Obwohl die Entscheidung von SodaStream, die kontroverse Fabrik in der West Bank zu schliessen, primär von finanziellen Überlegungen motiviert zu sein scheint, nicht wegen Druck von BDS, so ist es doch schwierig, die Kampagne von BDS von jeder Verantwortung freizusprechen.
SodaStream war eines der sichtbarsten Ziele der BDS-Kampagne im letzten Jahr, besonders nachdem die Firma eine der begehrtesten Berühmtheiten von Hollywood, Scarlett Johansson, erschlossen hat, um als Markenbotschafter zu dienen.
Doch, werden die Rabauken von BDS weiterziehen, jetzt wo SodaStream auf die israelische Seite der grünen Linie umzieht? Die Frühindikation ist, dass die Kampagne gegen die Firma weitergehen wird.
In einer Erklärung, die zunächst im The Guardian erschienen ist deutete der BDS-Sprecher Rafeef Ziadah an, dass die Bewegung auch vom neuen Standort der Firma nicht beeindruckt sei:
Selbst wenn die angekündigte Schliessung so abläuft, wird SodaStream weiterhin involviert sein in die Verdrängung von Palästinensern. Seine neue Fabrik Lehavim ist in der Nähe von Rahat, einem geplanten Dorf in der Wüste Naqab (Negev), wo palästinensische Beduinen gezwungen werden, gegen ihren Willen umzusiedeln. SodaStream, als Begünstigter dieses Plans, ist Komplize dieser Verletzung der Menschenrechte.
Es wird die Tatsache ignoriert, dass die israelische Investition im Negev mehr Jobgelegenheiten für die Beduinen, die in der Gegend leben, bedeutet. Und ebenfalls wird ignoriert, dass die verlorenen palästinensischen Arbeitsplätze, die aus der Schliessung der Fabrik in der West Bank resultieren — SodaStream sagte, dass sie plant, für Arbeitserlaubnis in der neuen Fabrik für seine palästinensischen Arbeiter zu sorgen.
Mach mit auf der Fighting BDS Facebook-Seite und stehe auf gegen diesen Ansturm gegen Israel’s Legitimität.
Die zuwenig öffentlich gemachte Story hier ist, dass BDS keine Absicht hat, aufzuhören, selbst wenn seine Forderungen erfüllt werden. Das ist ein weiterer Beweis, dass BDS eine radikale Bewegung ist, die auf die Zerstörung von Israel zielt, nicht auf eine Veränderung der israelischen Politik in der West Bank.
Und die Medien waren mindestens teilweise Komplizen im Wachstum des Einflusses von BDS, oft durch ein Übersehen der extremeren Elemente der Positionen der Bewegung. Die New York Times, beispielsweise, liess eine Story laufen über den Umzug von SodaStream, einschliesslich eines Teils der Erklärung von Ziadah, aber ohne den Teil, der sagte „SodaStream ist weiterhin…“
Die einzige Frage ist, wie weit BDS-Unterstützer der Bewegung in dieses zerstörerische Rattenloch folgen werden. Gemäss dem Wall Street Journal hat die BDS-Kampagne gegen SodaStream sogar an Kraft gewonnen:
Online-Aufrufe, die Produkte der Firma zu boykottieren, haben sich seit 2014 mehr als verdoppelt und repräsentieren 29% der Konversationen im Internet über die Marke SodaStream zwischen Juli und Oktober, 10% mehr als vor einem Jahr, gemäss Networked Insights, einer Analysefirma für Social Media.
Werden die BDS-Unterstützer den Druck aufrecht erhalten wollen, wenn sie glauben, dass ihre Kampagne Erfolg gezeitigt hat, oder werden sie sich als siegreich erklären und zum nächsten Ziel weiterziehen? Das wird sich weisen. Doch BDS hat, wieder einmal, ihre wahre Natur gezeigt als Hindernis für den Frieden in der Region.
Wir wissen von der IDF von ein paar Beispielen, wo Einrichtungen der UNRWA (United Nations Relief and Works Agency) dazu benutzt wurden, Waffen zu lagern und Raketen auf Israel abzufeuern.
