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Spotlight auf Jenin – Teil 5: Die Drohung des Terrorismus für Jenins Wirtschaft

27. Oktober 2022

Chaim Lax, HonestReporting, 19. Oktober 2022

Jenin, das von Beobachtern den Spitznamen „Terror-Hauptstadt“ bekommen hat, ist in den letzten Monaten in den Nachrichten gewesen, weil Israel weiter Terrorbekämpfungs-Operationen ausführt, um israelisches Leben zu  retten und dem Handeln derer vorzubeugen, die dem jüdischen Staat schaden wollen.

Aber während Jenin ständig in den Medien erwähnt wird, wie viel wissen wir wirklich über Jenin?

In dieser Reihe werden wir einen Blick auf andere mit Jenin verbundene Themen werfen und hoffentlich ein facettenreiches Verständnis der Stadt im Zentrum des aktuellen Anstiegs von Gewalt und Terror bieten.

Das ist „Spotlight auf Jenin“.

In diesem Text werden wir einen Blick auf die Wirtschaft von Jenin werfen, ihr überdimensionales Wachstum in den 15 Jahren nach der zweiten Intifada und die Bedrohung, die der Terrorismus für ihr weiteres Wachstum darstellt.

Von traditionellen Märkten zu Masseninvestition: Jenins Wirtschaftsboom

Aufgrund des fruchtbaren Bodens der Region und des Zugangs zu natürlichen Wasserquellen basiert die Wirtschaft Jenins traditionell auf Landwirtschaft.

Die Stadt machte allerdings nach der zweiten Intifada eine Periode nie dagewesenen wirtschaftlichen Wachstums durch. Während der Terrorwelle war Jenin der Ort einiger der intensivsten Kämpfe zwischen der israelischen Armee und palästinensischen Terrorgruppen.

Das wirtschaftliche Wachstum war durch zunehmende arabisch-israelische Investitionen gekennzeichnet, die Eröffnung der Arabisch-Amerikanischen Universität (was die Geschäfte in der Gegend um den Universitäts-Campus und die Studentenwohnheime stärkte), zunehmende Bewegung von Menschen und Waren zwischen der Region und dem Israel von vor 1967 am nahegelegenen Übergang Gilboa/Jalameh (der 2009 öffnete), eine Zunahme der Zahl der Einwohner Jenins, die für israelische Firmen arbeiten und einen Boom im Immobiliensektor.

Eindrucksvoller Besuch heute am Campus von Jenin @aaup_edu, einem akademischen und wissenschaftlichen Leuchtturm im Nahen Osten, der palästinensischen und internationalen Studenten Qualitätsbildung bietet. Mabruk für eure Leistungen!

Zusätzlich begann die palästinensische Autonomiebehörde 2008 das Pilotprojekt Jenin. Dieser von Israel, den USA und anderen internationalen Investoren unterstützte Plan konzentrierte sich auf die Wiederbelebung Jenins. Dazu gehörte die Stärkung der PA-Kräfte in der Region, die Entwicklung eines Industriegebiets und die Verbesserung unverzichtbarer Infrastruktur wie Strom und Wasser.

Während Jenins Wirtschaft 15 Jahre Wachstum und Wohlstand durchmachte, entwickelte sich auch eine Art Schwarzmarkt, auf dem entrechtete Jugendliche und ehemalige Mitglieder von Terrororganisationen ihren Lebensunterhalt bestreiten, indem sie gestohlene Autoteile verkaufen, mit Waffen handeln und Mitglieder der allgemeinen Bevölkerung erpressen.

Das Wachstum dieser zwielichtigen Schattenseite in Jenin im Verlauf der letzten Jahre sowie ein wirtschaftlicher Niedergang infolge der COVID-19-Pandemie halfen zur anarchischen Atmosphäre beizutragen, die es Terrororganisationen wie der Hamas, den Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden und dem Palästinensischen Islamischen Jihad erlaubt haben ihre Vorherrschaft auf den Straßen Jenins durchzusetzen und den Sicherheitskräften der PA die Kontrolle über den Bereich zu entreißen.

Das hat im Gegenzug zur Wiederbelebung Jenins als Drehkreuz des palästinensischen Terrorismus geführt.

Wie der Terrorismus der Wirtschaft Jenins schadet

Seit dem Wiederaufleben des Terrorismus hat sich die wirtschaftliche Lage Jenins rapide verschlechtert.

