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Medien beschuldigen Israel der Ablehnung des Waffenstillstands-„Vorschlags“ der Hamas

10. Mai 2024

Rinat Harash, HonestReporting, 8. Mai 2024

Kurz nachdem Israel am Montag, 6. Mai begann das letzte Bollwerk, der Hamas in Rafah anzugreifen, verkündete die Terrororganisation plötzlich, sie habe einen Vorschlag arabischer Vermittler für ein Abkommen „akzeptiert“.

Mit wenigen Ausnahmen beeilten sich die Medienorgane die Behauptung der Hamas in  unkritischen Schlagzeilen nachzuplappern, die Israel als den Aggressor und die Terroristen als Frieden anstrebende Tauben darstellten.

In Wirklichkeit hatte die Hamas einen „Deal“ akzeptiert, den sie selbst vorschlug – ein Gegenangebot, dessen Bedingungen Israel nicht einmal gesehen hatte und der später vom israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu als „sehr weit von Israels Kernforderungen entfernt“ beschrieben wurde.

Die Hamas konnte noch nicht einmal bestätigten, ob 33 israelische Geiseln, die in der ersten Phase des sogenannten Deals freigelassen würden, überhaupt noch am Leben sind, etwas, worauf Israel bestanden hatte. Und ihr Vorschlag forderte ein sofortiges und dauerhaftes Ende des Krieges – dem hat Israel niemals zugestimmt.

Die Medienberichte, Hamas habe den Versuchen zugestimmt ein Abkommen zwischen Israel und der Hamas zugestimmt, waren beschämend.
Fakt ist, dass die Hamas einen „Deal“ akzeptierte, den sie selbst vorschlug – einen Deal, dessen Bedingungen Israel noch nicht einmal gesehen hatte, geschweige denn ihm zustimmt…

Israel als die unnachgiebige Seite

Hier sin dein paar Beispiele von Schlagzeilen in den Medien, die das falsch wiedergeben:

  • Die Washington Post (die das von AP übernahm) und Euronews stellten Israel als regionalen Schläger dar, der Rafah angreift, obwohl die Hamas einen Waffenstillstands-Deal „akzeptiert“:
Hamas akzeptiert Waffenstillstand; Israel sagt, es wird die Gespräche weiterführen, macht aber mit Angriffen auf Rafah weiter.
IDF greift Ziele in Rafah an, obwohl Hamas Waffenstillstandsvorschlag akzeptierte
  • BBC World stellt die Hamas als friedliebende gute Leute dar, die als verlässliche Quelle zitiert werden können:
Israel Gaza: Hamas sagt, sie akzeptiert Waffenstillstandsvorschlag
  • Die Schlagzeile des TIME Magazine gab Israels Haltung wieder, gründete das aber auf einen Vertreter, der mit israelischem „Denken“ vertraut ist:
Hamas akzeptiert Waffenstillstandsvorschlag für Gaza, aber Israels Haltung weiter ungewiss

France24 ging so weit nahezulegen, dass Israel seinen Angriff auf Rafah in Reaktion auf die Hamas-Zustimmung begann:

Hamas akzeptiert Gaza-Waffenstillstandsplan, Israel genehmigt Rafah-Operation

Journalistische Verantwortung

Inmitten dieser fehlerhaften allgemeinen Berichterstattung lohnt es sich zwei Beispiele für verantwortlichen Journalismus lobend zu erwähnen.

In der New York Times traf Peter Baker den Nagel auf den Kopf und Isabelle Kershner beschrieb die Diskrepanzen zwischen Hamas und Israel zum Waffenstillstands-Vorschlag:

Tatsächlich „akzeptierte“ die Hamas keinen Waffenstillstands-Deal, sondern machte einen Gegenvorschlag zu dem auf dem Tisch liegenden Vorschlag, der zuvor von den USA und Israel abgesegnet wurde – ein Gegenangebot, dass selbst nicht als akzeptabel, sondern Zeichen des Fortschritts betrachtet wurde.
Was man über die Diskrepanzen beim Waffenstillstandsvorschlag zwischen Israel und der Hamas wissen muss
Die Hamas sagte, sie habe die Bedingungen eines Waffenstillstandsvorschlags arabischer Vermittler akzeptiert, aber Premierminister Benjamin Netanyahu sagte, das sei „weit entfernt von Israels Kernforderungen“

Leider ist das nicht das erste Mal, dass Nachrichtenmedien eilig die Worte einer geächteten Terrororganisation nachplappern, während sie hastig Israel für die Explosion am al-Ahli-Krankenhaus verantwortlich machten, wovon später bestätigt wurde, dass sie das Ergebnis einer Rakete des Islamischen Jihad war.

Es ist zudem bekannt, dass die Hamas im Gazastreifen die Fäden der Medien in der Hand hält, wie ein Sprecher des Islamischen Jihad erst vor kurzem eingestand.

Es ist an der Zeit, dass die Medien aufhören auf die Propagandatricks einer Terrororganisation hereinzufallen.

Die acht Kategorien der Medieneinseitigkeit

2. Mai 2024

HonestReporting, 10. Dezember 2023

1. Irreführende Terminologie

„Wenn Gedanken Sprache korrumpieren, kann das auch Denken korrumpieren.“ – George Orwell.

Sprache kann verwendet werden, um eine Agenda zu fördern. Die Medien müssen Vorsicht walten lassen, wen sie sich bewusst entscheiden bestimmte Begriffe zu übernehmen (oder zu vermeiden).

Wenn es um Israel geht, gibt es viele Wendungen, die zu Waffen gemacht worden sind. Unten folgt eine kleine Auswahl, die die Wirklichkeiten vor Ort herunterspielen, emotional aufgeladen sind oder bewusst das Völkerrecht manipulieren. Irgendeinen davor in einer Sendung, einem Artikel oder Internetpost zu verwenden sollte sofort die Alarmglocken schrillen lassen:

a. „Kreislauf der Gewalt“ oder „Auge um Auge…“

b. Grenzen von 1967 oder Grüne Linie

c. Völkermord, ethnische Säuberung

d. Militärischer Arm vs. politischer Arm

e. Tel Aviv (wenn vom Regierungssitz die Rede ist)

f. IOF: Israeli Occupation Forces (Israelische Besatzungskräfte)

Passive Sprache dient ebenfalls dazu einen bedeutenden Vorfall und/oder negatives Handeln herunterzuspielen.

Im Holocaust starben Menschen nicht einfach. Er war ein aktiver Völkermord am jüdischen Volk durch Nazi-Deutschland. Der 7. Oktober führte nicht zu Toten. Es war das schlimmste Massaker an Juden seit dem Holocaust. Die Sprache, die diese Vorfälle beschreibt, sollte ihre Ungeheuerlichkeit vermitteln.

„Der Holocaust, in dem mehr als 6 Millionen Menschen starben.“
Der Angriff vom 7. Oktober, „der zum Tod von mehr als 1.200 Menschen führte“
Bemerkenswert, wie Juden laut Newsweek einfach sterben, während man dort schreibt, dass Israel „bisher mehr als 11.000 Menschen getötet hat“.

2. Unausgewogene Berichterstattung

Der Journalismus verzerrt Nachrichten durch unverhältnismäßige Berichterstattung, wenn er nur eine Seite der Geschichte darstellt, randständige Ansichten als Mainstream falsch wiedergibt oder wichtige kontextbezogene Informationen verbirgt.

Ein ungezwungener Leser dieses Artikels der New York Times wäre nicht in der Lage zu begreifen, dass der „palästinensische Häftling“ tatsächlich ein Führer des Islamischen Jihad war, einer Terrororganisation. Die Schlagzeile und der Teaser sind so geschrieben, dass er reingewaschen wird und die wichtigen Informationen werden nicht vor dem 5. Absatz des Artikels erwähnt.

Palästinensischer Häftling stirbt nach Hungerstreik in israelischem Gefängnis

Das ist eine gezielte Verschleierung von Fakten.

3. Als Nachrichten getarnte Meinung

Der Job eines Journalisten ist die Fakten zu berichten, ohne sie mit der eigenen Meinung oder der Interpretation von Ereignissen zu infizieren. Selbst passend gekennzeichnete Kommentare (im Op-ed-Teil oder Seitenspalten als Analyse gekennzeichnet) erfordern ein Mindestmaß an Objektivität. Meinungen müssen auf exakten Informationen gründen, logisch klingen und respektvoll ausgedrückt werden.

„Die Siedlungen werden vom Völkerrecht als illegal angesehen, aber sie sind von der derzeitigen israelischen Regierung gefördert, die scharf nach rechts rückte, als Premierminister Benjamin Netanyahu eine Koalition mit Parteien bildete, die lange am Rand der israelischen Politik existierten.“

Die Westbank und „Siedlungen“ sind Blitzableiter-Themen. Wie Sie auf die Westbank verweisen und wie man die Siedlungen unterstützt oder das nicht tut, ist ein Lackmus-Test der Politik. Aber „Siedlungen“ sind kein monolithischer Block und ihre Lage innerhalb der Westbank variieren. Die pauschale Aussage „Siedlungen werden vom Völkerrecht als illegal betrachtet“ ist falsch. Genauso ist die Westbank laut Völkerrecht „umstrittenen“, nicht besetzt.

4. Fehlender Kontext

Kontext beschreibt die Umstände, unter denen etwas geschieht. Ohne einen Bezugsrahmen für die Leser können Journalisten das wahre Bild dramatisch verzerren.

Während der Operation Eisenschwerter bombardierte Israel Hamas-Führer, die sich in einem Tunnelkomplex versteckten, der unter dem Flüchtlingslager Jabaliya gebaut worden war.

Man könnte fragen, warum Palästinenser im Gazastreifen in einem „Flüchtlingslager“ leben oder warum ein Viertel mit Apartmentkomplexen als „Flüchtlingslager“ bezeichnet wird.

Aber es besteht keine Frage, dass die Art, wie diese Kolumnistin der Washington Post ihren Tweet formulierte, gezielt irreführt.

Sie haben ein Flüchtlingslager bombardiert. Ein.Flüchtlings.Lager.
Mein neuester. Ich musste das sagen. Wir können nicht danebenstehen und zusehen, wie Israel Gräueltaten begeht.

5. Selektive Auslassungen

Mit der Entscheidung über gewisse Ereignisse zu berichten, über andere aber nicht oder Schlüsseldetails zu verschweigen, kontrollieren die Medien den Zugang zu Informationen.

Nach dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober fegten Protestwellen über Amerika hinweg. Bei einem Protest in Kalifornien schlug ein pro-palästinensischer Demonstrant einen pro-israelischen Demonstranten mit einem Megafon auf den Kopf. Der Mann verstarb schließlich durch seine Verletzungen.

Verhaftung im Fall des Todes eines jüdischen Demonstranten, der hinfiel und sich den Kopf anschlug

Doch die Nachrichtemedien der Welt bagatellisierten den Vorfall. Jemand, der die Fakten nicht kennt, könnte glauben, dass der jüdische Mann einfach über die eigenen Füße stolperte. Oder aufgrund von Dehydration bewusstlos wurde und sich den Kopf auf. Statt der Wahrheit – der Mann wurde durch eine gewalttätige Interaktion mit einer anderen Person getötet.

Oben: LA Times schreibt in der Schlagzeile korrekt, dass ein Juden „auf den Kopf geschlagen wurde“, was wiedergibt, was wiedergibt, dass die Polizei einen ein Tötungsdelikt bestätigte.
Unten: NBC News sagt einfach, er starb „nachdem er sich den Kopf anschlug.“ Nein, NBC, Mord ist nichts Selbstverschuldetes. Bringt euer Schlagzeile in Ordnung.

6. Verwendung korrekter Fakten, zum Ziehen falscher Schlüsse

Selbst wenn alle Fakten korrekt sind, ist es immer noch möglich, dass Journalisten unlogische Schlüsse ziehen.

In diesem Beispiel setzt die New York Times israelische Araber mit in der Westbank lebenden Palästinensern gleich. Erstere sind volle Staatsbürger Israels. Sie wählen, sitzen in der Knesset, im Obersten Gerichtshof und haben Führungspositionen in allen israelischen Industrien inne.

… Aber er [der Oberste Gerichtshof] ist davor zurückgewichen die Palästinenser in Israel zu beschützen, denen gleiche Rechte fehlen und Palästinenser in der Westbank, die bei israelischen Wahlen nicht abstimmen dürfen.

Letztere sind keine Staatsbürger. Sie sind berechtigt bei palästinensischen Wahlen abzustimmen – so unregelmäßig die auch stattfinden. Trotzdem ist es die Palästinenser-Regierung, die sie entrechtet hat, nicht die israelische.

So ist es zwar technisch richtig zu sagen, dass Palästinenser in der Westbank „bei israelischen Wahlen nicht abstimmen dürfen“, aber es ist verlogen.

7. Verfälschung von Fakten

Die Fakten falsch verstehen. Manchmal ist das das Ergebnis des 24-stündigen Nachrichten-Zyklus und der Notwendigkeit als erster zu veröffentlichen. Aber nicht immer.

Der „Behauptungs-Journalismus“ ist die Idee, Reporter können mit unabhängiger Verifikation von Fakten laxer umgehen, wenn die Information jemandem direkt zugeordnet werden kann. Aber selbst die Wohlmeinenden Augenzeugen (was an sich nicht immer gegeben ist) kann fehlerhafte Erinnerung oder ein unvollständiges Verständnis dessen haben, wovon er Zeuge wurde.

Ein weiterer besorgniserregender Trend sind Fehlübersetzungen. Arabisch hat Worte für Israel und Zionist, aber westliche Übersetzer geben regelmäßig Antisemitismus Deckung, indem sie „Jahud“ als „israelisch“ statt „Jude“ übersetzen.

(Die Times of Israel nennt führt ein Beispiel dafür an, dass die BBC „Israeli“ statt „Jude“ nannte.)

Wir sahen das, als ein Mob einen Flughafen in Russland stürmte und nach Juden auf einem Flug suchte, der aus Israel landete. Sie wurden als „antiisraelische Demonstranten“ übersetzt, obwohl ihre Parolen sich ausdrücklich gegen Juden richteten. Wir haben das auch in der Vergangenheit bei einer BBC-Dokumentation über Palästinenser im Gazastreifen gesehen.

„Videoaufnahmen zeigen antiisraelische Demonstranten, die einen Flughafen in Russland stürmen und seine Schließung erzwangen.

8. Fehlende Transparenz

Versäumnis, den Lesern gegenüber offen und rechenschaftspflichtig zu sein.

Reporter sind Menschen. Sie sind voreingenommen. Das ist zu erwarten. Weshalb Offenlegungen wichtig sind. Ein einfacher redaktioneller Vermerk, der an auffälliger Stelle in einem Artikel steht, kann Vertrauen beim Leser aufbauen, ihm erlauben die Wahrhaftigkeit dessen, was er liest, besser zu beurteilen.

Als  CNN-Journalisten in der Operation Eisenschwerter bei der IDF im Gazastreifen eingebettet waren, stellen sie den Artikel so dar.

„Anmerkung der Redaktion: CNN berichtete aus dem Gazastreifen zu allen Zeiten mit Eskorte der IDF, legte aber kein Material für diesen Bericht der IDF vor und behielt die redaktionelle Kontrolle über den endgültigen Bericht“

Wenn aber Journalisten aus dem Gazastreifen berichteten, wo es keine Pressefreiheit gibt, gibt es nie eine solche Erklärung. Es gibt keine Auskunft, dass die Hamas mit eiserner Faust herrscht und den Informationsfluss kontrolliert.

Diese fehlende Einheitlichkeit und Transparenz trickst die Leser in den Glauben, dass alle Informationen gleichwertig sind, statt ihnen zu helfen zu verstehen, wann eine Information mit Vorsicht genossen werden sollte.

BONUS – Vorsicht vor dem „Heiligenschein-Effekt“

Reporter zitieren häufig internationale Einrichtungen, Nichtregierungs-Organisationen (NGOs), Aktivisten und Akademiker als maßgebliche Quellen, die über jede Kritik erhaben sind. Ihre Expertise muss gegenüber der Pflicht eines Journalisten zur unabhängigen Faktenbestätigung abgewogen werden.

Erst vor kurzem beschuldigte eine leitende Mitarbeiterin von Human Rights Watch ihre Organisation der „jahrelangen Politisierung ihrer Israel-Palästina-Arbeit, die regelmäßig grundlegende redaktionelle Standards zu Genauigkeit, Ausgewogenheit und Kollegialität verletzt hat, wenn es um Israel geht“.

Es ist unerlässlich, dass Journalisten  begreifen und erklären, dass neben Expertise eine Agenda geben kann und dies in ihrer Berichterstattung berücksichtigen.

Ohne die gebührende Sorgfalt: Medien schweigen zu Terror unterstützenden Ministern im neuen PA-Kabinett

25. April 2024

Rinat Harash, HonestReporting, 2. April 2024

Medienorgane sollten immer die Fakten berichten, gleichzeitig auch Fragen dazu stellen.

Letzte Woche berichteten sie allerdings über die Bildung eines neuen palästinensischen Kabinetts, hatten aber den Hintergrund der Minister nicht recherchiert, von denen zwei als passionierte Terroranhänger entlarvt worden sind.

Stattdessen zeichneten die Medien ein mangelhaftes Bild der potenziellen Reform der palästinensischen Autonomiebehörde (PA); indem sie entweder unkritisch vom neuen Kabinett berichteten, oder Herausforderungen erwähnten, denen es sich stellen muss, die nichts mit Terrorismus zu tun haben.

Hintergrund-Checks

Palestinian Media Watch (PMW) veröffentlichte am 31. März erdrückende Beweise zu zwei neuen palästinensischen Ministern, zwei Tage, nachdem Medien über die Bildung des neuen Kabinetts berichtet hatten.

PMW entdeckte:

  • Der neue palästinensische Minister für Religionsangelegenheiten Mohammed Mustafa Najem hat gesagt, dass „Allah die Juden in Affen und Schweine verwandelte“ und forderte „die Juden mit den schlimmsten Qualen zuzusetzen“.
  • Er machte das auch 2002 in einer Predigt, die während der zweiten Intifada im offiziellen PA-Fernsehen ausgestrahlt wurde, einem blutigen Zeitabschnitt, während dem Palästinenser hunderte Israelis ermordeten.
  • Die neue palästinensische Ministerin für Frauen, Muna Al-Khalili, nannte einen der tödlichsten Anschläge der Geschichte Israels – das Küstenstraßenmassaker von 1978, bei dem 37 Zivilisten getötet wurden, darunter 12 Kinder – eine „hochqualitative Widerstandsoperation“.
  • Ihr Lob wurde 2018 in einer offiziellen PA-Tageszeitung zitiert.
  • Vor kurzem, nur drei Wochen nach dem tödlichen Massaker der Hamas am 7. Oktober im südlichen Israel sprach sie auf einer Konferenz über die Betonung „des Rechts des palästinensischen Volks auf Widerstand gegen die Besatzung (d.h. Israel), die seit 75 Jahren andauert“. Sie nahm auch an einer Demonstration teil, die die Freilassung terroristischer Häftlinge forderte.

