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Jesus war Jude, nicht Palästinenser

12. März 2020

Emmanuel Miller, honestReporting, 5. September 2019

 

Bis vor gar nicht so langer Zeit war die Auffassung, dass Jesus Jude war, allgemein unbestritten. In den letzten Jahren versucht jetzt aber eine neue Generation von Antiisrael-Aktivisten und -Akademikern jetzt geltend zu machen, dass Jesus in Wirklichkeit nicht nur Jude war, sondern Palästinenser.

Lassen Sie uns erst einmal etwas zurückgehen. Das letzte Jahrhundert hat viele Denkschulen erlebt, die uns zwingen wollten unsere grundlegenden Überzeugungen infrage zu stellen. Einige davon haben zu großen Fortschritten geführt: die Überzeugung, dass Frauen gleiche Rechte haben sollten, dass Schwarze gleiche Rechte haben sollten, dass Homophobie in der modernen Gesellschaft keinen Platz hat. Alles wertvoll. Andere haben lange vertretene Konzeptionen infrage gestellt, so „trinken ist männlich“ oder dass Frauen weniger gezahlt wird als Männern.

Eine der infrage gestellten Konzeptionen der letzten Jahre ist die fast universale Darstellung von Jesus als Weißem. In Anbetracht dessen, dass Jesus als im Heiligen Land lebend beschrieben wurde, würde ihn das zu einem Einheimischen des Nahen Ostens machen. Mit anderen Worten, es gibt alle Gründe sich Sorgen zu machen, dass Darstellungen Jesu als hellhäutig falsch sind.

Wenn es doch nur damit enden würde. Ein radikaler Kern an Aktivisten scheint jetzt ganz erpicht darauf zu sein „braune“ Identität zu vereinnahmen und Juden auszugrenzen, womit sie die historische Wahrheit bestreiten, dass Jesus in der Tat Jude war.

Also… war Jesus Jude oder war er Palästinenser?

Zugunsten aller, die dieser falschen Behauptung ausgesetzt sind, ist eine kurze Rekapitulation angebracht:

Jesus wurde in Judäa geboren, einem Satellitenstaat des römischen Imperiums und bezeichnete sich als Jude. Damals dort lebende Juden hätten sich höchstwahrscheinlich als im Land Israel lebend beschrieben. Jeder, der im ersten Jahrhundert n.Chr. etwas von „Palästina“ gesagt hätte, hätte sich einen seltsamen Blick geerntet, besonders von den indigenen, Aramäisch sprechenden Juden. Das Land unterlag allen religiösen Gesetzen des Judentums, die im Land Israel galten.

Ein Jahrhundert später wurde das Gebiet umbenannt. Nachdem im zweiten Jahrhundert eine jüdische Revolte niedergeschlagen wurde, wurde die überwiegende Mehrheit der Juden ins Exil geschickt und der römische Kaiser Hadrian ließ die Region in der Folge in „Syria Palestina“ umbenennen, nach den antiken Feinden der Juden, den Philistern; es handelte sich um einen feindseligen Zug, der demonstrieren sollte, dass das Land nicht länger den Juden gehörte.

Einfach ausgedrückt: Ein Aramäisch sprechender Jude, der ein Jahrhundert vor diesem Namenswechsel lebte, hätte sich niemals selbst als Palästinenser bezeichnet.

Tatsächlich wird Palästina, während das Neue Testament Israel und die Juden wiederholt anführt, nicht ein einziges Mal erwähnt. Nehmen wir zum Beispiel das zweite Kapitel des Matthäus-Evangeliums, das so beginnt:

Jesus wurde in Betlehem in Judäa* geboren, zur Zeit, als König Herodes das Land regierte. Bald nach seiner Geburt kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: »Wo finden wir den neugeborenen König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um uns vor ihm niederzuwerfen.« „Es wird durchaus geglaubt, dass am Kreuz über Jesu Kopf das Schild ‚INRI‘ befestigt war – Iesvs Nazarenvs Rex Ivdaeorum‘, Lateinisch für: Jesus von Nazareth, König der Juden.

Was Jesu Auftauchen angeht, ist es zwar schwierig sicher festzustellen, wie eine bestimmte Person aufgetreten ist, aber etwas Dokumentation gibt es zu dem, wie die Zeitgenossen von Jesus ausgesehen haben können. Die jüdische Mischna (Negaim 2,1) verzeichnet einen Rabbiner, der sie so beschreibt: „Die Kinder Israels – möge ich für sie büßen – sind wie Zedernholz, weder schwarz noch weiß, sondern dazwischen.“

Der Einzug von Arabern ins Heilige Land geschah erst rund 700 Jahre nach der Kreuzigung Jesu, als arabische Eroberer die Gegend an sich brachten. Die Leute, die sich heute als Palästinenser bezeichnen, sind Araber und daher ist klar, dass Jesus, ganz einfach, kein Palästinenser oder Araber war, sondern Jude.

Wen kümmert es, ob Jesus Jude oder Palästinenser war?

Juden tendieren als Ganzes nicht dazu allzu viel Gedanken an Jesus zu verwenden. Aber Fakten sind wichtig. Geschichte ist wichtig. Wenn Jesus kein Jude war, sondern Palästinenser, dann dient das als politisches Mittel, weil es die Legitimität der jüdischen Verbindung zum Heiligen Land in Frage stellt, während es unterstellt, dass die Palästinenser dort antike Wurzeln haben.

Weit davon entfernt eine unschuldige Behauptung zu sein, dient die Aussage Jesus WAR Palästinenser dazu; jüdische Geschichte für nichtig zu erklären. Das ist besonders für politische Aktivisten und Politiker nützlich, die die Verbindung des jüdischen Volks zum Land Israel zu aushöhlen wollen.

Genau das brach 2013 aus, als eine von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas veröffentlichte Weihnachtsbotschaft auf Jesus als „palästinensischen“ Botschafter der Hoffnung zu sprechen kam. Die Behauptung wurde 2019 wieder bekannt, als im Abstand von ein paar Monaten sowohl die Kongressabgeordnete Ilhan Omar also auch die Aktivistin Linda Sarsour behaupteten, Jesus sei Palästinenser gewesen.

Im April teilte die demokratische Abgeordnete Ilhan Omar einen Tweet, in dem es hieß: „Wissen sie [die amerikanischen Christen] nicht, dass auch wir Christen sind? Betrachten sie uns überhaupt als Menschen? Wissen sie nicht, dass Jesus Palästinenser war?“

Am folgenden Tag zog ein von Eric Copage, einem ehemaligen Redakteur des New York Times Magazine und Reporter der NYT, in einem Op-Ed in der New York Times in Zweifel, ob Jesus weiß war, wie er allgemein dargestellt wird. In Copages mehr als 600 Worten fand er es nicht für nötig die grundlegende Wahrheit anzuerkennen, dass Jesus Jude war. Er hatte jedoch Platz dafür Jesus als Palästinenser zu bezeichnen.

Lassen Sie uns das klarstellen: Der Autor fragt, wie Jesus aussah, dann bezeichnet er ihn als Palästinenser und lässt die Tatsache komplett weg, dass Jesus Jude war?
Offenbar geht dieses Gelaber bei der New York Times als legitime Qualitätsmeinung durch.

Ein paar Monate später schloss Linda Sarsour sich Omar und Copage an. In einem Twitter-Austausch versicherte Sarsour: „Jesus war Palästinenser aus Nazareth“, behauptete, er wurde „im Koran als mit braun-kupferner Haut mit wolligem Haar beschrieben“.

Bischof Talbert Swan:
Wenn also jemand sagt, Hitler oder Mussolini waren weiß, würden sie ihm gegenüber argumentieren „Hitler war deutsch und Mussolini war Italiener?“
Es gab im Nahen Osten keinen solchen Ort, an dem Christus lebte; das ist ein Wort aus den 1850 Jahren.
Was zur Hölle hat Geografie mit ihrem Schwarz sein zu tun?

Als zahlreiche Menschen sie darauf hinwiesen, dass Jesus Jude war, legte Sarsour mit ihrer Antwort nach: „Palästinenser ist eine Nationalität, keine Religion. Ihr Punkt wird nicht bestritten. Juden lebten mit Palästinensern in friedlicher Koexistenz, bevor es einen Staat Israel gab.“

Kapiert. Konnte also Jesus sowohl Jude als auch Palästinenser sein?

Das ist ein zentraler Punkt ist für das Argument „Jesus war Palästinenser“. Diejenigen, die behaupten Jesus sei Palästinenser, geben im Allgemeinen zu, dass Jesus Jude war oder zumindest versuchen sie nicht das zu bestreiten. Stattdessen versuchen sie zu behaupten, weil Nationalität und Religion nichts miteinander zu tun haben, gebe es keine Notwendigkeit von der Äußerung beleidigt zu sein, dass Jesus palästinensischer Nationalität war.