Dieses Hilfswerk der UNO betreut die palästinensischen Flüchtlingslagr — alles von Schulen und Kliniken bis zur Lagerinfrastruktur. Gemäss ihrer Webseite hat das Hilfswerk ein Budget von 2014-2015 von 1.5 Milliarden Dollar, und 92 Prozent von diesem Geld kommen von UNO-Mitgliedstaaten — also euer Steuergeld.
Da Raketen in Schulen zu fortgeschritten sind für den typischen wissenschaftlichen Klub von Maturandenklassen, hat die UNRWA etwas Erklärungsbedarf. Das Problem ist, es lohnt nicht, den Atem anzuhalten in der Erwartung dessen, dass die UNO sich selbst untersucht, geschweige denn die Resultate öffentlich macht. Eine laue Entschuldigung der UNRWA, körnige IDF-Bilder, und eine Hand voll Beispiele, die es in die Medien geshafft haben, sind nur die Spitze des Eisbergs.
Es ist Zeit für einen kühnen Reporter, den Handschuh aufzunehmen und im öffentlichen Interesse ein paar schwierige Fragen zu stellen.
Wie haben Waffen den Weg in UNRWA-Gebäude gefunden? Wussten ihre Mitarbeiter davon, oder waren sie sogar daran beteiligt?
Zum Umfang: Wieviele weitere Schulen, Klinken, Lagerräume und Büros der UNRWA sind noch betroffen? Von wievielen weiteren Orten, in die die Hamas eingedrungen ist, wissen wir noch gar nicht?
Zur Finanzierung: Wieviel Geld hat das Hilfswerk verloren, und wer ist dafür verantwortlich? Wie ist die Stimmung der Geldgeber der UNRWA?
Zu de Folgen: Wird die UNO irgend jemanden dafür zur Verantwortung ziehen? Welche Schlussfolgerungen ziehen die Offiziellen in der Palästinensischen Autoritätsbehörde, in Jordanien, Syrien und dem Libanon — die ebenfalls UNRWA-verwaltete Flüchtlingslager haben — aus all dem? Und welche Schritte, wenn überhaupt, kann die UNRWA angehen um das Vertrauen von Israel wieder zu gewinnen?
Zum Einsatz: Eine Überprüfung sollte jenen Schwung geben, die der UNRWA Gelder entziehen wollen. Nicht wenige Stimmen wollen die Verwantwortung für die palästinensischen Flüchtlinge dem Uno Hochkommissariat für Flüchtlinge übertragen (die UNRWA ist überflüssig) oder sogar der palästinensischen Autonomiebehörde (das würde theoretisch die PA stärken).
Gibt es einen Enthüllungsjournalisten, der sich der Aufgabe gewachsen fühlt?
Bild: CC BY-SA HonestReporting, flickr/Andrew Magill
Berichterstattung während Kriegszeiten ist vielleicht die grösste Herausforderung für die Medien. Doch der Konflikt zwischen Israel und Hamas hat, wieder einmal, die ernsthaften Einschränkungen des traditionellen Journalismus gezeigt.
Fünf Medienversagen stechen besonders hervor. Die grössten Bedrohungen für Genauigkeit und Verständnis stammen nicht aus individuellen vorurteilsbehafteten Artikeln, sondern von der Masse von Artikeln, die den
mangelhaften Standards des heutigen Journalismus entsprechen.
1. Opferzahlen als Moralbarometer
Benjamin Disraeli sagte, dass es drei Arten von Lügen gibt: Lügen, verdammte Lügen, und Statistik. Opferstatistiken, die in fast allen Berichten über den Gazakrieg in allen drei Formen geliefert worden. Die Zahlen waren unzuverlässig, der wahre Prozentsatz an Zivilisten ist unbekannt, und ihre Bedeutung ist unklar durch den Mangel an Kontext.
Reporter haben sich oft auf Zahlen verlassen, die sie vom Hamas-gesteuerten Gazanischen Gesundheitsministerium erhalten haben, obwohl die Hamas ein strategisches Interesse daran hat, die Zahlen aufzublasen.