Nichts davon ist von den Mainstream-Medien erwähnt worden, was eins von zwei Dingen bedeuten kann:

  • Palästinensische Reporter, die für vor internationale Medien arbeiten, haben wissentlich Informationen zurückgehalten, die ihnen höchstwahrscheinlich bekannt waren.
  • Reporter und Redakteure hat es gleichermaßen nicht interessiert gründliche Hintergrund-Checks zu den neuen Kabinettsmitgliedern durchzuführen.

Auf jeden Fall ist das schlechter Journalismus.

Aber um so verstörender ist die Herangehensweise einiger Berichte: Schlimmstenfalls sind sie dem neuen Kabinett gegenüber unkritisch gewesen, das zu einer „reformierten“ PA führen soll. Bestenfalls waren sie selektiv skeptisch, was die Themen angeht, denen es sich gegenüber sieht – von Korruption bis zu Nicht-Demokratie – und haben die Jahrzehnte alte Unterstützung für Terrorismus ignoriert.

Unkritische Berichterstattung

CNN, AFP und Reuters haben einfach den Bericht von WAFA wiedergegeben, der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur, die das neue Kabinett verkündete.

CNN bot keinerlei Kontext außer den Aufruf des PA-Vorsitzenden Abbas zu zitieren die PA zu reformieren und fügte eine Zeile am Ende hinzu, in der es hieß: „US-Politiker und Palästinenser selbst haben sie schon lange als korrupt betrachtet.“

AFP ging ein wenige tiefer und erwähnte die US-Botschaft zum Potenzial einer „wiederbelebten“ PA. Sie zählte sogar, wie viele weibliche Minister dem neuen Kabinett angehören und erwähnte die Heimatorte einiger Mitglieder: „Die neue Regierung besteht aus 23 Ministern, darunter drei Frauen und sechs Palästinenser aus dem Gazastreifen.“

Reuters erklärte, dass Abbas „die neue Regierung als Demonstration der Bereitschaft die Forderungen der internationalen Gemeinschaft nach Veränderung in der Autonomiebehörde ernannte“. Die Agentur bot fünf Absatz Hintergrund, konzentrierte sich aber auf die angespannten internen palästinensischen Spaltungen und die finanziellen Probleme der PA.

Diese Medien haben es nicht nur versäumt ihrer Sorgfaltspflicht in Sachen der neuen palästinensischen Minister nachzukommen, sondern haben auch nur minimalen Kontext zu den Herausforderungen gebracht, denen das neue Kabinett gegenübersteht. Sie haben zum Beispiel die „Geld für Mord“-Politik der PA erwähnt, auch nicht die israelfeindliche Hetze in den PA-Schulen.

Selektive Skepsis

Einige Medien sind skeptischer gewesen, aber nur selektiv.

Die Schlagzeile der AP und die ersten Absätze – was das ist, was die meisten Leute sich überhaupt zu lesen plagen – stehen im Kontext der erwarteten Reform der PA. Die Nachrichtenagentur führt sogar Einzelheiten zum Hintergrund einiger Mitglieder des neuen Kabinetts an, aber nicht zu Najem oder Al-Khalili.

Die Skepsis von AP, die erst im 7. Absatz einsetzt, ist detailliert. Aber sie konzentriert sich auf Fragen wie die Korruption der PA, Nicht-Demokratie und innere Spaltung.

Wieder wird die Unterstützung der PA für Terrorismus nicht erwähnt, dabei wäre das das Erste, was jeder vernünftige Reporter sich angesichts des 7. Oktobers und jeglichen Geredes über eine zukünftige Regierung im Gazastreifen Gedanken machen sollte.

Dasselbe Problem plagt die Berichte von NPR, der New York Times und der Washington Post. Terror unterstützende Minister und Terror unterstützende Politik werden nicht erwähnt.

Hätte es eine neue israelische Regierung gegeben, die Medien hätten jeden Minister einzeln mit einem Läusekamm untersucht. Reporter hätten kritische Fragen gestellt.

Warum ist es anders, wenn es zur Berichterstattung über die palästinensische Autonomiebehörde?

Fünf Falschzitate der Medien, die Israels Image im Krieg trüben

24. April 2024

Rachel O’Donoghue, HonestReporting, 2. April 2024

Es gibt ein Mem (ein humorvolles Bild, das allgemein in sozialen Medien gepostet wird), das online seit Jahren schon weithin geteilt wird. Es zeigt ein Schwarzweiß-Bild des 16. US-Präsidenten Abraham Lincoln, auf dem überlagert ein Zitat steht: „Das Problem mit Zitaten, die man im Internet findet, ist, dass sie oft nicht wahr sind.“

Es ist zwar jedem klar, dass es sich um ein gefälschtes Lincoln-Zitat handelt, weil das Internet erst mehr als 100 Jahre nach seinem Tod erfunden wurde, aber das kann man nicht von jedem falschen Zitat sagen.

Obwohl das Meiste, was online erscheint, das Werk anonymer User der sozialen Medien ist, sind einige der einflussreichsten Weltmedien, denen am meisten vertraut wird, auch schuldig fragwürdige Zitate veröffentlicht zu haben, insbesondere in Storys über Israel.

Ob gewollt oder aus Versehen, eine falsche Übersetzung oder ein falsches Zitat, hier sind einige der empörendsten Beispiele falscher Zitate, die in den Medien seit Beginn des Krieges veröffentlicht wurden.

1. BBC News behauptet Israel würde Mediziner „ins Visier nehmen“

Im November 2023 war die BBC gezwungen eine Entschuldigung zu veröffentlichten, nachdem einer ihrer Moderatoren während einer Livesendung einen Reuters-Bericht falsch zitierte, um zu behaupten, Israel würde gezielt professionelle Mediziner bei einem Angriff auf das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza ins Visier nehmen; das Krankenhaus war von der Hamas als Kommandozentrale genutzt worden.

Reuters zitierte einen IDF-Sprecher korrekt: „Unsere medizinischen Teams und Arabisch sprechenden Soldaten sind vor Ort um sicherzustellen, dass diese Versorgungsgüter die Bedürftigen erreichen.“

Die BBC verkündete allerdings stattdessen live, dass das israelische Militär „Menschen, einschließlich medizinische Teams sowie Arabisch Sprechende gezielt ins Visier nimmt“.

Später wurde von einem anderen Moderator eine Entschuldigung vorgelesen, in der es hieß: „Was wir hätten sagen sollen, ist, dass die IDF-Streitkräfte medizinische Mitarbeiter und Arabisch Sprechende für diese Operation einsetzen. Wir entschuldigen uns für diesen Fehler, der unterhalb unserer üblichen redaktionellen Standards liegt.“

2. Israels „Völkermord“-Absicht

Im Januar verfasste Yair Rosenberg, angestellter Journalist beim The Atlantic eine Schlagzeile: „Was ist ein eindeutiger Beweis?“ – ein teilweiser Verweis auf die Klage von Südafrika gegen Israel vor dem Internationalen Strafgerichtshof.

Rosenberg diskutierte Kommentare des israelischen Verteidigungsministers Yoav Gallant in den frühen Tagen des Krieges, in denen er angeblich erklärte, Israel würde „menschliche Tiere bekämpfen“ und dass „der Gazastreifen nicht mehr zu dem zurückkehren wird, was früher war… wir werden alles eliminieren“.

Von Typen wir NPR und BBC wurde suggeriert, diese Bemerkung sei ein Beweise für Israels Absicht das Völkerrecht zu brechen.

Das Hauptproblem damit war, wie Rosenberg deutlich machte, dass das Gallant zugeschriebene Zitat falsch war.

Tatsächlich sagte Gallant, als er nur drei Tage nach dem Hamas-Massaker zu einer Gruppe Soldaten sprach: „Der Gazastreifen wird nicht zu dem zurückkehren, was er vorher war. Es wird keine Hamas mehr geben. Wir werden sie komplett eliminieren.“

Rosenberg erklärte:

Das ist keine Sache von Interpretation oder Übersetzung. Gallants Schwur ‚sie komplett zu eliminieren‘ war gegen die Hamas gerichtet, nicht gegen den Gazastreifen. Man muss kein Hebräisch sprechen, wie ich es kann, um das zu bestätigen: In dem Video ist das Wort Hamas deutlich zu verstehen…

Und doch ist diese in die Irreführende abgekürzte Version des Gallant-Zitats nicht nur von NPR und der BBC verbreitet worden. Die New York Times hat zweimal dieselbe Auslassung gemacht und sie erschien im Guardian in einem Text von Kenneth Roth, dem ehemaligen Leiter von Human Rights Watch. Es wurde auch in der Washington Post zitiert, wo ein Autor ironischerweise behauptete, Gallant hätte „das Geheimnis laut ausgesprochen“, während in aller Stille weggelassen wurde, wovon Gallant tatsächlich sprach.

Wie Rosenberg feststellte hatte das falsche Zitat von Gallant umfassende Folgen – es „führte Leser, Richter und Politiker in die Irre“.

3. Die „500 Toten“ durch die Krankenhaus-Explosion

Die Explosion am Al-Ahli-Krankenhaus war das haarsträubendste Beispiel für schlechten Journalismus seit Kriegsbeginn.

Zahlreiche respektierte Medienorganisationen gaben die grundlegenden Pflichten journalistischer Sorgfalt auf und machten Israel sofort für einen „Angriff“ auf die medizinische Einrichtung und die Tötung hunderte Zivilisten dabei verantwortlich.

Es kamen schnell Beweise auf, dass eine fehlgeschossene Rakete des Islamischen Jihad dafür verantwortlich war und die Opferzahl nicht annähernd 500 betrug.

Der Autor und Journalist David Zweig hielt hingegen fest, dass dies nicht die einzige Medienfehler war, der bei der Berichterstattung zum Al-Ahli-Krankenhaus auftrat.

In einem Artikel auf seineR Substack-Seite hinterfragte Zweig, woher die Angabe der „500 Getöteten“, die von den Medien unkritische nachgeplappert wurde, stammt.

Nachdem er die erste Erwähnung dieser Zahl aufgespürt hatte (in einem Eintrag des qatarischen Sprachrohrs Al-Jazira in den sozialen Medien), sagte Zweig, es gebe „null Beweise“ für das, was das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium das gesagt hatte.

Zweigt erklärte:

Über die beweiskräftigen Einzelheiten in der Debatte über die Herkunft der Explosion hinaus ist die Frage, ob Nachrichtenmedien unkritisch Berichte der Hamas berichten sollten, darunter oder vielleicht besonders, wenn es um Statistiken geht […]

Doch die Beurteilung, ob die Behauptungen der Hamas glaubwürdig sind oder nicht, ist ein Schritt über die grundlegendsten Überlegungen hinaus: Haben die Medien korrekt berichtet, was ein Hamas-Sprecher sagte?

Zweig vermutet, dass Al-Jaziras englischer Bericht die falsche Information aufgrund eines Interviews veröffentlichte, das von Aschraf Al-Qidra gegeben wurde, einem Sprecher des Gesundheitsministeriums des Gazastreifens.

4. Isaak Herzogs Kommentar „die gesamte Nation“

Manchmal erfolgt ein falsches Zitieren nicht dadurch, dass der Wortlaut einer Äußerung geändert wird, sondern indem man Teile einer Aussage weglässt, um deren Gesamtbedeutung zu ändern.

Das trifft auf die Bemerkungen des israelischen Präsidenten Isaak Herzog bei einer Pressekonferenz zu, die nur fünf Tage nach den Angriffen der Hamas vom 7. Oktober gegeben wurde.

Reportern gegenüber sagte Herzog, dass er „eine ganze Nation“ für das Massaker verantwortlich macht, was, wie er später in einem Op-Ed betonte, ein Verweis auf die vielen palästinensischen Zivilisten war, die an den Tötungen und sexuellen Übergriffen innerhalb Israels teilnahmen, ebenso die Menschenmengen im Gazastreifen, die die geschändeten Leichen der toten Israelis schändeten, die als Trophäen mit zurückgebracht wurden.

Auf derselben Pressekonferenz vom 12. Oktober sagte Herzog, dass es eine Ausrede dafür gab unschuldige Zivilisten zu töten und bestätigte Israels Zusage sich an das Völker- und Kriegsrecht zu halten.

Doch die Kommentare Herzogs, die ihren Weg in die Nachrichten-Berichterstattung fanden, waren nur Erstere, die die Medien in den Schlagzeilen auf ihre Weise mit eigenen Worten ausdrückten: „Israelischer Präsident legt nahe, dass Zivilisten im Gazastreifen legitime Ziele sind“.

5. NBC zitiert den Papst falsch

Wie es am christlichen Ostersonntag Tradition ist, leitete Papst Franziskus die Messe auf dem Petersplatz im Vatikan und gab vom Balkon seinen Segen „Urbi et Orbi“.

Während seiner Ansprache redet er vom Krieg im Gazastreifen und rief zu einem Waffenstillstand und der „unverzüglichen Freilassung der am 7. Oktober verschleppten Geiseln“ auf.

Doch als CBS News von der Ansprache des Papstes berichtete, wir das Wort „Geiseln“ durch „Gefangene“ ersetzt worden.

Es war eine verblüffende Entscheidung, die darauf hindeute, dass CBS News eine Art Gleichwertigkeit der am 7. Oktober verschleppten, unschuldigen Israelis und den palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen sah, die gemäß den Bedingungen eines Deals mit der Hamas ausgetauscht wurden.

Das ist ein fast unmerklicher Fehler, aber ein hinterlistiger.

Welche Geiseln? Medien ignorieren die Gefangenen der Hamas, das Massaker vom 7. Oktober

18. April 2024

Rinat Harash, HonestReporting, 24. März 2024

Die letzten fünf (inzwischen sechs) Monate hat Israel wiederholt sein Ziele im Krieg gegen die Hamas erklärt: die Terrororganisation vernichten und die beim tödlichen Angriff vom 7. Oktober auf den jüdischen Staat verschleppten Geiseln zu befreien.

Aber während diese Ziele vermeintlich in Reichweite sind – abhängig von einem israelischen Einmarsch in Rafah, die südlichste Stadt des Gazastreifens – schienen die internationalen Medien plötzlich unter Amnesie zu leiden, was die verbliebenen 134 israelischen Geiseln und das barbarische Massaker der Hamas angeht, das den Krieg ausgelöst hat.

DA sich die Berichterstattung fast ausschließlich auf das Leid der in Rafah Schutz suchenden Gazaner konzentriert, dazu die apokalyptischen Prophezeiungen zu ihrem ewig bevorstehenden Untergang, besteht das Ergebnis solcher Auslassungen in einer moralischen Umkehr, die Israel sein Recht auf Selbstverteidigung raubt: Israel ist zum Aggressor in einem Krieg geworden, der ihm aufgezwungen wurde und aus Gerechtigkeit ist Ungerechtigkeit geworden.

Wie in den folgenden Beispielen gezeigt wird, wird diese Umkehrung dadurch erreicht, dass in der Berichterstattung eine einfache, aber raffinierte Taktik eingesetzt wird – die Medien lassen entweder Israels Kriegsziel komplett weg oder erwähnen nur die Vernichtung der Hamas, ohne die Geiseln zu nennen. Und es gibt keine Einzelheiten zum dem, was am 7. Oktober geschah, als Hamas-Terroristen 1.200 Menschen in Israel brutal abschlachteten und rund 240 weitere in den Gazastreifen verschleppten.

Keine Hamas, keine Geiseln

Das Time Magazine und Reuters schlugen einen einfachen Weg ein: Sie ließen die Geiseln und Israels Rechtfertigung für die Rafah-Operation aus ihren aktuellen Berichten komplett weg.

Beunruhigenderweise ist der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu weithin zitiert worden, wie er erklärte, warum die Operation in Rafah nötig ist, um die Hamas zu eliminieren und die verbliebenden Geiseln zu befreien.

Aber statt das zu berichten, ließ das Time Magazine es aussehen, als würde Israel gegen Amerika kämpfen, nicht gegen die Hamas:

Netanyahu genehmigt unter Missachtung von Bidens „Roter Linie“ Pläne für die Rafah-Offensive

Mit der Genehmigung der Pläne für die Offensive, von der das israelische Militär sagt, dazu gehört die Verlegung von Zivilisten in ausgewiesene „humanitäre Inseln“ an anderen Orten im Streifen, hat Netanyahu seine Absicht signalisiert diese rote Linie zu überschreiten.

Tatsächlich wird das Wort „Hamas“ im Bericht des Time Magazine nur ein einziges Mal erwähnt, im allerletzten Absatz. Und das Massaker vom 7. Oktober sowie die Geiseln werden überhaupt nicht erwähnt.

Dieselben Probleme belastet den Bericht von Reuters: Er versäumt es die Geiseln und das Massaker der Hamas vom 7. Oktober zu erwähnen und ignoriert Israels Begründung für eine Bodenoperation in Rafah.

Was Reuters einfügt, ist ein Absatz, der den Eindruck vermittelt, dass Israel rücksichtslos plant mehr als eine Million Gazaner in der vollgestopften Stadt zu gefährden:

Premierminister Benjamin Netanyahu bestätigte bei einer Kabinettsitzung am Sonntag, israelische Streitkräfte würden nach mehr als fünf Monaten Krieg nach Rafah hinein vorstoßen, dem letzten sicheren Ort in der winzigen, überfüllten Gaza-Enklave, trotz internationalen Drucks auf Israel zivile Opfer zu vermeiden.

Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, wird das Wort „Hamas“ in dem gesamten Reuters-Bericht nicht ein einziges Mal erwähnt.

Israels Rechtfertigung untergraben

AP und die New York Times wählten einen subtileren Ansatz.

Sie zitierten Netanyahu zur Notwendigkeit nach Rafah hineinzugehen, um die Hamas zu eliminieren, ließen aber seinen Hinweis auf die Geiseln aus und verbrämten den 7. Oktober ohne weitere Erläuterung.