Ganz abgesehen von der Tatsache, dass über Jahrhunderte vor der Gründung Israels im Land lebende Juden und Araber nicht einfach in „friedlicher Koexistenz“ lebten, ist der Hinweis, dass ein Mensch sich vor 2.000 Jahren als Palästinenser sowie als Jude identifiziert haben könnte, schlicht und einfach falsch.

Angesichts solcher Attacken sind Juden rund um die Welt schnell dabei gewesen, gegen diejenigen, die behaupten, Jesus sei Palästinenser gewesen, Stellung zu beziehen. Nach der Veröffentlichung von Copages Text twitterte Jeremy Burton, der verantwortlicher Direktor des Jewish Community Relations Council von Boston seine Antwort: „Wichtig darauf hinzuweisen: Nein, Jesus identifizierte sich nicht als Palästinenser. Er war ein judäischer Jude und der Begriff Palästina war der des römischen Besatzers.“

Als er über Sarsours Tweets schrieb, beschrieb Seth Frantzman von der Jerusalem Post die Behauptung als „einen modernen Versuch von Ersetzungstheologie: um die historischen jüdischen Verbindungen zum Land vor 2.000 Jahren zu ersetzen, eine eingebildete Geschichte der Palästinenser anstatt der der Juden nachzubauen“.

Die Tatsache, dass Orte, an die Jesus Berichten nach gereist ist und wohnte, u.a. Bethlehem und Nazareth, heute palästinensische oder arabische Städte sind, wird nicht bestritten. Aber auch die Tatsache wird nicht bestritten, dass diese Orte jüdisch waren, als Jesus lebte.

Seth Franzmann schrieb: „Es gibt keinen Grund Jesus als Palästinenser neu zu verpacken. Er kann eine historische Person aus Bethlehem oder Nazareth sein, ohne dass er ‚Palästinenser‘ ist. Sarsours Versuch den Koran als Referenz zu verwenden ist interessant, weil sie keine anderen Aspekte erwähnt, wie Jesus in islamischer Theologie beschrieben wird. Er wird z.B. als Botschafter für die ‚Kinder Israels‘ und Anhänger der Gesetze Moses betrachtet. Er wird mit der Abstammungslinie von Abraham, Isaak, Jakob und den Stämmen Israels verbunden, ebenso mit den Königen David und Salomo.“

Nein, Jesus war auch kein Philister…

Eine Variation dieser Behauptung, dass Jesus tatsächlich Philister war, dient auch eine Klammer antiisraelischer Propaganda, darunter der rundweg widerlegte Gedanke, dass Palästinenser eigentlich Kanaaniter sind.

Die Vorstellung, dass Palästinenser Philister sind, ist genauso falsch.

Anders als moderne Juden und Palästinenser waren die Philister ein antikes, nicht semitisches Seefahrer-Volk, dessen Art des Gottesdienstes keine Verbindung zu den abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam hatte.

Mit anderen Worten: Die Ethnie, Kultur und Religion der Philister unterscheiden sich allesamt völlig von denen der modernen Palästinenser.

Die Verbindung der Philister zu den Israeliten begann, als erstere etwa 1000 v.Chr. in einen Teil des Königreichs Israel eindrangen und besetzten, aber später von Israels antikem König David besiegt wurden.

Etwa im siebten Jahrhundert v.Chr. wurden die Philister vom Königreich Babylon erobert und in der Folge als eigenständige Kultur ausgelöscht.

Mit anderen Worten: Abgesehen davon, dass sie kulturell, ethnisch und religiös keine Verbindung zu Juden oder Palästinensern hatten, gab es die Philister nicht mehr.

Wie auch immer man das betrachtet, lautet die Wahrheit zweifelsohne: Jesus war Jude.

Video: Palästinensische Christin offenbart die Realität hinter der Propaganda

6. Mai 2014

Simon Plosker, HonestReporting.com, 27. April 2014 (Beitrag von Cora)

Im April 2012 verbreitete CBS eine der einseitigsten Reportagen dieses Jahres (und Anwärter auf den „Dishonest Reporter“-Preis) zum Status der Christen im Heiligen Land. Bob Simon präsentierte ein unausgewogenes Bild, indem er Israel die Schuld für nahezu alle Schwierigkeiten gab, die palästinensische Christen erleiden müssen.

Der Ausschnitt beinhaltete ein Interview mit Christy, einer jungen Palästinenserin aus Bethlehem, deren Zuhause von drei Seiten von der israelischen Sicherheitsmauer eingeschlossen ist. Christy war gezwungen nach England zu fliehen um der Verfolgung durch jene Palästinenser zu entgehen, die mit ihren Ansichten und ihrer Sympathie für Israel nicht einverstanden waren. Bei einem Treffen in London 2013 erklärte mir Christy, wie Bob Simon, durch selektive Textbearbeitung, ihre Ansichten über die Sicherheitsmauer und die Situation der Christen in Bethlehem verfälscht hatte.

Christy hat mich tief beeindruckt, sowohl mit ihrer couragierten Haltung als auch durch ihre intelligente Art, wie sie ihre Seite des palästinensischen Falls im starken Kontrast zu der Anti-Israel Propaganda, der sonst den Diskurs beherrscht, darstellt.

Leider konnten wir zu jener Zeit den Fall auf Grund der gefährlichen Situation, in der sich Christy und ihre Familie zu jener Zeit befand, nicht auf HonestReporting veröffentlichen.

Jetzt hat Christy, trotz aller Todesdrohungen aus Bethlehem und England, mutig ihre Geschichte auf Youtube veröffentlicht; in Form einer Vorlesung, die sie an einer schwedischen Universität gegeben hat, und als persönlichen Appell an den Unterhändler Saeb Erekat, das Versprechen, das er ihr einst gab, dass ein palästinensischer Staat die fundamentalen Menschenrechte respektieren und demokratisch würde, endlich einzulösen.

Christy gibt uns einen Einblick in das Leben unter der palästinensischen Autonomiebehörde, den Mangel an Freiheiten und die internen Gewalttätigkeiten in der palästinensischen Gesellschaft, der selten gezeigt wird und von den Medien allzu oft heruntergespielt oder komplett ausgeblendet wird.

(Es gilt immer das gesprochene Wort)
VIDEO Teil 1: (Zusammenfassung)

Saeb Erekat Christy in Oxford, bei einer Diskussion, veranstaltet vom Sender Al Djaseera, das Versprechen, dass es in einem palästinensischen Staat frei Rede, Transparenz und Frauenrechte geben würde. Aufgrund dieses Versprechens begann Christiy ihre Meinung öffentlich mit zu teilen. Ihre Rede, gehalten an der schwedischen Universität zu Uppsala wurde von ihr in Youtube veröffentlicht. Als Ergebnis erlebt ihre Familie in Bethlehem nun Bedrohungen, Verleumdungen und ist jede Menge Druck ausgeliefert. Von wem diese Bedrohungen ausgehen, weiß sie nicht, aber sie ruft Saeb Erekat als Ehrenmann auf, ihre Familie zu schützen und sein Wort zu halten.

Als Palästinenserin, die selbst von der Besatzung betroffen ist, Freunde verloren hat und deren Haus von der israelischen Schutzmauer von drei Seiten eingeschlossen ist, weiß sie um die Gefühle, die einen bewegen. Sie fragt Erekat, ob er als Unterhändler in der Lage ist, sich nicht von diesen Gefühlen überwältigen zu lassen.

Erekat ist gerührt, vergleicht sie mit seinen Töchtern und erzählt, dass er Klassenkameraden hat, die im Gefängnis sitzen oder gestorben sind und er verhandelt mit Schmerz und Frust im Herzen. Aber es sei besser mit Schmerz und Frust zu verhandeln, als das, was vorher gewesen sei. Die Palästinenser seien Menschen des Friedens und so brächte man Palästina wieder auf die Landkarte zurück. Palästina müsste die Brücke zur Zivilisation und für den Frieden zwischen den Religionen stehen. Es gäbe keine andere Möglichkeit außer für ein Palästina, das für Demokratie, Menschenrechte und freie Meinungsäußerung steht. Das verspricht er öffentlich.
VIDEO Teil 2 (Youtube):

Die 2. Intifada begann und die Palästinenser griffen von unserem Haus aus, das in der Nähe eines jüdischen Heiligtums liegt, die Israelis an. Tags warfen sie Steine und Molotowcocktails und nachts schossen sie, obwohl sie wussten, das in diesem Haus auch Palästinenser lebten. Auch Kinder warfen Steine – Kinder wurden als Kämpfer benutzt. Diese Kinder waren indoktriniert.

Es war furchtbar zu sehen, wie diese Kinder angeschossen und erschossen wurden. Doch diese Kinder glaubten, sie kämpften für die Ehre und ihre Eltern bekamen finanzielle Zuwendungen nach ihrem Tod. Saddam Hussein, als er noch an der Regierung im Irak war, gab jeder Märtyrerfamilie $ 10.000 und für Selbstmordattentäter gab er $ 20.000. Und bis heute zahlte die palästinensische Regierung $ 74 Mill. an die Familien der Märtyrer. Wird damit nicht die Gewalt gefördert?

