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Rupert Murdoch entschuldigt sich für „groteske und beleidigende Karikatur“

29. Januar 2013

HonestReporting Media BackSpin, 29. Januar 2013

Die Sunday Times übt sich weiterhin in Schadensbegrenzung. Rupert Murdoch, Besitzer des Blattes, twitterte eine Entschuldigung wegen Gerald Scarfes Karikatur am Holocaust-Gedenktag.


Tweet-Text oben: Gerald Scarfe hat niemals die Meinung der Sunday Times widergegeben. Gleichwohl sind wir eine große Abbitte für eine groteske und beleidigende Karikatur schuldig.

Israelische Regierungsvertreter äußerten ihren Unmut über die Times, auch verbunden mit einem Hinweis auf Sanktionierungen, der meines Erachtens zu lasch ausfällt. Die Times of Israel schreibt:

Bereits am Montag äußerte Yuli Edelstein, Minister für Information und Diaspora-Angelegenheiten, dem Army Radio gegenüber, dass die Regierung wahrscheinlich darauf verzichten werde, bei der Londoner Zeitung einen offiziellen Protest einzureichen. Allerdings sagte er auch, dass „wir darüber nachdenken, wie wir gegen die Vertreter des Blattes hier in Israel vorgehen.“

Während die Geschichte durch die westlichen Zeitungen ging, zog auch die unverhältnismäßig hohe Reichweite konträrer Ansichten bei Haaretz unsere Aufmerksamkeit auf sich, wie bei der Berichterstattung von AFP, Al Arabiya und Sky News festzustellen ist: Letztere schrieb:

Allerdings kritisierte Anshel Pfeffer, Kommentator in der linksgerichteten Zeitung Haaretz*, die Verurteilung der Karikatur, von der er behauptete, dass sie ‚keinesfalls antisemitisch war.‘

Er ging davon aus, dass die Karikatur keine jüdischen oder Holocaust-Bilder assoziierte, [also] eine normale Behandlung nicht-jüdischer Themen darstelle und nichts mit den überlieferten ’Ritualmordlegenden’ zu tun habe.

——–
*Dazu kann man nur noch sarkastisch anmerken: Kein Wunder, dass Haaretz so gerne von westlichen und deutschen Antisemiten zitiert wird (bd).

Britischer Zeitungsskandal: Medien nicht über jeden Zweifel erhaben

13. Juli 2011

HonestReporting Media BackSpin, 13. Juli 2011

Kommentar
Simon Plosker, HR-Chefredakteur

Erinnern Sie sich an die Empörung, als sich herausstellte, dass das Videomaterial vom angeblichen Tod Mohammed al-Duras, verantwortet durch IDF-Kugeln, gründlich manipuliert worden war?

Oder als die Medien sich beim „Massaker von Dschenin“ geirrt hatten? Was ist mit den manipulierten Reuters-Bildern während des Libanon-Konflikts im Jahr 2006?

Sicher erinnern Sie sich an den Zorn, den Sie zusammen mit anderen Unterstützern Israels verspürten, und dass diese Empörung niemals in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit vorgedrungen war, deren nationale Medien verantwortlich waren für eine Berichterstattung, die von schlecht bis zu unverblümter Verleumdung reichte.

Als ehemaliger Brite räume ich ein, dass ich vor vielen Jahren gelegentlich News of the World las, wenn auch nur den Sportteil (Ich verließ mich auf die mehr intellektuelle Sunday Times für „echte“ Nachrichten).

Da es zu weit führen würde, eine Verbindung zwischen dem so genannten „Hacking Skandal“ und der Berichterstattung zu Nahost, speziell Israel, herzustellen, lohnt es sich, darauf hinzuweisen, welche Ereignisse, die mit Rupert Murdochs Nachrichtenkonzern in Großbritannien zu tun haben, signifikant für den Journalismus generell sind.

Ohne in den dunklen Tiefen der Geschichte sowie die politischen und strafrechtlichen Konsequenzen hinabzutauchen, die in den britischen Nachrichten erörtert werden, genügt wohl der Hinweis darauf, dass die meistverkaufte Boulevardzeitung News of the World dabei erwischt wurde, die Mailbox-Nachrichten von Mobiltelefonen mehrerer öffentlicher Personen, Prominenter und selbst Mitgliedern der Königsfamilie gehackt zu haben.

Weit schlimmer aber ist, dass etwa 4000 Menschen der Attacke zum Opfer fielen. Dazu gehörten das Hacken des Mobiltelefons eines ermordeten Teenagers, was die polizeilichen Ermittlungen zu diesem Zeitpunkt unterbrach, oder das Anzapfen von Telefonen von Familienmitgliedern einiger bei den Londoner Terroranschlägen vom 7. Juli 2005 Ermordeten.