Der Hauptgrund für diesen Niedergang ist, dass Terroranschläge, die von der Region Jenin ausgehen, verbunden mit israelischen Terrorbekämpfungsoperationen, zu einer Reduzierung der Zahl arabischer Israelis geführt hat, die bereit sind aus geschäftlichen Gründen und in der Freizeit nach Jenin zu reisen. Da Jenin stark von arabisch-israelischen Geschäften angewiesen ist, hat das schädliche Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Auch für arabische Israelis, die sich noch nach Jenin wagen, ist der Zugang in Zeiten erhöhter Spannungen eingeschränkt. Im April 2022 riegelte Israel als Reaktion auf die von der Region ausgehenden Bedrohung den Zugang nach Jenin für arabische Israelis ab.

Genauso wurde im September 2022 der Übergang Gilboa/Jalama von Israel eine Reihe von Tagen geschlossen, nachdem ein IDF-Offizier bei einer Schießerei mit palästinensischen Bewaffneten aus der Gegend von Jenin getötet wurde. Laut einer Schätzung verlieren die Firmen in der Region Jenin mit jedem Tag, an dem der Übergang geschlossen ist, etwa $420.000.

Folglich muss die PA, damit Jenin und die Umgebung ein Wiederaufleben des Wirtschaftswachstums und Wohlstands erlebt, ihre Kontrolle über die Region Jenin wieder geltend machen, helfen den Einfluss der palästinensischen Terrororganisationen zu verringern und der Region ein Gefühl der Ruhe und Stabilität zurückbringen. Nur dann wird Jenin einige Vorteile ernten, für die es in den letzten 15 Jahren so hart gearbeitet hat.

Spotlight auf Jenin, Teil 3: Die 10 berüchtigtsten Terroristen aus Jenin

13. Oktober 2022

Chaim Lax, HonestReporting, 9. Oktober 2022

Jenin, das von Beobachtern den Spitznamen „Terror-Hauptstadt“ bekommen hat, ist in den letzten Monaten in den Nachrichten gewesen, weil Israel weiter Terrorbekämpfungs-Operationen ausführt, um israelisches Leben zu  retten und dem Handeln derer vorzubeugen, die dem jüdischen Staat schaden wollen.

Aber während Jenin ständig in den Medien erwähnt wird, wie viel wissen wir wirklich über Jenin?

In dieser Reihe werden wir einen Blick auf andere mit Jenin verbundene Themen werfen und hoffentlich ein facettenreiches Verständnis der Stadt im Zentrum des aktuellen Anstiegs von Gewalt und Terror bieten.

Das ist das „Spotlight auf Jenin“.

Als palästinensische Terrorhauptstadt ist Jenin Heimat zahlreicher Terroristen gewesen, die Anschläge auf israelische Zivilisten und Soldaten verübt haben. In diesem Text werfen wir einen Blick auf die 10 berüchtigtsten Terroristen, die im 21. Jahrhundert aus der Region Jenin kamen (in chronologischer Reihenfolge):

1. Shadi Tubasi

Alter: 18
Terroristische Zugehörigkeit: Hamas

Bekannt für: Ausführung für den Selbstmord-Bombenanschlag auf das Restaurant Matza in Haifa am 31. März 2002. 16 Menschen wurden getötet und mehr als 40 verletzt.

Das Neueste zum Terror des „Blutmarsches“ vom 31. März 2022, dem Selbstmord-Bombenanschlag im Rahmen im Restaurant „Matza“, bei dem 16 Menschen ermordet wurden. Gleichzeitig ein Selbstmordattentat in Efrat (zum Glück keine Opfer)

2. Mahmud Tawalbe

Alter: 22
Terroristische Zugehörigkeit: Palästinensischer Islamischer Jihad

Bekannt für: Führer des bewaffneten Zweigs des Islamischen Jihad in Jenin. Verantwortlich für eine Reihe von Anschlägen auf israelische Zivilisten. Tawalbe wurde im Kampf um Jenin 2002 getötet.

Zwei der drei Palästinenser, die heute bei Jenin in einer Terrorbekämpfungsaktion getötet wurden, waren Mitglieder des Palästinensischen Islamischen Jihad in der Westbank, wahrscheinlich Katibat Jein (Jenin-Arm des PIJ). Zwei der drei Mitglieder mit Postern von Mahmud Tawalbe, einem berühmten Mitglied des PIJ in der Westbank.

3. Hamza Samoudi

Alter: 18
Terrorzugehörigkeit: Palästinensischer Islamischer Jihad

Bekannt für: Ausführung des Selbstmord-Bombenanschlags auf den Bus 830 (von Tel Aviv nach Tiberias), als er sich der Megiddo-Kreuzung im nördlichen Israel näherte. Samoudi fuhr seinen mit Sprengstoff beladenen Wagen neben den Bus und sprenget ihn. 17 Menschen wurden getötet, 43 weitere verletzt.

