honestreporting Media BackSpin, 18. März 2008
Jonathan Kay sinniert über die tibetische Intifada:
Ich sehe, dass Tibet in Flammen steht und mindestens 100 Menschen während der Proteste in den Straßen starben.
Der ausführliche Bericht hier ähnelt in schauriger Weise dem über eine andere, etwas weniger verworrene „Konfliktzone“: Einheimische Aktivisten erheben sich gegen eine Macht, die sie als brutalen Kolonialbesatzer sehen. Der Besatzer schlägt zurück. Auf den Straßen fließt Blut. Die Tibeter haben noch nicht damit begonnen, sich in Restaurants in die Luft zu sprengen oder chinesische Studenten mit Maschinenpistolen niederzumähen. Wenn sie das tun, so zeigt der Präzedenzfall der Palästinenser, wird die Welt feierlich erklären, dass sie „in einer Gewaltspirale“ gefangen sind.
Wenn Sie der Sache auf den Grund gehen, werden Sie feststellen, dass die Tibeter weit mehr Anspruch auf die Sympathie der Welt erheben können als die Palästinenser. Nach der chinesischen Invasion im Jahr 1950 töteten chinesische Truppen eine Million Tibeter – das sind ungefähr zwei Zehnerpotenzen der Größenordnung aller Palästinenser, die von Israel in den letzten 6 Jahrzehnten getötet wurden. (Was bedeutet, dass, wenn den Behauptungen der Islamisten über einen „Holocaust“ im Gazastreifen und im Westjordanland Glauben geschenkt werden soll, Tibet mindestens 100 Holocausts erlitten hat. Wow – eine Menge Holocausts).
Obendrein gibt es noch den massiven Zustrom chinesischer Zuwanderer, der die Tibeter zu einer Minderheit in ihrem eigenen Land machte (aus unerfindlichen Gründen verweisen die Medien auf diese Leute nie als „Siedler“), ganz zu schweigen von der Zerstörung 6.000 tibetischer Klöster, (eine Zahl, die etwa 6.000 mal so hoch ist wie die der Moscheen, die von Israel zerstört werden [kapiert?]). Und so geht es immer weiter – obwohl Sie meistens nichts davon in den Medien mitbekommen.
Aber zweifellos wird die Gewalt während dieses Monats in Tibet den Leuten die Augen öffnen, gelle?
Während ich dabei bin, dies zu schreiben, arbeiten Sid Ryan und seine CUPE (Canadic Union Of Public Employees) vermutlich emsig daran, eine Boykottresolution für sämtliche chinesischen Produkte aufzusetzen.
Studentenaktivisten zertrümmern ihre Leonovo-Laptops. Die Fakultäten für Ingenieurwesen an allen Universitäten Nordamerikas brechen ihre Partnerschaftsprojekte mit Kollegen in China ab. Vermutlich wird es auch hektische Aktivitäten bezüglich antichinesischer Beschlussfassungen geben, die von den Vereinten Nationen und den verschiedenen UN-Gremien vorangetrieben werden – besonders durch den Menschenrechtsrat. Jimmy Carter, so nimmt man an, arbeitet fieberhaft an einer tibetischen Version der Fortsetzung von Peace Not Apartheid.
Was die Olympischen Spiele in Peking betrifft, werden sie auch abgesagt? Wer würde sie jetzt besuchen?
Yup. Dies alles wird geschehen. Sie werden sehen. Alles andere läuft auf eine “Doppelmoral“ hinaus. Und das ist schlicht undenkbar.
Neve Gordons „Ethnische Säuberung“
28. Juli 2010HonestReporting Kommuniqué, 28. Juli 2010
Sie soll alle Elemente enthalten, auf die sie spekulieren: Massenvertreibung, begleitet von Häuserabriss, große israelische Polizeipräsenz, Potential für Konfrontation und – noch besser -, dass jene, die davon betroffen sind, zur arabischen Minderheit in Israel gehören.
Das sind die Zutaten, die CNN, BBC, AFP und die LA Times brauchen, um den Abriss einer nicht genehmigten Siedlung zu „dokumentieren“.
In der Tat sind ungeachtet der Richtigkeit oder Unangemessenheit des Themas solche Szenen niemals angenehm und beinhalten auch einen gewissen Grad an menschlichen Härten. Die Auslandsmedien jedoch, die sich vorwiegend auf Behauptungen von NGO’s stützen, bringen es fertig, eine komplexe Geschichte in sehr simplen Schwarzweißtönen zu schildern.
Der notorische Antizionist Neve Gordon schreibt in der berüchtigten Comment is Free-Rubrik des Guardian und schert sich (wie immer) natürlich nicht um den Kontext dieser Geschichte: Er dreht noch zusätzlich am antiisraelischen Rad, wenn er bemerkt, dass er
plötzlich verstand, wie weit der Staat zu gehen bereit ist, sein Ziel der Judaisierung des Negev zu vollenden; was ich sah, war letztendlich ein Akt ethnischer Säuberung.
Das vollständige HonestReporting-Kommuniqué bitte hier weiterlesen [In Englisch].
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