Reuven Ehrlich vom Meir Amit Nachrichten und Informationszentrum hat zu The Media Line gesagt, dass seine Organisation 152 Namen überprüft hat, die sie vom „Gesundheitsministerium der Regierung von Gaza“ bekommen haben:
Die Liste war hastig zusammengestellt und später wurden Änderungen angebracht. Es gab eine Anzahl falscher Namen auf der Liste; die Details der Toten waren unvollständig, was eine Identifikation zweifelhaft machte. Es gab Namen, die mehr als einmal vorhanden waren und manche hätten geradesogut von eigenem Feuer umgekommen sein können, nicht zwingend von der israelischen Armee. Die Liste unterschied nicht zwischen Zivilisten und Terrorkämpfern. Alle Toten wurden als „shahids“ (Märtyrer) ausgewiesen.
Um die Zahlen interpretieren zu können haben Medienvertreter oft den Prozentsatz der als Zivilisten betrachteten Personen ausgewiesen. Die Zahl war oft bis zu 80% hoch, gemäss Medienberichten.
Aber wie die New York Times bemerkte, als sie sich die Zahlen genauer vornahme, war eine verdächtig hohe Zahl an Getöteten Männer im Alter von 20 bis 29, das primäre Alter der an den Kämpfen beteiligten Hamas-Terroristen.
„Gleichzeitig waren die Frauen und Kinder unter 15, diejenigen, die am wenigsten legitime Ziele sein konnten, die am meisten unterrepräsentierte Zahl, die zwar bis zu 71% der Gesamtbevölkerung ausmachten, aber nur 33% der bekannten Opfer,“ sagte der Bericht.
Ein weiteres Element der Verzerrung war die Präsentation der palästinensichen Zahlen neben den israelischen Zahlen, die viel tiefer war, als ob es eine Beziehung gäbe zwischen den Zahlen, wie eine Rangliste bei einem Sportanlass.
Diese Zahlen, aber, hatten einen moralischen Unterton. Sie implizierten, dass entweder Israel der Aggressor war, weil es so viel mehr Palästinenser tötete, oder dass die Bedrohung für Israel nicht so ernst war, da doch nur so wenige Israelis getötet wurden.
Doch das erzählt nicht die ganze Geschichte. Es zeigt nicht den Aufwand, den Israel geleistet hatte, um seine Zivilbevölkerung zu schützen, und es berücksichtigt nicht, auf welche Art und Weise die Hamas Zivilisten gefährdete, indem sie Wohnzohnen in Kampfzonen verwandelte.
Der wahre Nutzen der Zählung der Toten ist, dass das den Reportern und Kommentatoren, die sie zitieren, die Chance gibt, implizite Schuld an Israel zu verteilen, während gleichzeitig Fragen ausgewichen werden kann bezüglich der letztlichen Verantwortung für das Töten. Als reine Zahlen präsentiert verdecken die Todeszahlen mehr als sie zeigen.
2. Das „Geschlagene Journalisten“-Syndrom
Aus Gaza zu berichten hat viele Reporter vor Herausforderungen gestellt, und nicht die geringste davon war der dauernde Druck der Hamas, sich an den palästinensischen Erzählstrang zu halten. Selbst Reporter, die nie direkt bedroht wurden, wussten, dass sie auf Territorium operierten, die keinen Schutz für freie Rede gewährte.
Und wenn ihr Leben davon abhing, in Zukunft aus Gaza berichten zu können, dann wussten sie, dass Fakten zu berichten, die die Hamas nicht optimal fand, eine Deportation bedeuten konnte oder zumindest dass sie auf einer schwarzen Liste landeten.
Die Situation war schlimm genug dass die Foreign Press Association (FPA) eine flammende Verdammung des Verhaltens der Hamas gegenüber Journalisten herausgab und eine Reihe von Beispielen zitierte, die während der Wochen der Kämpfe aufgetreten waren.
Selbst die Hamas gab zu, dass sie Reporter eingeschüchtert hat:
Manche Journalisten, die in den Gazastreifen einreisten, standen unter Observation. Selbst unter diesen schwierigen Umständen konnten wir sie erreichen und ihnen sagen, dass das, was sie taten, alles andere als professioneller Journalismus war und dass es unmoralisch sei.
