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Medien löschen Leid jüdischer Flüchtlinge aus arabischen Ländern

30. Dezember 2021

Gidon Ben-Zvi, HonestReporting, 1. Dezember 2021

Die Medien legten sich diese Woche [um den Monatswechsel November/Dezember] mächtig ins Zeug und berichteten umfangreich über den „Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk“, der den 74. Jahrestag des historischen Teilungsvorschlags begeht, der – ohne die Ablehnung durch die gesamte arabische Welt – einen jüdischen Staat neben einem arabischen zur Folge gehabt hätte. Tatsächlich diente diese Reihe von Reden und „Kulturveranstaltungen“ nur dazu die Forderung nach dem palästinensischen „Rückkehrrecht“ zu legitimieren, das – sollte es je verwirklicht werden – den jüdischen Staat aufgrund zahlenmäßiger Überlegenheit vernichten würde.

In krassem Gegensatz dazu erzielte der 30. November, an dem Israel und die gesamte jüdische Welt der Vertreibung der Juden aus arabischen und islamischen Ländern gedenkt, die nach der gewaltsamen Ablehnung des UNO-Teilungsplans der Palästinenserführung und der benachbarten Staaten praktisch erfolgte, keinerlei Berichterstattung durch prominente Nachrichtenorgane.

Abseits des Radars der Medien: fast 1.000.000 jüdische Flüchtlinge

Nach der Gründung Israels wurde der Zustand der in arabischen Ländern lebender Juden zunehmend unsicher. Libyens jüdischer Gemeinschaftsrat wurde aufgelöst und 1961 ein Gesetz verabschiedet, dass den Juden praktisch ihre libysche Staatsbürgerschaft entzog. Die jüdische Gemeinschaft des Landes endete im Grunde mit der Evakuierung von 6.000 innerhalb eines Monats.

1963 verabschiedete Algerien ein Gesetz, dass allen Nichtmuslimen die Staatsbürgerschaft entzog. 1964 wurde syrischen Juden verboten in der Regierung oder in Banken zu arbeiten, Grundstücke zu kaufen oder Führerscheine zu erwerben. Syrische Juden, die die Genehmigung erhielten ins Ausland zu reisen, mussten eine Bürgschaft hinterlegen, Familienmitglieder als Geiseln zurücklassen.

Nach dem Sechstage-Krieg traf die ägyptischen Juden eine Beschlagnahme-Welle.

Es wird geschätzt, dass etwa 850.000 Juden zur Zeit von Israels Unabhängigkeit in arabischen Ländern und dem Iran lebten. Einige Wissenschaftler glauben, dass die Zahl näher an einer Million liegt. In der Region Nordafrika flohen 259.000 Juden aus Marokko, 140.000 aus Algerien, 100.000 aus Tunesien, 75.000 aus Ägypten und weitere 38.000 aus Libyen. Im Nahen Osten wurden 135.000 Juden aus dem Irak ins Exil getrieben, 55.000 aus dem Jemen, 34.000 aus der Türkei, 20.000 aus dem Libanon und 18.000 aus Syrien. Der Iran zwang 25.000 Juden das Land zu verlassen.

Diese Leute wurden gezwungen die Länder zu verlassen, in denen ihre Familien seit Jahrtausenden lebten – und das einzig aufgrund ihrer jüdischen Identität.

Heute leben in der gesamten arabischen Welt weniger als 7.000 Juden. In vielen arabischen Staaten sind die einst blühenden jüdischen Gemeinden so gut wie verschwunden.

Im Versuch diese historische Ungerechtigkeit zu korrigieren trat die israelische Regierung 2019 in Aktion; sie forderte Entschädigung von insgesamt $250 Milliarden für von um ihr Leben zu retten fliehenden Juden zurückgelassene Grundstücke und Vermögen.

Welche jüdischen Flüchtlinge? Medien ignorieren Massenvertreibung

Während Israels Unabhängigkeitskrieg kam ungefähr dieselbe Zahl an jüdischen Flüchtlingen in dem jungen jüdischen Staat an, wie Palästinenser aus ihren Heimen flohen. Dennoch scheint eine Seite dieser historischen Ereignisse von führenden Nachrichten-Organen begraben zu werden.

HonestReporting untersuchte tausende Artikel und Nachrichten-Texte, um beurteilen zu können, wie die Medien während der letzten 12 Monate über die Geschichte der jüdischen Flüchtlinge im Vergleich zur Frage der palästinensischen Flüchtlinge berichtet haben. Während „palästinensische Flüchtlinge“ fast 6.500-mal angeführt wurden, gab es im gleichen Zeitraum nur 865 Funde zu „jüdische Flüchtlingen“.