Ist das nicht ein Grund dafür, dass sich Menschen, dass sich diese Kinder in Gefahr begeben?

Ein weiterer Grund sind die 72 Jungfrauen, die sie nach ihrem Tod treffen. …

Das Ergebnis war, dass die israelischen Soldaten auf die Kinder schossen, und die palästinensische Regierung, die – laut dem Oslo-Abkommen – diese Kinder zu schützen und von der Gewalt abhalten sollte, tat nichts dergleichen. …

Es wurde immer schlimmer. … Meine Freundin Christine Saadeh wurde 2002 irrtümlich von israelischen Soldaten erschossen. Sie war zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort und im falschen Auto.

Eine Gruppe Soldaten wartete auf ein Auto in dem sich gesuchte Terroristen befanden. Christines Familie fuhr direkt vor diesem gesuchten Auto. Und ihr Auto sah genauso aus, es hatte die selbe Farbe, es war die gleiche Automarke und es hatte das gleiche Nummernschild. Die Soldaten waren verwirrt und schossen auf beide Autos – und erschossen Christine. Diese Geschichte wurde weit verbreitet, auch meine Kirche machte sie öffentlich. Aber in der gleichen Zeit passierte noch etwas anderes. Mein Onkel, der wie alle Christen im Palästinensergebiet die „Jiziya“ bezahlte, eine Steuer, die alle Nicht-Muslime zu ihrem Schutz bezahlen müssen, sah, dass eben diese Leute, die regelmäßig bei ihm diese Steuer eintrieben, sie nennen sich „Freiheitskämpfer“, ich nenne sie „Mafia“, ihre Raketen grundsätzlich von oder neben christlichen Häusern abschossen. Wohl wissend, dass die Antwort eben diese Christen treffen würden. Also entschied er sich, diese „Schutzsteuer“ nicht weiter zu bezahlen. So wurde er beschuldigt, ein Verräter zu sein, sie steckten ihn ins Gefängnis und folterten ihn. Doch sie hatten nichts gegen ihn in der Hand. So schossen sie ihm direkt vor seinem Haus in den Kopf. Palästinenser töten Palästinenser. Sein Freund, der das bei der Beerdigung laut aussprach, wurde ebenfalls angeschossen. Israelische Ärzte retteten sein Leben, aber er ist jetzt blind.

Keine dieser Geschichten wird von ihnen der Welt erzählt.

Während und nach der Intifada sank die Zahl der Christen im palästinensischen Gebiet. Alle behaupten, das läge an der Besatzung. Ich glaube an Fakten und Statistiken. Bethlehem hatte ursprünglich eine christliche Bevölkerung von 82%, nach der Besetzung sogar 85%. Sie wuchs also. Nach den beiden Intifadas und der Machtübernahme der PLO und der Hamas fiel die Bevölkerungsanzahl. Wenn es tatsächlich an der israelischen Besatzung liegt, warum betrifft es nur die Christen? Die palästinensische Bevölkerung wächst jedes Jahr um 2.2%.

Ramallah war ursprünglich 90% christlich, heute ist es 95% muslimisch. Bethlehem, der Geburtsort Jesu, war 85 – 89% christlich, heute sind es nur noch 7%, mit sinkender Tendenz.

Alles wurde schlechter durch die Intifada.

Die zunehmenden Selbstmordattentate, die traurig erweise von meinen Landsleuten ausgeführt wurden und Israelis töteten, israelische Zivilisten, töteten auch Palästinenser. Jene Menschen, die sich die Bombengürtel umschnallten und sich und andere umbrachten. Es war schrecklich. Und was geschah?

Nach dem Attentat in einem Hotel in Netanjah 2002, bei dem viele Menschen starben – ich weiß nicht mehr, wie viele, entschied sich Israel eine Mauer zu errichten.

Ich war damals sehr jung und ich erinnere mich, als ich von der Schule heim kam, dass innerhalb eines Tages die Mauer unser Haus von drei Seiten umschloss. Das machte unser Haus in der ganzen Westbank und in Gazah einzigartig.

Wir verloren unsere Geschäfte unser Leben; von allen Seiten hatten wir die Mauer vor Augen und vier Kameras filmten uns 24 Stunden sieben Tage die Woche …

(Zeigt Bilder vom Haus mit der Mauer)

Die Mauer stand zu 8,5% auf palästinensischem Land, vor allem rund um Bethlehem und sie nahm vor allem den Christen ihr Land.

Aber, wenn Sie mir die einfache Frage stellen: Wenn du der Premierminister des Landes Israel wärst, würdest du die Mauer errichten? Dann wäre meine Antwort: Ja.

Auch wenn ich zu jenen gehöre, die von der Mauer am meisten betroffen sind. Denn sie hält meine Leute davon ab, sich selber zu töten.

Ich sorge mich um Menschen und nicht um Länder.

Danach endete die 2. Intifada und ich entschied mich, Jura zu studieren. Ich war zuhause Jurastudentin und ich lernte Internationales Recht, hörte von Redefreiheit und Menschenrechte. Und zur gleichen Zeit lernte ich unser Rechtssystem kennen, das eine interessante Mischung ist. Es basiert hauptsächlich auf dem, was wir „Al´a Urf“ nennen, ein Mischung von Sharia (islamisches Recht) und Stammesrecht. Und dieses Stammesrecht basiert vor allem auf dem, was man eine `Aggressionskultur` nennen kann. Es wurzelt in den drei „W´s“: Frauen (woman); Reichtum (wealth) und Krieg (war).

Als ich davon erfuhr, trat ich einen Schritt zurück um das große Ganze als Araberin zu erkennen. Traurigerweise folgen meine Leute, ich bin entsetzt das sagen zu müssen, diesem Recht, wenn wir nur auf das Regime und das Wort „Frau“ schauen.

Männer können bis zu vier Frauen heiraten.

Reichtum: Ich habe eine korrupte Regierung, die alle finanzielle Zuwendungen in die eigenen Taschen steckt. Sie ertrinken im Geld. Mit all den Zuwendungen, von denen ich gehört habe, müsste ich reich sein, müsste jeder Palästinenser reich sein.

Krieg: Wenn wir keinen Feind zu bekämpfen haben, so wie im israelisch-palästinensischen Konflikt, dann töten wir uns gegenseitig, wie 2006 in Gaza die Hamas gegen die Fatah. Palästinenser ermorden Palästinenser.

Tunesien, Algerien, Libyen, Irak, Libanon, Syrien, Ägypten – überall finden sich die Werte meiner Leute, sie wurden erweitert und es wird darauf aufgebaut.

Wir haben eine Verfassung, eine sehr gute Verfassung, doch sie wird nicht angewandt, denn wir haben eine korrupte Regierung.

Saeb Erekat, unser Unterhändler, sagt, dass Palästinenser starben für die Regierung, für die Waffe, für einen kleines bisschen Boden. Wir haben Zeit und Kraft dafür gegeben.

Ja, haben sie – vor allem um Palästinenser zu töten, unsere Leute. Es ist widerlich. Traurigerweise ist es mein Regime: es gibt keine Ordnung, kein Gesetz.

Eines der größten Probleme, das wir haben, sind die Ehrenmorde. Frauen haben dort überhaupt keine Rechte.

Auf einem Marktplatz wurde vor 10 Jahren eine junge Frau von ihrem Mann zusammengeschlagen. Nach 10 Jahren fand sie den Mut zu Gericht zu gehen, und die Scheidung einzureichen. Kaum hatte sie das gemacht, folgte ihr ihr Mann und schnitt ihr auf demselben Marktplatz die Kehle durch.

Frauen werden dort wie Besitz behandelt. Frauen, wie ihr, werden dort nicht als Menschen gesehen, denn du hast dort kein Recht auf eine Meinungsäußerung oder irgendein Recht.

Ich könnte so viele Geschichten von Frauen erzählen, die von ihrer eigenen Familie ermordet wurden. Allein im Jahr 2013 haben die Ehrenmorde um 300% zugenommen. 300% in einem Jahr!

Frauen werden auf den Straßen sexuell belästigt. Auch ich wurde auf dem Weg zur Universität mehrfach sexuell belästigt. Es war ekelhaft. Ich fühlte mich wie in einem Zoo, zwischen lauter wilden Tieren. Manchmal drehte ich um und ging nach Hause. In einem Minibus erlebte ich, wie ich angegrabscht wurde. Das sind die Rechte, die wir Frauen dort haben.

Das andere Problem, dem wir uns gegenüber sehen, ist der Landraub. Seitdem die Mauer errichtet wurde, die so viel Land genommen hatte, stehlen Palästinenser anderen Palästinensern Land, vor allem christliches Land.