Und trotzdem war überraschenderweise die Antwort von einigen der einflussreichsten Journalisten, die über Gaza berichteten, dass das ganze Problem übertrieben werde. Die Chefin des Jerusalemer Büros der New York Times, Jodi Rudoren, nannte das FPA-Statement in einem Tweet sogar „Unsinn“.
Warum geht man so weit und spielt etwas herunter, das einen offensichtlichen Einfluss hat auf die Geschichten, die aus einem solchen Konflikt herausgetragen werden?
Vielleicht, wenn Reporter vollständig transparent gewesen wären bezüglich der Herausforderungen, denen sie gegenüberstanden, dann würde das auf die Tatsache hinweisen, dass sie überhaupt nicht aus Gaza hätten berichten sollen.
Wie der Journalist Michael Totten schrieb, im Anschluss der Publikation des Statements der FPA:
Der Gazakrieg war natürlich eine riesen Geschichte, und sie musste abgedeckt werden, aber man hätte darüber geradesogut von der israelischen Seite der Front aus berichten können. Beide Seiten der Geschichte abzudekcen ist natürlich vorzuziehen, wann immer möglich, aber eine ausgeglichene Berichterstattung parallel zu einer zensurierten Berichterstattung aus Gaza zu bringen ist eine Form von schlechter journalistischer Praxis. Hört damit auf.
3. Fehlende Information nicht zu erwähnen
Während viele Journalisten darauf bestanden, dass ihre Arbeit von der Hamas nicht behindert wurde, konnten sie trotzdem nicht glaubhaft erklären, warum es offensichtliche Lücken in ihrer Berichterstattung gab. Am prominentesten waren, beispielsweise, die fehlenden Bilder von Hamas-Kämpfern in Aktion.
Als das Thema von der New York Times aufgebracht wurde, war die Antwort noch
ärgerlicher als die Lücke – die Zeitung hatte schlicht keine Fotos, die sie publizieren könnte. Der Starfotograf der Zeitung, Tyler Hicks, ging noch weiter:
Wenn wir Zugang gehabt hätten zu ihnen [den Hamas Kämpfern], dann hätten wir sie auch fotografiert. Ich habe nie ein einziges Raketenabschussgerät gesehen, das Raketen nach Israel hätte abschiessen können. Es war, als ob sie nicht existieren würden.
Hicks erklärte, dass die Hamas-Kämpfer an den Rändern kämpften, und wenn sie in öffentliche Bereiche gelangten, dann wurden sie sofort das Ziel von israelischen Luftangriffen.
Gut, meinetwegen. Hamas-Kämpfer waren schwer zu finden. Aber es gab keinen Mangel an Fotos von Palästinensern, die auf israelische Luftangriffe reagierten oder die Beerdigungen beiwohnten. Vielleicht, wenn die Fotografen selber an die Ränder gegangen wären, dann hätten sie vielleicht etwas entdecken können.
Und vielleicht wurden jene, die es versuchten, von der Hamas gestoppt.
Doch die Medien behandelten das Thema genauso, wie Hicks es sagte – als ob Raketenwerfer und die Leute, die sie bedienten, nicht existieren würden. In einer Fotogalerie aus Gaza nach der anderen, gab es kaum eine Möglichkeit, zu erkennen, dass da zwei Seiten gegeneinander kämpften und nicht nur eine. Die Medienvertreter haben eine Verpflichtung, die Leser wissen zu lassen, was fehlt.
Und wenn sie es nicht mit Bildern belegen konnten, dann hätten sie mehr tun können, zu erklären, dass die Hamas routinemässig aus bevölkerten Zonen feuerte.
Natürlich, als die Kämpfe langsam erstarben, begannen Bilder und Videos von Raketenabschussstellen aufzutauchen, die Fragen aufwarfen, ob die Fotos wirklich unmöglich zu kriegen waren, oder ob Drohungen der Hamas für ihr Fehlen verantwortlich waren.
4. Überbetonung von scheusslichen Kriegsbildern
Während es kaum Bilder gab von Hamas-Kämpfern während der heftigsten Kämpfe in Gaza, gab es keinen Mangel an Bildern von Kindern oder Babies, die durch israelische Luftschläge verwundet worden waren.