4. Aschraf al-Asama und Mohammed al-Hasnin

Alter: 18 und 19
Terroristische Zugehörigkeit: Palästinensischer Islamischer Jihad

Bekannt für: Ausführung des Selbstmord-Bombenanschlags auf den Bus 841 (Kiryat Schmona nach Tel Aviv) an der Karkur-Kreuzung bei Hadera am 21. Oktober 2002. Al der Bus anhielt, um Fahrgäste aufzunehmen, zündeten die Terroristen ihren mit Sprengstoff beladenen Jeep neben dem Bus; sie töteten 14 Menschen und verletzten 50.

5. Hanadi Jaradat

Alter: 29
Terroristische Zugehörigkeit: Palästinensischer Islamischer Jihad

Bekannt für: Ausführung des Selbstmord-Bombenanschlags im Restaurant Maxim in Haifa am 4. Oktober 2003. 21 Menschen, darunter vier Kinder und vier arabische Angestellt, wurden getötet, 60 weitere verletzt.

Heute ist der 18. Jahrestag des Selbstmord-Bombenanschlags auf das Restaurant Maxim in Haifa, das in gemeinsamem jüdsch-arabichem Besitz war. 21 Menschen, darunter 3 Kinder und ein Baby, wurden von einem palästinensischen Terroristen ermordet, der sich sprengte. 60 weitere Menschen wurden verletzt. Möge die Erinnerung an sie sein Segen sein.

6. Sami Hammad

Alter: 21
Terroristische Zugehörigkeit: Palästinensischer Islamischer Jihad

Bekannt für: Ausführung des Selbstmord-Bombenanschlags auf das Schwarma-Restaurant Rosch Ha’ir in Tel Aviv am 17. April 2026. Der Anschlag tötete letztlich 11 Menschen – darunter einen amerikanischen Teenager – und verletzte mehr als 70 weitere.

7. Zakaria Zubeidi

Alter: 46 (1976 geboren)
Terroristische Zugehörigkeit: Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden

Bekannt für: Als Führer der der Fatah zugehörigen Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden war Zubeidi verantwortlich für eine Reihe Terroranschläge auf israelische Zivilisten während der zweiten Intifada.

Zubeidi wurde 2007 allgemeine Amnestie gewährt, aber diese wurde später widerrufen und er wurde 2019 wegen seines Anteils bei einer Reihe aktueller Terror-Schießereien verhaftet.

Zubeidi war einer der palästinensischen Terroristen, die im September 2021 aus dem Gilboa-Gefängnis entkamen. Er wurde von israelischen Sicherheitskräften fünf Tage nach seiner Flucht wieder eingefangen.

8. Diha Hamarscha

Alter: 27
terroristische Zugehörigkeit: Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden

Bekannt für: Ausführung eines Schieß-Terroranschlags in Bnei Brak, Vorort von Tel Aviv am 29. März 2022. Vier israelische Zivilisten und ein israelischer Polizist wurden getötet.

9. Ra’ad Hazem

Alter: 28
Terroristische Zugehörigkeit: Fatah

Bekannt für: Auführung eines Schieß-Terroranschlags auf eine Bar an der belebten Dizengoff-Straße in Tel Aviv am 7. April 2022. Drei Menschen wurden bei dem Anschlag getötet und 15 Menschen wurden verletzt. Nach einer Fahndung, die die ganze Nacht andauerte, starb Hazem bei einem Schusswechsel mit israelischen Sicherheitskräften an einer Moschee in Jaffa.

Einfach furchtbar: Szenen von Menschen, die während eines terroristischen Schießangriffs auf der Dizengoff-Straße in Tel Aviv um ihr Leben rennen.

10. Bassam al-Saadi

Alter: 61 (geboren 1961)
Terroristische Zugehörigkeit: Palästinensischer Islamischer Jihad

Bekannt für: Er ist der Leiter des Palästinensischen Islamischen Jihad in der Westbank und ist verantwortlich für eine Reihe Terroranschläge auf israelische Zivilisten. Seine Verhaftung im August 2021 durch Israel löste den dreitägigen Konflikt zwischen Israel und dem Palästinensischen Islamischen Jihad im Gazastreifen aus.

