Naksa*-Tag: Mit Geld angeworben – keine Protestkundgebung der Bevölkerung

HonestReporting Media BackSpin, 5. Juni 2011

Wenn Sie glauben, dass die heutigen Proteste entlang der israelisch-syrischen Grenze einen „palästinensischen Frühling“ repräsentieren, liegen Sie falsch.

Die syrische Reformpartei sagt, sie verfüge über Informationen, denen zufolge das Assad-Regime die Naksa-Demonstranten, die heute an der Golan-Grenze einen Durchbruch versuchten, mit Geld geködert hatte:

Die Reformpartei Syriens hat heute aus Geheimdienstquellen im Libanon, die enge Kontakte zum Assad-Regime unterhalten, erfahren, dass es sich bei den Syrern, die nahe des Quneitra Crossing die Golan-Höhen durchbrechen wollten, um syrische Bauern handelte, die in den letzten Jahren aus dem von Dürre heimgesuchten Nordosten Syriens in den Süden gewandert waren. Schätzungen gehen von 250.000 verarmten Migranten aus.

Die erhaltenen Informationen zitieren, dass das Regime Hunderten dieser Bauern 1.000 Dollar pro Person für die Teilnahme und 10.000 Dollar ihren Familien für den Fall versprochen hatte, dass jemand durch israelisches Feuer zu Tode komme. In Syrien liegt das durchschnittliche Monatsgehalt bei etwa 200 Dollar, was für diese verarmten Bauern bedeutet, dass solch eine einmalig in Aussicht stehende Summe den Lebensunterhalt für 6 Monate sichert.

Dies heißt, dass viele Demonstranten a) keine Palästinenser waren, b) für einen Auftrag bezahlt wurden und somit c) die These des „Volksprotestes“ widerlegt ist, da d) die Welt von Assads blutigstem Wochenende abgelenkt werden sollte.

Wir wissen bereits, dass Hamas, Hisbollah und Assad beim letzten Naqba-Protest kooperiert hatten. Oliver Duggan formuliert es so:

Es war ein beispielloser Missbrauch der weltweiten Medienaufmerksamkeit in dieser Region. Und er diente vermutlich dazu, eine israelische Reaktion zu provozieren, die die brutalen Niederschlagungen von Aufständen durch andere Regimes widerspiegeln soll….

Abgesehen von den iranischen Mullahs, an deren Fäden die Hamas hängt und den Pseudo-Flüchtlingen Assads heute machen einige Journalisten den palästinensischen Frühling zum eigentlichen Thema.

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*Als Naksa-Tag wird der Jahrestag des Ausbruchs zum Sechstagekrieg bezeichnet. Hier ein anderer deutschsprachiger Bericht dazu von Nahost-Korrespondent Ulrich Sahm (n-tv)

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5 Kommentare - “Naksa*-Tag: Mit Geld angeworben – keine Protestkundgebung der Bevölkerung”

  1. Rika Says:

    Aber irgendein Dösel eines der Internetmagazine hat schon wieder von „David gegen Goliath“ gefaselt und natürlich wieder einmal Israel den Schwarzen Peter zugeschoben. „Wem denn sonst?“, fragt man sich, schon fast verzweifelt angesichts der Dummheit und Arroganz der Schreiberlinge in deutschen Qualitätsmedien!

    Die antiisraelische Haltung wird von deutschen Journalisten erzeugt, nicht von Israel. Man könnte ja auch so berichten, dass die Palis wie die Deppen da stehen, aber es macht sich anders herum halt viel besser!


    • Im Rundfunk seit gestern auch immer wieder die gleiche Meldung: die IDF habe auf palästinensische Demonstranten das Feuer eröffnet.

      Ich wundere mich immer wieder, mit welcher Geduld unsere Freunde in Israel diese Hinterhältigkeiten ertragen. Oft ist es aber auch nur schiere Faulheit der Redakteure, die den Agenturmeldungen nicht nachgehen. Und du siehst ja auch, welche Quellen die nehmen: AP, dpa, AFP und Konsorten. Da wird schon von Anfang an geschlampt und gelogen, dass sich die Balken biegen. Dabei brächte man einfach nur mal die linke Haaretz anzapfen, wenn einem die JPost zu voreingenommen scheinen sollte.


  2. […] zur Verfugung stehenden: ein von israelischen Soldaten erschossener Palästinenser – bei von Assad gesponserten Gewaltaktionen. Die syrische Pressefreiheit beschränkt sich auf palästinensische […]


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