Ich habe vier Onkel, die die Hälfte ihres Landes an Leute aus Hebron verloren. Einfach so. Sie gingen vor Gericht um ihr Recht einzuklagen. Dummerweise war der Richter auch aus Hebron und er sagte ihnen: Ich kann es gar nicht erwarten, euch tot zu sehen.

Übrigens, unsere Richter arbeiten an fünf Tagen in der Woche von 10 bis 13 Uhr.

Sie haben ein gutes Leben, drei Stunden Arbeit am Tag.

Doch wie kam ich nach England?

Auch wenn ich in eine christliche Familie hineingeboren wurde, war ich nie sehr religiös.

Was geschah, war, dass ich über einen Vers stolperte – als Christin, die aber nicht genau wusste, was in der Bibel stand – und dieser Vers erschütterte mich bis ins Mark. Und ich fand heraus, dass eben dieser Vers auch im Koran steht. Das ist nun wirklich seltsam, dachte ich. Wenn es einen G´tt gibt und dieser Vers wahr ist, dann muss es einen Beweis geben – ich habe ein juristisches Denken.

Also begann ich die Kriege gegen Israel und alle Kriege in die Israel verwickelt war zu erforschen. Mein „Lieblingskrieg“ ist der Yom Kippur Krieg. Aus militärischer Sicht ist jeder Krieg, der mehr als eine Front hat, verloren.

Israel wurde im Norden vom Libanon und Syrien angegriffen, vom Osten von Jordanien und vom Süden von Ägypten. Der Libanon hatte kaum Panzer, Israel hatte 150 Panzer und Syrien 1400 Panzer; im Süden hatte Israel 500 Soldaten kampfbereit, Ägypten dagegen 80.000. Israel gewann und eroberte mehr Land. Das war keine Schlacht mit einem Superhelden, das war G´ttes Hand für mich. Das war der Beweis.

Nachdem ich das begriffen hatte, entschied ich mich dafür, meine Gedanken laut zu äußern. Wir haben ja Meinungsfreiheit und Menschenrechte, dachte ich.

Was geschah, war folgendes:

Als ich anfing in einer kleinen Gruppe Gleichaltriger meine Gedanken zu äußern, einfach sagte, dass ich glaube, dass G´tt den Juden als ewiges Versprechen dieses Land gegeben habe, als ich sagte, dass wir hier sind und sie dort, lasst uns zwei Staaten haben und endlich leben, und wenn ihr meine Meinung nicht teilt, dann seht mal, wie viel christliche Staaten es gibt und wie viel muslimische. Warum dürfen die Juden nicht ein einziges Land haben. Es waren einfache Gedanken.

Nach dem ersten Treffen mit Menschen in eurem Alter bekam ich 24 Stunden später einen Anruf von einem Familienmitglied, der mich treffen wollte. Das erste, was er sagte, als wir uns sahen, war: „Ich habe Kugeln, ich habe ein Gewehr. Es braucht nur eine einzige Kugel in deinem Kopf, um dein Leben zu beenden. Du spielst mit dem Feuer und es wird erst deine Familie und dann dich verbrennen. Ich wurde geschickt, dich aufzuhalten.“

Danach wurde ich, weil ich meine Meinung öffentlich äußerte, weiter bedroht. Israel verfolgt und bedroht uns nicht, wenn wir unsere Meinung äußern, Palästinenser tun das!

Ich war schockiert, verängstigt, wütend. Aber ich konnte nicht aufhören, meine Meinung laut zu sagen, ich bin ein Mensch. Ich ging sogar nach Yad Va Shem, dem Holocaustmuseum, um besser zu verstehen was die Israelis bewegt. Und als ich mich hineinversetzte, war ich in der Lage zu verstehen, nicht beurteilen, nur zu verstehen, warum sie so aggressiv sind, warum sie so handeln. Es gibt immer einen Grund. Noch einmal, ich beurteile nicht, ich verstehe es.

Sie sind Sicherheitsfanatiker, warum? Jetzt verstand ich, warum.

Danach wurde ich verfolgt, angeklagt eine Verräterin zu sein und es wurde für mich zu gefährlich, zu bleiben. Ich musste meine Heimat verlassen und floh nach England – wo ich genau drei Tage politisch stumm blieb.

Das ist meine Geschichte.
VIDEO Teil 3:

Nachdem Sie das gesehen haben, beide Videos, und meinen Standpunkt über die derzeitige Situation in den palästinensischen Gebieten gehört haben, wird es sich sicher interessieren, dass ich auch hier in England Todesdrohungen erhalte.

Wieder eine Geschichte aus Bethlehem quetschen

23. Dezember 2012

HonestReporting Media BackSpin, 23. Dezember 2012

Abbildung: Hamas-Demo in Bethlehem

Jedes Jahr um diese Zeit die gleiche ausgelutschte Geschichte. Ein Journalist versucht, bei Weihnachten einen Bezug zu palästinensischem Leid zu finden, meist mit Schwerpunkt auf die christlichen Palästinenser in Bethlehem. Dieses Jahr ist das nicht anders, und Harriet Sherwood vom Guardian und dessen sonntäglich erscheinendem Schwesterblatt The Observer übernimmt das jahreszeitlich bedingte Rollenspiel.

Der Guardian unterschlägt oder untergräbt regelmäßig historische Ansprüche der Juden auf das Land Israel, die bis in biblische Zeiten zurückreichen. Wie kommt es aber, dass das gleiche Blatt kein Problem damit hat, mit biblischer Bildsprache vorgebrachte Forderungen der Palästinenser dann zu unterstützen, wenn diese Palästinenser Christen sind?

Sherwoods Artikel im Observer „Christen in Bethlehem verspüren Druck wegen ausgedehnter israelischer Siedlungstätigkeit“ beginnt mit der Unterüberschrift:

Nahe einer biblischen Landschaft mit Eseln und Olivenbäumen werden Häuser errichtet und die palästinensischen Christen fürchten um ihre Zukunft.

Unter Bezugnahme auf die Jerusalemer Vororte Gilo und Har Homa als „Siedlungen“, behauptet Sherwood, dass „beide größtenteils auf Bethlehemer Areal gebaut sind.“ In Wirklichkeit wurde ein Großteil der Fläche Gilos in den 1930er Jahren auf legalem Wege von Juden gekauft, und der überwiegende Teil von Har Homa befindet sich seit den 1940er-Jahren in jüdischem Besitz.

Nicht nur die Geschichtskenntnisse Sherwoods sind fehlerhaft, sondern auch ihre geografischen. Geht es nach ihr, dann ist:

Bethlehem [ist] heute umzingelt von 22 Siedlungen, darunter Nokdim, wo der Hardliner und israelische ehemalige Außenminister Avigdor Lieberman lebt, und Neve Daniel, Wohnsitz von Yuli Edelstein, Minister für öffentliche Angelegenheiten und die Diaspora.

Sherwood versucht offenbar, ein politisches Argument anzubringen, wenn sie in Betracht zieht, dass sowohl Nokdim als auch Neve Daniel im Vergleich zur Region Bethlehem sehr klein sind, mindestens 10 km vom Zentrum Bethlehems gelegen und selbst von arabischen Siedlungen umgeben. Darüber hinaus gehört Neve Daniel zur Gruppe des Siedlungsblocks Gusch Etzion auf einem Areal, wo in den 1940er-Jahren die jüdischen Kerndörfer errichtet wurden, die in den 1920er- und 1930er-Jahren von Juden käuflich erworben und vor dem Unabhängigkeitskrieg von 1948 zerstört worden waren. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass Gusch Etzion im Falle eines Friedensabkommens mit den Palästinensern Israel zugeschlagen werden würde.

Aber die Schlüsselstelle in Sherwoods Beitrag lässt sich wie folgt zusammenfassen:

Ausmaß und Auswirkungen der israelischen Siedlungen in der Geburtsstadt Jesu sind verheerend.

Da die Christen nun eine Minderheit der Einwohner Bethlehems ausmachen, will Sherwood den Eindruck erwecken, dass hauptsächlich Israel für die Misere der dortigen christlichen Community verantwortlich sei. Sie spricht über den palästinensischen Vorort Beit Jala und die israelische Sicherheitsbarriere, ohne die Sicherheitslage dort während der letzten palästinensischen Intifada zu erwähnen. Einer der wichtigsten Gründe für den Bau der Sicherheitsbarriere war in erster Linie, sich vor palästinensischen Selbstmordattentätern zu schützen, die von Bethlehem kommend in Jerusalem eindrangen, während Beit Jala als Plattform für palästinensische Bewaffnete diente, die während der 2000er-Jahre auf israelische Zivilisten in Gilo schossen.

Was den Zurückgang der christlichen Bevölkerungszahlen betrifft, schreibt Sherwood:

Während der letzten Jahrzehnte haben die Christen Bethlehem zu Tausenden verlassen haben und nun sind eine Minderheit in einer Stadt, die sie einmal dominierten. Das Alltagsleben unter Besatzung mit wenig Möglichkeiten, wenig Hoffnung und der gewaltsame palästinensische Aufstand vor 10 Jahren werden als wichtigste Gründe für den Weggang genannt.

