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Wochenendberichterstattung einordnen

18. April 2011

HonestReporting Media BackSpin, 18. April 2011

• Zwei Palästinenser, Amjad Awad, 19, und Hakim Awad 18, haben gestanden, die Familie Fogel brutal ermordet zu haben. Haaretz berichtet, dass sechs weitere Personen aus dem palästinensischen Dorf Awarta festgenommen wurden, weil sie geholfen hatten, die Mordwaffe zu verstecken und Beweismaterial zu unterschlagen.

Awarta steht unter Schock:

Viele im Dorf, darunter Ortsvorstand Kais Awad, weigern sich, den Untersuchungsergebnissen Glauben zu schenken: „Ich habe große Zweifel an den israelischen Untersuchungsergebnissen und fordere eine internationale Untersuchung. Sie sind Kinder, es kann nicht sein, dass sie diese schreckliche Tat begangen haben“, sagte er.

Das sind-nur-Kinder-Argument lasse ich nicht gelten. Achtzehnjährige sind alt genug, um bei der IDF und der US-Armee zu dienen oder (nicht mit ihnen vergleichbar) der PFLP beizutreten. Die einzigen Kinder in dieser traurigen Geschichte sind die getöteten der Familie Fogel, Yoav (11), Elad (4), und die Überlebenden, die die Scherben aufsammeln müssen: Tamar (12), Roi (8), und Yishai (2).

The Lede fasst die umfangreiche Tätigkeit des italienischen Aktivisten Vittorio Arrigoni auf Twitter, Facebook und dessen Blog zusammen. Ein WSJ-Leitartikel (via Google  News anklickbar) hält fest, dass in keinem von Arrigonis Beiträgen palästinensische Raketenangriffe auf Israel kritisiert wurden:

Arrigoni war nicht in Gaza, um gegen diese Gewalt zu protestieren – ein Akt, der etwas mehr erfordert hätte als die rigide politische Korrektheit, die in radikalen Zirkeln als Mut durchgeht.

Währenddessen gibt’s Spin Alarm vom Guardian, wo Reporter Conal Urquhart schreibt:

Während viele die Hamas als radikal-islamische Gruppierung sehen, hat sie die Verantwortung an der Macht dazu gezwungen, Ideologie für Pragmatismus zu opfern, was viele ihrer Anhänger verstört hat. Einige haben das Hamas-Markenzeichen des nationalistischen Islam abgelehnt und umarmten den fundamentalistischen Salafisten-Islam, der ein islamisches Gemeinwesen anstelle eines Nationalstaates erschaffen will.

Pragmatismus? Wenn Urquhart unter Pragmatismus versteht, dass lasergesteuerte Panzerabwehrraketen auf israelische Schulbusse abgefeuert werden, Raketen inmitten ziviler Areale gehortet und verschossen werden, Gilad Shalit ohne Kontakt zur Außenwelt gefangen gehalten wird und sämtliche Bemühungen zur palästinensische Einheitsregierung blockiert werden – was würde Urquhart dann als radikal bezeichnen?

• Daniel Viflic, der 16-jährigen Junge, der bei dem Hamas-Raketenanschlag auf seinen Schulbus verletzt worden war, ist heute gestorben.

• Nun, da Libyen aus dem UN-Menschenrechtsrat gekegelt worden ist: raten Sie mal, welches Land sich um den vakanten Sitz bemüht?

Richtig, Syrien. Now Lebanon zitiert aus dem syrischen Antrag:

Das fünfseitige Dokument stellt einige atemberaubende Ansprüche. Es sagt, dass sich Syrien „konsequent um die Weiterentwicklung, Förderung und den Schutz der Menschenrechte und die Grundfreiheiten bemüht [hat].“ Das ist bestenfalls wahnhaft, im schlimmsten Fall eine Lüge. Das Dokument führt weiter aus, dass „Förderung und Schutz der Menschenrechte in Syrien von größter Bedeutung sind“ – eine zusätzlich verblüffende Aussage; und dass „Syriens Kandidatur für den Menschenrechtsrat sein Engagement für die Wahrung und Förderung der unveräußerlichen und unteilbaren Natur aller Menschenrechte unterstreicht,  sowohl, was nationale und internationale Levels betrifft.“

Ich hoffe, dass der UNHRC das Amateurvideo-Material aus Banias in Augenschein nimmt, das zeigt, wie Assads Schläger auf am Boden liegende gefesselte Demonstranten einschlagen (mehr Info und Video in der Daily Telegraph).

Libyen war als Mitglied eines Menschenrechtsgremiums einfach zu peinlich. Gaddafis Leute setzen jetzt Vergewaltigung als Kriegswaffe ein.

Werden die Mainstream-Medien eine Richtigstellung zu „Vergewaltigung mittels Täuschung“ bringen?

8. September 2010

HonestReporting Media BackSpin, 8. September 2010

Nach der Verurteilung eines Arabers wegen  „Vergewaltigung mittels Täuschung“ im Juli putzen linke Kommentatoren Israel herunter.

Besonders Andrew Sullivan hob hervor, beim Richterspruch handle es sich um „Rassismus, religiöse Motivlage und Rassenvermischung.“ Leserkommentare bei The Lede und Daily Kos versuchten darüber hinaus, Israel in die Defensive zu drängen, während der Guardian Saber Kushour ein Forum gab, in dem er der Welt mitteilen konnte, wie sehr das Urteil „sein Leben ruiniert“ habe.

Aber neu veröffentlichte Prozessakten stellen alle Vorwürfe auf den Kopf. Ich lasse Maan News die neuesten Enthüllung aufzählen:

Die israelische Wochenzeitschrift HaIr* veröffentlichte am Freitag die Zeugenaussage, die bei Gericht vom Kläger eingegeben worden war.

Kushur wurde ursprünglich wegen gewaltsam erzwungenen Geschlechtsverkehrs angeklagt, und der RichterspruchVergewaltigung mittels Täuschung“ war ein außergerichtlicher Handel zwischen Staatsanwalt und Verteidigung. HaIr zufolge forcierten Kushurs Anwälte die Version „Vergewaltigung mittels Täuschung“.

Nach dem Richterspruch wurden israelische Pressemeldungen zum Gerichtsurteil schnell von den internationalen Medien aufgegriffen, die die Entscheidung des Gerichts als exemplarisches Beispiel für die Diskriminierung arabischer Israelis zitierten….

Dem Bericht zufolge wurde die ursprüngliche Anklage wegen Vergewaltigung auf „Vergewaltigung mittels Täuschung“ abgeändert, um die traumatisierte Frau zu schonen, die sich aggressiven Fragen durch erlittenen sexuellen Missbrauch und ihre Vergangenheit als Prostituierte ausgesetzt sah.

Anders als bei JTA , Maan News und einem Haaretz Kommentar habe ich bis heute kein englischsprachiges Mainstream-Printmedium [MSM (bd)] entdeckt, das die Geschichte aufgegriffen hat. Die MSM sollten ihre Dateien auffrischen. Wenn nicht, wären sie Beteiligte an einer Täuschung, die es zulassen würde, dass Israel im Gerichtshof der Öffentlichen Meinung vergewaltigt werden würde.

(Hattip: Victor Shikhman)

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*hebr. für „The City“.