Diese Bilder waren besonders vorherrschend in Grossbritannien und anderen europäischen Städten und halfen, die Strassen von Europa und darüberhinaus in Flammen zu setzen, wo antisemitische Wut sich zur Raserei steigerte.
Auch haben sie das Kampfgeschehen übel verfälscht, das im Gazastreifen stattfand. Zusammengenommen mit dem Fehlen von Fotos von Hamas-Kämpfern war die Botschaft klar: Israel ist ein Aggressor, der auf Kinder schiesst.
5. Versagen, die wahren Ziele der Hamas zu nennen
Während der ganzen Wochen der andauernden Kämpfe, und besonders während der Periode der Waffenstillstandsverhandlungen, behaupteten die Medien, dass die Hauptmotivation der Hamas sei, die Blockade um Gaza aufzuheben oder einen Hafen oder Flughafen zu öffnen.
Doch erklärt das wirklich, warum die Hamas die letzten paar Jahre damit verbracht hat, einen Komplex an Tunneln und Bunkern zu bauen, der unter den Grenzen hindurch bis weit nach Israel reichte?
Erklärt das, warum die Terrorgruppe sich dafür entschied, tausende, wenn nicht zehntausende Raketen, die in der Lage waren, das Herz von Israel zu erreichen, zu schmuggeln oder herzustellen? Oder warum sie weitermacht damit, sie auf israelische Zivilisten abzufeuern?
Sucht sie wirklich den Frieden mit Israel, oder eine Erleichterung der Sicherheitsmassnahmen von Israel, nur um das Los der Menschen in Gaza zu erleichtern?
Es wäre ehrlicher, herauszustreichen, dass die Hamas auf die Vernichtung Israels hinarbeitet. Sie hat sogar eine Charta, die das ganz klar sagt.
Selten wird in einer Nachricht erwähnt, dass das primäre Ziel der Hamas, ihr Hauptziel, was sie wirklich will und wofür ihr militärischer Arm aufgebaut ist und worauf er hinarbeitet, ist die totale Zerstörung von Israel und die Vernichtung der Juden.
Das ist eine entscheidende Komponente, die regelmässig ausgelassen wird in den Nachrichten. Doch jede Geschichte, die das nicht erwähnt als eine der Hauptforderungen der Hamas, ist keine intellektuell ehrliche oder vollständige Geschichte.
Wenige in den Medien scheinen das zu begreifen, und die Wirkung dessen ist, eine hauchzarte und schemenhafte moralische Äquivalenz zwischen Israel und der Hamas zu schaffen, die es nicht wirklich gibt.
Zuzulassen, dass die Hamas ihre Charta behält, aber sie zu ignorieren und der Terrorgruppe zu erlauben, sich als moderate Kraft zu präsentieren, die das Beste für die Menschen von Gaza will, verzerrt die Realität.
Die Medien haben eine Verpflichtung, den Konflikt so darzustellen, wie er ist – die Aggression einer Terroristengruppe, die auf die Zerstörung von Israel hinarbeitet, und dem Bemühen des israelischen Staates, seine Bürger zu beschützen. Einen Kontext aufzubauen, der Israel und die Hamas auf dieselbe moralische Ebene setzt ist ein weiterer Fall von schlechter journalistischer Praxis.
Grade zurück von einer weiteren Reise nach Sderot und mit Diskussionen mit israelischen Soldaten in der Aufmarschzone in der Nähe von Gaza, ist Oberst (a.D.) Richard Kemp, der frühere Kommandant der britischen Streitkräfte in Afghanistan, mit The Algemeiner zu einem Interview zusammengesessen.
Deborah Danan: Was denken Sie warum die internationale Gemeinschaft derart lautstarken Widerstand gegen die Aktionen der IDF in Gaza ausdrückt?