Schlecht informierte Leser müssen sich als fragen, was genau die Hamas gemacht hatte, um eine solche Reaktion Israels zu verdienen. Immerhin rechtfertigt nicht jeder „Anschlag“, wie es von der New York Times trocken beschrieben wird, einen solchen Feldzug.

Und diese Auslassungen sind um so unglaublicher, betrachtet man die Überschriften der Artikel, die eine vollständige Erklärung zu versprechen scheinen, warum die Operation in Rafah für Israel notwendig ist:

„AP, wie könnt ihr versuchen zu erklären „Warum ist Israel derart darauf festgelegt eine Offensive in Rafah zu beginnen“ und versäumt es die 134 Geiseln zu erwähnen, die immer noch im Gazastreifen festgehalten werden?“

Aber die Existenz von Geiseln und das Massaker der Hamas zu ignorieren, die den Krieg auslösten, während man sich stattdessen auf das Leid der obdachlosen Palästinenser zu konzentrieren, ist nicht nur schlechter Journalismus.

Das ist gleichbedeutend mit der Aushöhlung des Rechts Israels auf eine völkermörderische Bedrohung zu reagieren.

Damit zeichnen die Medien ein Bild, das aktiv der Hamas-Agenda dient.

Der tragische Vorfall mit den Helfern von World Central Kitchen offenbart widerliche Scheinheiligkeit

11. April 2024

Rachel O’Donoghue, HonestReporting, 8. April 2024

Der tragische Tod von sieben humanitären Helfern im Gazastreifen durch einen Drohnenangriff der IDF hat zweifellos die Richtung von Israels Krieg gegen die Hamas geändert.

Da die IDF „schwere Fehler“ beim Angriff auf einen Fahrzeug-Konvoi von World Central Kitchen (WCK) eingestanden hat, ist Druck auf Israel angehäuft worden einem sofortigen Waffenstillstand im Streifen sowie anderen schlechten Bedingungen zuzustimmen, die die Hamas fordert.

Unmittelbar danach hat Israel zwei Offizieren gefeuert und mehrere weitere gemaßregelt.

Die Punkt, der von der weit überwiegenden Mehrheit der Medien-Experten und Politiker ignoriert worden ist, während sie sich aufstellen, um Israel zu kritisieren, ist: Dass sie den WCK-Vorfall als Beweis hochhalten, dass es einen sofortigen Waffenstillstand gibt, läuft darauf hinaus zu sagen, dass die Hamas an der Macht bleiben soll.

Einige der harschesten an Israel geübten Kritik ist von seinen treuesten Verbündeten gekommen, einschließlich den USA und Großbritannien, die zuvor nicht so weit gingen einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand zu fordern.

Der britische Außenminister Lord David Cameron z.B. warnte, dass Britanniens Unterstützung Israels „nicht ohne Bedingungen“ sei, während der den Tod der WCK-Mitarbeiter als „tragisch und vermeidbar“ beschrieb.

Derweil veröffentlichte US-Präsident Joe Biden am 2. April – nur wenige Stunden nach dem Vorfall – eine Erklärung, die eine „gründliche Untersuchung“ forderte, die volle „Rechenschaft“ bringt.

„Es ist noch tragischer, dass dies kein Einzelfall ist. Dieser Konflikt ist einer der schlimmsten in der jüngeren Erinnerung, was die Zahl der getöteten NGO-Helfer betrifft“, fügte die Erklärung hinzu.

Solche Kritik, spiegelte sich in der internationalen Presse wider.

Ein Leitartikel im The Observer argumentierte, „nur ein Waffenstillstand im Gazastreifen kann [Israel] vor seiner schlimmsten Krise retten“, und forderte eine „unabhängige, internationale Ermittlung der ungeheuerlichen Tötung von sieben Mitarbeitern von World Central Kitchen“.

„Die interne Untersuchung der IDF und ihr begrenztes Fehler-Eingeständnis fangen nicht einmal an das schießwütige Verhalten der Armee sowie die anhaltenden systematischen Probleme mit der Zielauswahl zu rechtfertigen oder zu erklären“, hieß es weiter.

Im Guardian beschrieb Nesrine Malik den World Central Kitchen-Vorfall als Beweis dafür, das „Israel zum Schurken geworden ist“.

Das Wall Street Journal versuchte zu erkunden, was es als die „tödlichen Fehler des israelischen Militärs im Gazastreifen“ bezeichnete, in einem Artikel, der feststellte, dass der Hilfskonvoi „eine breite internationale Gegenreaktion auf Israelis Krieg im Gazastreifen gezeigt“.

Die rasche und unversöhnliche Reaktion auf den WCK-Vorfall sowohl durch internationale Führungspolitiker als auch die Medien haben ein weiteres Problem offengelegt: eine eklatante Scheinheiligkeit, wenn Israel an einem Standard gemessen wird, der für seine Verbündeten nicht gilt.

Der Meinungsautor Brendan O’Neill gehörte zu der Handvoll Medienexperten, die dieses zweierlei Maß in einem Artikel des Spectator anprangerte:

David Cameron hat eine gewisse Stirn. Der Außenminister hält Israel eine Strafpredigt wegen dessen tragischer, unbeabsichtigter Tötung von sieben NGO-Helfern im Gazastreifen, aber er übersah dabei einen Krieg, in dem solche „friendly fire“-Schrecken alltäglich waren. Tatsächlich wurden bei versehentlichen Bombardierungen unter Camerons Aufsicht mehr als sieben Menschen getötet.

Das war 2011 beim Einschreiten in Libyen. Bei dieser von der NATO geführten Exkursion mit Cameron, damals PremierministerPremierminister, als begeistertem Partner, starben zahlreiche Libyer als Ergebnis fehlgeleiteter Bomben. Das wurde derart übel, dass die Verbündeten des Westens die Dächer ihrer Fahrzeuge knallrosa anmalten, ein Versuch den NATO-Raketen zu entgehen.

Ein weiteres Op-Ed in Newsweek, geschrieben von Anwalt für internationales Recht Arsen Ostrovsky und dem Experten für urbane Kriegsführung John Spencer, hielt fest, dass eine unvermeidliche Folge von Krieg die ist, dass „Fehler gemacht werden“ und dass auch die USA in ihren Konflikten ähnliche Fehler gemacht hatten:

Die USA selber töteten während ihres Abzugs aus Afghanistan im August 2021 versehentlich einen NGO-Helfer und 9 Mitglieder seiner Familie – darunter sieben Kinder – nachdem sie bei einem Drohnenangriff in Kabul das falsche Fahrzeug ins Visier nahmen.

Ähnlich haben auch NATO-Mitglieder, unabsichtlich und irrtümlich, Zivilisten getötet, wie in Libyen 2011, als 13 Menschen, darunter Krankenwagenpersonal, durch sogenanntes friendly fire getötet wurden.

Ein in der Daily Mail veröffentlichter Artikel des Kolumnisten Richard Littlejohn prangerte das „ekelerregende“ zweierlei Maß an, das der WCK-Schlag offengelegt hat.

Der ITN-Korrespondent Terry Lloyd schilderte die Ereignisse, die dem Tod seines Freundes folgten, der an der Seite mehrerer anderer Journalisten bei einem US-Angriff auf ihr deutlich gekennzeichnetes Fahrzeug in den Außenbezirken von Basra im Irak im März 2003 folgten. Littlejohn schrieb:

Eine folgende Untersuchung legte fest, dass Terry von amerikanischen Truppen unrechtmäßig getötet worden war und sein Anwalt sagte, er sie das Opfer eines „sehr ernsten Kriegsverbrechens“ geworden. Es wurde nie jemand angeklagt.

Der Schock seines Todes war für seine Familie und Freunde genauso traumatisch wie für die der drei mutigen britischen Helfer, die von israelischen Kräften diese Woche im Gazastreifen getötet wurden.

Aber niemand forderte damals, dass die von den Amerikanern geführte Koalition – zu der 46.000 britische Militärangehörige gehörten – sofort aus dem Irak abziehen, um Saddam Hussein zu erlauben an der Macht zu bleiben und die Jagd auf das aufgeben, was sich als nicht existente Massenvernichtungswaffen herausstellte.

Jeder in diesem Krieg getötet Unschuldige ist eine Tragödie, ob es sich um internationale Helfer oder palästinensische Zivilisten handelt. Aber zu behaupten, Israels tragische Unfälle seien irgendwie einzigartig oder schlimmer als andere, ist Scheinheiligkeit höchsten Grades.

Die Reaktion der Medien auf die Al-Jazira-Dokumentation ist aufschlussreich

4. April 2024

Rachel O’Donoghue, HonestReporting, 28. März 2024

Al-Jaziras jüngste, lange Dokumentation „7. Oktober“ enthält ein paar Überraschungen.

Wer die Medienorganisation im Besitz von Qatar kennt, wird wissen, dass sie seit Kriegsbeginn zu den größten Desinformationsquellen gehört, wobei festgestellt wurde, dass Al-Jazira erst vor ein paar Tagen eine Story erfunden hat, die IDF-Soldaten beschuldigte palästinensische Frauen zu vergewaltigen.

Laut Al-Jazira führte dessen sogenannte „Investigativ-Einheit“ eine forensische Analyse des Tages des Hamas-Massakers durch – einschließlich der Untersuchung von sieben Stunden Aufnahmematerials von Überwachungskameras, Dashcams, Handys und Bodycams toter Hamas-Kämpfer – und kam zu dem Schluss, dass „viele der schlimmsten Geschichten, die in den Tagen nach dem Angriff an die Öffentlichkeit kamen, falsch waren.

„Das traf vor allem auf die Gräueltaten zu, die wiederholt von Politikern in Israel und dem Westen verwendet wurden, um die Grausamkeit des Bombardements des Gazastreifens zu rechtfertigen, so die Massentötung von Babys und Vorwürfe weit verbreiteter, systematischer Vergewaltigung“, fügte eine Beschreibung des Films auf YouTube hinzu.

Es wäre ein zeitaufwändige Aufgabe das Paket an Lügen zu widerlegen, aus dem die volle einstündige Dokumentation besteht – von boshaften Behauptung, Israel habe am 7. Oktober zahlreiche israelische Bürger und Geiseln getötet bis dahin, dass Al-Jazira bestreitet, dass die Hamas-Terroristen israelische Opfer vergewaltigten.

HonestReporting hat früher schon westliche Medien kritisiert, dass sie Al-Jaziras Material benutzen und herausgestellt, dass eine Reihe seiner Journalisten als Hamas-Terroristen enttarnt wurden.

Und angesichts des Mangels an Aufmerksamkeit, die die Dokumentation zum 7. Oktober in der internationalen Presse erhielt, schienen viele Organisationen diese Warnungen zu Al-Jaziras Glaubwürdigkeit zu beherzigen.

Weit davon entfernt die Aufregung zu schaffen, die Al-Jazira sich wahrscheinlich gewünscht hat, haben Medien es vermieden auf den Film hinzuweisen.

Der stärkste Indikator für Al-Jaziras abstürzende Glaubwürdigkeit ist in der Tat darin zu finden, wer auf die Dokumentation kommentierte, darunter bekannte Verschwörungstheoretiker, Antisemiten und israelfeindliche Aktivisten.

Zum Beispiel veröffentlichte Owen Jones, Kolumnist beim Guardian, im Dezember einen 25-minütigen Kamera-Monolog, in dem er das Ausmaß der Kriegsverbrechen der Hamas infrage stellt, die Propaganda von Al-Jazira lachhaft als „zweifellos den akkuratesten Bericht dessen, was an diesem Tag geschah“ beschrieb.

Natürlich versäumt Jones es zu sagen, war es „zweifellos“ der akkurateste Bericht zum 7. Oktober ist; er kann nicht sagten, warum Al-Jaziras Zuschlag-Beitrag mehr geglaubt werden sollte als den zahllosen Zeugnissen von Überlebenden, die die Gräueltate aus erster Hand erlebten.

Jones ist von seiner früheren Guardian-Kollegin Hadley Freeman als „Propagandist“ beschrieben worden, der „bei toten, nackten israeleschen Frauen zynische eine Augenbraue hob, während er bedingungslos Behauptungen der Hamas nachplappert“.

Derweil teilte der ehemalige MSNBC-Moderator Mehdi Hasan auf X (früher twitter) einen vom ehemaligen Daily Mail-Journalisten Peter Oborne geschriebenen Post, der behauptet die „gewissenhafte Dokumentation“ decke „das Versagen der britischen Medien auf das israelische Narrativ zu untersuchen“.

Oborne, dessen Antisemitismus ihn seit vielen Jahren auf HonestReportings Radar gebracht hat, verlinkte zu seinem Op-Ed in The Middle East Eye, in dem er andeutete, die Hamas werde unfair als „untermenschliche Barbaren“ dargestellt.

Zu weiteren sogenannten Journalisten, die dem widerlichen Versuch von Al-Jazira beipflichteten, die Ereignisse vom 7. Oktober reinzuwaschen, gehörten Asa Winstanley, die für die notorisch antiisraelische Hass-Seite Electronic Intifada schreibt, deren Mitgliedschaft in der britischen Labour Party wegen ihres Antisemitismus suspendiert wurde; Jeremy Scahill, der aktuelle Herausgeber des alternativen Nachrichtenmediums The Intercept; und Michael Walker, ein Moderator bei Novara Media, eine linke Nachrichtenseite, die widerholt palästinensischen Terrorismus verteidigt hat.

Man kann einen Trend beobachten, wenn man sich die Personen ansieht, die Al-Jaziras Dokumentation gutheißen: Jeder davon hat eine Geschichte des Einsatzes israelfeindlicher Rhetorik und/oder der Dämonisierung von Juden.

Die Tatsache, dass kein einziges Mainstream-Medium über die Veröffentlichung des Al-Jazira-Films berichtet, spricht Bände. Keine Organisation wollte als das fördernd gesehen werde, was eindeutig ein Versuch ist die Schrecken des 7. Oktobers zu verfälschen und das Ausmaß der Hamas-Verbrechen zu leugnen.

Es gibt eine altes Sprichwort, dass man einen Mann nach der Gesellschaft eingeordnet werden kann, in der er sich aufhält. Dann überrascht es nicht, dass kein seriöser Journalist es vermeiden will, mit den erwähnten Personen in Verbindung gebracht zu werden.

Medien weitgehend still zu jüngster Umfrage zur palästinensischen öffentlichen Meinung

28. März 2024

Chaim Lax, 24. März 2024

Am 20. März 2024 veröffentlichte das Palestinian Center for Policy and Survey Research die Ergebnisse seiner vierteljährlichen Umfrage zu den Ansichten innerhalb der palästinensischen Gesellschaft gegenüber Israel, dem anhaltenden Krieg im Gazastreifen, palästinensischer Politik und der internationalen Gemeinschaft.

Da ein Großteil der Medienaufmerksamkeit sich auf den Gazastreifen und die Westbank zugewandt ist und weil westliche Führer hoffen die Verhandlungen um eine Zweistaatenlösung zwischen Israel und den Palästinenser neu zu starten, sollte man glauben, dass über die Ergebnisse dieser Umfrage von allen Mainstream-Medienorganisationen berichtet würde.

Mit wenigen Ausnahmen berichtete jedoch kaum ein Mainstream-Medium außerhalb Israels über die Ergebnisse dieser Umfrage und diejenigen, die das machten (Newsweek, The New Yorker, NBC News und USA Today) berichteten nur über einige Ergebnisse und ignorieren andere.

Neue Umfrage von PCPSR zu palästinensischer Meinung in der Westbank und dem Gazastreifen.
PCPSR ist laut der meisten Experten eine zuverlässige Quelle für die palästinensische öffentliche Meinung.
Dieser Thread wird die schockierenden Ergebnisse herausheben. https://pcpsr.org/en/node/969

In ihrem Bericht über die Umfrageergebnisse hoch NBC News die Tatsache hervor, dass die Unterstützung für die Hamas bei den Palästinenser in der Westbank und dem Gazastreifen gefallen ist und dass unter Gazanern die Unterstützung für „bewaffneten Kampf“ gefallen ist, während die Unterstützung für eine Zweistaatenlösung zugenommen hat.

The New Yorker hält gleichermaßen die scheinbar vielversprechenden Ergebnisse bezüglich der schwindenden Unterstützung für „bewaffneten Kampf“ und den Anstieg der Unterstützung für eine Zweistaatenlösung bei den Gazanern fest.

Es gibt jedoch bei diesen Ergebnissen mehrere Haken.

Zum Beispiel ist die Unterstützung für die Hamas innerhalb der palästinensischen Gesellschaft zwar gefallen, aber sie ist immer noch die Organisation mit der meisten Unterstützung bei den Palästinenser sowohl des Gazastreifens als auch der Westbank und ihre Unterstützung liegt in der Westbank immer noch 20% höher als sie es im September 2023 war (vor dem Angriff der Hamas am 7. Oktober und dem folgenden israelischen Krieg gegen die Terrororganisation).

Ebenso genießt die Hamas bei der Antwort auf die Frage dazu, für wen die Palästinenserbei einer weiteren Wahl heute stimmen würden, immer noch die meiste Unterstützung der palästinensischen Wählerschaft und sie schneidet immer noch besser hab, als es im September 2023 der Fall war (30% im März 2024, 21% im September).

Insgesamt wollen die Palästinenser mit großer Mehrheit die Hamas zurück an der Macht im Gazastreifen.

Genauso stimmt es zwar, dass die Unterstützung für „bewaffneten Kampf“ bei den Befragten zurückgegangen ist, aber dieser wird immer noch vom größten Teil der Befragten und in der Westbank von der Mehrheit befürwortet.

Wie sowohl NBC News als auch The New Yorker festhielten, hat die Unterstützung für eine Zweistaatenlösung bei palästinensischen Befragten im Gazastreifen zugenommen. In der Westbank (die wahrscheinlich Teil einer Zweistaatenlösung sein würde) schwebt die Unterstützung einer Zweistaatenlösung allerdings knapp über 30%.

Selbst im Gazastreifen, wo die Unterstützung einer Zweistaatenlösung auf 62% gestiegen ist, sind 52% der Befragten gegen den Wiederbeginn der Verhandlungen um eine Zweistaatenlösung.

Einige interessante Ergebnisse aus der jüngsten Umfrage des Palestinian Center for Policy and Survery Research mit massiven Verschiebungen bei Gazanern.
Vielleicht am Interessantesten ist der bedeutende Rückgang der öffentlichen Unterstützung für „bewaffneten Kampf“, um palästinensische Ziele zu erreichen.