Associated Press stellte das in seiner eigenen Geschichte über Bethlehem an Weihnachten im vergangenen Jahr anders dar:

Die Zahl der Christen im Westjordanland nimmt ab. Während einige wirtschaftliche Gründe angeben, sprechen viele von Verfolgung durch die muslimische Mehrheit, aber aus Angst vor Vergeltung immer anonym.

Christen haben sogar ihre Mehrheit in Bethlehem verloren, wo jetzt mehr als zwei Drittel der etwa 50.000 palästinensischen Einwohner Muslime sind.

Und das Wall St. Journal schrieb vor genau drei Jahren:

An den seltenen Tagen, wenn westliche Medien über das Leid der Christen in den palästinensischen Gebieten berichten, geschieht das oft nur, um Israel und seine Sicherheitsbarriere zu verurteilen. Vor den Zeiten, in denen palästinensische Terroristen Bethlehem in einen sicheren Hafen für Selbstmordattentäter verwandelten, konnten Bethlehems Einwohner ungehindert nach Israel einreisen, so wie das in umgekehrte Richtung für viele Israelis auch möglich war.

Die andere Wahrheit, die regelmäßig von der westlichen Presse ignoriert wird, ist die, dass die Sicherheitsbarriere half, die Wiederherstellung von Ruhe und Sicherheit nicht nur in Israel, sondern auch im Westjordanland einschließlich Bethlehem zu gewährleisten. Die Geburtskirche, die im Jahr 2002 von palästinensischen Bewaffneten auf der Flucht vor israelischen Sicherheitskräften gestürmt und besudelt worden war, wird nun wieder von Touristen und Pilgern aus der ganzen Welt gefüllt.

Freilich – warum schrieb Harriet Sherwood dies nicht in einem Artikel, den sie für den Guardian nur wenige Tage zuvor verfasste, wo sie anmerkt, dass der Bethlehem-Tourismus in diesem Jahr wieder einen neuen Rekordstand erreichen könnte?  Stattdessen “ [sagen] Offizielle, dass die lokale Tourismusindustrie wegen der andauernden israelischen Besatzung nach wie vor große Hürden zu überwinden hat.“

Schon letztes Jahr fragten wir uns, wie viele weitere Jahre wir lange wir uns mit der Politisierung und dem Missbrauch von Weihnachten durch die Medien auseinandersetzen müssen. Dank Guardian ist das wieder einmal der Fall.

Medien-Spickzettel 6. Januar 2012

6. Januar 2012

HonestReporting Media BackSpin, 6. Januar 2012

Arabischer Winter

Irish Times-Korrespondent Michael Jansen mit dem Blick für den großen Zusammenhang:

Statt sich zu einer Mehrparteiendemokratie zu entfalten, dürfte der Arabische Frühling nicht nur eine autoritäre sunnitische Fundamentalistenherrschaft gebären, sondern auch eine sunnitische Einheit von Marokko bis zum Golf begünstigen –  mit Ägypten als Meinungsführer. Wenn dies einträfe könnten die Fundamentalisten eine Front zum Iran errichten – der schiitischen Großmacht in der Region und ihren Verbündeten im Irak -, und [gleichzeitig] massiv gegen Israel vorgehen statt mit ihm Frieden zu schließen. Israel wird von der überwältigenden Mehrheit der Fundamentalisten nicht nur als unrechtmäßiger Besatzer Palästinas gesehen, sondern auch als Usurpator heiligen muslimischen Bodens.

• Bemühungen um eine Zusammenführung der syrischen Oppositionsgruppen scheiterten. Außer, dass hier in kläglicher Weise ihre Unfähigkeit reflektiert wird, eine Regierung nach Assad zu stellen, beinhaltet dies auch, dass es keine einheitliche Stimme gibt, die als Ansprechpartner für den Westen in Frage käme. Mehr dazu in der Financial Times (via Google News). Aber der Syrische Nationalrat startete schon eine Website….

•  CNN: Syrer verwarfen die schändliche Beobachtermission der Arabischen Liga.

• Der Washington Post zufolge ist ein Showdown zwischen der Muslimbruderschaft und Ägyptens Militär fait accompli [vollendete Tatsache; (bd)]:

Bisher war die relativ moderate [sic; (bd)] islamistische Gruppe ein Bündnis mit dem Militärrat eingegangen, der nach Mubaraks Sturz am 11. Februar letzten Jahres die Kontrolle über das Land übernommen hatte. Aber nachdem sich die militärische Führung entschlossen hatte, ihre politischen und wirtschaftlichen Interessen zu sichern, während Ägypten in Richtung Demokratie taumelte, sagen einige Analysten, dass ein Zusammenstoß zwischen den beiden Zentren der Macht unvermeidlich sei.

Die langfristigen Ziele von Militär und Bruderschaft „stimmen nicht miteinander überein“, so Shadi Hamid, ein Ägypten-Experte beim Brookings Doha Center. „Das Militär will gewissermaßen als Macht hinter den Kulissen bestehen bleiben. Das ist sicherlich nicht das, was die Bruderschaft will.“

• Tony Karon (Time) denkt über die israelisch-amerikanische Debatte nach, was eine Einbeziehung der Muslimbruderschaft beträfe.

• Es ist schon ein Jahr her, seit eine Bombe eine koptische Kirche in Alexandria verwüstete und viele christliche Opfer forderte – aber Ägypten stoppt seine Ermittlungen seit Monaten. AP (Associated Press) mit einer Rückschau auf die bekannten Fakten und einem Fazit:

Aber das Versagen einer Antwort betreffend, wer hinter dem Anschlag steckte, hat unter Ägyptens christlicher Minderheit Verbitterung darüber ausgelöst, weil der Staat zu wenig unternimmt, sie zu schützen.

Bedrohung durch das iranische Nuklearprogramm

The Media Line sprach mit Eingeweihten über die Fähigkeit des Iran, die Straße von Hormuz zu blockieren:

„Marine und IRGC (Revolutionsgarden; [bd] können den Golf nicht für einen längeren Zeitraum absperren, aber sie besitzen die Fähigkeit, in einem Zeitraum von 5 bis 10 Tagen den Schiffsverkehr im Golf ernsthaft zu gefährden“, so Anthony Cordesman….

Koch vom Gulf Research Center geht davon aus, dass die größte Bedrohung durch den Iran von dessen asymmetrischer Kriegsführung ausgeht, die darin besteht, dass er angeworbene Truppen oder stellvertretende Kriegsparteien für Sabotageakte in Stellung bringt. Der Iran benötigt nicht die Blockade von Hormuz, um Unheil anzurichten; er könnte Ölfelder und Kraftwerke sowie andere kritische und anfällige technische Einrichtungen auf der arabischen Seite des Golfs ins Visier nehmen.

„Das ist ein viel gefährlicheres Szenario“, so Koch. „Die Iraner haben gezeigt, dass sie diesbezüglich eine sehr intelligente Macht sein können.“


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Sonstiges bitte hier lesen [In Englisch]….

Politisierende Weihnachts-Miesmacher

9. Dezember 2011

HonestReporting Media BackSpin, 9. Dezember 2011

Die Palästinensische Autonomiebehörde wird Weihnachten nutzen, um ihre Forderung nach Eigenstaatlichkeit zu pushen. Geht man von diesem AP-Bericht aus, hat sie bereits die Rolle des politisierenden Weihnachten-Spielverderbers übernommen:

Als Teil der Kampagne bieten die Palästinenser auch organisierte vorweihnachtliche Pressefahrten an, um den Ausbau der Siedlungen um Bethlehem und die Zerreißung durch die israelische Sperranlage, die die Stadt auf drei Seiten umschließt, herauszustellen. Israel kündigte in den letzten Monaten Pläne zum Bau von weiteren tausenden Wohnungen für Juden in der Gegend um Bethlehem an bzw. erteilte deren Genehmigung, wie Siedlungs-Watchdogs sagen.

„Dieses Weihnachten wird die Möglichkeit bieten, die reale Bedrohung für die Stadt Bethlehem zu zeigen – die Siedlungsaktivitäten und die Mauer, die die Stadt von ihrem Zwilling Jerusalem trennt „, so Ziad Bandak, ein Berater Abbas’ für christliche Angelegenheiten….

Christen vor Ort erklären, dass sie kein Problem mit einer Politisierung der Festtage haben; und sie sagen, dass sich der Konflikt mit Israel auf das Leben jedes Einzelnen hier auswirke.

„Die Siedlungen und die Mauer haben Bethlehem in ein Gefängnis verwandelt“, sagte Suzan Atallah, eine 48-jährige Lehrerin und Mutter von vier Kindern….

