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Clinton treibt bei Schuldsuche-Spielchen ab

24. September 2011

HonestReporting Media Backspin, 23. September 2011

UPDATE vom 24.09.2011: Bibi antwortete auf Bubba in einem Interview mit David Muir von ABC. Und Ed Morrissey kommentiert:

Wenn [die Palästinenser] den Deal haben wollen, den Arafat abwies, dann kommt an den Tisch zurück und schlagt das vor.

Elliott Abrams wirft eine andere Frage auf:

Clinton versagt beim Vermerken, was Israel unter Netanyahu getan hat, um dem Staatsbau-Projekt der PA zu helfen: Israel hat mehr und mehr israelischen Arabern gestattet, in der Westbank einzukaufen, um der Wirtschaft dort zu helfen und jede Menge Checkpoints und Hindernisse entfernt, die die Mobilität und wirtschaftliche Aktivität dort einschränkten. Die Explosion des wirtschaftlichen Fortschritts der Palästinenser in den letzten Jahren, zusammen mit Wachstumsraten, die die unserer eigenen oder die Israels weit übertreffen, ist zum Teil der Politik Netanyahus zuzuschreiben.

* * *

Bill Clinton diskutierte die Aussicht auf Frieden im Nahen Osten mit einer Gruppe Blogger; dabei warf er Netanyahu vor, den Frieden zu blockieren und – im Grunde genommen – der israelischen Gesellschaft, dass sie ihn gewählt hatte. Ein echter Fall von Post-Camp-David II hätte-wäre-wenn.

Foreign Policy schreibt:

Er sagte, es gäbe zwei Hauptgründe dafür, dass einen umfassenden Frieden heute nicht gibt: die Abneigung der Netanyahu-Administration, die Bedingungen des Camp David-Deals zu akzeptieren und eine demografische Verschiebung in Israel, die die israelische Öffentlichkeit weniger zugänglich für Frieden macht…

„[Palästinenserführer] haben mehr als einmal ausdrücklich gesagt, dass, wenn [Netanyahu] den ihnen früher angebotenen Handel aufstellt – meinen Handel – sie ihn annehmen würden“, sagte Clinton; er bezog sich auf den Handel von Camp David im Jahr 2000, den Yassir Arafat ablehnte.

Aber die israelische Regierung trieb weit von dem Weg der von Ehud Barak geführten Regierung ab, die im Jahr 2000 dem Frieden so nahe kam, sagte Clinton; und alle neuen Verhandlungen mit der Regierung Netanyahu finden heute unter sehr anderen Bedingungen statt – Bedingungen, die die Palästinenser kaum akzeptieren werden.

Der Ex-Präsident fährt damit fort, die israelische Gesellschaft anhand des Grades aufzudröseln, in dem sie Frieden unterstützen, doch es gibt eine einleuchtendere Erklärung für die israelische Verschiebung nach rechts.

Arafat begann eine mörderische Intifada, durch die Tausende Israelis getötet, verletzt und traumatisiert wurden und die Linke des Staates verkrüppelte. Genug gesagt.

Ich habe mit ihm auch ein Hühnchen wegen des Wortes abtreiben zu rupfen.

Ich weiß nicht, ob das ein Wort Clintons oder der FP ist, aber „abtreiben“ impliziert eine unvoreingenommene Bewegung, die ruhig und still fast nur durch sich selbst geschieht. Treibholz treibt hin, wo immer die Strömung es trägt. Israelis aber sind alles andere als ein Volk, das Entscheidungen dem Wehen des Windes überlässt.

Die Israelis sind nie vom Frieden weggetrieben; sie hatten die Nase voll von Selbstmord-Bomben. Verstehen Sie, wohin ich treibe?

Grüner Prinz entlarvt großen Medien-Mythos

7. März 2010

HonestReporting Media BackSpin, 7. März 2010

Ich [Pesach Benson, bd] freue mich schon auf die Lektüre von Mosab HassanYousefs Buch Son of Hamas. Bis ich eine Druckausgabe in Händen halte begnüge ich mich mit Interviews und Rezensionen. Das Wall St. Journal (WSJ) weist auf einen entscheidenden Mythos hin, der vom „Grünen Prinzen“ entlarvt wird.

Gerücht: Die zweite Intifada war ein Volksaufstand, der durch Ariel Sharons Besuch auf dem Tempelberg im September 2000 ausgelöst worden ist.

Fakt: Dieser Auszug aus dem WSJ spricht für sich:

Einige Monate vor Camp David hatte der ehemalige PLO-Chef Yasser Arafat das israelische Angebot eines Staates mit 90% Fläche der West Bank und Ostjerusalem als Hauptstadt angelehnt. Yousef Aussage zufolge entschied sich Arafat für einen weiteren Aufstand, um die internationale Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. Also suchte er über Sheikh Yousef Unterstützung bei der Hamas, schreibt sein Sohn, der ihn zu Arafats Amtssitz begleitete. Diese Treffen fanden statt, bevor die palästinensischen Behörden einen Vorwand für die zweite Intifada erfanden, die dann begann, als der spätere Premierminister Ariel Sharon den Tempelberg in Jerusalem besuchte, Stätte der Al-Aqsa Moschee und des Felsendoms. Yousefs Bericht ist hilfreich bei der Richtigstellung der Historie und dafür, dass der Aufstand von Arafat geplant war.

Yousef sagt mir, dass er angesichts der sinnlosen Gewalt entsetzt gewesen sei, die von den Politikern in Kauf genommen wurde, um sie „auf den Schultern einfacher, frommer Menschen“ zu entfesseln. Er bemerkte, dass die Palästinenser, die dem Aufruf folgten, „sich benahmen wie Kühe auf dem Weg ins Schlachthaus, und sie dachten, sie kämen geradewegs in den Himmel.“

So bestätigt Yousef also, was Imad Falouji, Kommunikationsminister der PA, im März 2001 erklärte. Es wurde [natürlich] nicht großartig darüber berichtet, aber vor palästinensischen Flüchtlingen im Libanon sagte er:

„Wer immer auch denkt, dass dies [der Krieg] wegen Sharons schändlichem Besuch bei Al Aksa begann, befindet sich im Irrtum. Er war seit Arafats Rückkehr aus Camp David geplant, [wo er] sich gegen Clinton behauptet und die US-Bedingungen zurückgewiesen hatte.“

Aber verlassen Sie sich besser nicht darauf….