Zu weiteren bemerkenswerten Ergebnissen dieser Umfrage gehört:

  • Die Zahl der Befragten, die glauben, dass die Angriffe der Hamas vom 7. Oktober richtig waren, stieg im Gazastreifen gegenüber dem Dezember 2023 um 14%, fiel in der Westbank aber um 11 Prozentpunkte auf 71%.
  • Die weit überwiegende Mehrheit der Befragten glaubt, dass die Hamas während des Angriffs vom 7. Oktober keine Gräueltaten beging. Bei denen, die Videos von dem Angriff gesehen haben, glauben 81%, dass die Hamas keine Gräueltaten beging, während diese Zahl bei denen, die dies Videos nicht sahen, auf 97% steigt.
  • Unter den Befragten des Gazastreifens berichtete die weit überwiegende Mehrheit (70%), dass die Verteilung von Hilfen im vom Krieg geschundenen Gebiet diskriminierend sei. Aufgeschlüsselt sagte 90%, dass die von lokalen Palästinensergruppen verteilte Hilfe auf diskriminierende Weise ausgegeben werde, während 70% sagte, dasselbe gelte für Hilfe, die die UNRWA ausgibt.
  • Sowohl im Gazastreifen als auch in der Westbank ist die weit überwiegende Mehrheit mit der Art zufrieden, wie die Hamas und Yahya Sinwar sich während des aktuellen Kriegs verhalten haben. Während die Zufriedenheit mit der Leistung der Hamas in der Westbank auf 75% fiel, stieg die Zufriedenheit mit der Hamas bei Gazanern seit Dezember 2023 sogar um 10 Prozentpunkte auf 62%.
Es hat eine Menge Diskussion über die Ergebnisse einer aktuellen palästinensischen Umfrage gegeben, die von @KShikaki durchgeführt wurde, aber hier ist eine Grafik aus der Umfrage, über die niemand spricht.
70% der obdachlosen Menschen in UNRWA-Schutzunterkünften sagen, dass der Prozess der Verteilung der Hilfe auf diskriminierende Weise erfolgt.
Sogar höhere Anteile als in Regierungs- (d.h. Hamas) Unterkünften
Aber klar, behauptet weiter, dass Geld an die UNRWA zu schleusen das Nötige ist, um das Hungerproblem im Gazastreifen zu lösen.

Indem die Gesamtumfrage entweder ignoriert wird oder man sich auf ein paar ausgewählte Ergebnisse konzentriert, scheinen die Medien die Absicht zu haben weiter das Narrativ zu verbreiten, eine Zweistaatenlösung sei in naher Zukunft machbar (und dass ein Scheitern sie zu erreichen weithin Israels rechter Regierung auf die Füße fallen gelassen wird), dass die Hamas nicht die Palästinenser repräsentiert und dass die UNRWA ein legitimer Lieferant von Hilfe im Gazastreifen ist.

Indem sie sich entscheiden mit dem grob vereinfachten Bild der palästinensischen Gesellschaft weiterzumachen, indem die unbequemen Ergebnisse dieser Umfrage weithin ignorieren, haben die Medien nicht nur versagt ihrem Publikum ein komplettes Bild der Situation im Gazastreifen und der Westbank zu liefern, sie helfen auch ein falsches Paradigma zu erstellen, über das außenpoltische Entscheidungsträger und inländische Wähler den Konflikt zwischen Israel und der Hamas betrachten.

Sexueller Missbrauch am 7. Oktober: Die Kampagne zur Leugnung der Gräuel und der Verteidigung der Hamas

9. März 2024

Chaim Lax HonestReporting, 7. März 2024

Am 4. März legte die UNO-Gesandte für Sexverbrechen während Konflikten einen 24 Seiten starken Bericht über an Israels und während der Gräuel der Hamas vom 7. Oktober und an Geiseln in Gefangenschaft im Gazastreifen begangenen Verbrechen vor.

Laut den Erkenntnissen des Berichts gibt es „klar und überzeugende Beweise“, dass israelische Geiseln im Gazastreifen litten (und wahrscheinlich weiter leiden) und dass es „vernünftige Gründe“ gibt zu glauben, dass von der Hamas während der Invasion Südisraels Vergewaltigung und andere Akte sexuellen Missbrauchs begangen wurden.

Dieser Bericht ist die jüngste Bestätigung, dass Sexverbrechen ein Mittel im Arsenal der Brutalität waren, die die Ereignisse des 7. Oktobers bestimmten.

Allerdings hat es in den Monaten, die dem anfänglichen Angriff folgten, in alternativen und sozialen Medien eine Bewegung gegeben die Gräueltaten zu leugnen; sie stellte die Vorfälle von Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch israelischer Opfer infrage, beschuldigte Israel die Behauptungen sexuellen Missbrauchs zynisch für militärische Zwecke auszubeuten und strebte an das Image der Hamas in den Augen ihres selektiven Publikums zu rehabilitieren.

Seit Dezember 2023 hat sich viel von dieser Leugnung auf die Widerlegung der Behauptungen konzentriert, die die New York Times auf ihrem Titelseiten-Profil „Screams Without Words: How Hamas Weaponized Sexual Violence on Oct. 7“ [Schreie ohne Worte: Wie die Hamas am 7. Oktober sexuelle Gewalt zur Waffe machte] aufgestellt hatte.

Dieser Kreuzzug gegen die Schilderung der Sexverbrechen vom 7. Oktober durch die New York Times ist von linksextremen und israelfeindlichen Publikationen wie The Intercept, The Gayzone, Electronic Intifada und Mondoweiss angeführt worden.

Im Mittelpunkt der Behauptungen dieser „Widerlegungen“ der Schilderung der New York Times stehen pointierte Fragen zu den Beweisen der Zeitung, eine Missachtung der Traumata derer, die Akte sexuellen Missbrauchs beobachtet haben oder deren Opfer waren, sowie eine Ablehnung aller Beweise, die nicht ihren überaus hohen Beweisansprüchen entsprechen.

Als Teil dieser Untersuchung befragte die New York Times 150 Personen (darunter Zeugen, Soldaten, medizinisches Personal und Vergewaltigungs-Berater) und analysierte GPS-Informationen, Videoaufzeichnungen und Fotografien.

Aus dieser Vielzahl an Beweismaterial erstellte die New York Times die Profile mehrerer Leute.

Eine davon war Gal Abdusch, die als die „Frau im schwarzen Kleid“ bekannt war und am 7. Oktober getötet wurde. Wegen der Positionierung ihrer Leiche wird weithin angenommen, dass sie vor ihrer Ermordung Opfer sexuellen Missbrauchs wurde.

Im Zuge der Veröffentlichung der Geschichte in der New York Times haben einige diese „Entlarver“ an den Behauptung einiger der Geschwister gegenüber dem israelischen Fernsehen hochgezogen, um zu behaupten, sie sei vor ihrem Tod nicht missbraucht worden.

Für diese Skeptiker folgt zwangsläufig, wenn die New York Times bei Abdusch falsch liegt, dann ist die gesamte Schilderung der Zeitung zu sexuellem Missbrauch am 7. Oktober zunichtegemacht.

Zuerst sollte deutlich gemacht werden, dass einige von Abduschs Familie (so z.B. ihre Mutter) die Erklärung akzeptieren, sie sei vor ihrem Tod Opfer von sexuellem Missbrauch gewesen.

Zweitens könnten ihre Familienmitglieder, wie der X/twitter-Account @daniela127 festhält, versuchen ihre Würde zu schützen, besonders weil sie Mutter kleiner Kinder war. Darauf wurde in einem hebärischsprachigen Interview mit ihrem Schwager im Januar 2024 hingewiesen.

Drittens ist für jeden rationalen Menschen offensichtlich, dass eine Frage zu einem Beweisstück nicht automatisch den ganzen Fall widerlegt.

The Grayzone versucht dasselbe mit dem Zeugen Raz Cohen, dessen Aussage angezweifelt wird und damit arbeitet man daran das gesamte Stück zu diskreditieren.

Die linksextreme Seite stellt seine Aussage infrage er sei Zeuge einer Gruppenvergewaltigung einer israelischen Frau gewesen, während er sich versteckte; dazu wird darauf hingewiesen, dass er ab seiner ersten Befragung zwei Tage brauchte, um das überhaupt zu erwähnen.

Während die meisten Menschen verstehen würden, dass es unmittelbar nach einem immensen Traum einige Zeit dauern könnte, bis jemand sich über seine Erfahrungen spricht, findet The Grayzone hinter seiner Aussage nur einen schändlichen Grund.

Die Psychologie hinter der Leugnung der Massenvergewaltigungen vom 7.  Oktober ist dieselbe wie bei Holocaust-Leugnung. Sie kennen die Wahrheit. Was Antisemiten genießen, ist die Samen des Zweifels zu säen und uns Juden dabei zuzusehen, wie wir um unsere Sache flehen. Ich werde dieses uralte Spiel nicht mitspielen. Sie können einfach verpissen.

Ganz ähnlich wie The Grayzones Missachtung für die Beeinflussung der Aussage von Raz Cohens durch sein Trauma zeigen andere „Entlarver“-Seiten wenige Rücksicht auf die Opfer und anderen Zeugen.

Mondoweiss findet es „vorteilhaft“, dass die wenigen Überlebenden von sexuellem Missbrauch am 7. Oktober nicht in der Lage sind der Presse gegenüber über ihre Erfahrungen zu sprechen, weil sie sich intensiver Therapie und psychiatrischer Behandlung unterziehen.

Die israelfeindliche Seite ruft auch dazu auf, dass Journalisten Zugang zu allen Beweisen für sexuellen Missbrauch bekommen, ein schwerer Bruch der Privatsphäre, den kein Opfer von sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung in irgendeinem anderen westlichen Land unterworfen würde.

Eine weiter Art, wie diese Seiten versuchen den Artikel der New York Times und die israelischen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs bei den Angriffen am 7. Oktober zu „widerlegen“, erfolgt dadurch, dass sie jeden Beweis abqualifizieren, der nicht ihren hohen Beweisanforderungen entspricht.

Electronic Intifada z.B. lehnt die meisten Beweise ab, wie sie von der IDF gesammelt wurden (da sie die ersten vor Ort waren). Das ist so absurd, als würde man in einem Strafverfahren Beweise ablehnen, weil man die Polizei nicht mag.

Ähnlich versucht Mondoweiss Israel Fall zu untergraben, indem man den Mangel an forensischen Beweise für Vergewaltigung und sexuellen Missbrauch als Grund anführt das infrage zu stellen.

Obwohl forensische Beweise für sexuellen im Krieg normalerweise selten sind, war die israelische Regierung anfangs darauf konzentriert die Leichen zu identifizieren, statt Beweise für Strafsachen zu sammeln. Tatsache ist, dass viele Leichten in einer aktiven Kriegszone geborgen wurden und das Ausmaß der Opfer weit größer war als das, was ein Polizeilabor hätte alleine handhaben können. Trotzdem scheint Mondoweiss der Ansicht zu sein, dies als bequeme Ausreden betrachten zu können, die die Tatsache verbergen sollen, dass es am 7. Oktober keine Vorfälle von sexuellem Missbrauch oder Vergewaltigung gab.

Ich las den Versuch den Bericht der New York Times zur systematischen Gewalt der Hamas zu diskreditieren, damit Sie das nicht tun müssen. Aber hier sind die Höhepunkte.

Freispruch für die Hamas

In Übereinstimmung mit dem Versuch den Fall zu delegitimieren, das es eine Häufung von sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung gab, ist ein Versuch die Hamas von jedem Fehlverhalten freizusprechen.

Die diese Beobachter was es, selbst wenn während des Massakers sexueller Missbrauch stattfand, sicher nicht die Hamas, die edle palästinensische Widerstandsbewegung, die sich dem Kampf gegen den bösen jüdischen Staat verschrieben hat.

Sowohl der freischaffende britische Journalist und israelfeindlich Aktivist Jonathan Cook als auch The Intercept scheinen die Hamas weitgehen von jeder diesbezüglichen Schuld freizusprechen und Richten ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Flut palästinensischer Zivilisten, die der ersten Welle an Hamas-Terroristen nach Südisrael folgte.

The Grayzone und Mondoweiss gehen sogar einen Schritt weiter und nutzen die Gelegenheit, um nicht nur den Einsatz sexuellen Missbrauchs durch Hamas-Terroristen in Zweifel zu ziehen, sondern anscheinend auch diejenigen zu verherrlichen, die bei der Invasion vom 7. Oktober mitmachten.

In seiner Infragestellung der New York Times überlegt The Grayzone, ob es „plausibel ist, dass eine Gruppe hartgesottener Hamas-Kommandos plötzlich ihren Überraschungsangriff unterbricht, der sich darauf konzentrierte so viele Gefangene wie möglich zu machen, um sich im Kreis aufzustellen und eine Frau einer nach dem anderen zu gruppenvergewaltigen, während israelische Streitkräfte mobilisierten, um sie anzugreifen.

Für The Grayzone scheint es unvorstellbar, dass diese „hartgesottenen Hamas-Kommandos“, die sich das Abschlachten von 1.200 Menschen und die Verschleppung von rund 250 weiteren betrieb, sich mit der erniedrigenden Taktik des sexuellen Missbrauchs beschäftigt. Während Sexualverbrechen in Kriegszeiten nicht ungewöhnlich sind, beurteilt The Grayzone es als absurd, dass Hamas-Terroristen sich dazu auf ein solches Niveau herablassen würden.

Mondoweiss seinerseits behauptet, dass Hamas-Mitglieder nicht nur keinen sexuellen Missbrauch betrieben, sondern die islamistische Terrororganisation auch dafür bekannt sei Frauen korrekt zu behandeln, basierend auf dem ruhigen Verhalten der Geiseln, die im November 2023 freigelassen wurden, als sie in die Obhut des Roten Kreuzes übergeben wurden.

Während es veröffentlichte Videos von gefangengenommenen Hamas-Terroristen gibt, die sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung zugeben und es Aussagen gegeben hat, dass die freigelassenen Geiseln vor ihrer Freilassung sediert wurden (zusammen mit der Tatsache, dass viele immer noch Verwandte in Hamas-Gefangenschaft haben) blendet Mondoweiss diese Beweise als „absurd“ aus und dementiert ihre Gültigkeit.

Für eine Publikation, die darauf aus zu sein scheint Fakten zum 7. Oktober zu erlangen, scheint es so, dass sie sich nur um die Fakten kümmert, die zu ihrem Narrativ passen und blendet den Rest aus.

Man sollte anmerken, dass diese westlichen Medienorgane dieselben Gefühle zum Ausdruck bringen wie die Hamas selbst und behaupten, dass Hamas-Mitglieder keine dieser Akte begangen haben können, weil diese gegen die „islamischen Werte und Kultur“ verstoßen. Gleichzeitig betrachtete die Hamas das Massaker vom 7. Oktober als „ruhmreich“.

Für diejenigen, die die Behauptung entkräften wollen, es habe am 7. Oktober sexuellen Missbrauch gegeben und das ausführliche Profil der New York Times „widerlegen“ wollen, sind die Vorwürfe zu Missbrauch und Vergewaltigung Teil einer Kampagne der israelischen Regierung, um eine Bestätigung für ihre Militäraktion im Gazastreifen zu haben.

Während der Massemorde und Verschleppungen vom 7. Oktober ausgereicht hätten eine militärische Reaktion auf die Hamas im Gazastreifen zu rechtfertigen, behaupten The Intercept, Jonathan Cook, The Grayzone und Electronic Intifada allesamt, diese Vorwürfe spielten eine zentrale Rolle für Israel, um „ethnische Säuberung“ und „Massentötungen“ im Gazastreifen zu rechtfertigen.

Jonathan Cook geht sogar so weit zu behaupten, dass die Beweislatte für die Vorwürfe sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung wegen Israels militärischer Reaktion hoch liegen müsse; diese Reaktion bezeichnet er als „schwerere und größere Verbrechen“ als die, die am 7. Oktober in Israel begangen wurden.

Für diese alternativen Medienorgane und ihr williges Publikum in den sozialen Medien ist der Versuch die Vorwürfe sexueller Angriffe zu diskreditieren keine bloße Suche nach der Wahrheit, sondern Teil einer abgestimmten Anstrengung Israels militärischen Feldzug gegen die Hamas für ungültig zu erklären und das Image der Hamas im Westen wiederherzustellen.

Damit sind diese „Widerlegungs“-Bemühungen ein effektives Propagandamittel im Namen einer tyrannischen Terrororganisation, die den schlimmsten einzelnen Tag in der jüdischen Geschichte seit dem Holocaust verbrochen hat.

Und solange zugelassen wird, dass diese Bemühungen einen Schein von Glaubwürdigkeit behalten, werden sie helfen den Weg zu zukünftigen Hamas-Gräueltaten zu ebnen.

Medien schreiben Israels dramatische Rettung zweier Geiseln um

15. Februar 2024

Rinat Harash, HonestReporting, 13. Februar 2024

Am frühen Montag, 12. Februar berichteten Nachrichtenmedien, dass Israel zwei Geiseln aus der Hamas-Gefangenschaft im Gazastreifen befreit hatte.

Aber statt sich an die Fakten des gewagten nächtlichen Manövers in Rafah zu halten, – die zufälligerweise Israels Behauptung stützen, dass die Stadt im südlichen Gazastreifen eine Festung der Hamas ist – formulieren prominente Nachrichtenseiten die Geschichte auf eine Weise um, die die Rolle der Terrororganisation bagatellisiert und die Palästinenser als die Opfer darstellt.

Das Ergebnis ist eine auf den Kopf gestellte Realität: Positive Nachrichten wurden als negativ dargestellt und Gutes wird zu Bösem.

Solche Darstellungen, die geschickt Zweifel auf die Ehrenhaftigkeit der israelischen Rettungsoperation werfen, wurden dadurch erzielt, dass eine oder mehrere der folgenden Taktiken eingesetzt wurden:

  • Selektive Verwendung des Wortes „befreit“ statt „gerettet“
  • Unkritische Betonung der Zahl der bei israelischen Luftangriffen während des Vorstoßes getöteten Palästinenser
  • Komplette Ignorierung der Hamas

Der Guardian z.B. packte die ersten beiden Punkte in eine Schlagzeile, die lautete: „Zwei israelische Geiseln in Rafah befreit, sagt IDF, während Palästinenser Dutzende Tote melden.“

Wer befreitet die Geiseln? Die Hamas? Der Islamische Jihad? Eine unsichtbare Kraft? Das bleibt unklar.