Oberst Richard Kemp: Nun, der Startpunkt für so viele Weltmedien, Meinungsmacher, politische Führer, NGOs, Menschenrechtsgruppen, wird immer der sein, dass was immer Israel auch tut, es ist falsch. Es wird als der Unterdrücker der Palästinenser angesehen, illegaler Besetzer – sogar von Gaza trotz dem Rückzug vor 9 Jahren – und dann hast du von Anfang an einen Nachteil. Dann fügen wir die Tatsache hinzu, dass die israelischen Militäroperationen gegen die Hamas unvermeidbar zivile Opfer verursacht. Der Grund dafür ist, dass die Hamas sie als Schlüsselelement einsetzt – wahrscheinlich DAS Schlüsselelement ihrer Strategie – Menschliche Schutzschilde. Sie wollen Israel ködern und dazu zwingen, Zivilisten zu töten. Und deshalb sieht man Bilder toter Babies, toter Jungs am Strand, von Frauen, die um ihre Kinder schreien, und keine Realität kann diese Bilder überwinden. Es ist auf eine Weise verständlich, weil es herzzerreissend ist, ich habe aus erster Hand gesehen, was Schrapnell einem Baby antun kann, und es ist entsetzlich, und das Problem ist, dass es keine Referenz gibt, kein Verständnis für die Tatsache, dass der einzige Grund, weshalb diese Kinder getötet wurden, die Aggression der Hamas gegen Israel ist.
DD: Haben Sie irgendwelche Empfehlungen, was Israel tun könnte, um diese Sichtweise zu verändern?
RK: Israel tut sehr viel von dem, was es tun kann; offensichtlich benötigt es effiziente und gewiefte Medienkenner, um die Verzerrungen, die in den internationalen Medien so verbreitet sind, zu kontern. Aber natürlich ist Israel da ebenfalls im Hintertreffen, weil, während Israel vielleicht das Bedürfnis versteht, mit einer raschen Widerlegung oder einer Botschaft der Wahrheit über das, was tatsächlich im Konflikt passiert ist, muss es immer noch zutiefst wahrhaftig sein den Fakten gegenüber und kann sich keine Fehler und keine Übertreibung erlauben. Die Hamas auf der anderen Seite kann sagen was immer sie will, und keiner fordert sie heraus, oder wenn doch, dann spielt es keine Rolle für sie weil sie niemandem Rechenschaft schuldig sind.
Für mich liegt das wichtigste, was Israel tun kann, nicht bei den Massen, sondern bei den Entscheidungsträgern, bei den Führern dieser Welt; letztendlich ist es deren Einstellung und ihr Verständnis, das die Art formt, wie der Westen nach Israel blickt.
DD: Welche spezifischen Schritte unternehmen die USA und Grossbritannien, um zivile Opfer zu vermeiden?
RK: Sie haben restriktive Angriffsregeln in Konflikten, wo es ein erhebliches Risiko gibt, dass Zivilisten getötet werden könnten, beispielsweise in Irak, Afghanistan und Nordirland. Sie treiben einen grossen Aufwand, um das Minimum an Verlust von Menschenleben bei der zivilen Bevölkerung sicherzustellen, einschliesslich Überwachungen, um die An- oder Abwesenheit von Zivilisten sicherzustellen, angemessene Munition einzusetzen – beispielsweise keine massiven Bomben fallen zu lassen, wenn es ein Risiko gibt, nebenan Zivilisten zu töten, und manchmal entscheidet sich die Armee dafür, mit Bodentruppen einzugreifen, um den Kollateralschaden von Luftangriffen zu vermeiden. Oder zum Beispiel, wenn man ein Objekt aus allen Rohren schiessend angreifen möchte, aber man denkt, dass noch Zivilisten in der Nähe sind, dann schiesst man nicht bis man ganz genau weiss, dass man ein definitiv feindliches Ziel vor sich hat, was natürlich die eigenen Truppen in den Nachteil versetzt, aber es ist ein Risiko, das man eingeht, um Menschenleben zu schützen.
