HonestReporting Media BackSpin, 5. August 2009

Hisbollahs Fernsehsender Al-Manar bekam die Erlaubnis, in Australien zu senden. Wie The Age berichtet, ist dies ein besonders deutliches Beispiel für die wahnwitzige Unterscheidung zwischen so genannten militärischen und politischen Flügeln in der Terrororganisation.
Die Hisbollah, ein militante libanesische Moslempartei, wird in den Vereinigten Staaten als Terrororganisation verboten, aber nur ihr bewaffneter Flügel wird in Australien geächtet. Ihre Fernsehprogramme befürworten Selbstmordanschläge, fordern Israels Vernichtung und bezeichnen Juden als Abkommen von Affen und Schweinen.
Warum darf ein derart ekelerregendes Programm in Down Under gesendet werden? Weil die australische Kommunikations- und Medienaufsichtsbehörde (ACMA) Al-Manar nur bei Verstößen gegen die eng gesteckten Antiterrorgesetze beobachtet. ACMA in einem Statement:
Der Standard in der Terrorbekämpfung verbietet die Ausstrahlung von Programmen, die halbwegs dazu dienen, Personen zu rekrutieren und zum Beitritt zu veranlassen, sich an Aktivitäten von Terrororganisationen zu beteiligen oder für sie neue Mitglieder anzuwerben.
Während die ACMA in manchen Programminhalten Hinweise auf eine ausgewiesene Terrororganisation (Hisbollah) fand, gab es keinen Inhalt, der halbwegs dazu diente, auf direktem Weg Mitglieder anzuwerben sie zu Aktivitäten bei der Hisbollah aufzufordern oder Geld für sie zu beschaffen (oder dabei behilflich zu sein). Als Folge davon wurde kein Bruch des Antiterror-Standards festgestellt.
Was die australischen Unterscheidungen noch idiotischer macht ist der Umstand, dass die Hisbollah selbst nicht zwischen zwei „Flügeln“ unterscheidet. Naim Qassem, die Nr. 2 hinter Nasrallah, freimütig gegenüber der LA Times:
„Alle politische, soziale und Jihad-Aktivität ist an die Entscheidung der Führung gebunden“, so Qassem. “Dieselbe Führung, die die parlamentarische und regierungsamtliche Arbeit führt, leitet auch die Jihad-Aktionen im Kampf gegen Israel.“
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