Das Wort „befreit“ statt des mit Werten befrachteten „gerettet“ zu verwenden trübt den dramatischen Charakter der israelischen Operation und wäscht die Hamas rein. Das ist so, weil damit die Grenzen zwischen den beiden Seiten verwischt werden und die Freilassung , wie oben zu sehen, auch fälschlich der Terrorgruppe zugerechnet werden kann.

Was aber schlimmer ist, ist die zusätzliche Umformulierung der palästinensischen Todesopfer – von denen einige zweifelsohne bei dem Angriff getötete Terroristen sind.

Und es ist nicht nur die Schlagzeile.

Der erste Absatz der Story wird mit der Zahl der palästinensischen Toten eingeleitet, wie „Gesundheitsbeamte des Gazastreifens“ sie angeben, die nicht zwischen Terroristen und Zivilisten unterscheiden:

Mindestens 50 Palästinenser sind bei israelischen Angriffen auf die südliche Stadt Rafah getötet worden, so Gesundheitsbeamte im Gazastreifen, während das israelische Militär sagt, es habe bei einem Vorstoß von Spezialeinsatzkräften in der Stadt zwei Geiseln befreit.

Der Rest des Artikels, bis auf zweieinhalb Absätze, die den israelischen Geiseln gewidmet sind, beinhaltet 18 ½ Absätze über das Leiden obdachlos gewordener Palästinenser in der Gegend gewidmet, wobei global vor einem sich abzeichnenden israelischen Einmarschs in Rafah gewarnt wird.

Es ist nicht klar, warum solche Hintergrund-Absätze keinerlei Informationen dazu haben, wie die Hamas sich inmitten oder unter der Zivilbevölkerung der Stadt eingegraben hat, insbesondere angesichts der Tatsache, dass israelische Geiseln dort in einem Wohnhaus festgehalten wurden.

„Tödliche“ Angriffe

Der Artikel im Guardian gründete zum Teil auf einem Bericht von Reuters, der in der Schlagzeile ebenfalls „befreit“ benutzte und die israelische Aktion mit unbestätigten Opferzahlen bestückte, die dem palästinensischen Narrativ dienen:

„Israel befreite zwei Geiseln in Rafah unter Deckung durch Luftangriffe, Gaza-Gesundheitsbeamte sagen 67 Getötete“

Anders als Reuters verwendeten die Associated Press und die BBC das Verb „retten“.

Aber sie gestalteten ihre Schlagzeilen ähnlich:

Israelische Streitkräfte retten 2 Geiseln in dramatischem Angriff im Gazastreifen, bei dem mindestens 67 Palästinenser getötet wurden

Und die Seite der BBC zur Live-Berichterstattung führt immer noch mit den tödlichen israelischen Angriffen:

„Israelische Luftangriffe töten in Rafah Dutzende“

Voice of America ging weiter und erwähnte die israelische Rettungsoperation in ihrer Schlagzeile gar nicht erst:

„Israelische Luftangriffe töten in Rafah Dutzende“

Der Artikel von VOA beginnt mit scheinbar willkürlichen israelischen Luftangriffen, die Dutzende Palästinenser tötete, die in Rafah Schutz suchten. Einmal mehr wird weder Kontext geliefert noch kritischer Vorbehalt gegenüber der problematischen Quelle der Opferzahlen im Gazastreifen:

Israelische Luftangriffe beschossen am Montag die südliche Stadt Rafah, töteten mindestens 67 Menschen, so die Gesundheitsbeamten der Gegend des Gazastreifens, wohin bereits 1,4 Millionen Zivilisten geflohen sind, um dem Krieg zu entkommen.

Einwohner beschrieben die schwere Bombardierung, mit der israelische Angriffe mehrere Häuser und Moscheen trafen.

Erst im dritten Absatz erwähnt VOA die israelische Rettungsoperation, obwohl diese fast als bloßer Zufall vertuscht wird:

… die Angriffe fielen mit einem Auftrag zusammen, bei dem zwei israelische Geiseln gerettet wurden, die von Hamas-Militanten festgehalten wurden.

NBC News ließ die israelischen Luftangriffe ebenfalls als willkürliches Bombardierung von Rafah erscheinen, ohne Zusammenhang zu der Tatsache, dass die Hamas dort die israelischen Geiseln festhält.

Israel rettet 2 Geiseln; IDF führt trotz weltweiter Besorgnis Luftangriffe auf Rafah aus

Hamas ignorieren

Einige Medienorgane veränderten nicht nur einfach Worte oder fügten keinen Kontext hinzu.

National Public Radio ließ z.B. die Hamas in seinem Artikel über die israelische Rettungsoperation komplett weg. Die Hamas wurde kein einziges Mal erwähnt, als hätten die israelischen Streitkräfte einen nicht identifizierten Feind bekämpft:

Das israelische Militär sagte am Montag, Sondereinsatzkräfte retteten zwei israelische Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten wurden.

Während der Operation wurden schwere Luftangriffe durchgeführt und es gab erste Berichte, dass bei den Angriffen Palästinenser getötet wurden.

„Das israelische Militär sagt, es habe 2 Geiseln aus der Gefangenschaft im Gazastreifen befreit. Israelische Militärangriffe auf Rafah im Gazastreifen waren Teil einer Operation zur Rettung zweier israelischer Geiseln, die die Hamas am 7. Oktober genommen hatte. Es gibt erste Berichte…

Es beunruhigt, dass NPR sich auf einen Militärbericht verlässt, der die Hamas eindeutig als die Gruppe identifiziert, die die Geiseln am 7. Oktober verschleppte, als ihre Terroristen 1.200 Menschen in Südisrael töteten und mehr rund 240 verschleppten.

Warum ignorierte NPR das?

Was auch immer der Grund ist, das Ergebnis ist, der Mörder, die für die Geiselnahmen überhaupt verantwortlich waren, reingewaschen werden.

Es ist tatsächlich möglich eine Zusammenfassung zu erstellen, indem man das Klischee wiederholt, das allem einen Rahmen gibt.

Das sollte aber nicht so sein.

Journalisten sollten das meiden und einfach sorgfältig die Fakten berichten.

Sie sollten sich der Auswirkungen ihrer Worte bewusst sein, insbesondere wenn diese Worte dazu verwendet werden Böses zu bagatellisieren – das Böse einer Terrororganisation, die Geiseln festhält, während sie unschuldige Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzt.

Und wenn Journalisten versäumen das zu tun, dann verdienen die Nachrichtenkonsumenten zu wissen, dass sie irregeführt werden.

Marwan Barghouti: Wie die Medien aus einem Terror-Drahtzieher ein „palästinensischer Nelson Mandela“ machten

8. Februar 2024

Chaim Lax, HonestReporting, 6. Februar 2024

Der „palästinensische Nelson Mandela“ (Associated Press)

Ein „politischer Gefangener“ (Times of London)

Der Mann, der am wahrscheinlichsten „als glaubwürdiger Unterhändler für einen Palästinenserstaat“ dient (der ehemalige Chef in Human Rights Watch Ken Roth)

Das sind nur ein paar der Begriffe, die verwendet worden sind, mit denen Marwan Barghouti in den Traditionsmedien und den sozialen Medien beschrieben worden ist, seit aufgedeckt wurde, dass die Hamas als Teil ihrer Verhandlungen mit Israel Barghoutis Freilassung aus dem Gefängnis fordert.

Das Barghoutis Name wieder in den Schlagzeilen ist, ist das eine gute Gelegenheit sowohl die Medien als auch die allgemeine Öffentlichkeit daran zu erinnern, wer er wirklich ist und welches Potenzial seine Freilassung für Israel, die palästinensische Autonomiebehörde und die regionale Stabilität bedeuten dürfte.

Nein, The Times, Marwan Barghouti ist kein „politischer Gefangener“. Er wurde für den Mord an fünf unschuldigen Zivilisten bei der Terroranschlägen verurteilt.
Eine Lobeshymne zu schreibe, die ihn als palästinensischen Nelson Mandela darstellt, ist beleidigend verfrüht.

Wer ist Marwan Barghouti

Der 1959 in der Westbank geborene Marwan Barghouti wurde im Alter von 15 in den Terrorismus eingeführt, als er sich Yassir Arafats Fatah-Bewegung anschloss.

Damals hatte die Fatah bereits zahlreiche Terroranschläge auf israelische Zivilisten und zivile Infrastruktur verübt.

Im Alter von 19 wurde Barghouti von Israel wegen seiner Rolle bei einem Terroranschlag vier Jahre lang inhaftiert.

1987 wurde Barghouti wegen israelfeindlicher Hetze angeklagt und von Israel nach Jordanien ausgewiesen.

1994 kehrte er im Rahmen der Oslo-Vereinbarungen in die Westbank zurück und engagierte sich stark in der palästinensischen Politik; er gewann einen Sitz bei den Wahlen zum palästinensischen Legislativrat.

Ende der 1990-er Jahre wurde Barghouti zum Leiter der Tanzim-Fraktion der Fatah, die für die interne Sicherheit verantwortlich war, führte aber während der Zweiten Intifada auch die Terrorkampagne der Fatah gegen Israel.

Barghouti soll auch Gründungsmitglied und ranghoher Vertreter der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden gewesen sein, einer 2000 zur Fatah gehörende gegründete Terrororganisation.

Barghouti befürwortete zwar anfangs den Oslo-Friedensprozess, aber Ende der 1990-er Jahre wurde er bis zur Jahrhundertwende militanter; er glaubte, dass nur Gewalt eine Endstatus-Vereinbarung zwischen Israel und der palästinensischen Autonomiebehörde herbeiführen könnte.

Im Jahr 2000 übernahm Barghouti eine führende Rolle beim Schüren der Nakba-Tag-Krawalle im Mai und wurde entscheidend für die Aufstachelung der Tempelberg-Krawalle im September. Letztere werden weitgehend als Beginn der Zeit der gewalttätigen zweiten Intifada betrachtet.

Von 2000 bis 2002 leitete Barghouti die Fatah in der Westbank, führte die Tanzim und die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden und war Kopf der Dachorganisation islamischer und nationaler Kräfte, die für einen Großteil der Terroraktivitäten in dieser Zeit verantwortlich war.

Ursprünglich trat Barghouti dafür ein sich auf Gewalt gegen israelische Soldaten und Siedler zu konzentrieren (einschließlich Männer, Frauen und Kinder), weitete die Terrorkampagne dann aber auf Terror gegen ganz Israel aus.

2002 wurde Barghouti von israelischen Kräften verhaftet und 2004 von Bezirksgericht Tel Aviv wegen seiner Rolle beim Tod von fünf Terroropfern zu fünf aufeinander folgenden lebenslänglichen Freiheitsstrafen verurteilt.

Unter diesen Opfern waren vier Israelis, die bei zwei getrennten Terroranschlägen getötet wurden (Schüsse auf eine Tankstelle bei Jerusalem und in ein Restaurant in Tel Aviv geworfene Handgratnate) sowie ein griechischer Mönch, der bei einer Fahrt nahe Jerusalem erschossen wurde,

Zusätzlich befand das Gericht Barghouti auch des Einfädelns eines fehlgeschlagenen Selbstmord-Bombenanschlags vor einem Einkaufszentrum in Jerusalem für schuldig und verurteilte ihn wegen der Leitung eines Terrornetzwerks.

In seinem Urteil stellte das Gericht fest, dass Barghouti wegen seiner Ermutigung zu Terrorismus moralisch für viele weitere Anschläge und ein Schlüsselakteur beim Erlangen von Geldern von Yassir Arafat für die Terroristen der Fatah verantwortlich war.

Seit seiner Inhaftierung hat Barghouti eine mythische Persönlichkeit entwickelt, die als ultimativer, Frieden anstrebender Palästinenser dargestellt wird, der als einziger in der Lage ist die Palästinenser-Fraktionen zu einen und realistisch eine Endstatus-Vereinbarung mit Israel zu erzielen.

Dieser Mythos ist jedoch nicht erwiesen, so ehr manche Medien auch wünschen, er sei Realität.

In den mehr als 20 Jahren, die Barghouti im Gefängnis verbracht hat, hat er eine Reihe Äußerungen abgegeben, von denen einige für Frieden zu werben scheinen, während andere eher gewalttätig sind.

Zum Beispiel berichtete die israelische Tageszeitung Ha’aretz im Januar 2012, Barghouti habe Reportern gegenüber bei einem Gerichtstermin angekündigt, der Rückzug Israels auf die Linien von 1967 würden dem Konflikt ein Ende setzen.

Aber weniger als drei Monate später schmuggelte Barghouti eine Botschaft aus dem Gefängnis, die die Palästinenser aufrief die Friedensverhandlungen mit Israel einzustellen und es zu boykottieren sowie alle Kooperation zwischen der palästinensische Autonomiebehörde und Israel einzustellen (einschließlich der Sicherheitskoordination). Das Ende der Sicherheitskoordination würde letztlich zu einem Anstieg der israelfeindlichen Terroraktivitäten führen.

2014 gab Barghouti zwei öffentliche Äußerungen ab; darin behauptete er die Palästinenser hätten das Recht zu „Widerstand in all seinen Formen“ und trat für die „Wiederübernahme der Option des ‚Widerstands‘“ durch die Palästinenser ein.

Noch im Dezember 2023, als sich Israel mitten im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen nach dem 7. Oktober befand, veröffentlichte Barghouti eine Botschaft, die die Palästinenser in der Westbank aufrief sich dem „Widerstand“ gegen Israel anzuschließen und rief besonders die Mitglieder der palästinensischen Sicherheitskräfte auf ihre Waffen gegen zu richten.

Was die Freilassung Marwan Barghoutis für die Region bedeutet

Es wird allgemein behauptet, als populäre palästinensische Persönlichkeit sei Marwan Barghouti der erste, der Mahmud Abbas als Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde ersetzen könnte und dass er in der Lage sein wird sowohl die PA zu reformieren als sie auch auf eine Endstatus-Vereinbarung mit Israel hinzusteuern.

Laut Analysten dürfte das aber nicht der Fall sein.

In seiner Studie zu Barghouti hält das Meir Amit Intelligence and Terrorism Information Center fest, dass die Vorstellung, Barghouti (der seit mehr als 20 Jahren nicht mehr an vorderster Front der palästinensischen Politik gestanden hat) fähig ist eine Persönlichkeit wie Nelson Mandela zu werden, alle Palästinenser-Fraktionen zu einen, während er Friedensgespräche mit Israel führt, übertrieben ist.

Während Barghoutis lange Haft und Führung der zweiten Intifada ihn bei der palästinensischen Straße zu einer beliebten Persönlichkeit gemacht hat, ist unklar, ob er den Status genießt, den ihm die westlichen Medien zuschreiben.

Schon 2009 schrieb Khaled Abu Toameh von der Jerusalem Post, dass Marwan Barghoutis Image als palästinensischer Nelson Mandela mehr ein Konstrukt der Auslandsmedien war als eine Stimmung, das von Palästinensern in der Westbank und dem Gazastreifen geteilt wird.

Als Beispiel dafür, dass Barghoutis Image größer sein könnte als sein tatsächlicher Einfluss, weist das Meir Amit Center darauf hin, dass unter seiner Führung der Hungerstreik der palästinensischen Häftlinge „überwiegend nicht von der Fatah-Führung und der PA unterstützt wurde, auch nicht von der palästinensischen Öffentlichkeit“.

„Das bequeme Hirngespinst eines „palästinensischen Mandela“…
Mein neuster Artikel zu den Aufrufen Marwan Barghouti freizulassen, statt tatsächlich die Arbeit zu tun die PA zu reformieren.“

Es ist nicht nur seine fragwürdige Beliebtheit, die die Verklärung Marwan Barghoutis und die Vorfreude auf seine mögliche Freilassung trübt.

Wie Seth Mandel in einem neusten Artikel für das Commentary Magazine festhält, klammert sich Mahmud Abbas an die Macht als Leiter der PA. Die Freilassung seines „beliebtesten Rivalen“ ist ein Rezept für Chaos“.

Das von den innenpalästinensischen Kämpfen zusammenmit Barghoutis bekannter Taktik zur Ausübung von Druck auf Israel Terrorismus einzusetzen, angerichtete Chaos ist ein perfekter Sturm, der dazu führen könnte die Region in weitere Gewalt und Aufruhr zu führen.

Während die Auslandsmedien und politischen Kommentatoren die Vorarbeit dafür legen Marwan Barghoutis Freilassung willkommen zu heißen, ist es daher wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass er trotz des von den Medien propagierten Eindrucks eines palästinensischen Nelson Mandela ein verurteilter Terror-Drahtzieher ist, dessen Einzug in die palästinensische Politik zu mehr Gewalt und weitere Verschlechterung der Sicherheitslage für Palästinenser wie Israelis führen dürfte.

Medien ignorieren Beweise, die zeigen, dass die toten Gaza-„Journalisten“ Terroristen waren

1. Februar 2024

Rinat Harasch, HonestReporting, 11. Januar 2024

Am 7. Januar berichtete die Medien weithin, dass Israel im Gazastreifen zwei palästinensische „Journalisten“ getötet hatte.

Die Geschichten über den Tod der für Al-Jazira arbeitenden Freiberufler Hamza Al-Dahdouh und den von Mustafa Thuraya, der auch für AFP arbeitete, waren beinahe identisch: Alle hoben die Tatsache hervor, dass der erste der Sohn von Wael Al-Dahdouh war, dem bekannten Chefkorrespondenten des qatarischen Fernsehsenders im Gazastreifen.

Die Geschichte konzentrierten sich auf die persönliche Tragödie des Vaters, der seine direkte Familie im Krieg verloren hatte, aber weiter unter gefährlichen Umständen vom Schlachtfeld.

Die Medien zitierten auch Al-Jaziras Verurteilung der vorsätzlichen israelischen „Inzielnahme2 von Journalisten und erwähnten die Zahl der bisher in dem Krieg getöteten Journalisten, wie die fehlerhaften Daten des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ – Committee to Protect Journalists) sie anführen.

Kein Medienunternehmen machte sich jedoch die Mühe den eigenen Bericht zu aktualisieren oder zu korrigieren, als die israelische Armee am 10. Januar Beweise veröffentlichte, die zeigten, dass Al-Dahdouh und Thuraya Terroristen waren.

