaltausbruch, der sich in Jerusalem im Verlauf der nächsten Tage ereignen könnte, lediglich wegen schlechtem Timing stattfindet:

Blinken wird vor einer ungewöhnlichen Situation in Israel und der PA ankommen, die sich alle 10 Jahre ereignet, wenn Pessah, Ramadan und Ostern gleichzeitig stattfinden – was das Potenzial für Gewalt in Jerusalem verstärkt.

In der von Axios vorgelegten alternativen Realität, haben die jährlichen Spasmen der Unruhen, die Israels Hauptstadt nach unaufhörlicher Hetze vor dem Ramadan in Aufruhr versetzen – ungeachtet der Termine von Pessah und Ostern –  anscheinend keinen Platz.

Vor Pessah und Ostern startet die Palästinenserführung eine Gewaltkampagne

Der muslimische heilige Monat Ramadan beginnt dieses Jahr am Abend des 2. April. In der Vorbereitung und von Axios nicht erwähnt, hat die Palästinenserführung bereits angefangen zu Gewalt gegen Israelis aufzustacheln, genauso, wie sie es vor dem Konflikt mit den Terrororganisationen des von der Hamas geführten Gazastreifens im letzten Mai gemacht hat.

Mahmud al-Habbasch, Berater für religiöse Angelegenheiten bei PA-Präsident Mahmud Abbas: „Israel bereit vor im Ramadan ein neues Verbrechen gegen die Al-Aqsa-Moschee zu begehen.“

Ein Hamas-Sprecher sagte am 17. März: „Das palästinensische Volk steht geeint hinter dem Gewehr“, und rief die Araber Jerusalems auf „alle Reibungsprunkte mit dem Feind [Israel] zu Orten von Zusammenstößen zu machen“.

Am 20. März wurde bei einem Vorfall, der von der Hamas als „heldenhaft“ bejubelt wurde, auf zwei israelische Polizisten eingestochen. Am Tag zuvor griff ein weiterer palästinensischer Terrorist einen im Zentrum von Jerusalem joggenden Israeli an. Das kam nach einem weiteren Messeranschlag, der von einem Hamas-Mitglied verübt wurde, der am Eingang zum Tempelberg israelische Sicherheitskräfte verletzte.

In der Woche davor wurden zwei Israelis in separaten Stichanschlägen in Hizme verletzt, einem arabischen Ort, der an Israels Hauptstadt grenzt.

Geschichte wiederholt sich: Die Rolle des Iran bei der Gewalt in Jerusalem

Die Hetze palästinensischer Politiker und religiöser Führer, die einen Anstieg des Terrorismus während des Ramadan zur Folge hatte, der von den Medien unkritisch vermittelt wird, ist alles andere als eine „ungewöhnliche Situation“. Letztes Jahr intensivierten sich die Spannungen ebenfalls um den Beginn des islamischen Fastenmonats. Am 15. April griff ein Palästinenser in der Jerusalemer Straßenbahn zwei ultraorthodoxe israelische Jungen an. Die Bilder des nicht provozierten Angriffs gingen auf der Video-App TikTok viral. In den folgenden Tagen begannen weitere Clips von Angriffen auf arglose israelische Zivilisten auf der Plattform zu erscheinen.

Dann schürte in den Tagen, die zum Ausbruch des von der Hamas initiierten Konflikts führten, ungezügelte palästinensische Hetze die Gewalt, die von Muslimen an der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem während eines Großteils des Ramadan verübt wurde. Während dieses Zeitraums schwenkten Palästinenser Hamas-Flaggen und riefen die Hamas auf „Tel Aviv zu bombardieren“. Palästinensische Randalierer bewarfen israelische Polizisten mit Feuerwerkskörpern, Steinen und Stühlen.

Wie in jedem Jahr eskalierte die Lage beträchtlich, als die Palästinenser den Quds-Tag [Quds ist Arabisch für Jerusalem] begingen, der am letzten Freitag des Ramadan begangen wird; er wurde 1979 von der Islamischen Republik Iran angestoßen; das heißt, von dem Land, dessen Führer regelmäßig zu Israels Vernichtung aufrufen.

Die Hetze hat sich als effektiv erwiesen: Historische Daten stellen während des Ramadan eine Zunahme der palästinensischen Gewalt um 200 Prozent fest.

Palästinenserführer stachelten zur Zweiten Intifada auf

In der Tat entwickelte sich die Zweite Intifada, eine fünfjährige Terrorkampagne, während der Palästinenser mit Selbstmord-Bombenanschlägen und Schüssen mehr als 1.000 Israelis töteten und mehr als 7.000 verletzten, in deiner „sensiblen Zeit während der hohen Feiertage und dem Ende des Ramadan“. Während die Palästinenserführer den Ausbruch der Gewalt dem Besuch des israelischen Oppositionsführers Ariel Sharon auf dem Tempelberg zuschrieben, hatte in Wirklichkeit Yassir Arafat die abgestimmten Anschläge auf israelische Bürger geplant, nachdem er ein weiteres Friedensangebot Israels in Camp David abgelehnt hatte.

Imad Falouji, der Kommunikationsdirektor der PA, hielt im Jahr 2000 eine Rede, in der er sagte, die Intifada

„… wurde seit Yassir Arafats Rückkehr von den Camp David-Verhandlungen, als er die US-Bedingungen ablehnte, sorgfältig geplant“

Mamduh Nofal – ehemaliger Militärkommandeur der Terrororganisation Demokratischen Front zur Befreiung Palästinas (DFLP) – offenbarte: Nach Camp David

sagte Arafat uns: „Jetzt werden wir kämpfen, also müssen wir bereit sein.“

Hamasführer Mahmud al-Zahar offenbarte im September 2010, dass Arafat im Sommer 2000, sobald er begriff, dass seine ganzen Maximalforderungen nicht erfüllt wurden, die Hamas, Fatah und die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden anwies mit den Angriffen auf Israel zu beginnen.

Wenn es um komplizierte Themen wie den israelisch-palästinensischen Konflikt geht, sind Kontext und Hintergrund entscheidend, um den Lesern eine genaue Darstellung der sich entwickelnden Ereignisse zu bieten. Axios‘ Reinwaschen chronischer palästinensischer Hetze und Gewalt während des Ramadan stellt ein Versagen grundlegender journalistischer Sorgfaltspflicht dar.

Wir möchten unsere Leser ermutigen vom Redaktionsteam von Axios – höflich aber bestimmt – zu fordern zu erklären, wie dieser Artikel mit den hier vorgelegten unbestreitbaren Fakten in Einklang gebracht werden kann.