Spotlight auf Jenin, Teil 2: Die palästinensischen Terrorgruppen, die die Straßen Jenins kontrollieren

9. Oktober 2022

Chaim Lax, HonestReporting, 3. Oktober 2022

Jenin, das von Beobachtern den Spitznamen „Terror-Hauptstadt“ bekommen hat, ist in den letzten Monaten in den Nachrichten gewesen, weil Israel weiter Terrorbekämpfungs-Operationen ausführt, um israelisches Leben zu  retten und dem Handeln derer vorzubeugen, die dem jüdischen Staat schaden wollen.

Aber während Jenin ständig in den Medien erwähnt wird, wie viel wissen wir wirklich über Jenin?

In dieser Reihe werden wir einen Blick auf andere mit Jenin verbundene Themen werfen und hoffentlich ein facettenreiches Verständnis der Stadt im Zentrum des aktuellen Anstiegs von Gewalt und Terror bieten.

Das ist das Spotlight auf Jenin“.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Terrororganisationen, die Jenin ihr Zuhause nennen und die Bedrohung, die sie für die weitere Region darstellen.

Wer sind die Top-Terrorgruppen in Jenin?

1. Palästinensischer Islamischer Jihad (PIJ)

Der PIJ ist eine vom Iran unterstützte Terrororganisation, die die Existenz des jüdischen Staates ablehnt und ihn durch einen islamischen Palästinenserstaat ersetzen will.

In den 40 Jahren seiner Existenz ist der PIJ für eine Reihe von Schieß- und Bombenanschlägen auf israelische Zivilisten verantwortlich gewesen, darunter für den Selbstmord-Bombenanschlag 2003 im Restaurant Maxim in Haifa (21 Tote), einen Selbstmord-Bombenanschlag  auf ein Restaurant in Tel Aviv 2006 (11 Tote) und einen Selbstmord-Bombenanschlag auf eine Bäckerei in Eilat 2007 (3 Tote).

2. Hamas

Die auch als Islamische Widerstandsbewegung bekannte Hamas erkennt Israels Exitenzrecht nicht an und will es durch einen islamischen Palästinenserstaat ersetzen.

IN den 35 Jahren ihres Bestehens hat die international als Terrororganisation eingestufte Hamas zahlreiche tödliche Anschläge auf israelische Zivilisten verübt.

Einige der bedeutendsten Anschläge sind der Selbstmord-Bombenanschlag 2001 auf das Pizza-Restaurant Sbarro in Jerusalem (15 Tote), der Selbstmord-Bombenanschlag auf ein Pessah-Seder in einem Hotel in Netanya 2002 (30 Tote) und die Bombe an der Hebräischen Universität in Jerusalem 2002 (9 Tote).

3. Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden

Die Brigaden wurden um die Jahrtausendwende als Netzwerk bewaffneter Fraktionen mit engen Verbindungen zu Yassir Arafats Fatah-Partei gegründet. Die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden haben sich einer Ideologie des säkularen palästinensischen Nationalismus verschrieben.

Seit ihrer Gründung 2000 sind die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden für Anschläge auf israelische Zivilisten verantwortlich gewesen, darunter einen Selbstmord-Bombenanschlag auf eine Bar Mitzwa in Jerusalem 2002 (9 Tote), einen Doppel-Selbstmord-Bombenanschlag im Zentralen Busbahnhof von Tel Aviv 2003 (23 Tote) und einen Schießanschlag in Bnei Brak 2022 (5 Tote).

4. Das Jenin-Bataillon:

Gegründet im Mai 2021 wurde diese dem PIJ angegliederte Organisation als Möglichkeit für bewaffnete Palästinensergruppen in Jenin und Umgebung gegründet – einschließlich der Hamas und der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden – um Anschläge auf israelische Kräfte zu verstärken, die in dem Bereich agieren.

Unter Verwendung fortschrittlicher Kommunikationsmethoden zu Koordinierung von Anschlägen verwendet diese neue Gruppen Gewehrfeuer, improvisierte Sprengsätze und Molotowcocktails im Versuch die israelischen Terrorbekämpfungsoperationen aufzuhalten.

Welche Bedrohung stellen diese Terrorgruppen dar?

Mit ihrem radikalen Hass auf Israel und seine Bürger sind diese Terrorgruppen fest entschlossen den einzigen jüdischen Staat zu vernichten und durch einen monolithischen Palästinenserstaat zu ersetzen.

Unter Verwendung von Gewalt und Terror gegen Zivilisten, um diese Ziele zu erreichen, stellen diese Gruppen eine direkte Bedrohung von Millionen unschuldigen Israelis dar, der Juden, Muslime und Christen.