Zum Beispiel ließen Reuters und AP, die für Nachrichtenaktualisierungen bei tausenden Medien weltweit verantwortlich sind, ihre Schlagzeilen unverändert:

Der Bericht von AP beinhaltet zudem eine emotional-kollegiale Note:

Palästinensische Journalisten haben eine entscheidende Rolle in der Berichterstattung über den Konflikt in lokalen und internationalen Medien gespielt, selbst nachdem viele Angehörige verloren haben und wegen des Kriegs gezwungen waren aus den eigenen Heimen zu fliehen.

Eine weitere Nachrichtenagentur, AFP, hatte keine andere Wahl als eine Story über ihren freiberuflichen Mitarbeiter zu veröffentlichen, der nach der Ankündigung der Armee zum Terroristen wurde. Aber auf der sozialen Medienplattform X gibt der einzige Post der der Agentur immer noch Al-Jazira wieder:

Familientragödie

Andere Medien zogen nach.

Die New York Times und die Washington Post betonten Al-Dahdouhs Familientragödie.

Beide Geschichten sagen immer noch, die israelische Armee habe nicht sofort auf die Anfragen um Kommentare geantwortet.

Und die Washington Post ging so weit den Tod von jemandem zu beklagen, der zu seinem Vater als Journalist und Vorbild aufzusehen.

Aber es war die Nachricht von Sonntag, dass sein Sohn  Hamza al-Dahdouh, derjenige, der in seine Fußstapfen trat und Journalist geworden ist, zusammen mit einem weiteren Kollegen, Mustafa Thuraya, getötet worden war, die den tiefsten Eindruck machte.

Nachdem die IDF ankündigte, dass der Sohn in Terrorist des Islamischen Jihad war, hätten die Autoren entdecken können, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, wenn auch in einem anderen Sinn: Bevor er Journalist wurde, war der Vater wegen Terroraktivitäten in Israel in Haft gewesen. Laut einer israelischen Sicherheitsquelle war er mit dem Islamischen Jihad verbunden.

Aber die Story in der Washington Post und die der New York Times wurden nicht aktualisiert.

Dasselbe gilt für CNN, ABC News, BBC und viele andere. Sie wiederholten den tragischen humanitären blick oder Al-Jaziras Behauptungen, verfehlten es aber ihre Artikel zu ändern oder neue zu veröffentlichen, als die neue Information ans Licht kam.

Während einige Medienorgane die unmittelbare Antwort der Armee einschlossen, die besagte, sie habe Terroristen ins Visier genommen, können sie sie nicht mit einer Äußerung ersetzen, die drei Tages später nach gründlicher Ermittlung veröffentlicht wurde. Besonders weil diese Medien sie auch in Artikeln vergraben hatten, die mit Al-Dahdouhs misslicher Lage aufgemacht hatten.

Als die IDF irgendwann Beweise zeigte, die Hamza Al-Dahdouhs Namen auf einem Dokument des Islamischen Jihad zeigte, zusammen mit konkreten Daten, die den anderen „Journalisten“ als Hamas-Kommandeur identifizierten, hätten die Medien ihre ursprünglichen Berichte schnell aktualisieren müssen.

Sie hätten zumindest einen neuen, gesonderten Artikel veröffentlichen müssen, der mit den neuen Informationen aufmacht.

Haben sie aber nicht.

Warum sind die meiden so schnell dabei die unbestätigten Behauptungen des Qatar gehörenden Propagandasenders als Evangelium zu nehmen und Beweise zu ignorieren, die ihre Abwegigkeit beweisen?

Könnte es deshalb sein, weil die Beweise der „falschen“ Seite in diesem Konflikt dienen?

Die Hamas sagt, sie will immer wieder Massaker wie am 7. Oktober… Warum glauben die Medien ihnen nicht?

25. Januar 2024

Rachel O’Donoguhe, HonestReporting, 3. Januar 2024

Nicht lange, nachdem die Hamas-Terroristen nach Südisrael eindrangen, um jede Menge Zivilisten zu vergewaltigen und zu massakrieren, bevor sie hunderte Geiseln zurück  in den Gazastreifen verschleppten, sprach der ranghohe Hamas-Führer Ghazi Hamad mit dem libanesischen Nachrichten-Organ LBCI.

In dem Interview sagte Hamad: „Israel ist ein Land, das auf unserem Land keinen Platz hat.“ Er erklärte, dass es die Aufgabe der Hamas sei „dieses Land zu beseitigen“.

Zu den Gräueltaten des 7. Oktober gefragt, antwortete Hamad:

Wir müssen Israel eine Lektion erteilen und wir werden das immer wieder tun. Die Al-Aqsa-Flut ist nur das erste Mal und es wird ein zweites Mal, ein drittes Mal, ein viertes Mal geben, denn wir haben die Entschlossenheit und die Fähigkeiten zu kämpfen… Niemand würde uns deswegen Vorwürfe machen. Am 7. Oktober, 10. Oktober, eine Million – alles, was wir tun, ist gerechtfertigt.

Es kann keinen Zweifel geben, was die Hamas und ihre Ziele angeht: Die Terrororganisation will Israel und jeden einzelnen seiner Bürger vernichten.

Die Führer der Hamas haben die Tatsache nicht versteckt, dass sie glauben, das Massaker vom 7. Oktober sei gerechtfertigt und dass sie versuchen werden die Schrecken immer und immer wieder zu wiederholen.

Genauso hat die Hamas vor dem 7. Oktober nie ihre völkermörderischen Ziele verborgen, die in ihrer Charta gründen, die gelobt, dass der Islam Israel „auslöschen“ wird.

Warum stellen die Medien dann die Hamas als brauchbaren Friedenspartner dar, während sie implizit suggerieren, der Extremismus der Terrororganisation sei, zumindest teilweise, ein Reaktion auf die rechte Falken-Regierung, die 2022 gebildet wurde?

In einem aktuellen Op-Ed im Guardian argumentiert Peter Hain, ein ehemaliger britischer Nahost-Minister, während Israel der Hamas militärisch Schade zufügte kann es nicht hoffen sie totale zu vernichten, denn die „Hamas ist eine Bewegung und eine Ideologie, die Netanyahus Extremismus in vieler Hinsicht zu fördern half“.

Er fügt hinzu: „Rechte israelische Regierungen haben ernsthafte Verhandlungen mit Palästinas ‚moderaterer‘ Partei, der Fatah des verstorbenen Yassir Arafat, seit dem Camp David-Gipfel 2000 hintertrieben – vor mehr als 20 Jahren. Sie haben zudem die Einwohner des Gazastreifens durchweg unterdrückt, einen fast ständigen Belagerungszustand  verhängt. Überrascht es wirklich, dass viele Palästinenser sich verzweifelt  an die extremistische Alternative Hamas gewandt haben?“

Hier muss mit mehreren Punkten geantwortet werden.

1. Die Behauptung der „Extremismus“ des Premierministers Netanyahu habe geholfen die Hamas zu fördern, ist nicht nur falsch, sondern grob beleidigend.

Was immer man von Netanyahu hält, er ist keinesfalls verantwortlich für die Förderung der verdrehten Ideologie der Hamas. Die Hamas ist nicht nur deutlich älter als Netanyahus Regierungen, sondern – was aus Ghazi Hamads Kommentaren deutlich hervorgeht – sie hat geschworen Israel ungeachtet dessen anzugreifen, wer dort regiert.

2. Hain hat offenkundig Unrecht, wenn er suggeriert die Palästinenser im Gazastreifen „wandten sich verzweifelt der extremistischen Alternative Hamas zu“, nachdem Camp David fehlschlug und dem, was er als „fast ständigen Belagerungszustand“ beschrieb.

Die Blockade des Gazastreifens, die auch von Ägypten betrieben wird, begann 2007 und kam, nachdem die Palästinenser die Hamas wählten und nachdem sie einen internen Krieg gegen die Rivalen der Hamas führten, die sie aus dem Gebiet vertrieben.

3. Es ist eine Lüge, dass  rechte israelische Regierungen seit Camp David „ernsthafte Verhandlungen hintertrieben“ haben. Es hat seit 2000 zahlreiche Versuche Israels gegeben, die Friedensgespräche wieder in Gang zu bringen und Netanyahu selbst gab 2011 zu, dass Israel Land würde aufgeben müssen, um „echten Frieden“ zu schaffen.

Hain erklärt weiter, dass eine friedliche Lösung zu finden beinhalten müsse, dass die Hamas mit am Verhandlungstisch sitzt; dazu argumentiert er, Diskussionen, die nur die diskreditierte palästinensische Autonomiebehörde involvieren, zum Scheitern verurteilt sind.

Und hier liegt das Problem – Hain hat, wie viele andere Kommentatoren, Unrecht, wenn er glaubt, die Hamas könne jemals ein friedliebender Nachbar Israels sein.

Die Hamas hat geschworen, dass sie nie aufhören wird anzugreifen, bis Israel und alle  Juden tot sind.

Warum glauben Leute wie Peter Hain, die Hamas werde plötzlich ihr völkermörderisches Tun aufgeben, wenn eine weniger rechte israelische Regierung an der Macht ist?

Israels Krieg gegen die Hamas beweist, dass Gaza nie ein Freiluftgefängnis war

24. Januar 2024

HonestReporting, 15. Januar 2024

Vor dem 7. Oktober liebten die Medien und andere es das Narrativ zu puschen, der Gazastreifen sei ein Freiluftgefängnis, vergleichbar mit einem Nazi-KZ.

Das Leben im Gazastreifen unter der Herrschaft der Hamas hat seine Herausforderungen, aber in Wahrheit kommt das einer akkuraten Beschreibung nicht einmal nahe.

Israelische Medien kritisiert, sie „zeigen nicht genug vom Leid der Palästinenser“ – während die palästinensischen Medien das Gemetzel vom 7. Oktober feiern

18. Januar 2024

Rachel O’Donoghue, HonestReporting, 8. Januar 2024

Die Schwesterzeitung des Guardian, The Observer, veröffentlichte kürzlich einen Artikel, der sich gegen israelische Journalisten richtete.

Der Text von Emma Graham-Harrison und Quique Kierszenbaum mit dem Titel „Journalisten betrachten ihre Rolle als Beitrag zum Sieg – wie das israelische Fernsehen über den Gaza-Krieg berichtet“ beschreibt, dass die israelischen Medien bisher eine „einheitlich patriotische Vision der Realität“ bieten, seit die Hamas Israel angriff:

Eine „Geeint werden wir siegen“-Parole steht bei den meisten Fernsehnachrichten und Talkshows auf dem Bildschirm. Politiker sehen sich heftiger Kritik gegenüber, aber Befragungen des Militärs, seiner Strategien, seiner Generäle und einfacher Truppen erfolgt verhalten.

Die leidenden Zivilisten des Gazastreifens kommen kaum vor, sagen altgediente Journalisten drei Monate nach Beginn einer israelischen Offensive, die mehr als 22.000 Menschen getötet, fast 2 Millionen vertrieben und fast die Hälfte der Bevölkerung an den Rand einer Hungersnot gebracht und von Krankheiten heimgesucht hat.

Die Botschaft an israelische Journalisten, behaupten Graham-Harrison und Kierszenbaum, ist klar: „Wenn du nichts Vereinendes zu sagen hast, dann halt einfach den Mund.“

Diese Kritik an den israelischen Medien ist bizarr; sie wiederholt eine ähnlich geschmacklose Analyse des BBC-Sicherheitskorrespondenten Jeremy Bowen, der israelische Nachrichtensender kritisierte, sie würde sich zu sehr auf das Trauma des Landes nach den Angriffen vom 7. Oktober konzentrieren und nicht genug auf das Leid der Palästinenser.

Wie bei Bowen ist der Punkt, den Graham-Harrison und Kierszenbaum bei ihrer jüngsten Verurteilung der israelischen Presse übersehen, dass es für kein Land, einschließlich seiner Medien, ungewöhnlich ist sich in Kriegszeiten zusammenzuschließen, insbesondere, wenn es sich einem Kampf ums Überleben gegenüber sieht.

Wie wir früher schon festhielten, werden die israelischen Medien, wenn der Krieg vorbei ist und die Nation um ihre gefallenen Soldaten getrauert hat, analysieren, wie der Krieg geführt wurde, was eine Untersuchung der militärischen Taktiken beinhalten wird und ob die palästinensischen (wie auch die israelischen) Opfer hätten vermieden werden können.

Der Artikel geht dann auf das ein, was als die „Trennung“ beschrieben wird, die Israelis verspüren, weil ihr Schmerz und Trauma wegen der Gräuel vom 7. Oktober ignoriert werden:

Der ehemalige nationale Sicherheitsberater Eyal Hulata hat eine „Trennkuppel“ beschreiben, die vom Trauma des 7. Oktobers geschaffen ist; in dieser sind die Israelis isoliert, getrennt von der Welt, die ihren Schmerz und ihrer Angst nicht versteht, dass die Hamas zurückkehren könnte.

Die Abschottung läuft übrigens in beide Richtungen. Die Israelis haben das Gefühl, dass ihre Qual infolge von Massenmord und Verschleppung ignoriert wird, aber die israelischen Medien präsentieren ihrem Publikum eine Realität vor, in der palästinensisches Leid kaum existiert.

Aber hier haben Israels Kritiker völlig übersehen, dass diese Trennung alles andere als in beide Richtungen verläuft.

Tatsächlich wäre das Argument „beide Richtungen“ nur dann stichhaltig, wenn die palästinensischen Medien seit dem 7. Oktober Aufnahmen der Hamas-Gräuel gesendet hätten, würden sie das Leiden der Israelis zeigen, die Familienmitglieder verloren und deren Verwandte als Geiseln gehalten werden.

Es ist eine seltsame Welt, in der die israelische Presse dafür gescholten wird, dass sie palästinensisches Leid nicht ausreichend detailliert zeigt, während wenig zu der Tatsache gezeigt wird, dass die palästinensischen Nachrichtenmedien das Massaker vom 7. Oktober sogar feierten.

Der Artikel endet mit einigen Kommentaren von Meron Rapoport, einem Journalisten der israelfeindlichen Truppe +972 Magazine, der behauptet, die „Entmenschlichung der Zivilisten des Gazastreifens“ sei ein Ergebnis einer „langen Abkoppelung von der Berichterstattung zu palästinensischem Leben“.

Im nächsten Absatz deuten Graham-Harrison und  Kierszenbaum an, dass dieser Trend sich fortsetzen könnte, indem er feststellt, dass „Kommentatoren zu arabischen Angelegenheiten alles jüdische Israelis sind und während israelische Medienkorrespondenten in New York und London stationiert sind, es nie reguläre Posten in Ramallah oder Gaza gegeben hat…“

Das stimmt, es hat nie  reguläre Posten für israelische Journalisten in Ramallah oder Gaza gegeben. Aber nachdem man gesehen hat, was die Hamas Israelis antut, wenn sie die Chance dazu bekommt, überrascht es dann wirklich, dass israelische Journalisten nicht live aus dem Gazastreifen berichten?

Offengelegt: Gaza-Fotojournalisten teilten am 7. Oktober Aufruf zum Eindringen nach Israel

11. Januar 2024

HonestReporting, 8. Januar 2024

Ein für internationale Medien arbeitender Gaza-Fotojournalist rief am 7. Oktober die Einwohner der Küstenenklave auf die Grenze nach Israel zu überschreiten, nachdem Hamas-Terroristen sie durchbrochen hatten, hat eine Untersuchung von HonestReporting festgestellt.

Mohammed Fayq Abu Mostafa, ein Freiberufler, der für Reuters gearbeitet hat, gab die Kommentare ab, während er begeistert Aufnahmen von Hamas-Gräueln auf Instagram Live im Gazastreifen hochlud, moderiert von, Ashraf Amra, einem weiteren Fotojournalisten.

Amra hat für AP, Reuters und APA Images gearbeitet, außerdem für die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Die Untersuchung stellte auch fest, dass Amra von Hamas-Führer Ismail Haniyeh bei zwei früheren Gelegenheiten mit Küssen geehrt wurde.

Die Enthüllung wirft Zweifel zur journalistischen Unparteilichkeit der beiden freien Fotojournalisten sowie den Überprüfungsverfahren der Medienorgane auf, die sich auf die Arbeit dieser Auftragnehmer verlassen haben.

Die folgenden Informationen wurden auf Grundlage einer Untersuchung der Social-Media-Accounts von Amra und Abu Mostafa zusammengestellt. Wir haben uns auch online veröffentlichte Artikel und Bilder angesehen und Bilddatenbanken relevanter Medien überprüft.

„Wer immer gehen kann – geht!“

Am 7. Oktober moderierte Amra ein Instagram Live aus Khan Junes, um Aktuelles nach dem tödlichen grenzüberschreitenden Angriff der Hamas auf Israel zu liefern, bei dem 1.200 Menschen getötet und rund 240 als Geiseln genommen wurden.

Während der Sendung ließ Amra einen begeisterten Abu Mostafa, der gerade aus dem israelischen Gebiet zurückgekommen war, die brutalen taten zeigen, die er auf seinem Handy in dem heimgesuchten Gebiet aufgenommen hatte. Amra ist lachend und lächelnd zu sehen, während Abu Mostafa Aufnahmen des Lynchmords an einem israelischen Soldaten vorführte:

Abu Mostafa sagte dann: „Wir waren vor zwei Stunden dort, von Anfang an.“

Er beschrieb ausführlich, was er an der Grenze und tief in Israel, in Sderot, sah. Er beschrieb den Einbruch in einen Raum, in dem Israelis sich versteckten, bevor sie von den Hamas-Terroristen mitgenommen wurden.

Dann rief er die Menschen auf über die Grenze nach Israel zu gehen: „Ein Rat: Wer immer gehen kann – geht. Das ist ein einmaliges Ereignis, das nicht noch einmal stattfinden wird.“

Und Amra antwortet: „Wirklich, das wird sich nicht wiederholen.“

Abu Mostafas Fotos von der Grenzen, von denen eines den Lynchmord zu zeigen scheint, den er bei Amra live teilte, wurden gerade erst von Reuters und der New York Times in deren „Bilder des Jahres“ 2023 aufgenommen.

Palästinenser tragen die Leiche einer Person, von der sie sagen, er sei ein von Hamas-Bewaffneten, die am 7. Oktober über die Gaza-Grenze in Bereiche von Südisrael eingedrungen waren, getöteter israelischer Soldat. (Reuters/Mohammed Fayq Abu Mostafa)

Amra war auch früher am Tag an der Grenze. Auf Instagram Live sagte er:

Ich bin gerade aus dem Bereich Khuza’a zurückgekommen, aus der Nähe des Bereichs Khuza’a an der Ostgrenze des Gazastreifens. Dutzende bewaffnete palästinensische Männer stürmen die ganze Zeit die Grenze in Richtung der Siedlungen um den Gazastreifen.