Ihre Pressefahrten zu Siedlungen und Sicherheitsbarriere finden das ganze Jahr über statt – daran ist nichts Weihnachtliches. Bewohner vor Ort aufzutreiben, die Israel denunzieren, finden sich auch regelmäßig.

Ich bin sicher, dass die Bewohner schon genug zu erzählen haben über die Verfolgung der Christen durch die PA – Diebstahl von Land, Erpressung und Zwangsbekehrungen -, falls diese Pressefahrten wirklich ein vollständiges Bild davon liefern sollten, was wir wahrscheinlich in einem unabhängigen palästinensischen Staat sehen werden.


Und dann noch dieser Schnipsel:

Israel bezeichnet die Mauer als Schutz gegen Militante, die während der Jahre der Gewaltexzesse regelmäßig versuch hatten, nach Israel einzudringen und Hunderte bei Selbstmordattentaten und anderen Anschlägen töteten. Die Palästinenser verurteilen das als Landnahme, weil sie an vielen Stellen in die West Bank eindringt und somit die De-facto-Grenze nach vorne verschiebt.

Warum werden die Auswirkungen der Sicherheitsbarriere als faktisch berichtet, Israels Gründe für den Bau in erster Linie aber als Darstellung?

Formuliert wie von einem echten Agentenführer.

Dazu passend: Zwei Adventsgeschichten, auf die wir verzichten können

(Bild via Flickr/Tracy Hunter)

Zwei Adventsgeschichten, auf die wir verzichten können

29. November 2011

HonestReporting Media BackSpin, 29. November 2011

Hier [in Jerusalem (Pesach Benson via Bernd D.; HR)] ist Weihnachts-Saison, und für die großen Medien bedeutet dies, dass erneut feiertagsbezogene Geschichten abgeliefert werden. Normalerweise heißt das, dass der Fokus auf den Status der Christen und die Religionsfreiheit im Heiligen Land gerichtet wird. In diesem Jahr könnten Beiträge zu den Heiligen Stätten in der West Bank und zur UNESCO für unabdingbar gehalten werden, also zeitgerechte und berechtigte Diskussionsthemen.

Es gibt auf jeden Fall zwei Weihnachtsgeschichten, auf die wir verzichten können.

1. Foto-Shootings mit „Weihnachtsmännern“.

Dabei handelt es sich nicht einmal um eine wirkliche Geschichte, sondern eine gefakte Foto-Veranstaltung. Bei Protestveranstaltungen tauchen als Weihnachtsmänner verkleidete palästinensische Aktivisten auf, denen sich so die Gelegenheit für eine große Foto-Veranstaltung eröffnet.

Fotografen wissen, dass sich diese Bilder verkaufen lassen; Redakteure fahren auf die kuriose Darstellung ab und die Palästinenser gewinnen dabei, da Bilder wie diese in den Nachrichten die Botschaft verstärken, dass Israel der Spielverderber sei. Diese drei Bilder stammen von Reuters, AFP und AP – jeweils aus verschiedenen Jahren.




Ich wäre vorsichtig: Wenn St. Nick und all die Elfen auf Facebook nicht quietschfidel sind beim Anblick dieser Fotos, suchen viele Palästinenser und ihre Unterstützer Geschenke in ihren Strümpfen.

2. In den Fußstapfen von Joseph und Maria von Nazareth nach Bethlehem reisen.

Die BBC-Journalisten Aleem Maqbool und Matthew Price hatten diese Tour unternommen. Auch Rory McCarthy vom Guardian und Stephen Farrell von der Times of London. Es gibt nichts spirituell Wertvolles über diese Wallfahrt der Mainstream-Medien zu berichten.

Diese geistlosen Sendungen stellen lediglich eine Ausrede dar nach dem Motto „Joseph und Maria würden an – (Blablabla) israelischen Checkpoints aufgehalten werden, wenn sie sich heute auf den Weg machen würden.“

Hier eine Variante der Geschichte, die ich attraktiver fände: eine Reise von Nazareth nach Bethlehem mit israelischen Sicherheitskräften, damit man aus erster Hand eine Ahnung davon bekommt, dass Joseph und Maria dort gesteinigt, erschossen, in die Luft gesprengt oder gelyncht werden würden.

——————

Ergänzender Hinweis (bd): Drei Beiträge zum Thema aus dem Jahr 2008:

Channel 4s Weihnachtsgesabber
https://backsp.wordpress.com/2008/12/25/channel-4s-weihnachtsgesabber/

Dhimmi-Weihnachten in Gaza
https://backsp.wordpress.com/2008/12/25/dhimmi-weihnachten-in-gaza/

Wieder auf Tour
https://backsp.wordpress.com/2008/12/15/wieder-auf-tour/

Leseempfehlungen heute

28. Februar 2011

HonestReporting Media BackSpin, 28. Februar 2011

Michael Coren wundert sich über das ohrenbetäubende Schweigen der BDS-Bewegung angesichts Gaddafis barbarischer Schlächterei. Wo bleibt die Empörung?

Wo bleiben die massiven Proteste in den großen Städten Europas? Wo bleiben die Boykottaufrufe? Wo sind die Gewerkschaften, die Maßnahmen fordern? Wo sind die Studentengruppen, die mit Worten wie „Apartheid“ und „Nazi“ auf die Straße gehen? Wo bleiben die moralischen Verurteilungen in den Leitartikeln zu arabischer Intoleranz, islamischer Barbarei und der Notwendigkeit, arabische Länder von internationalen sportlichen, kulturellen und literarischen Veranstaltungen auszuschließen?

All das wird Israel gegenüber formuliert, ob es in einen Konflikt verwickelt ist oder nicht. Wenn es auf die Tötung seiner Kinder reagiert, wird es als Terrorstaat bezeichnet, und wenn es seinem Volk erlaubt, auf Land zu siedeln, das historisch gesehen seit Urzeiten jüdisch ist, wird das Judentum als altertümlich abgetan. Pensionierten israelischen Generälen, die nach London oder Madrid reisen, um Geld für behinderte Kinder zu sammeln, wird gedroht, dass sie sofort nach Eintreffen verhaftet werden könnten. Israelische Sportler bekommen Todesdrohungen, wenn sie es wagen, zusammen mit „zivilisierten“ Rivalen zum Wettkampf zu erscheinen.

• Während uns der libyschen Volkssaufstand in seinen Bann zieht, winkt AP nicht nur mit einer, sondern gleich mit zwei roten Fahnen aus Hamastan:

Gazas islamistische Führe jagen Säkulare

Gaza: Bombenanschlag auf Fahrzeug eines Christen

Robin Shepherd weist darauf hin, dass die Abstimmung des Sicherheitsrats zu den Siedlungen tatsächlich Einfluss auf das Völkerrecht haben kann:

Für diejenigen, die den Sicherheitsrat als oberste legislative Bühne zur Formulierung des Völkerrechts betrachten, stellt sich die Frage, ob die israelischen Siedlungen nun als „illegal“ bezeichnet werden können [….]

Dies würde nahelegen, dass die Vereinten Nationen unfähig sind, in dieser Angelegenheit zu einem klaren Ergebnis zu kommen und dass sie es in ein legales Niemandsland verschöben.

Danny Ayalon begräbt mit dem Begriff „Verknüpfung“ die Vorstellung, der arabische Zorn stehe in irgendeinem Zusammenhang mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt, und er [Ayalon] macht diese Haltung dafür verantwortlich, dass die Welt zu lange über Missbräuche in der arabischen Welt hinweggesehen hat:

Darüber hinaus hat das Verknüpfungsargument eine Missachtung der Verantwortung für alles erlaubt, was außerhalb weniger Quadratkilometer Israels passiert, einer Fläche, die weniger als sieben Hundertstel der arabischen Welt umfasst. Selbst der Terminus „Nahost-Konflikt“ ist insofern unzulässig, weil er die Einzigartigkeit und Einmaligkeit unseres Konflikts betont, eines der wohl weniger blutigen und zerstörerischen in einer Region, die Dutzende Konflikte in der jüngeren Vergangenheit und jetzt gesehen hat.

In Wirklichkeit wurden seit Mitte des vorigen Jahrhunderts nahezu 11 Millionen Muslime im Kampf gegeneinander getötet, als der Staat Israel gegründet wurde. Weniger als 0,1 Prozent der Muslime wurden bei israelisch-palästinensischen oder israelisch-arabischen Konflikten getötet. Jedoch wurden während des gleichen Zeitraums mehr als 90 Prozent aller Muslime wurden von ihren Glaubensbrüdern umgebracht .

• Walt und Mearsheimer knirschen ob dieser Umfrage wahrscheinlich mit den Zähnen (via Israel Matzav:

Die meisten Amerikaner befürworten Beendigung der US-Hilfe für Nahost, Israel ausgenommen

Palästinensisches Sticheln wegen des Besuchs chilenischer Bergarbeiter in Israel

12. November 2010

HonestReporting Media BackSpin, 12. November 2010

Die Palästinenser stänkern jetzt gegen Israel, das die 33 chilenischen Bergleute zu einer kostenlosen Pauschalreise an die christlichen Stätten während der Weihnachtszeit eingeladen hatte.