Dieser Einsatz von Gewalt durch die Terrorgruppen mit Sitz in Jenin bedroht auch das Wohlergehen lokaler Palästinenser, die sich der Möglichkeit wirtschaftlicher Verluste in Zeiten erhörter Spannungen sowie der Gefahr bei Terrorbekämpfungsmaßnahmen ins Kreuzfeuer zwischen den Israelischen Verteidigungskräften und palästinensischen Terrorgruppen zu geraten.


(Teil 1)

Hier ist das (englischsprachige) Video mit den entsprechenden Inhalten zu den beiden Texten:

Spotlight auf Jenin: Die Geografie Jenins und der Umgebung

6. Oktober 2022

Jenin, das von Beobachtern den Spitznamen „Terror-Hauptstadt“ bekommen hat, ist in den letzten Monaten in den Nachrichten gewesen, weil Israel weiter Terrorbekämpfungs-Operationen ausführt, um israelisches Leben zu retten und dem Handeln derer vorzubeugen, die dem jüdischen Staat schaden wollen.

Aber während Jenin ständig in den Medien erwähnt wird, wie viel wissen wir wirklich über Jenin?

In dieser Reihe werden wir einen Blick auf andere mit Jenin verbundene Themen werfen und hoffentlich ein facettenreiches Verständnis der Stadt im Zentrum des aktuellen Anstiegs von Gewalt und Terror bieten.

Das ist das „Spotlight auf Jenin“.

In diesem Artikel werden wir uns auf die Geografie Jenins, seine Nähe zu israelischen Städten und seinen Einfluss auf die umliegenden Palästinenserorte konzentrieren.

Wo liegt Jenin?

Jenin liegt in der nördlichen Westbank, relativ nahe an der Grünen Linie und vor 1967 gegründeten israelischen Gemeinden.

In Relation zu großen israelischen Städten ist Jenin 50km von Haifa, 65 von Tel Aviv und 77 km von Jerusalem entfernt.

Das bedeutet, sollten die Hamas oder der Islamische Jihad die Kontrolle über die Westbank gewinnen, lägen drei wichtige Bevölkerungszentren Israels innerhalb der Reichweite von 5 bis 10 der Raketen dieser von den USA offiziell als Terrororganisationen eingestuften Gruppen.

Für die Einwohner von Jenin ist der nächste Übergang zwischen dem Israel von vor 1967 und der Westbank der Übergang Jalama/Gilboa, etwa 7km nördlich von Jenin. Dieser Übergang wird von Fußgängen wie von Fahrzeugen genutzt, auch zum Warentransfer.

Einige Palästinenser begeben sich jedoch durch Löcher im Sicherheitszaun aus der Region Jenin ins Israel von vor 1967. Während der meisten dieser Querungen durch diese Lücken Tagelöhner sind, haben auch Terroristen sie genutzt, um der Entdeckung durch israelische Sicherheitskräfte zu entgehen.

Jenin und die umgebende Region

Als größte Stadt der Region hat das Terrorzentrum Jenin Auswirkungen auf die umgebenden Städte und Dörfer durch Radikalisierung der örtlichen Einwohner. Während der aktuellen Zunahme der Gewalt sind einige Reihe Anschläge von Einwohnern dieser benachbarten Orte verübt worden.

Am 29. März 2022 ermordete ein palästinensischer Terrorist aus Ya’bad (rund 20km westliche von Jenin) fünf Menschen in der zentralisraelischen Stadt Bnei Brak.

Am 5. Mai ermordeten zwei palästinensische Terroristen aus Rummanah (rund 17km nordwestlich von Jenin) drei Menschen und verwundeten vier weitere bei einem Anschlag in der zentralisraelischen Stadt Elad.

Am 13. September 2022 töteten zwei palästinensische Schützen aus Kafr Dan (rund 8 km nordwestlich von Jenin ) einen IDF-Offizier bei einem Feuergefecht nahe des Übergangs Jalama/Gilboa.

Geschichte wiederholt sich: Bethlehems Christen stehen vor der Auslöschung

22. September 2022

Rachel O’Donoghue, HonestReporting, 1. September 2022

Bethlehem, das als Geburtsort Jesu Christi gilt, wird im christlichen Glauben verehrt und zieht jedes Jahr mehr als eine Million Pilger an, die kommen, um in der berühmten Geburtskirche zu beten. Hier stehen täglich hunderte Schlange, um eine kleine Felsgrotte zu betreten, in der ein 14-zackiger Silberstern die Worte trägt: „Hic de Virgine Maria Jesus Christus natus est“, was heißt: „Hier wurde Jesus Christus von der Jungfrau Maria geboren.“

Vor 70 Jahren nannte auch eine beträchtliche Anzahl an Christen Bethlehem ihr dauerhaftes Zuhause; die Bevölkerung der Stadt in der Westbank und der umgebenden Dörfer war zu 90 Prozent christlich.