Einige Medien veröffentlichten ein Foto, mit „Ashraf Amra/Anadolu via Getty Images“ als Quellenangabe, das einen Radlader zeigt, der den Grenzzaun durchbricht. Reuters wählte ein weiteres Foto von Amra, aufgenommen am 7. Oktober innerhalb des Gazastreifens, als eines  seiner „Bilder des Monats“ für den Oktober 2023.

Palästinensergruppen brechen am 7. Oktober 2023 mit Hilfe eines Radladers durch einen Zaun, während die Zusammenstöße zwischen Palästinensergruppen und israelischen Streitkräften in Gaza-Stadt weitergehen. (Foto: Ashraf Amra/Anadolu via Getty Images)
Rauch und Flammen quellen aus einem Hochhaus, nachdem israelische Streitkräfte es in Gaza-Stadt trafen, 7. Oktober, Reuters/Ashraf Amra

Im November veröffentlichte HonestReporting ein Exposé, das ernste ethische Fragen bezüglich der frühmorgendlichen Anwesenheit der Fotojournalisten aus dem Gazastreifen – darunter Abu Mostafa – an der durchbrochenen Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel am 7. Oktober.

Wir hinterfragten die Moral und die Professionalität dieser Fotojournalisten, die Hamas-Terroristen bei ihren Ausschreitungen zu begleiten schienen und fragten, wie weit diese Freiberufler vorab von dem Hamas-Einmarsch wussten; wir fragten, ob da nur physische Grenzen überschritten wurden.

Jetzt wird mit der Aufdeckung eines Journalisten, der stolz erklärt, dass er „von Anfang an“ an der Grenze dabei war, gepaart mit seinem Aufruf nach Israel einzudringen, wobei er Hamas-Gräuel zeigt – noch mehr Grenzen überschritten.

Insbesondere als ihm von einem anderen Journalisten dafür eine Plattform gegeben wurde, der glücklich war das mit seinen 188.000 Instagram-Followern zu teilen.

Von Haniyeh geküsst.

Amras Bereitschaft seinen Kanal in den sozialen Medien auf diese Weise zu verwenden, könnte mit der besonderen Weise erklärt werden, wie er von Hamas-Führer Ismail Haniyeh behandelt wurde.

Mitte September wurde Amra vom Führer der Terrororganisation besucht; dieser wurde in einem Krankenhaus in Istanbul wegen einer Verletzung an der Hand behandelt.

Amra wurde verletzt, als er (ohne Presseweste) über die Krawalle an der Grenze des Gazastreifens berichtete und er warf den israelischen Truppen vor ihn gezielt ins Visier genommen zu haben.

Auf den Fotos und in den Videos, die nach dem Treffen veröffentlicht wurden, sieht man Haniyeh, wie er Amras Wangen und Gipsarm küsst.

Laut Medienberichten sagte Haniyeh Amra während des Besuchs, dass er seine Rolle und die der palästinensischen Medien bei der Offenlegung „der Verbrechen der Besatzung“ schätze. Amra antwortete, dass die Verletzung ihn nicht daran hindern werde zu seiner „nationalen Rolle“ zurückzukehren.

Dieser prominente Krankenhausbesuch war nicht das erste Mal, dass Haniyeh den altgedienten Journalisten ehrte, dem er schon 2012 einen Preis verlieh.

Bietet Haniyeh jedem Journalisten aus dem Gazastreifen diese VIP-Behandlung, der bei der Arbeit verletzt wurde? Welcher Art ist seine Verbindung zu Amra? Erklärt das Amras leichten Zugang zur Berichterstattung über die Hamas-Führung und Training im Gazastreifen?

Interessanterweise hat Amra nach Angaben des Meir Amit Intelligence and Terrorism Information Center auch an der Seite von Hassan Eslaiah gearbeitet, einem freiberuflichen Journalisten, dessen Eindringen nach Israel und enge Bande zu Hamasführer Yahya Sinwar in HonestReportings Exposé im November ausführlich beschrieben wurde. Danach brachen AP und CNN ihre Verbindungen zu Eslaiah ab.

All das oben müsste bei Nachrichtgenorganisationen und ihrem Publikum weltweit die Alarmglocken schrillen lassen.

Das Hochgefühl angesichts der Zurschaustellung der Hamas-Gräuel, zusammen mit dem Aufruf nach Israel einzudringen, wo die Hamas unschuldige Israelis am 7. Oktober brutal behandelten, vergewaltigten und ermordeten, ist an sich schon erschreckend. Gleiches gilt für die Schmeichelei, die ihr Tun vom Chef einer völkermörderischen Terrororganisation erhielt.

Es gibt ernste Fragen, an die internationalen Medienunternehmen, die die Arbeit der Fotojournalisten auffällig präsentiert hatten:

  • Haben sie Amra und Abu Mostafa vor der Veröffentlichung ihrer Arbeit überprüft?
  • War sich irgendeines der Medien der Aktivitäten der Fotojournalisten in den sozialen Medien und der Anerkennung Amras durch den Führer einer geächteten Terrororganisation bewusst?
  • Wie genau sehen ihre Überprüfungsverfahren für Freiberufler im Gazastreifen aus?
  • Und wenn es unterschiedliche Verhaltenskodizes  für Freischaffende und feste Mitarbeiter gibt, warum wird das nicht mit jedem einzelnen Artikel offengelegt, an dem ein Freischaffender arbeitet?

Eine Verpflichtung gegenüber journalistischer Ethik sollte der von uns genannten Nachrichtenmedien dazu veranlassen diese sehr grundlegenden Fragen zu beantworten.

Und grundlegende Menschlichkeit sollte sie dazu zwingen diese Fragen zu beantworten.

Durchbrochene Grenzen? Medien präsentieren Bilder von Fotojournalisten aus dem Gazastreifen vom 7. Oktober als „Bilder des Jahres“

28. Dezember 2023

Jeden Dezember suchen die Medien ihre besten Fotos des Jahres aus, die in die Sammlungen kommen, die zeigen, was sie als ihre besten Beispiele für Fotojournalismus halten.

Dieses Jahr allerdings beschlossen die New York Times, Reuters und Associated Press in ihre renommierten Fotogalerien Bilder aufzunehmen, die von Fotojournalisten aus dem Gazastreifen aufgenommen wurden, die am frühen Morgen beim Durchbruch der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel am 7. Oktober anwesend waren und die Gräuel der Hamas einfingen, was ernste ethische Fragen aufwarf, die letzten Monat in einem Exposé von HonestReporting ausführlich beschrieben wurden. Der Artikel fragte, ob nicht nur physische Grenzen verletzt worden sind, sondern auch professionelle und moralische.

Die Veröffentlichung des Artikels am 8. November schuf einen öffentlichen Aufschrei, was AP und CNN dazu brachte die Kontakte zu einem der Fotojournalisten zu kappen, dessen enge Beziehungen zu Hamasführer Yahya Sinwar herausgestellt wurden.

Zusätzlich warnte eine Gruppe von 14 US-Staatsanwälten die Chefs von CNN, der New York Times, Reuters und AP, sie sollten ihre Freischaffenden bessert überprüfen, wollen sie nicht mit Gesetzen gegen die materielle Unterstützung von Terrororganisationen wie der Hamas in Konflikt geraten.

Aber all das hat Amerikas führende Zeitung und die größten Nachrichtenagenturen der Welt nicht davon abgehalten einige der umstrittenen Fotos dieser Freischaffenden noch einmal zu veröffentlichen – und ihren professionellen Wert zu feiern.

„Mutige Fotografen“

Die Fotogalerie der New York Times ist überschrieben: „A Weary World“ (eine erschöpfte Welt) und präsentiert Bilder aus der Ukraine bis zu Hawaii. Sie erklärt Folgendes:

Jedes Jahr versuchen unsere Foto-Redakteure den besten Fotojournalismus in einer intensiven Präsentation einzufangen. Das Jahr in Bildern ist eine Möglichkeit der großen Nachrichtenereignisse von Januar bis Dezember zu gedenken: diejenigen, die uns traumatisierten – und davon gibt es viele – gemischt mit einigen Augenblicken des Glücks.

Dann folgt:

Die hier gesammelten Bilder, ein Tribut an die mutigen Fotografen, die sich in Gefahr brachten, um sie einzufangen, erinnern uns daran, dass es 2023 viele Tränen gab.

Mit dem im Hinterkopf stoßen die Leser auf das folgende Foto des Durchbruchs durch den Gaza-Grenzzauns:

Palästinenser nutzten Erdbaumaschinen, um die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel zu durchbrechen. Bewaffnete der Hamas drängten über Land, über See und durch die Luft nach Israel ein, ein Überraschungsangriff, der einen ausgewachsenen Krieg auslöste.

Wurde der „mutige Fotograf“, Mohammed Fayq Abu Mostafa für Reuters, von den Eindringlingen bedroht, die die Grenze gestürmt hatten, um Juden zu ermorden und zu vergewaltigen? Oder ließen sie ihn seine Bilder ungestört aufnehmen? Und ist das eine professionelle Leistung, die gefeiert werden sollte?

Reuters wählte ein anderes Bild desselben Fotografen für seine Galerie, die den Titel „Eine Auswahl einiger unserer Top-Nachrichtenfotografie aus aller Welt 2023“ trägt:

Palästinenser tragen die Leiche einer Person, von der sie sagen, sie sei ein von Hamas-Bewaffneten, die in Bereich von Südisrael eingedrungen waren, getöteter Israeli an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen, 7. Oktober 2023

Der Fotograf war eindeutig in der Lage ungehindert vom Lynchmob zu agieren und trug natürlich zur visuellen Botschaft bei, die die Hamas an diesem Tag mit ihrer eigenen Dokumentation des Massakers übermitteln wollte. Und was ist mit dem fehlenden Respekt, der von Reuters mit der Veröffentlichung eines Fotos gezeigt wird, das der Welt das Gesicht eines ermordeten israelischen Soldaten und dessen verstümmelte Leiche zeigt? Hat irgendjemand bei Reuters die Erlaubnis der Familie des Opfers eingeholt? Und noch einmal: Ist das die Art von Journalismus, auf den ein seriöses Presseorgan stolz sein sollte?

„Mit Ethik und Mitgefühl“

AP zog nach. Diese Worte leiten ihre Fotogalerie 2023 ein:

Der Auftrag des Fotojournalismus besteht darin Momente einzufangen, die das endlose Spektrum der menschlichen Erfahrung repräsentieren – und im besten Fall wirklich offenbaren.

Fotografen der Associated Press in aller Welt haben 2023 damit verbracht genau das zu tun – manchmal unter großen Risiken oder persönlichen Strapazen, immer ethisch und mit Mitgefühl und Qualität und einem Auge, das auf immer für das Unvergessliche geschult ist.

Wenn diese Fotografen der Welt begegnen, dann haben sie allerdings oft – von Israel und dem Gazastreifen bis nach Brasilien, von der Mongolei bis zum amerikanischen Kernland und darüber hinaus – keine Ahnung, was sie vorfinden werden, bis es ihnen begegnet.

In der AP-Galerie ist das folgende Foto von Ali Mahmud enthalten:

Palästinensische Militante fahren mit der Leiche von Shani Louk, einer Deutsch-Israelin, während des Angriffs auf Israel vom 7. Okt. 2023 zurück in den Gazastreifen (AP Photo/Ali Mahmud)

Erkannte Mahmud, was ihm begegnete, als er dieser Welt der Hamas-Terroristen „begegnete“, die die Leiche der Deutsch-Israelin Shani Louk herumparadierten? War er überrascht? Zeigte er irgendwelche „Ethik und Mitgefühl“, indem er Fotos ihrer nackten, verschandelten Leiche machte?

Aber warum sollte ein Fotograf solche Überlegungen anstellen, wenn ein Bild wie dieses den Erfolg hat es in die Fotos des Jahres 2023 zu schaffen?

Wie schon im HonestReporting-Artikel vom 8. November erklärt, kommen ernste Fragen allein schon durch die Tatsache auf, dass diese Fotografen zur richtigen Zeit am richtigen Ort eingesetzt waren, um die Einmärsche und Entführungen aufzunehmen.

Die Öffentlichkeit verdient immer noch Antworten. Wie konnten diese Freiberufler wissen, wann sie wo sein sollten, was gaben sie ihren Nachrichtenredakteuren weiter und was könnte sich sonst noch auf ihren Speicherkarten befinden?

Es spricht Bände, dass CNN offenbar beschloss keines ihrer Fotos in die Galerie des Senders für 2023 einzustellen.

Derweil hoffen Medien, dass sie für ihre Marke werben und davon profitieren, dass sie diese Fotos veröffentlichen, besonders wenn sie mit dem Qualitätsstempel „Fotos des Jahres“ versehen werden. Ganz zu schweigen von dem hervorragenden Ruf und Respekt, den die Fotojournalisten selbst erlangen, die für den Job bezahlt wurden.

Wie lautet also die Botschaft dieser Fotogalerien? Zugang ist alles? Es gibt keine Grenzen?

Können die die Aufnahmen der Hamas-Terroristen von ihrem Mordzug in Südisrael aufgrund dieser Logik ebenfalls als mutige Dokumentation der Realität gelten?

Bilder palästinensischer Gefangener lösen Aufruhr und Desinformation in den Mainstream- und sozialen Medien aus

13. Dezember 2023

Chaim Lax, HonestReporting, 11. Dezember 2023

Während der letzten Tage sind mehrere Fotos und Videos palästinensischer Männer aufgetaucht (viele davon bis zur Unterwäsche entkleidet), die von israelischen Soldaten in verschiedenen Teilen des nördlichen Gazastreifens gefangengenommen wurden.

Sowohl in den Mainstream-Medien als auch in den sozialen Medien haben diese Bilder ziemlich viel Aufmerksamkeit hervorgerufen; mancher kritisiert die Maßnahmen der IDF und andere verbreiten Fehlinformationen und Verschwörungstheorien.

Was geschieht in diesen Bildern?

Diese Bilder zeigen Männer im militärischen Alter, die im nördlichen Gazastreifen festgenommen wurden.

Nach intensiven Kämpfen zwischen israelischen Soldaten und Hamas-Terroristen, verließen diese Männer in Massen nahegelegene Gebäude und Tunnelschächte und ergaben sich israelischen Streitkräften.

Die Männer wurden dann gefesselt und in einigen Fällen wurden ihnen die Augen verbunden, man brachte sie in Durchgangsbereiche gebracht, wo von israelischen Sicherheitsbeamten festgestellt wurde, ob sie Hamas-Mitglieder oder Zivilisten waren. Waren sie Zivilisten, dann wurden sie aus israelischem Gewahrsam freigelassen.

der Grund, dass so viele in verschiedenen Zuständen ohne Bekleidung fotografiert worden sind, ist der Angst geschuldet, dass sie Sprengstoff und Waffen unter ihrer Kleidung verstecken und darauf warten könnten israelische Soldaten hinterrücks anzugreifen.

Die Angst ist nicht unbegründet, denn die Hamas ist dafür bekannt, dass sie in der Vergangenheit Selbstmordbomber einsetzte und es gibt festgehaltene Vorfälle, bei denen Terroristen Kapitulation vortäuschten, nur um Sicherheitskräfte anzugreifen, sobald sie näher kamen (wie es mit einem „kapitulierenden“ ISIS-Terroristen 2017 im Irak der Fall war).

Da es mehr als einen Monat her ist, dass Israel die Einwohner des nördlichen Gazastreifens aufforderte in den Süden zu evakuieren, ist es auch verständlich, dass die israelischen Streitkräfte bei jedem Mann argwöhnisch sind, der aus Verstecken in Hamas-Enklaven im Norden auftauchen und sie als potenzielle Bedrohung behandeln, bis das Gegenteil festgestellt werden kann.

So machte der israelische Sprecher Eylon Levy in einem aktuellen Interview mit CNN deutlich, dass das das Ergebnis der Entscheidung der Hamas ist sich in eine Zivilbevölkerung einzubetten und ihre Mitglieder gegen israelische Soldaten in Zivilkleidung kämpfen zu lassen, ohne Kennzeichnung, die sie als Kombattanten identifizieren (eine klare Verletzung des Völkerrechts).

Obwohl es nötig ist, dass Gefangene ihre Kleidung ablegen, um sicherzustellen, dass sie nicht bewaffnet oder mit Sprengfallen versehen sind, haben Bilder israelischer Soldaten um fast nackte palästinensische Gefangene in den Mainstream-Medien wie in den sozialen Medien für ziemlichen Wirbel gesorgt.

Ryan McBeth, ein Veteran der US Army und Geheimdienst-Analytiker mit großer Followerschaft in den sozialen Medien, sagte in einem aktuellen Video zu diesem Thema: „Israel macht das, weil das die effektivste Weise ist sicherzustellen, dass niemand eine Selbstmordweste trägt. Die Optik davon ist allerdings weniger gut.“

Wie berichteten die Medien über die Bilder der palästinensischen Gefangenen?

In den Tagen nach der ersten Veröffentlichung dieser Fotos männlicher palästinensischer Gefangener im nördlichen Gazastreifen, berichteten mehrere Mainstream-Medien mit unterschiedlichen Nuancen und Genauigkeit.

Die Berichterstattung in der Times of London wird erst im vierten Absatz erwähnt, dass 2 einige der Männer“ Berichten zufolge „Hamas-Kämpfer waren, die sich der Armee ergaben“.

Dann heißt es zwei Absätze später, dass „israelische Streitkräfte regelmäßig ihre Gefangenen ausziehen, um sicherzustellen, dass sie keine verborgenen Waffen oder Sprengstoff mitführen“.

Sowohl in der Schlagzeile als auch dem Rest des Berichts behauptet The Telegraph, dass die gefangengenommenen Männer ausgezogen und über einen zentralen Platz „paradiert“ wurden, der früher von der Hamas genutzt wurde, was Bilder siegreicher Streitkräfte hervorruft, die ihre gefangenen Feinde vorführen.

Allerdings liefert der Bericht keine Beweise für irgendwelches „Vorführen“ und sein Videobeweis  zeigt lediglich männliche palästinensische Gefangene, die unter dem wachsamen Auge israelischer Soldaten sitzen.