Keine Anerkennung von aus arabischen Ländern vertriebenen Juden seitens der UNO

Der Widerwille die Geschichte der jüdischen Flüchtlinge zu berichten befindet nicht in einem Vakuum. Auch die UNO puscht das palästinensische Narrativ.

2008 nahm das US-Repräsentantenhaus eine Resolution an, die die Anerkennung der jüdischen, christlichen und anderen Flüchtlingen aus arabischen Ländern forderte. Die Resolution erklärte, dass jede Vereinbarung zwischen Israelis und Palästinensern auch die Anerkennung jüdischer Flüchtlinge beinhalten muss. Die Resolution macht deutlich, dass das Thema vor die UNO-Vollversammlung gebracht werden müsse.

Dennoch lehnte die UNO es ab die Juden anzuerkennen, die brutal aus arabischen Staaten vertrieben wurden. In Reaktion informierte Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, UNO-Generalsekretär Guterres im Dezember 2020 über seine Absicht einen Resolutionsentwurf, der das internationale Gremium eine jährliche Gedenkveranstaltung für die hunderttausende aus arabischen Ländern exilierten Juden infolge der Gründung des Staates Israel.

Erdan forderte die UNO auf ein weltweites Forschungsprojekt zur Deportation von Juden aus der arabischen Welt zu beginnen und das Thema in verschiedenen UNO-Foren zu analysieren.

Indem das Leid der jüdischen Flüchtlinge vernebelt wird, halten die Medien ihre Leser und Zuschauer über die ethnische und kulturelle Zusammensetzung des modernen Israel im Dunkeln. Als Ergebnis darf das Märchen, der jüdische Staat sei aus Nachkommen europäischer „Eindringlinge“ zusammengesetzt (sie hier, hier und hier), verewigt werden.

Bis die Medien und die Vereinten Nationen die Ablehnung des jüdischen Staats und die Verfolgung des jüdischen Volks durch arabische Führer erkennen, wird die Koexistenz den Israelis und den Palästinensern wohl entschlüpfen.

Hass lehren: Medien blind für PA-Hetze, als bei Terrorverdächtiger (14) „gewalttätige“ Schulbücher gefunden wurden

16. Dezember 2021

Rachel O’Donoghue, HonestReporting, 12. Dezember 2021

Als bei einer Verdächtigen bei einem Terroranschlag Lesematerial gefunden wurde, das Gewalt gegen genau die Leute propagiert, die das Ziel dieses Verbrechen waren, sollte man diese Tatsache für auffällig und berichtenswert halten. Leider scheint es so, dass Reuters und andere Publikationen, die den Messeranschlag auf eine israelische Frau vor ihren fünf Kindern durch eine palästinensische Jugendliche letzte Woche scheinbar vernünftig zu erklären versuchten, sehr zugeknöpft sind, was die Berichterstattung darüber angeht, dass die Teenagerin im Besitz einer Reihe PA-Schulbücher gefunden wurde, die Aufstachelung zu Gewalt beinhalten.

Reuters sah sich letzte Woche breiter Verurteilung ausgesetzt, nachdem sie einen Artikel mit der Schlagzeile veröffentlichten: „Palästinensisches Mädchen steht vor Vertreibung aus Jerusalem wegen Verdacht auf jüdische Nachbarin eingestochen zu haben“; dieser wurde kritisiert, weil der Leser damit stillschweigend eingeladen wurde, für das mögliche Motiv der Terrorangreiferin Sympathie zu empfinden. Wie HonestReporting damals hervorhob, wurde eine Version der Story der Nachrichtenagentur von zahlreichen internationalen Medien weiter veröffentlicht, so bei Yahoo News und France24.

Dennoch lehnen es diese prominenten Nachrichtenorganisationen ihr Vorgehen aufgrund der jüngsten Entwicklung zu ändern.

Die gemeinnützige israelische Watchdog-Gruppe IMPACT-se, die Bildungsquellen auf extremistisches Material hin beobachtet, deckte auf, dass die 14-jährige Tatverdächtige bei ihrer Verhaftung Bücher dabei hatte, die „gewalttätige“ Inhalte haben, darunter Leseverständnis-Übungen, die Terroranschläge auf israelische Zivilisten als „Grillparty“ beschrieben.

Eine weitere Lektion, angeblich um Kinder Statistik zu lehren, verweist auf die von Israel getöteten „Märtyrer“, während ein Text in Sozialwissenschaften bewaffneten Widerstand als „legitim“ und „natürlich“ bezeichnet.