2016 warnte die damalige Bürgermeisterin von Bethlehem, Vera Baboun, die Zahl sei auf 12 Prozent gesunken, auf nur noch 11.000 Menschen.

Aus der gesamten von der palästinensischen Autonomiebehörde verwalteten Westbank wird berichtet, dass weniger als 50.000 Christen verbleiben, während es im Gazastreifen, der von den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas regiert wird, gerade einmal 1.100 Christen übrig sind.

Die Krise der Christen im Heiligen Land ist nicht unbemerkt geblieben.

Letzten Dezember schrieb der britische Erzbischof von Canterbury, Justin Wellby, zusammen mit dem palästinensisch-anglikanischen Bischof Hosam Naoum einen Meinungsartikel, in dem sie den Rückgang der Christen im Geburtsort der Religion beklagten; sie argumentierten, dass das Handeln  „radikaler Gruppen“ dafür verantwortlich sei.

Sie erklärten, zu solchen Taten gehörte die Schändung von Kirchen, zusätzlich zu physischen und verbalen Attacken auf Priester, Mönche und Gläubige.

Dennoch zogen Erzbischof Welby und Bischof Naoum es vor die krasse Realität vor Ort zu ignorieren und machten für das Abstürzen der Christen mysteriöse „radikale Randgruppen“ und zunehmende „Siedlergemeinden“ verantwortlich.

Solche linguistische Ungenauigkeiten kaschieren den wahren Grund dafür, dass Christen aus dem Heiligen Land verschwinden, was laut der global agierenden christlichen Organisation Open Doors in Wirklichkeit das Ergebnis von „islamischer Unterdrückung“ ist.

Die Organisation warnt, das die Christen die Westbank in Scharen verlassen und deckte auf, dass „islamisch-extremistische Militante“ Christen in Angst vor Anschlägen versetzen und sagte, die Lage sei für Konvertiten zu dieser Religion noch bedrohlicher, weil sie sich noch schlimmerer Brutalität ausgesetzt sehen.

Eine weitere internationale gemeinnützige Organisation, The Voice of the Martyrs (Die Stimme der Märtyrer), die sich für die Rechte verfolgter Christen einsetzt, hat zahllose Berichte schrecklicher Folter zusammengetragen, die die palästinensische Autonomiebehörde ihrer christlichen Minderheit zuteil werden lässt.

Ein solcher Bericht ist der von Saif, einem Konvertiten vom Islam zum Christentum, der nahe Bethlehem lebt. Er beschrieb, wie er vom muslimischen Muezzin (Ausrufer) über den Moschee-Lautsprecher als „zionistischer Ungläubiger“ bezeichnet wurde; er wurde daraufhin zur örtlichen Polizeiwache zitiert. Wochenlang ertrug er furchbare Folter, darunter stundenlang kopfüber aufgehängt zu sein, Drohungen mit Kreuzigung und gewalttätige Verhöre.

Trotz seiner Freilassung gingen die PA-Kräfte weiter gegen vor und schließlich war Saif gezwungen nach Jerusalem zu fliehen, wozu er einen Pass benutzte, der ihm für seine Arbeit als Bau-Auftragnehmer ausgegeben worden war.

Im Gazastreifen ist die Lage der Christen unter der Herrschaft der islamistischen Hamas sogar noch trostloser.

Die Notlage der winzigen Minderheit wird von der entsetzlichen Erzählung von Rami Ayyad veranschaulicht, dem der letzte christliche Buchladen von Gaza gehörte, bis dieser nur Monate nach der Machtergreifung durch die Hamas 2007 und der Verhängung des islamischen Scharia-Rechts mit einer Brandbombe beworfen wurde.

Ayyad wurde von einem Angreifer entführt, gefoltert und später ermordet, der ungestraft davon kam, obwohl seine Identität den Behörden Berichten zufolge bekannt ist.

Der Niedergang der Christenheit in palästinensisch kontrollierten Gebieten ist Teil eines allgemeineren Musters der aus dem Nahen Osten und Nordafrika verschwindenden Christen.

2019 legte ein von Großbritannien in Auftrag gegebener Bericht das Ausmaß des Problems offen, der ihre schwindende Zahlen als „nahe am Völkermord“ beschrieb.

„Die Formen der Verfolgung reichen von routinemäßiger Diskriminierung in Bildung, Arbeitswelt und sozialem Leben bis zu völkermordartigen Angriffen auf christliche Gemeinschaften und haben seit der Jahrhundertwende zu einem erheblichen Exodus christlicher Gläubiger aus dieser Region geführt“, heißt es in dem Bericht.