Die BBC begann mit Zitaten sowohl des IDF-Sprechers als auch Eylon Levys, gab dann aber den Kritikern am Handeln der IDF mehr Raum, einschließlich dem palästinensischen Gesandten Husam Zomlog, der sie als „grausame Bilder“ beschrieb und sagte, dass „das einige der dunkelsten Abschnitte der Menschheitsgeschichte heraufbeschwört“.

Während der Entfernung der Kleidung der Gefangenen erwähnt wird, wird das als „erniedrigend“ und „entsetzlich“ bezeichnet, ohne dass ein Grund dafür angegeben wird, warum sie dazu gezwungen wurden. So wird beim Leser der Eindruck israelischer Grausamkeit hinterlassen, statt dem Verständnis, dass die Maßnahme in einer aktiven Kampfzone, wo der Feind sich in die Zivilbevölkerung einbettet.

Genauso verwendete NBC News die Begriffe „erniedrigend“ und „Erniedrigung“ mehrmals, aber mit keinem einzigen Wort, warum israelische Streitkräfte von ihnen verlangen, dass sie bei ihrer Kapitulation ihre Kleidung ausziehen.

NBC News schien auch erpicht davon zu sein Israels Terrorbekämpfungsaktivitäten, indem sie die Gültigkeit bestimmten israelischen Handelns diskreditieren und setzte eine Äußerung der Hamas ein, um Israels Behauptung zu entkräften, dass einige der Gefangengenommenen „aktive Hamas-Terroristen“ waren.

Die New York Times gab israelischen Vertretern vier Absätze zur Erklärung des Handelns der IDF, während den Kritiker der Gefangennahme dieser palästinensischer Männer durch Israel mehr als dreimal so viel gegeben wurde.

Die Beschreibung dieser Gefangenen durch die New York Times als „im Freien gefesselten und bis auf die Unterwäsche Ausgezogenen“ hilft ein falsches Bild dieser Gefangenen zu schaffen, sie seien von der IDF grausam wie Tiere behandelt worden, statt die Realität zu schildern, dass sie gefangengesetzt werden, bis festgestellt werden kann, ob sie feindliche Kombattanten sind oder nicht.

Sky News wiederum gab den von Israel und der IDF vorgebrachten Vorwürfen ausreichend Raum und färbte seine Berichterstattung nicht mit Sprachgebrauch, der Israels Vorgehen in ein negatives Licht setzen soll.

Insgesamt ist das von den meisten dieser Nachrichtenmedien geschaffene Narrativ eines von israelischer Vergeltung und grausamer Rache an palästinensischen Gefangenen statt dem, was tatsächlich ist: ein abgestimmter Versuch die israelischen Truppen vor Angriffen zu schützen, während gleichzeitig in einer aktiven und nervenaufreibenden Kampfzone zwischen Hamas-Mitgliedern und Zivilisten zu unterscheiden.

Wie reagierten die sozialen Medien auf die Fotos von den palästinensischen Gefangenen?

Während viele in den sozialen Medien das falsche Narrativ zu Israels Verhalten im nördlichen Gazastreifen puschten, gingen andere weiter und verbreiteten sowohl Fehlinformationen und Verschwörungstheorien über Israels Umgang mit den Gefangenen.

Manche behaupteten, Israel nehme diese Gefangenen als Geiseln, andere behaupteten, die Bilder dienten als Beweis für die „willkürliche Verhaftung und Folter aller palästinensischer Männer“ während wieder andere sogar so weit gingen zu behaupten, die Gefangenen würden zur Hinrichtung weggeführt.

Bei einem Vorfall wurde das Video von einem Mann, der von israelischen Soldaten angewiesen wird ein Gewehr auf den Boden zu legen, von mehreren Persönlichkeiten in den sozialen Medien wie Muhammad Shehada, Angelo Giuliano und Max Blumenthal dazu benutzt zu behaupten, das sei von der IDF inszeniert, um als „Bild des Sieges“ zu dienen.

Laut dieser Behauptung beweist das Vorhandensein zweier Videos des Mannes, der sein Gewehr ablegt, dass das mehrmals gemacht für die Kamera gemacht wurde.

Diese Behauptung wurde allerdings von denen schnell widerlegt, die bewiesen, dass es in diesen Videos verschiedene Gewehre sind und dass der Mann vermutlich von der IDF ausgewählt wurde, um alle Gewehre zu entfernen, die bei der Gruppe Palästinenser vorhanden waren, die sich dem israelischen Militär ergaben.

Obwohl es unter den palästinensischen Gefangenen Hamas-Mitglieder gab und diese gezwungen wurden ihre Kleidung auszuziehen, um sicherzustellen, dass sie keine verborgenen Waffen oder Sprengstoff dabei hatten, haben die Bilder von über halbnackten Palästinensern stehenden israelischen Soldaten einen Sturm in den Mainstream- und sozialen Medien hervorgerufen.

Der Sturm wegen dieser Fotos hat sich fälschlich gegen Israel und die IDF gerichtet statt gegen die wahren Täter in diesen Bildern: die Terroristen, die sich unter Zivilisten verstecken und sowohl palästinensische Zivilisten als auch israelische Soldaten in Gefahr bringen.

Medien legitimieren Hamas trotz der Gräueltaten vom 7. Oktober als Friedenspartner

13. Dezember 2023

Rinat Harash, HonestReporting, 6. Dezember 2023

Nach den terroristischen Ausschreitungen der Hamas im südlichen Israel mit einer Orgie an Mord und Vergewaltigung am 7. Oktober erklärte Israel dem naziartigen Feind den Krieg. Niemand bei gesundem Menschenverstand hat das als Gelegenheit für diplomatische Verhandlungen, ganz zu schweigen von Frieden, mit der völkermörderischen Organisation betrachtet.

Doch als Zeit verging ist in der Berichterstattung zum Konflikt in den Mainstream-Medien ein verstörender Trend eingesetzt die Hamas als legitimen Partner zu betrachten.

Die Argumentationslinie ist eine zweifache: Erstens wird behauptet, dass das, was die Hamas tat, zeigt, dass die Palästinenserfrage nicht ignoriert werden kann. Zweitens wird der wahre Charakter der Hamas fehlinterpretiert. Die Schlussfolgerung, wie in den Magazinen The Economist und Foreign Affairs zu sehen war, ist eine stillschweigende Legitimierung des Bösen.

In einem aktuellen Artikel mit dem Titel „Will die Hamas weiter gegen Israel kämpfen oder anfangen über Frieden zu reden?“ erklärt The Economist praktisch für gültig, was die Terrororganisation am 7. Oktober erreichen wollte:

Als die Hamas am 7. Oktober durch die Grenze des Gazastreifens brach, rund 1.200 Israelis tötete und rund 250 weitere verschleppte, katapultierte sie sich mitten ins Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit. Das Thema der palästinensischen Eigenstaatlichkeit, das vergessen wurde, weil arabische Staaten mit den Abraham-Vereinbarungen diplomatische Beziehungen zu Israel aufnahmen, wird einmal mehr als der Schlüssel für die Stabilität in der Region betrachtet.

Dann geht er zum zweiten Punkt über: Eine Fehldarstellung dessen, wofür die Hamas steht. Indem behauptet wird, die Terrorgruppe sei in sogenannte „Moderate“ im Ausland und „Extremisten“ im Gazastreifen aufgeteilt, schafft er den absurden Eindruck, dass Frieden mit der richtigen Führung möglich sein könnte:

… das hängt auch von riskanten Kämpfen innerhalb der Hamas ab: zwischen einem radikalen Flügel im Gazastreifen und moderateren Elementen im Exil in Qatar und dem Libanon; zwischen denen, die sich eng am Iran und seiner „Achse des Widerstands“ ausrichten und denen, die engere Beziehungen zu arabischen Regierungen anstreben; und entscheidend darüber, ob man Israel implizit anerkennt oder den Kampf zu seiner Auslöschung weiterführt. Wer diesen Streit gewinnt, wird beeinflussen, ob eine Friedensvereinbarung auf Grundlage eines Palästinenserstaats an der Seite Israels jemals zustande kommt.

Auf dieser Grundlage ist das, was folgt, ein verdrehter Versuch die Gründungscharta der Hamas von 1988, ein Dokument, das dazu aufruft Israel auszulöschen, als irrelevant hinzustellen. Warum? Weil der „moderate“ frühere Hamas-Chef Khaled Meschaal 2017 auf die Veröffentlichung eines revidierten Dokuments drängte, das einen Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967 befürwortet.

Nirgendwo erwähnt The Economist, dass Meschaal selbst deutlich gemacht hatte, dass das neue Dokument das Original nicht ersetzt. The Economist ignoriert zudem zahlreiche Expertenmeinungen, die angaben, das neue Dokument sei lediglich ein rhetorischer Versuch der Hamas ihre globale Wirkung zu erweitern, während sie ihre gewalttätigen Aktivitäten weiterführt.

Stattdessen verlässt sich das Magazinauf „Hamas-Leute“, um den Eindruck zu schaffen, dass Yahya Sinwar, der Drahtzieher hinter dem tödlichen Angriff auf Israel vom 7. Oktober und verurteilter Massenmörder, „extremer wurden“, nachdem das Dokument von 2017 es nicht schaffte eine politische Lösung mit Israel herbeizuführen:

Mr. Sinwar hat die neue Charta angenommen, wurde aber extremer, nachdem sie nicht zu einer politischen Lösung mit Israel führte, sagten Hamas-Leute. Der Angriff am 7. Oktober kennzeichnete, dass die Extremisten die Oberhand haben.

Um zu vermeiden der Voraussetzung des gesamten Artikels zu widersprechen, schließt der Economist mit der Infantilisierung der Hamas und sagt, sie müssen aufhören „Friedensverderber“ zu sein – ein rechtfertigender Begriff, der die Selbstbeschreibung der Gruppe als Kriegsverherrlicher verschleiert.

Gut gegen Böse

Ähnliche Muster zum Reinwaschen der Hamas erscheinen in einem aktuellen Text bei Foreign Affairs, dessen Schlagzeile ruft: „Verlängert den Waffenstillstand im Gazastreifen – aber haltet da nicht an.“

Wie der Economist beginnt er mit der Behauptung, die israelisch-palästinensische Frage könne jetzt nicht ignoriert werden. Aber statt Israels Ziel die Hamas auszumerzen als möglichen Weg nach vorne zu betrachten, folgern die Autoren, dass die Terrororganisation (über Mittelsmänner) irgendwann an den Verhandlungstisch eingeladen werden sollte:

… wenn ein verlängerter Waffenstillstand anhält, sollte Washington sofort die Seiten zusammenrufen, die sich im Februar trafen, um über den israelisch-palästinensischen Konflikt zu diskutieren und das sogenannte Aqaba-Kommuniqué auszugeben: Ägypten, Israel, Jordanien, die USA und Vertreter der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Diesmal jedoch sollten die Türkei und Qatar – US-Sicherheitspartner , die Kanäle zum Iran und der Hamas offenhalten – auch eingeladen werden.

Die Erklärung dafür ignoriert komplett die Absichten der Hamas Israel vernichten, wie es in ihrem Gründungsmanifest steht. Statt die Ideologie der Terrororganisation als inakzeptabel oder unrealistisch zu benennen, beschlossen die Autoren von Foreign Affairs Israels erklärtes Ziel „der Hamas ein Ende zu setzen“ als unrealistisch:

Wenn ein verlängerter Waffenstillstand anhält, könnte er den Weg für einen Lösung des derzeitigen Krieges bereiten. Jede Vereinbarung muss Israels Blockade und amtliche Inhaftierung palästinensischer Zivilisten im Gazastreifen beenden. Sie muss auch der Hamas die Fähigkeit verweigern Angriffe auf Israel zu führen. Das erklärte Ziel der israelischen Regierung „der Hamas ein Ende zu setzen“ ist angesichts der Gräueltaten der Gruppe am 7. Oktober verständlich, aber es bleibt unrealistisch. Die Hamas wird als politische Bewegung fortbestehen, solange die Verweigerung palästinensischer Rechte anhält.

Einerseits behauptet der Text: „Es ist hart sich vorzustellen, dass aus den letzten zwei Monaten des Horrors und des Blutvergießens irgendetwas Gutes entstehen kann“; andererseits endet der Text mit einem utopischen Aufruf nach „einem nachhaltigen diplomatischen Prozess“ hin zu „einer sicheren und friedlichen Zukunft“ für beide Seiten.

Aber der Angriff vom 7. Oktober, bei den Hamas-Terroristen israelische Männer, Frauen und Kinder abschlachteten, verstümmelten und verschleppten, sollte jede Ansicht ausgelöscht haben, die die Terrororganisation als politischen Akteur legitimiert.

Warum sind achtbare Medien dieser Tatsache gegenüber willentlich blind, ebenso gegenüber unerschütterlichen, völkermörderischen Ideologie? Warum wird die Hamas zu eliminieren nicht – wie die Eliminierung der Nazis – als wünschenswerte Lösung betrachtet?

Die Antwort scheint – bestenfalls – eine Fehleinschätzung von Gut und Böser zu sein; oder schlimmstenfalls eine stillschweigende Akzeptanz des Letzeren – besonders wenn es sich gegen Juden richtet.

Fotografen ohne Grenzen: Bilder von AP und Reuters zu den Hamas-Gräueln werfen ethische Fragen auf

10. November 2023

HonestReporting, 8. November 2023

Am 7. Oktober waren die Hamas-Terroristen nicht die Einzigen, die die Kriegsverbrechen dokumentierten, diese sie bei ihren Mordzügen im südlichen Israel begingen. Einige ihrer Gräueltaten wurden von im Gazastreifen ansässigen Fotojournalisten festgehalten, die für die Nachrichtenagenturen Associated Press und Reuters arbeiten, deren Anwesenheit beim Grenzdurchbruch am frühen Morgen ernste ethische Fragen aufwirft.

Was haben die so früh dort gemacht, an einem Tag der normalerweise ein stiller Samstagmorgen gewesen wäre? War das mit der Hamas koordiniert? Haben die ehrenwerten Agenturen, die ihre Fotos veröffentlichten, ihre Anwesenheit auf Feindgebiet zusammenmit den terroristischen Eindringlingen genehmigt? Haben die freien Fotojournalisten, die für andere Medien wie CNN und die New York Times arbeiten, diese Medien informiert? Geht man nach den Bildern der Lynchmorde, Entführungen und der Erstürmung eines israelischen Kibbuz, dann scheint es so, als sei die Grenze nicht nur physisch, sondern auch journalistisch durchbrochen worden.

AP: Fotojournalisten oder Infiltratoren?

In den Fotonachweisen bei AP zum Grenzgebiet Israel-Gaza am 7. Oktober tauchen vier Namen auf: Hassan Eslaiah, Yousef Masoud, Ali Mahmud und Hatem Ali

Eslaiah, ein freier Journalist, arbeitet auch für CNN, überschritt die Grenze nach Israel, nahem einen brennenden israelischen Panzer auf und fotografierte dann Eindringlinge im Kibbuz Kfar Aza.

HonestReporting hat Screenshots von Eslaias inzwischen gelöschten Tweets auf X, in denen er sich selbst vor dem israelischen Panzer stehend dokumentierte. Er trug keine Presseweste, keinen Helm und die arabische Bildbeschreibung seines Tweets lautete: „Live aus den Siedlungen am Gazastreifen.“

Masoud, der auch für die New York Times arbeitet, war ebenfalls dort – gerade rechtzeitig, um den Fuß auf israelisches Gebiet zu setzen und weiter Panzerbilder zu machen.

Ali Mahmud und Hatem Ali waren in Position, um Bilder der entsetzlichen Entführungen von Israelis in den Gazastreifen aufzunehmen.

Mahmud nahm den Pickup-Truck auf, der die Leiche der Deutsch-Israelin Shani Louk transportierte und Ali machte mehrere Bilder von Entführten, wie sie in den Gazastreifen gebracht wurden.

Interessanterweise sind die Namen der Fotografen, die in anderen Quellen erscheinen, von einigen der Fotos in der Datenbank von AP gelöscht worden. Vielleicht hat jemand bei der Agentur erkannt, dass sie ernste Fragen bezüglich ihrer journalistischen Ethik aufwerfen.

Reuters: Lynchmord als „Bild des Tages“

Reuters hat Bilder von zwei Fotojournalisten veröffentlicht, die ebenfalls zufällig rechtszeitig zum Eindringen der Hamas an der Grenze waren: Mohammed Fayq Abu Mostafa und Ýasser Qudih.

Beide machten Aufnahmen eines brennenden israelischen Panzers auf der israelischen Seite der Grenzen, aber Abu Mustafa ging noch weiter: Er machte Fotos eines Lynchmobs, der die Leiche eines israelischen Soldaten misshandelte, der aus dem Panzer gezogen worden war.

Reuters war so freundlich der Bildbeschreibung eine Warnung beizufügen, aber das hinderte die Redakteure nicht daran, das auf der Datenbankseite ihrer Redaktion schamlos als eines der „Bilder des Tages“ zu kennzeichnen.

Um es klar zu sagen: Nachrichtenagenturen mögen behaupten, dass diese Leute einfach nur ihre Arbeit machten. Kriegsverbrechen dokumentieren kann leider Teil davon sein. Aber so einfach ist das hier nicht.

Inzwischen ist offensichtlich, dass die Hamas ihren Angriff auf Israel vom 7. Oktober sehr lange geplant hatte: sein Ausmaß, seine brutalen ziele und seine massive Dokumentation sind über Monate, wenn nicht Jahre vorbereitet worden. Alles wurde einberechnet – die Stationierungen, das Timing sowie die Verwendung von Bodycams und Handyvideos, um die Gräueltaten zu teilen.

Ist es vorstellbar anzunehmen, dass „Journalisten“ rein zufällig früh morgens ohne vorherige Absprache mit den Terrorristen an der Grenze auftauchen? Und wenn, haben sie die Nachrichtenagenturen informiert? Zweifellos war eine Art Kommunikation nötig – vor, nach oder während des Angriffs – um die Fotos zu veröffentlichen.

Wie auch immer: Wenn internationale Nachrichtenagenturen beschließen für Material zu bezahlen, das unter solch problematischen Umständen aufgenommen wurde, dann dürfen ihre Standards hinterfragt werden und ihr Publikum verdient es darüber Bescheid zu wissen. Und wenn ihre Leute vor Ort aktiv oder passiv mit der Hamas kollaborierten, um die Bilder zu bekommen, sollten sie dafür angeprangert werden die Grenze zwischen Journalismus und Barbarei neu definiert zu haben.