IMPACT-ses CEO Marcus Sheff sagte als Kommentar zu dieser beunruhigenden Entdeckung:

Es ist schwer sich eine tragischere Metapher für den dreisten Antisemitismus und Ermutigung zu Gewalt im palästinensischen Lehrplan vorzustellen, als ein 14-jähriges palästinensisches Mädchen, das auf eine erkennbare Jüdin einsticht, während es die aufstachelnden Schulbücher der PA in ihrem Rucksack mit sich trägt. Diese Schulbücher sind von der PA strategisch gestaltet worden, um bei 1,3 Millionen Kindern eine Kultur von Hass und Gewalt zu schaffen.

Dass so viele Medien sich entschieden haben diese bemerkenswerten Fakten zu ignorieren, ist leider Teil eines Musters, vor der Hetze der palästinensischen Autonomiebehörde die Augen zu verschließen.

Einmaleins des Hasses: Schulbücher der Palästinensischen Autonomiebehörde

HonestReporting hat zum Beispiel ausführlich beschrieben, dass PA-Schulbücher junge Menschen in die von der United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees (UNRWA) betriebenen Schulen ausbilden, Material beinhalten, das antisemitisch war, verurteilte Terroristen „verklärte“ und Verweise auf den jüdischen Staat aus Landkarten beseitigte.

Im April verurteilte das EU-Parlament die UNRWA für ihre Aufstachelung zu Hass und Gewalt in ihren Schulbüchern. Im Juni stellte ein von der Europäischen Union in Auftrag gegebener Bericht fest, dass PA-Schulbücher zu Gewalt gegen Israelis ermutigen und antisemitische Botschaften enthalten. Im September sagte das EU-Parlament, es werde anfangen die Gelder, die das Flüchtlingshilfswerk der UNO erhält, von der Beseitigung der Hetze gegen den jüdischen Staat aus den palästinensischen Schulbüchern abhängig machen.

Was in Büchern gelehrt wird, bleibt nicht in Büchern

Und der Hass, der in Schulbüchern auftaucht, bleibt nicht dort. Im Verlauf der letzten Wochen hat es einen Besorgnis erregenden Anstieg der Zahl der Terroranschläge in Israel gegeben, darunter die tödlichen Schüsse auf Eli Kay in Jerusalems Altstadt am 21. November.

Solche Anschläge sind ausnahmslos als Vorfälle mit „einsamen Wölfen“ beschrieben worden, womit suggeriert wird, die Tätern seien nicht unterstützt und sie seien nicht ermutigt worden, die gewalttätigen Akte auszuführen (siehe hier und hier).

Aber die Einzeltäter-Etikettierung dient ungewollt dazu die Tatsache zu verbergen, dass diese Terrorakte nicht in einem Vakuum begangen werden: Sie sind untrennbar mit einer Kultur der Hetze verbunden, die von einer Führung betrieben wird, die die Palästinenser radikalisiert.

Ein Beispiel: Kurz nachdem der 26-jährige Kay vom Hamas-Mitglied Fadi Abu Schkahaydam niedergeschossen wurde, wurde der ehemalige PA-Sprecher Nour Odeh damit zitiert, dass er Israel für den Anschlag  verantwortlich machte – eine Sichtweise, die offenkundig sinnbildlich für die Haltung der palästinensischen Autonomie steht.

Dennoch zeigen die Daten von HonestReporting in den Dutzenden Medienberichten über diesen aktuellen Anschlag, dass die sogenannte „Geld für Mord“-Politik der PA, die Terroristen und ihre Familien für die Ermordung israelischer Zivilisten belohnt, nicht ein einziges Mal erwähnt wird.

Dadurch, dass sie die Zahlung von Gehältern an Terroristen der PA nicht berichten, verweigern die Medien den Lesern und Zuschauern auch Wissen darüber, wie diese Gelder sonst hätten ausgegeben werden können: für den Bau neuer Krankenhäuser, zur Versorgung bedürftiger Palästinenser und für die Reform der Lehrpläne – angefangen mit der Beseitigung des Hasses auf Israel und die Förderung von Terror.

Wenn Reuters und andere glauben, es sei bemerkenswert, dass die Familie eines Mädchens, das beschuldigt wird eine jüdische Mutter niedergestochen zu haben, vor der Zwangsräumung steht, warum denken sie nicht, dass es gleichermaßen bedeutend ist, wie die Verdächtige über ihre Schulbücher gehirngewaschen wurde?