„In Ländern wie Algerien, Ägypten, Iran, Irak, Syrien und Saudi-Arabien hat die Lage der christlichen und anderer Minderheiten ein alarmierendes Stadium erreicht. In Saudi-Arabien gibt es strikte Einschränkungen für alle Ausdrucksformen des Christentums, einschließlich öffentlicher Gebetsakte. Es hat regelmäßige Razzien auf private christliche Gottesdienste gegeben“, schloss der Bericht.

Die Krise, der sich Christen aktuell in der Region ausgesetzt sehen – sie ist Teil eines grauenvollen Musters, das mit der Massenvertreibung von Juden vor 70 Jahren begann.

Wie HonestReporting ausführlich beschrieb, wurden rund eine Million jüdischer Einwohner arabischer Länder gezwungen aus ihren Häusern zu fliegen, nachdem die palästinensischen Araberführer den UNO-Teilungsplan von 1947 ablehnten.

Obwohl Juden seit tausenden von Jahren durchgängig in Nordafrika und dem Nahen Osten lebten – lange vor dem Aufkommen des islamischen Glaubens – ist ihre Präsenz, außer in Israel, praktisch beseitigt worden.

Christen, die unter palästinensischer Herrschaft und in der Region leben, sehen sich als Ganzes derselben Zukunft gegenüber. Und Kirchenleiter versäumen es die Wurzel des Ganzen zu bloßzustellen.

Irischer Diplomat: Nur die Siedlungen sind das Problem

28. Oktober 2014

Simon Plosker, HonestReporting, 27. Oktober 2014
(Übersetzung: Yvaine de Winter)

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In der Irish Times formulierte der ehemalige irische UN-Botschafter Richard Ryan seine Meinung darüber, wie man Israels Sicherheit am besten garantieren könne. Aber was ist seiner Ansicht nach das größte Hindernis bei der Erreichung dieser Sicherheit und einer Zweistaatenlösung?

Aber hinter dem schrecklichen Szenario, das sich erneut vor unseren Augen aufgetan hat, entwickelt sich im Hintergrund weiterhin die vielleicht größte Bedrohung für echten und dauerhaften Frieden. Die israelische Siedlungspolitik – und sie ist nichts weniger als eine absichtliche, beständig fortgesetzte Politik – zerstört systematisch die Machbarkeit dieses einzigen übriggebliebenen Lösungsszenarios. Dieses in offizieller israelischer Politik begründete langsame Dahinkriechen über die Westbank erodiert jeden Tag die lebenswichtige Kartographie und Überlebensfähigkeit des entstehenden palästinensischen Staates, von dem die abschließende Lösung und auch Israels Sicherheit abhängen.

Die Jerusalem-Komponente (einschließlich Ostjerusalem) dieses Problems wird besondere und angemessen feinfühlige Aufmerksamkeit erfordern und auch erhalten. Doch jetzt ist es absolute Priorität, dass diese Westbank-Siedlungspolitik gestoppt und rückgängig gemacht werden muss. Ein israelisch-palästinensischer Staatsmann wüsste das, aber wo sind solche Staatsmänner?

Es ist völlig legitim, Israels Siedlungspolitik zu hinterfragen. Aber die Behauptung, sie sei „die größte Bedrohung für echten und dauerhaften Frieden“, entbehrt jeder Realität.

Nirgendwo in Ryans Artikel werden irgendwelche palästinensischen Verantwortlichkeiten für den Mangel an Frieden in der Region erwähnt. Nichts über Terrorismus, nichts über Aufwiegelung, nichts über interne palästinensische Konflikte.

Und letztlich kommt nichts von Ryan über die notorische Ablehnungshaltung der Palästinenser und das wahre Friedenshindernis – die Weigerung der Palästinenser, die Rechtmäßigkeit eines jüdischen Staates im Nahen Osten zu akzeptieren.

Für Richard Ryan sind nur die Siedlungen das Problem.

Der „Economist“ hat es nicht mit „Siedlern“ – aber er gesteht Fehler ein

23. April 2014

Der Economist macht Fehler bei seinen „Siedlern“

Simon Plosker, HonestReporting.com, 22./23. April 2014

Ein Artikel des Economist berichtet über den Zusammenbruch der Friedensgespräche und verweist auf den Mord an Baruch Mizrahi, der von einem palästinensischen Terroristen getötet wurde, als er zu einem Familien-Seder fuhr.

