Olympischer Fanatismus: Alles Israels Fehler

Zahava Raymond, HonestReporting, 17. August 2016

Ein Artikel im Economist mit der Überschrift Politik nimmt olympisches Rampenlicht im Nahen Osten in Beschlag wirft einen Blick auf die arabische Feindseligkeit gegenüber Israel bei den Olympischen Spielen, wird dann aber seiner eigenen Anklage schuldig.

Man könnte glauben, ein Artikel im Sportteil würde die Botschaft der Olympischen Spiele bekräftigen und dass der Umgang mit den israelischen Athleten unsportlich ist. Aber eine antiisraelische Agenda reißt den Artikel rücksichtslos an sich, legen nahe, dass Israel dafür verantwortlich ist den Rassismus hervorzurufen, den es durchleidet.

Der Economist macht seine Autoren über Initialen kenntlich, der Verfasser ist nur als N.P. zu identivizieren.

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Unter Bezugnahme auf den ägyptischen Judoka, der dem israelischen Bronzemedaillen-Gewinner Or Sasson den Handschlag verweigerte, benutzt der Economist gefühlskalt das Massaker der Olympischen Spiele von München und schreibt: „El Shababys Brüskierung schient im Vergleich zu den Kugeln, die bei den Olympischen Spielen in München 11 israelische Athleten töteten, lediglich Symbolismus zu sein“, aber „trotzdem“ kritisierte Israel dieses unsportliche Verhalten.

Bedeutet das, Israel hätte die Brüskierung einfach hinnehmen sollen, nur weil sie kein Mord war?

Würde der Economist etwas derartiges zu irgendjemand anderem sagten, der wegen seiner Rasse, Religion oder Nationalität zum Ziel gemacht wird?

Der Artikel fährt fort:

BackSpin_HR-160817_Economist2Israels selbstgerechte Proteste tragen die Gefahr schrill zu klingen.

Selbstgerecht?

Es sind nicht die israelischen Athleten, die den Libanesen blockierten, damit sie nicht im selben Bus sitzen; oder die sich aus Wettkämpfen zurückziehen, um zu vermeiden gegen Araber antreten zu müssen. Es ist genau andersherum. Sasson streckte seinem ägyptischen Gegner die Hand als Geste des Respekts entgegen und was für eine Botschaft hätte es für die Israelis und Ägypter sein können. Aber wie die Geschichte hindurch verschmähte der Araber die israelische Geste.

Wo ist Jibril Rajoub?

Der Artikel gibt als Beispiel dieser „schrillen“, „selbstgerechten Proteste“ die Beschwerden über den Leiter des palästinensischen Olympischen Komitees, Jibril Rajoub.

Yisrael HaYom, Israels führende Zeitung und Sprachrohr von Premierminister Netanyahu, gab einer Kampagne reichlich Raum, die forderte, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Verbindungen zu Jibril Rajoub kappt, den Leiter des palästinensischen Olympischen Komitees. Als Chef der palästinensischen Sicherheitskräfte hat Rajoub in der Vergangenheit eng mit Israel zusammengearbeitet. Dennoch nannte ihn die Zeitung „einen Terroristen“.

Der Economist pickte sich nur eine Tatsache aus Israel HaYom heraus: dass Rajoub „in der Vergangenheit eng mit Israel zusammenarbeitete“, wozu er auf seine Rolle als Leiter der Vorbeugenden Palästinensischen Sicherheitskräfte verwies. Die hatte er bis 2002 inne. Das muss ihn wohl über Kritik erhaben und unfähig etwas Schlechtes zu tun machen.

Jibril Rajoub

Doch der Aritkel von Israel HaYsom gab ein weit detaillierteres Bild dessen, wer Rajoub ist. Hier das, was der Economist nicht schrieb:

  • Rajoub ist „für“ die palästinensischen Terroristen und „ermutigt“ zur Welle der Gewalt des letzten Jahres; er nennt sie „Helden“.
  • Er ehrt und glorifiziert beständig Terroristen, gratuliert ihnen im palästinensischen Fernsehen.
  • Er droht damit Israel aus den Olympischen Spielen zu halten.
  • Er nannte die Normalisierung mit Israel im Sport ein „Verbrechen gegen die Menschheit“.
  • Er besuchte einen Boxkampf, der nach einem der Terroristen hinter dem Massaker an israelischen Athleten bei den Spielen von München steckte.
  • Es sagte, eine Schweigeminuten für die israelischen Opfer von München abzuhalten, sei Rassismus.
  • Und er sagte dies:

Die internationale Gemeinschaft akzeptiert es nicht, dass in Tel Aviv Busse in die Luft fliegen, aber sie hinterfragt nicht, was einem Siedler oder Soldaten zustößt, der in den besetzten Gebieten zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Niemand hinterfragt das. Daher wollen wir den Kampf auf eine Weise austragen, der die internationale Gemeinschaft auf unserer Seite hält.

Nachdem er den arabischen Fanatismus gegen Israel in Rio total herunterspielte, wirft der Economist einen Blick auf andere Beispiele für Politik bei den Olympischen Spielen, einschließlich dem, wie Südafrika von 1964 bis 1988 von ihnen ferngehalten wurde; er schließt hiermit:

Da Israel in den von ihm besetzten Gebieten höhere Barrieren zwischen Juden und Palästinensern baut, finden die Boykotteure die Analogie zu Südafrika besonders treffend.

Die einzigen Barrieren, die Israel baut, dienen dem Schutz Unschuldiger vor Terroristen, Es sind die israelischen Athleten, die den Geist des Friedens, des Respekts und der Toleranz ihres Landes nach Olympia bringen. Und sie sind die, die zur Diskriminierung ausgesondert werden.

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Sich die Rosinen aus anderen Zeitungen rauszupicken und widerspricht eklatant normaler journalistischer Gepflogenheit. Und die Vorstellung, dass Israelis hinnehmen sollten, was auf rassistischen Fanatismus hinausläuft, weil „sie wenigstens nicht umgebracht werden“, wäre für keine andere Rasse, Religion oder Ethnie akzeptabel, die sich wo auch immer ähnlich borniertem Verhalten ausgesetzt sieht. Nicht bei den Olympischen Spielen und nicht auf den Seiten des Economist.

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