Vor drei Tagen habe ich mit einem israelischen Piloten geredet, der mir erzählt hat, dass er am selben Morgen ein feindliches Ziel insgesamt 17 Mal abgebrochen hat, weil Zivilisten in der Zielzone waren, und letztendlich hat er die ganze Operation abgebrochen. Ich fragte ihn, ob das nicht frustrierend gewesen sei? Sein Antwort war einfach nein. Und das ist, für mich, eines der besten Dinge an den IDF – dass das letzte, was sie tun wollen, ist, eine Bombe ins Ziel zu werfen und das dann auf ihrem Gewissen lasten zu haben für den Rest ihres Lebens. Und es war dasselbe mit Kindersoldaten. Ich sprach mit Soldaten, die in Gaza kämpften, und mehrere von ihnen sagten mir: ‚Wir kennen die Einsatzregeln, aber selbst ohne sie ist es immer in unserem Hinterkopf, dass wir keine Zivilisten töten können.‘ Sehen Sie, für sie hat das nichts mit Befehlen zu tun, es ist einfach immer da im Vordergrund. Wer reden über [Reservisten, die] einfache Künstler, Metallarbeiter, Musiker, sie sind keine Killer. Sie haben absolut kein Bedürfnis danach, Zivilisten zu töten. In der Tat, in Sachen verletzte Zivilisten ist die Einstellung der IDF-Soldaten das genaue Gegenteil des Images, mit denen sie vor der Welt porträtiert werden.
DD: Erzählen Sie uns mehr über das Verhältnis von Zivilen zu Kämpfern in Konflikten seit dem zweiten Weltkrieg.
RK: Seit dem 2. WK war der Durchschnitt 3 zivile Tote für jeden getöteten Kämpfer. In manchen Konflikten war die Zahl höher, 4 oder 5 tote Zivilisten für jeden Kämpfer. Bei der Operation ‚gegossenes Blei‘ und ‚Säule der Verteidigung‘ war es 1-zu-1 — und diese Zahl wurde auch von den Palästinensern bestätigt. Natürlich kann ich das Verhältnis dieser Operation nicht sagen, weil sie noch nicht zuende ist. Was aber entmutigend ist, ist die Bereitschaft der Medien, ganz einfach die Anzahl getöteter Zivilisten in Gaza zu berichten, sowie die Anzahl getöteter Kinder – Zahlen die nur von palästinensischen medizinischen Autoritäten stammen, die von der Hamas kontrolliert werden. Ich weiss nicht, ob sie stimmen oder nicht, aber man muss Annahmen machen, in Anbetracht der in der Vergangenheit nachgewiesenen Fälschungen von Opferzahlen. Es ist aber sehr gut möglich, dass wir am Ende dieses Konfliktes ein Verhältnis sehen, das höher ist als 1-zu-1, und wenn dies der Fall ist, dann dürfte das auf zwei Gründe zurückzuführen sein: Der eine ist dass die Hamas aus ‚Säule der Verteidigung‘ und ‚gegossenes Blei‘ gelernt hat, ihre Kämpfer und Waffen besser vor israelischen Luftangriffen zu schützen, einschliesslich in Untergrund-Tunnels, und zum Zweiten wissen sie von ‚Säule der Verteidigung‘, wie viel Zugkraft man kriegt, wenn man Zivilisten tötet — und natürlich wollen sie daraus profit schlagen.
DD: Nach Ihrer Schätzung, wie viel Schaden hat die Hamas verursacht durch Raketen, die zu kurz flogen und innerhalb der Grenzen von Gaza niedergegangen sind?
RK: Das weiss ich nicht — ich könnte auf keinen Fall schätzen, wie hoch das insgesamt läuft. Jedoch offensichtlich haben wir grade erst gesehen, dass eine Hamas-Rakete auf dem Al Shifa Spital und dem Al Shati Flüchtlingslager gelandet ist. Es gibt keinen Zweifel dass ihre zu kurz gelandete Munition ernsthafte zivile Schäden anrichtet.
DD: Welches ist die britische Einstellung zum Krieg in Gaza, und denken Sie, dass sich diese in den letzten paar Operationen verändert hat?