Am nächsten Tag schoss ein palästinensischer Bewaffneter auf Autos auf einer nahe gelegenen Straße, die nur Siedler benutzen dürfen und tötete einen von ihnen.

Der Economist muss seine Fakten prüfen.

1. Die Schnellstraße 35, auf der der Terroranschlag stattfand, dürfen nicht „nur Siedler benutzen“. Palästinensischen Fahrzeugen ist die Nutzung dieser Schnellstraße innerhalb der Westbank gestattet.

2. Baruch Mizrahi wohnte in Modi’in, einer israelischen Stadt innerhalb der Grünen Linie und er war damit kein „Siedler“, wie der Economist behauptete.

Dem Economist wurde eine Aufforderung zur Korrektur geschickt.

Erfolg: Der Economist korrigiert „nur für Siedler“-Fehler

Simon Plosker, HonestReporting.com, 23. April 2014

Nach unserer E-Mail veröffentlichte der Economist das Folgende unter dem Artikel:

Korrektur: Eine frühere Version dieses Artikels besagte irrtümlicherweise, die Straße in Hebron sei nur Siedlern vorbehalten und dass das Opfer des Anschlags ein Siedler war. Dies wurde am 22. April 2014 berichtigt.

Viele Faktenfehler und Unwahrheiten haben im Lauf der Zeit zu falschen Vorstellungen rund um Israels Aktivitäten in der Westbank beigetragen – das Straßennetz gehört dazu. Es ist daher wichtig, dass Fehler wie diese korrigiert werden.

Anmerkung: Ulrich Sahm macht darauf aufmerksam, dass die Korrektur wieder einen Fehler enthält – Baruch Mizrahi wurde nicht „in Hebron“, sondern einige Kilometer außerhalb der Stadt erschossen.

Palästinensische Verbrechen gegen arabische Christen

7. September 2008

honestreporting.com Media BackSpin, 7. September 2008

Justus Reid Weiner diskutierte mit der JCPA über die Menschenrechtsverletzungen, denen sich palästinensische Christen ausgesetzt sehen.

Als Dhimmis werden in den palästinensisch kontrollierten Gebieten lebende Christen nicht als den Muslimen gleich behandelt. Sie werden Kräfte zehrenden rechtlichen, politischen, kulturellen und religiösen Beschränkungen unterworfen. Das ist für die palästinensischen Christen in der Westbank und dem Gazastreifen zu einem kritischen Problem geworden. Muslimische Gruppen wie die Hamas und der Palästinensische Islamische Jihad haben auf den uralten Grundlagen der islamischen Gesellschaft eine Kultur des Hasses aufgebaut. Darüber hinaus hat die PA das islamische Gesetz in ihren Verfassungsentwurf übernommen.

Zu den wenig berichteten Punkten, die Weiner aufwirft, gehört:

  • Die PA-Sicherheitsorgane beteiligen sich an der Verfolgung (sogar der Ermordung) von Muslimen, die zum Christentum konvertieren.
  • Fälle von muslimischen Männern, die christliche Frauen verführen und entführen, sind ein zunehmender Trend.
  • Kriminelle Banden, die mit PA-Beamten zusammenarbeiten, stehlen christliches Land.
  • Kommunale Führer auf Hamas-Linie treten offen für eine diskriminierende Steuer für nicht muslimische Einwohner ein, die man als Jizya kennt.
  • Weder die PA noch die Hamas bieten Christen unter ihrer Herrschaft irgendeine Möglichkeit eines Anspruchs auf Gerechtigkeit.
  • Die Christen machen inzwischen gerade noch 15 Prozent der Bevölkerung Bethlehems aus; 1950 stellten sie noch 80 Prozent.
  • Taybeh ist das einzig verbleibende christliche Dorf in der PA; seien Bevölkerung ist auf 1.300 Menschen geschrumpft.
  • Viele christliche Führungspersönlichkeiten sind zu sehr von den PA- und Hamas-Führern eingeschüchtert, um sich gegen die Belästigungen auszusprechen.

Wiener fügt noch hinzu:

Viele in den internationalen christlichen Führungsetagen bleiben wissentlich stumm, was das Leid der palästinensischen Christen angeht. Andere nehmen den politisch korrekten Weg und machen Israel verantwortlich, statt die wahren palästinensischen Täter der Verbrechen gegen ihr Volk zu nennen. Alle Unruhe und alles Leid in der Region wird routinemäßig den Handlungen oder dem Nichthandeln Israels angelastet, ohne muslimische Gewalt zuzugeben oder zu verurteilen.

Lesen Sie den ganzen Text (in Englisch)