Simon Plosker, HonestReporting, 9. Juni 2016
Der berüchtigte antiisraelische Polemiker Robert Fisk ist schon sehr lange dafür bekannt, dass er israelische Militäreinsätze als Gräueltaten und Kriegsverbrechen beschreibt, also lohnt sich ein genauerer Blick auf seine Aussagen über die Berichterstattung über „gefälschte Gräueltaten“ in seinem letzten Meinungsbeitrag für den Independent, wo er folgende Frage stellt:
Unter Bezugnahme auf „gefälschte Gräueltaten“ schreibt er:
1982 behaupteten israelische Journalisten zum Beispiel, sie hätten Beweise dafür gefunden, dass palästinensische Guerillas im Südlibanon eine Klinik eingerichtet hätten, in welcher Zivilisten getötet wurden, damit ihr Blut entnommen werden konnte — und zwar um verwundeten palästinensischen Guerillas Bluttransfusionen geben zu können.
Die Story kollabierte innerhalb weniger Tage. Sie taucht aber immer noch von Zeit zu Zeit unter den Mythen des Libanonkriegs von 1975-1990 auf und vernebelt die grässlichen Wahrheiten echter Gräueltaten wie z. B. dem Massaker von Sabra und Schatila im Jahr 1982, bei dem 1.700 palästinensische Zivilisten von Israels libanesischen Verbündeten ermordet wurden. Jede gefälschte Gräueltat färbt auf den Beweiskörper anderer, echter Verbrechen ab und beschmutzt die Wahrheit auf Jahrzehnte hinaus.

Robert Fisk
Eine Story über eine angebliche Gräueltat, die innerhalb weniger Tage widerlegt wurde, erscheint weiterhin als Tatsache? Das vielleicht beste Beispiel für einen solch ernsthaften Bruch journalistischer Ethik in jüngster Zeit wurde verfasst von… Robert Fisk. Und ganz klar erkennt Robert Fisk nicht die Ironie in seinem jüngsten Meinungsbeitrag.
Im Oktober 2006 bekam Fisk die Titelseite des Independent zur Verbreitung der Verleumdung, Israel habe im Südlibanon Waffen auf Uranbasis eingesetzt. Diese Anklage wurde direkt widerlegt, aber Fisk hat seine Verleumdung niemals zurückgenommen, und sie taucht online immer und immer wieder auf, wegen antiisraelischen Aktivisten.
Das ist derselbe Robert Fisk, der 2002 fröhlich die Lüge des Jenin-„Massakers“ verbreitet hatte. Und vergessen wir nicht, dass der Independent im August 2011 zu Schadenersatzzahlungen an den saudischen Innenminister gezwungen war, nachdem eine Fisk-Story als falsch widerlegt wurde.
Fisk beendet seinen Meinungsbeitrag mit den Worten: „Somit müssen wir Journalisten jede Gräueltat mit semantischen Skalpellen unter die Lupe nehmen, die unseren Weg kreuzt, für gewöhnlich im Nahen Osten.“
Simon Plosker, der leitende Redakteur von HonestReporting, antwortet:
Robert Fisk ist der letzte, der über ethische und professionelle Berichterstattung über vorgebliche Gräueltaten predigen sollte. Die wahre Gräueltat ist die andauernde Bühne, die der Independent einem Polemiker mit Hang zur Beschmutzung der Wahrheit bietet. Fisks Scheinheiligkeit ist wahrlich atemberaubend.
Jüdische Flüchtlinge? Welche jüdischen Flüchtlinge?
30. Juni 2008honestreporting Media Backspin, 30. Juni 2008
Vor ein paar Tagen war ich angenehm überrascht, als der Guardian einen sehr guten Kommentar von Lyn Julius über jüdische Flüchtlinge aus arabischen Ländern veröffentlichte. Angesichts des üblichen Israels-Bashings auf der Comment Is Free (CiF)-Seite des Blattes stellte das schon eine Rarität dar.
Gut, bei CiF bleibt keine Wohltat ungestraft: Heute antwortet Rachel Shabi auf Julius.
Spoiler alert: Sie geht auf die Juden los.
Mehr über das gefiskte* Zeug bei Judeopundit (via Point of No Return)
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*abgeleitet von Robert Fisk, der uns seit langer Zeit besonders „am Herzen“ liegt.
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Kategorien: Araber, Israel, Palästinenser, Weltmedien und Nahost
Tags: Comment is free, Jewish Refugees, Judeopundit, Lyn Julius, Point of No Return, Rachel Shabi, Robert Fisk
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