Ginge es nach dem Guardian, dürfte die PA die Besucher nicht unter israelischer Schirmherrschaft bloßstellen:

Aber die Einladung – für einen siebentägigen Aufenthalt – birgt das Risiko, dass die Palästinenser verärgert reagieren.

„Wir haben nichts gegen ihr Kommen. Aber die Israelis können nicht jemand ins Haus ihrer Nachbarn einladen“, sagte Fayez el-Sakka, palästinensisches Mitglied der PA in Bethlehem.

Mir ist klar, warum die PA nervös werden könnte.

Kürzlich erlassene Bestimmungen von Watchdogs für Werbestandards in Großbritannien und in den Niederlanden verbieten israelischer Tourismuswerbung, darauf hinzudeuten, dass umstrittene Gebiete sich innerhalb der israelischen Staatsgrenzen befinden. Und die PA würde nicht den Eindruck erwecken wollen, dass sie diese Bestimmungen unterlaufen wolle.

(Die britisch-niederländische Logik unterstellt, dass der PA nicht freigestellt wäre, Touristenorte in umstrittenen Gebieten wie auch immer selbst zu vermarkten; aber das ist eine eigene komplizierte Geschichte.)

Die Idee vom Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen könnte durch ein halsstarriges Prinzip begraben werden. Und das könnte eine Lawine schlechter PR auslösen.

Ich hoffe, dass es nicht ausgerechnet die Chilenen reingewürgt bekommen.

Leseempfehlungen, 31. Oktober 2010

31. Oktober 2010

HonestReporting Media BackSpin, 31. Oktober 2010

Alle vier Artikel sind lesenswert!

The Islamization of the Palestinian Cause is an Obstacle to Its Resolution
A brave Ramallah reformist speaks out.

Olives of Wrath
Are journalists and aid workers staging olive-harvest provocations?

Israel’s Right to Exist is Nonnegotiable
„The intensity of the Palestinians‘ rejection of recognizing Israel as a Jewish state uncovers a fundamental challenge to the two-state solution.“

Hamas-Fatah Divide Turns the Lights Out on Gazans
No candle light vigils blaming Palestinian leaders for daily power outages.

Leseempfehlungen 3. Oktober 2010

3. Oktober 2010

HonestReporting Media Backspin, 3. Oktober 2010


S
derot Going Bankrupt: A Hamas Victory?

PA Maintains Refugees in Balata Ghetto

Preacher: My Own Church Uses Charitable Donations In Vendetta Against Israel

Will Abbas, Too, Order Hamas to Carry Out Terror Strikes?

Student’s Summer Internship With the IDF Civil Administration

Speculation on Israeli Involvement in Stuxnet Attack

Blogger Who Visited Israel Faces Execution in Iran

5 Myths About Middle East Peace

A National Economy — Without the Nation

Confront Hezbollah as an Institution, Not as a Community

Stellen Sie sich die Schlagzeilen vor….

15. Juli 2010

HonestReporting Media BackSpin, 15. Juli 2010

Maan News berichtet, dass nicht identifizierte Angreifer Gazas YMCA-Center mit einer Granate angriffen. Einen nahe gelegener Spielplatz wurde von Splittern getroffen, verletzte zum Glück aber niemanden.

Mit Ausnahme einer kaum wahrnehmbaren Fußnote bei einem sowieso fälligen Update von  AP habe ich bei keiner westlichen Nachrichtenagentur etwas gelesen.

Stellen Sie sich die Schlagzeilen vor (und Prozesslawinen), wenn Israel beteiligt gewesen wäre.

Wird Norwegen antisemitischen TV-Sender aus dem Verkehr ziehen?

29. April 2010

HonestReporting Media BackSpin, 29. April 2010

Angesichts zunehmenden Antisemitismus unter norwegischen Studenten erwägen Regierungsstellen, einen ägyptischen TV-Sender wegen dessen antisemitischer Ausstrahlungen zu blockieren.

Hier ein erschreckendes Beispiel dafür, warum Kulturministerin Anniken Huitfeldt Al-Rahma als antisemitisch bezeichnet und eine Untersuchung durch die Medienprüfstellen fordert:

MEMRI mit einer Erläuterung der Auswirkungen, die durch die Sendungen verursacht werden:

….einige Lehrer, die mit NRK sprachen, gaben an, dass sie davon ausgingen, Studenten islamischer Herkunft würden einige dieser über den Äther verbreiteten Ansichten übernehmen, die in Norwegen über Satellitenschüsseln empfangen werden können.

Frankreich blockierte Al-Rahma schon vorher wegen dieses Videos, in dem der ägyptische Kleriker Hazem Shunam zu sehen ist.

Drei Leseempfehlungen für Obama

25. April 2010

HonestReporting Media BackSpin, 25. April 2010

In der Washington Post geben Leser Buchtipps für Obama ab. Hier drei Empfehlungen von Pesach Benson (HonestReporting):

1) Six Days of War: Juni 1967 und die Entstehung des heutigen Nahost. Von Michael Oren.

2) The $36 Billion Bargain: US-Unterstützung für Israel und die Öffentliche Meinung. Von A.F.K. Organski.

3) Son of Hamas: Ein fesselnder Bericht über Terrorismus, Betrug, politische Intrigen and unvorstellbare Entscheidungen. Von Mosab Hassan Yousef.

Mehr Empfehlungen bei HonestReporting. Sie können HR unterstützen, wenn Sie eines der aufgelisteten Bücher über Amazon-Links bestellen.

Welches Buch würden Sie dem Präsidenten empfehlen?

PA: Pressefreiheit mit Augenzwinkern

24. März 2010

HonestReporting Media BackSpin, 24. März 2010

Die Jerusalem Post berichtet nun, dass die PA von einer Schließung des einzigen christlichen TV-Senders im Westjordanland (Nativity TV) abrücken will. Aber wetten Sie besser nicht darauf, dass Eigentümer Samir Qumsieh bald wieder den Sendebetrieb aufnehmen kann:

Nichtsdestoweniger sagte der Inhaber des christlichen Senders, dass er nicht wieder auf Sendung gehen würde, bevor sich die PA nicht entschuldige…

Er beschuldigte die PA, die Meinungsfreiheit niederzuschlagen.

Nun wurde auch bekannt, dass am selben Tag 9 weitere TV- und Radiostationen geschlossen worden waren.

2 Positionen zum Zustand der palästinensischen Medien

22. März 2010

HonestReporting Media BackSpin, 22. März 2010

1) Die Palästinensische Autonomiebehörde hat die einzige christliche TV-Station im Westjordanland dichtgemacht. PA-Polizisten stürmten einfach Al-Mahed (Nativity) TV und zogen den Stecker. Asia News (via Haviv Rettig Gur) berichtet:

Unbestätigten Angaben zufolge, die AsiaNews erhielt, scheint die Schließung aus finanziellen Gründen zu erfolgen. Die palästinensischen Behörden verlangten Geld, eine „Lizenz“, die nicht gezahlt werden konnte.

Die in Bethlehem beheimatete TV-Station war wohl eher im Visier der PA, weil ihr Inhaber, Samir Qumsieh, eine mutige Stimme der schrumpfenden christlichen Gemeinschaft ist. Das PA war sicher nicht amüsiert über das, was Qumsieh dem Wall Street Journal sagte:

Erst kürzlich haben Christen darüber gesprochen, wie muslimische Gangs einfach Land nehmen, das Christen gehört, während die palästinensischen Sicherheitskräfte nur danebenstehen und zusehen. Herr Qumsiehs Haus wurde vor drei Jahren mit Brandbomben angegriffen. Die Täter wurden nie gefasst.

„So wie zurzeit haben wir noch nie gelitten“, bekennt Qumsieh und handelt damit entgegen seiner eingangs ausgesprochenen Warnung an die in seinem Büro versammelten Auslandskorrespondenten, das Wort „leiden“ in den Mund zu nehmen.“

Nativity TV wurde gestürmt, als Vizepräsident Joe Biden zu Besuch war. Ethel Fenig wundert sich, warum der Christ Biden darüber kein Wort verlor.

2) Die US-Regierung listete Al-Aqsa TV endlich als Terrororganisation auf und sandte damit das Signal aus, dass das FBI nicht mehr länger zwischen TV-Station und Hamas unterscheiden werde.

Ein Beispiel dafür, wie die Hamas Al-Aqsa TV nutzte, um die Unterscheidungen zwischen Terror und glaubwürdigem Journalismus zu verwischen: Omar Silawi, Kameramann auf der Gehaltsliste des Senders, schoss Mörsergranaten nach Israel ab. Anschließend filmte er die Reaktion der IDF.