Diese letzten Enthüllungen gaben der öffentlichen und politischen Meinung den Rest und veranlassten Werbepartner, sich von News of the World abzusetzen, die am vergangenen Sonntag nach 168 Jahren ihre letzte Ausgabe herausgegeben hatte. Es bleibt abzuwarten, ob andere Blätter im Stall des Nachrichtenkonzerns wie die The Times of London und The Sun ebenso in ethisch fragwürdige und kriminelle Aktivitäten verstrickt sind.


Was können wir daraus lernen bezüglich unserer eigenen Probleme mit der medialen Berichterstattung über Israel?

• Journalisten und Redakteure sind mit Sicherheit nicht unfehlbar. Sie machen nicht nur Fehler, sondern setzen, wie wir gesehen haben, ethisch höchst fragwürdige und potentiell kriminelle Mittel ein, um an ihre Exklusivstories zu kommen.

• Was dies betrifft, dürfen wir uns nicht gedankenlos darauf verlassen, dass Journalisten und Medien „moralisch Unparteiische“ des arabisch-israelischen Konflikt seien. Im Lichte dessen, was in Großbritannien passiert ist und dessen Medien Israel gegenüber immer über Verhaltensnormen sprechen, wäre es scheinheilig seitens dieser Medien, moralische Urteile über Israel zu fällen.

Leider war ausgerechnet der Guardian, eines dieser britischen Blätter, die gegenüber Israel eine „Ich-bin-heiliger-als-du“-Position vertreten, mitverantwortlich für die Aufdeckung unethischer Aktionen eines seiner Medien-Rivalen.

Selbstverständlich sind die Aktionen von News of the World und eventuell weiterer Blätter des Nachrichtenkonzerns unentschuldbar. Aber das verbirgt denen unter uns, die die Medienberichterstattung über Israel beobachten, nicht die Tatsache, dass es hier sozusagen um ein zweischneidiges Schwert geht.

Auch wenn sie nicht immun dagegen sind, von HonestReporting ins Rampenlicht gestellt zu werden, sind Blätter wie The Times am erfolgreichsten, wenn es auf einem besonders feindseligen Markt gegen Israel geht.

Ebenfalls bedenkenswert sind Forderungen im Vereinigten Königreich nach Stärkung unabhängiger Organisationen wie der Press Complaints Commission (PCC), von der erwünscht wird, dass sie die Medien zur Rechenschaft ziehen kann und außerdem befähigt werden soll, echte Sanktionen gegen beleidigende Publikationen zu verhängen. Die Geschichte von Beschwerden an die PCC bezüglich der Berichterstattung über Israel in Großbritannien ist eine betrübliche, weil die meisten Beschwerden nicht erfolgreich waren.

Und die Serientäterin BBC, wenn es um Berichterstattung über Israel geht, besitzt ein internes Beschwerdesystem, das allein dem angeblich unabhängigen BBC-Konzern gegenüber verantwortlich ist.

Vielleicht wird der aktuelle Skandal, der die britischen Medien im Griff hat, zu mehr Regulierung und Rechenschaftspflicht führen. Wird dies irgendwelche Auswirkungen auf journalistische Standards für die Berichterstattung aus Israel haben?

Ich kann es mir nur sehr schwer vorstellen.

Leseempfehlungen 17. Oktober 2010

18. Oktober 2010

HonestReporting Media BackSpin, 18. Oktober 2010

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Democracy and ethnic distinctiveness are perfectly compatible.

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‚Najad went to Lebanon, and all he got was a lousy FNFAL 7.62 rifle — out of use since ’74 . . .

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Who is Michael Moeller, and what does he bring to PA security training?

No Ceasefire Means No Peace In War On Israel
Rupert Murdoch speaks out on the war against Israel.

Antisemitismus und Feindschaft der Medien

17. Mai 2008

honestreporting Media BackSpin, 16. Mai 2008

Rupert Murdoch erkennt einen Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Feindschaft der Medien. „Ein großer Anteil von Antisemitismus“ in Europa ist Bestandteil der feindseligen Berichterstattung einiger europäischen Medien, so Rupert Murdoch am Donnerstag.

In einem Interview mit der Jerusalem Post nach seinem Auftritt in der Präsidentschaftskonferenz „Facing Tomorrow“ sagte Murdoch (Abbildung), dass es für Israel sehr schwer wäre, faire Berichterstattung seitens der Europäer zu erfahren, weil es gezwungen war, „vom Ende her zu beginnen“.

Näher darauf eingehend sagte er: „Wenn Sie BBC besuchen, die französische Presse oder ähnliche Adressen – die sehen Sie als Feind, und es ist sehr schwer, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Aber Sie müssen da durch und ihr Bestes geben.“

Mir war nie wohl dabei, die zwei zu verlinken. Einen Journalisten als Antisemiten zu bezeichnen ist ein harter Vorwurf, der leicht erhoben aber schwer bewiesen werden kann. Murdoch ist ein Medienriese. Wie denken Sie darüber?

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