Rafah: Das Gesetz der ungewollten Folgen beißt Ägypten

Pesach Benson, HonestReporting Media Backspin, 31. Mai 2011

Nach der Wiederöffnung von Rafah wird Ägpyten vom Gesetz der ungewollten Folgen gebissen. Das Wall Street Journal (ein Klick via Google News) schreibt:

Eine volle Öffnung der ägyptischen Grenze in Rafah, sagen Analysten, könnte Israel erlauben, sich eindeutiger vom Gazastreifen zu trennen und die humanitäre und Sicherheits-Verantwortung für die Enklave auf Ägypten abzuwälzen…

Die Grenze für Handel und Waren geschlossen zu halten, hat Kairo davor bewahrt, stillschweigend die Verantwortung für die Ernährung der 1,5 Millionen Menschen der Enklave zu übernehmen und Lieferungen an Waffen und so genannten Dual Use-Gegenständen zu überwachen, die für Angriffe auf Israel genutzt werden könnten.

Die ägyptische Straße ist voll und ganz dafür, die Grenze völlig öffnen, aber nach Angaben des WSJ sind die herrschenden Militärführer nicht allzu begierig darauf,  so weit zu gehen. Wie es aussieht, befinden sich im Moment rund 400 Al-Qaida-Mitglieder im Sinai. Einige Vertreter Israels sagten gegenüber dem Magazin Time, die neue Wirklichkeit von Rafah habe einen Silberstreif am Horizont.

… zur Reaktion in offiziellen Kreisen Israels gehört mit Sicherheit „stille Genugtuung“. Denn in Jerusalem hat man das Gefühl: Wenn die Ägypter Verantwortung für die 1,5 Millionen Palästinenser im Gazastreifen übernehmen wollen, dann nur zu. Kairo hatte die Küstenenklave immerhin ab 1948 kontrolliert, bis 1967, als der Gazastreifen zu den riesigen Territorien gehörte, die Israel im Sechstagekrieg eroberte.

Was denken Sie zum Problem der Sicherheitsrisiken vs. politischen Möglichkeiten, die die Öffnung von Rafah für Israel darstellt?

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14 Kommentare - “Rafah: Das Gesetz der ungewollten Folgen beißt Ägypten”

  1. Zahal Says:

    Den Sinai abriegeln und Gaza zu Ägypten, das war es dann mit der „Vereinigung“ von Hamas und Fatah, vorbei ein „palästinensischer Staat“ in den Grenzen VOR 1967. Auch das ganze Blockadegetöse hätte ein Ende.

    • heplev Says:

      Das machen die Ägypter nicht. Wehren sie sich schon seit Jahren gegen.

      • Zahal Says:

        ich weiss, daß sie es nicht machen, aber es würde einige „Probleme“ lösen, Hamas und Ägypten haben ja jetzt schon Streitigkeiten, hahaha…..


    • Drollig wäre ja auch, nach Rafah nochmals (wie früher schon) EU-Beobachter zu schicken. Aber die Europäer wissen schon, warum sie dankend ablehnen; nämlich weil sie nicht für voll genommen werden – sowohl von der Hamas als auch den ägyptischen Grenzbeamten.

      Da machten sie es dann doch lieber so wie die UNIFIL an der Nordgrenze Israels nach dem Libanonkrieg 2006:

      Vor Ausbruch der Kampfhandlungen schauten sie jahrelang seelenruhig weg, als die Hisbollah stetig Grenzverletzungen am laufenden Band provozierte, Verschleppungen israelischer Bürger initiierte und schließlich erfolgreich abschloss (Regev, Goldwasser). Und nach Verabschiedung der Resolution 1701 bei Kriegsende brüstete sich ein französische Abschnittskommandeur damit, dass man iraelische Aufklärungsjets abschießen würde.

      Was für ein feiges Pack!

      • Zahal Says:

        Stimmt, die waren IMMER feige, nicht erst seit der Gazablockade….. von daher rege ich mich immer auf, wenn andere als Israel „Verantwortung“ übernehmen wollen, vor allen Dingen aber Israel Vorschriften aufzwängen wollen.

  2. jerry Says:

    Unter dem Druck des islamistischen Gesindels läßt sich die „Verbrüderung“ mit Gaza schwer rückgängig machen


    • Am Ende dieses Prozesses wird die Machtübernahme der Hamas in der Westbank stehen. Das haben wir schon vor Monaten prognostiziert.

      Ich schätze, dass dies exakt dann der Fall sein wird, wenn der Iran die Bombe auch offiziell hat [und damit strategische Fakten geschaffen] und dann Hamas/Hisbollah endgültig von der Leine lässt.

      Nur Astlöcher wie ARD-Engelbrecht und Konsorten verkaufen weiterhin die deutsche Öffentlichkeit für dumm.

      • Blacky Says:

        …. nur ARD-Engelbrecht & Co. tun das ? Doch wohl eher 98 % der Medienmacher !
        Und das ist einer der größten strategischen Nachteile die ISRAEL hat, – und WIR stellen dem noch immer nichts entgegensetzen, – eine große gemeinsame pro-israelische AUFKLÄRUNGS-und Unterstützungs-Kampagne !

        Statt dessen wird oft, wie hier so diskutiert, als wären wir der israelische oder ägyptische Außenminister, wie hier, – tut mir leid.
        Ich habe mehrere Ideen für eine solche Kampagne ! Kommunikation über facebook ? Bertha Dix <–


      • @Blacky

        Wir haben hier auf diesem Blog schon des Öfteren darauf hingewiesen,. dass die israelische Medienarbeit verbessert und intensiviert werden muss. Außerdem steht HonestReporting mit Regierungsvertretern in Kontakt.
        Was soll man denn mehr machen?

  3. jerry Says:

    noch was wichtiges:

    Zahal & heplev, להיות בריא Jungs !!

  4. karl Says:

    schalom und gut schabbat. besteht keine
    möglichkeit die Hamas und Hizbollah bande
    nicht vorhrt zu vernichten<<bevor der Iran
    die bombe hat????? bitte antwort. karl<<

  5. Blacky Says:

    …. nur ARD-Engelbrecht & Co. tun das ? Doch wohl eher 98 % der Medienmacher verzerren doch von den GRUNDlagen her die LAge antiisraelisch !!
    – Und das ist eine der größten strategischen Nachteile die ISRAEL hat, – und WIR stellen dem noch immer nichts entgegensetzen, – eine große gemeinsame pro-israelische AUFKLÄRUNGS-und Unterstützungs-Kampagne !

    Statt dessen wird oft, wie hier so diskutiert, als wären wir der israelische oder ägyptische Außenminister, wie hier, – tut mir leid.
    Ich habe mehrere Ideen für eine solche Kampagne ! Kommunikation über facebook ? Bertha Dix <–


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