Folglich kommentiert dieser Beitrag in NY Daily News die Reaktion des amerikanischen Finanzministeriums treffend:

Besser spät als nie.

Bethlehem im Fokus der Massenmedien

26. Dezember 2009

HonestReporting Media BackSpin, 24. Dezember 2009


Bitte verpassen Sie nicht diese zwei sehr lesenswerten Artikel zur Lage der Christen in Bethlehem.

Im Wall Street Journal greift Daniel Schwammenthal die Situation der bedrängten Christen in Bethlehem auf:

Bei einer der seltenen Gelegenheiten, die Notlage der Christen in den palästinensischen Gebieten anzusprechen, prangern die westlichen Medien Israel und seine dortige Sicherheitsmauer an. Doch bis zu jenem Zeitpunkt, als palästinensische Terrorgruppen Bethlehem zu einen sicheren Hafen für Selbstmordbomber machten, hatten Bethlehems Bürger freien Zugang nach Israel, und umgekehrt reisten viele Israelis ganz selbstverständlich nach Bethlehem.

Die andere von den westlichen Medien oft verschwiegene Wahrheit ist, dass die Barriere nicht nur dazu beitrug, Israel zu schützen, sondern auch die West Bank und Bethlehem. Die Geburtskirche, die im Jahr 2002 von palästinensischen Bewaffneten bei ihrer Flucht vor israelischen Sicherheitskräften gestürmt und besudelt worden war, wird nun wieder von vielen Touristen und Pilgern aus aller Welt besucht.

Aufschlussreich auch Benny Avnis Kommentar in der NY Post:

Ohne Zweifel – die Zahl der Christen in der West Bank, darunter viele Griechisch-Orthodoxe und Römisch-Katholische, dazu Kopten, Russische Orthodoxe und Armenier, nimmt stetig ab.

Die gleiche Situation finden wir natürlich in Ägypten, dem Irak und überall sonst im Nahen und Mittleren Osten vor. Praktisch der einzige Ort in der Region, in dem die christliche Bevölkerung wächst, ist Israel.

In Bethlehem fühlen sich die Christen jetzt umzingelt, weil in den letzten Jahren eine wachsende Zahl Landbewohner des südlichen Westjordanlandes im Gebiet um Hebron in das nördlich gelegene Bethlehem übergesiedelt ist. Viele sehen das Land als Waqf*, also als Land der muslimischen Nation. In zunehmendem Maße kaufen oder konfiszieren sie Grundbesitz und verlangen Gesetzesänderungen mit dem Ziel, die Christen zu enteignen.

Dazu passend: ‚Christian Groups in PA to Disappear‘.

________
*Man könnte es auch mit Stiftung übersetzen, aber hier ist mit dem Begriff ein unbedingter Anspruch auf  alles dort verbunden (bd).

Die meistbefahrene Straße

14. Dezember 2009

HonestReporting Media BackSpin, 14. Dezember 2009

Mitte Dezember heißt, dass manche Reporter wieder auf den Spuren von Josef und Maria Aleem Maqbool, Stephen Farrell, Matthew Price und Rory McCarthy von Nazareth nach Bethlehem wandeln und sich intensiv Checkpoints, Sicherheitszaun und dem einfachen Palästinenser auf der Straße widmen.

Welche Zeitungen verfügen noch über ein Spesenkonto für abgedroschene Weihnachtstrips?

Bleiben Sie dran….

Schaut euch diese Links mal’ an. Aber Hallo!

19. Juli 2009

Arabs Need to Talk to the Israelis
IDF Soldiers Give Testimonies to Counter Gaza War Crimes Claims
The End of Proportionality
In Jerusalem, Battle of Palestinian Day Camps
Signs of Hope Emerge in the West Bank
Web 2.0: A New Diplomatic Approach
Ban on Al-Jazeera Operations in West Bank Lifted
Israel’s Enemies A Strong Match in Cyber Realm
Face to Face With Bruno’s “Terrorist”
Resolution 1701’s Violent Legacy
Canadian Official Takes Issue With Facebook Privacy

Schändung christlicher Friedhöfe kein Einzelfall

25. Mai 2009

HonestReporting Media BackSpin, 25. Mai 2009

Ich stelle mit Genugtuung fest, dass westliche Medien wie Reuters und  Daily Mail über die Schändung zweier christlich-palästinensischer Friedhöfe in der Ortschaft  Jiffna (nahe Ramallah) berichteten. Und ich war angenehm überrascht, dass die Journalisten, die sich stolz als „erste Informationsquelle“ sehen, von dieser Hassaktion Notiz nahmen.

Leider bleibt das mit einer Einschränkung versehen, wenn dieselben Journalisten dem PA-Funktionär Issa Kassissieh einen Freifahrtschein gaben, nachdem er die Schändung als „Ausnahmetat gegen christliche Symbole“ bezeichnet hatte.

Wie HonestReporting während der letzten Papstvisite festgestellt hat, haben die Mainstream-Medien zum größten Teil Probleme wie diese ausgeklammert:

* Antichristliche Pogrome wie im Jahr 2005

* Landraub

* Verfolgung der Christen in der PA und im Gazastreifen

* Schleichender islamischer Fundamentalismus

* Einschüchterung der christlichen Medien

* Zwangsbekehrungen

* Christen aus dem nationalen palästinensischen Dialog ausgeschlossen

Als „Einzelfall“ bei diesem Anschlag kann man lediglich seine Offenkundigkeit bezeichnen – die von den westlichen Korrespondenten schwer ignoriert werden konnte.

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Israel eine „Katastrophe“ für die Christen in Nahost?

11. Mai 2009

HonestReporting Media BackSpin, 11. Mai 2009

Reporter Andrew Lee Butters behauptet, dass Israel für die Christen in Nahost eine Katastrophe darstelle. Im Nahost-Blog des TIME Magazine schreibt er:

Und während die Unterstützung für die moderne Wiedererweckung des antiken biblischen Volkes unter vielen Christen in Amerika und Europa tief verankert war geriet die Gründung Israels zur Katastrophe für die Christen in Nahost. Viele der palästinensischen Flüchtlinge, die 1948 aus ihren Häusern geflohen waren oder zur Flucht gezwungen – ohne die Erlaubnis, zurückkehren zu können – waren Christen. Die Flut palästinensischer Flüchtlinge in den Libanon führte dazu, dass es dort zwischen Christen und Muslimen zum Bürgerkrieg kam. Und die andauernde Besetzung der West Bank erstickt das Leben jener christlichen Gemeinden, die dort ausgeharrt haben. Ein vor einer Woche veröffentlichter UN-Bericht besagt, dass die palästinensische Stadt Bethlehem in der Westbank, Geburtsstätte Jesu und einer der Hauptorte der Papstvisite, nun fast vollständig von Israel kontrolliert wird.

Und in einem weiteren Artikel bringt er einen zusätzlichen Aspekt ins Spiel, der nochmals aufhorchen lässt:

Diese Kultur der Toleranz ist heute wegen des zunehmenden religiösen Extremismus bedroht. Doch Clash-of-Civilizations-Experten und westliche Führungspersonen wie der Papst übersehen oft, wie der Westen mithalf, solche Intoleranz zu entfachen, besonders durch seine einseitige Unterstützung Israels.

Folgendes ist zu beachten:

* Die größte Katastrophe für die Christen in Nahost ist nicht die Staatsgründung Israels, sondern die Unterdrückung der christlichen Minoritäten in streng religiösen Staaten  wie Iran und Saudi-Arabien und teilweise säkularen Staaten wie dem Irak unter Saddam Hussein.

* Die Flucht der Araber 1948 aus Israel hat nichts mit dem Christentum zu tun. Viele Menschen, die wirklich flohen, fürchteten, zwischen die Fronten zu geraten, während die Mehrzahl wiederum den Versprechen der arabischen Führer glaubte, dass ihre Dislokation nur vorübergehender Natur sei. Es war genauso wenig eine „Flucht der Christen“ wie eine „Flucht der Muslime“ (auch wenn die Mehrheit der Flüchtlinge Muslime war) oder eine „Flucht der Rechtshänder“ (auch wenn die Mehrheit der Flüchtlinge Rechtshänder war).

*Die Christen genießen in Israel mehr Freiheit für die Ausübung ihrer Gottesdienste als in der PA oder in irgendeinem anderen Staat in Nahost.

* Das Einzige, was das Leben in den christlichen Gemeinden in der West Bank und Gaza „erstickt“, ist der islamische Fundamentalismus, der sich der palästinensische Sache bemächtigt hat, sowie die korrupte Gleichgültigkeit der Fatah.

* Was die „einseitige Unterstützung Israels“ durch den Westen betrifft – Sie können sicher sein, dass an dem Tag, nachdem Israel einem endgültigen Friedensschluss zugestimmt hat, der Butters Beifall findet, der islamische Extremismus und die sektiererische Gewalt der Araber in der Region fortbestehen werden.

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