RK: I denke, dass die Menschen in Grossbritannien schwer beeinflusst wurden von den Fotos von toten Kindern, von Hamas-Propaganda, die, natürlich, gefälschte Fotos von toten Kindern beinhaltet — einschliesslich Fotos von toten israelischen Kindern, die als tote palästinensische Kinder dargestellt werden. Die Familie Fogel wurde als palästinensische Familie dargestellt. Um Ihnen die Dummheit der Leute, die sowas tun, zu zeigen: Auf dem Bild kann man sogar eine Menorah sehen. Diese Art Zeugs beeinflusst die britischen Menschen, plus die schrillen Stimmen vieler aus der muslimischen Bevölkerung in England, die aufgebracht sind über die Anzahl ihrer getöteten Brüder in Gaza — die aber anscheinend keinerlei Empörung zeigen gegenüber den 190’000 in Syrien getöteten. Keine Proteste, keine Empörung dort, nichts. Die Einstellung der britischen Öffentlichkeit insgesamt ist negativ. Jedoch war die Einstellung des Premierministers [David Cameron] viel unterstützender, als wir in den anderen beiden Gaza-Konflikten gesehen haben. Trotzdem denke ich, dass die britische Enthaltung bei der Abstimmung über die Resolution der UNHRC mit der Verurteilung Israels und einer Untersuchung von Kriegsverbrechen ein Akt moralischer Feigheit Grossbritanniens ist, und einer, der die ansonsten starke Unterstützung von Israel durch die Regierung unterminiert hat. Wenn politische Führer Israel sagen, es müsse mehr Anstrengungen unternehmen, um zivile Opfer zu vermeiden — und damit insinuieren, dass Israel nicht genug tut und irgendwie glücklich ist damit, zivile Opfer zu verursachen — diese Art Botschaft ermutigt die Hamas, mit ihrer Strategie der menschlichen Schutzschilde weiterzufahren und ausserdem ermutigt sie weitere Extremistengruppen rund um die Welt, es ihnen mit derselben Strategie gleichzutun. Und das führt zum Tod von unschuldigen Menschen. Ban Ki Moon ist dessen schuldig, David Cameron ist dessen schuldig, Barack Obama ist dessen schuldig.
DD: Wie hat die britische Armee in Afghanistan von der Expertise der israelischen Armee profitiert?
RK: Es gibt viele Elemente, die die Briten von der israelischen Armee übernommen haben. Eines davon sind Methoden, zivile Opfer zu reduzieren, die wir in Afghanistan gesehen haben, wo Briten die Taktik übernommen haben, Flugblätter über Zielen abzuwerfen mit potentiellen Zivilisten in Reichweite. Britische Soldatenleben wurden auch dadurch gerettet, dass israelische Schlachtfeld-Medizintechnik zum Einsatz kam, und ebenfalls durch israelische Anti-Bomben-Technologie, das heisst, technologische Ausrüstung, die improvisierte Sprengfallen wie Strassenrandbomben stoppt oder entdeckt. Britische Soldatenleben wurden und werden in Afghanistan durch diese Technologie gerettet. Darüber hinaus ist die Kooperation zwischen britischen und israelischen Nachrichtenoperationen sehr hoch und das hat nicht nur das Leben von Soldaten sondern auch von britischen Zivilpersonen gerettet. Nebenbei unterstützen britische Soldaten und Ex-Soldaten Israel und die IDF sehr stark weil, im Gegensatz zu vielen Zivilpersonen verstehen sie die Bedrohung, der Israel gegenübersteht und die Taktiken, die von der Hamas eingesetzt werden, weil dieselben Taktiken auch von den Taliban benutzt werden und, als Reaktion darauf müssen britische Soldaten die Taktiken der IDF benutzen, um sie zu bekämpfen.
DD: Haben Sie zum Schluss eine Botschaft an das jüdische Volk?
RK: Ich würde sagen, das jüdische Volk sollte sehr stolz sein auf den Staat Israel,d sie sollten ihr bestes Versuchen, die schreckliche Anti-Israel-Propaganda zu ignorieren, die es nur darauf angelegt hat, der Verschwörung zur Vernichtung des Staates Israel beizutragen. Ich selber bin persönlich empört über die schockierende antisemitische Gewalt und Verbalattacken, die durch diesen Konflikt gegen Juden ausgelöst worden sind, speziell in Paris und Deutschland, aber auch in Grossbritannien und anderen Ländern — es absolut niederträchtig und sollte von den Autoritäten auf das Energischste bekämpft werden.
Israel ist das einzige Land in der westlichen Welt heute, das für seine Moral und für seine Werte aufsteht gegen den Ansturm des internationalen Jihad.
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