HonestReporting Media BackSpin, 1. September
Vor Beginn des Herbstsemesters erhielt Rivka Carmi, Präsidentin der Ben Gurion University (BGU), die Gelegenheit, in einem Gastbeitrag der LA Times Neve Gordon und seinen Boykottaufruf gegen Israel auseinanderzunehmen:
Akademische Freiheit soll garantieren, dass eine ungezwungene und freie Diskussion über Forschungs- und Lehrmeinung stattfinden kann, die auch vorherrschende Normen hinterfragt. Das Fakultätsmitglied Gordon benutzte jedoch eine Kanzel, um seine eigene Meinung zu verbreiten, bei der es sich in Wahrheit um Demagogie handelt, die sich in den Mantel akademischer Theorie hüllt….
Ob man will oder nicht, Gordon kann nicht ohne Weiteres entlassen werden. Das Gesetz in Israel spricht eine deutliche Sprache und die Universität ist eine gesetzestreue Anstalt.
Wenn er andere Instanzen anspricht, um einen Boykott gegen Israel zu erreichen, darunter auch akademische Institutionen wie die eigene Universität, hat Gordon hat seine Fähigkeit eingebüßt, innerhalb des akademischen Betriebs mit seinen Kollegen in Israel und weltweit zu kommunizieren. Wie kann er guten Glaubens nach seiner sehr öffentlichen Selbstanalyse in seinem Gastbeitrag, der in der extremen Auffassung gipfelte, Israel sei ein „Apartheid“-Staat, solch eine kollegiale Atmosphäre verbreiten, die für die akademische Forschung und Lehre unabdingbar ist?
Carmi erklärte YNet News gegenüber, dass Rücktrittsforderungen, Gordon betreffend, zulässig seien, aber die BGU Gordon nicht feuern will und kann.
Warum es sich selbst nach israelischen Maßstäben bei Gordons Ansichten um eine Randmeinung handelt sagt ausgerechnet auch Uri Avnery, der darlegt, warum ein Boykott Israels nicht die gleiche Wirkung hätte wie früher der weltweit organisierte Boykott gegen Südafrika:
Der südafrikanische Kampf fand zwischen einer breiten Mehrheit und einer kleinen Minorität statt. Unter einer Bevölkerung von fast 50 Millionen Menschen machten die Weißem nicht einmal 10% aus. Das bedeutet, dass trotz des Arguments, sie würden einen Nachteil daraus ziehen, mehr als 90% der Einwohner des Landes hinter dem Boykott standen.
In Israel stellt sich die Situation genau umgekehrt dar. Mehr als 80% der Bevölkerung sind Juden und sie stellen zusätzlich eine Majorität von etwa 60 Prozent auf der Landfläche zwischen Mittelmeer und Jordanfluss. 99.9 Prozent aller Juden sind gegen einen Boykott Israels.
Sie glauben nicht, dass „die ganze Welt mit uns“ ist, sondern eher, dass „die ganze Welt gegen uns ist“. In Südafrika half der weltweite Boykott, die Majorität zu stärken und sie für den Kampf einzustimmen. Die Auswirkung eines Boykotts auf Israel hätte eine entgegengesetzte Wirkung.
Und Gordon? Er bleibt stur und äußert sich bei The Media Line wie folgt:
„Wir sollten uns daran erinnern, dass Boykottaufruf, Kapitalabzug und Sanktionen gewaltlose Strategien sind, um eine Apartheidsituation zu beenden im Gegensatz zur Gewalt, die tagtäglich in den besetzten Gebieten angewandt wird.“
„In gewisser Hinsicht kann man von eine Doppelmoral sprechen, weil andere Länder die Menschenrechte genauso viel verletzen wie Israel, wenn nicht sogar mehr“, fügte er hinzu. „Aber wie soll ein Boykott gegen China funktionieren? Es geht nicht. Hier in Israel kann man das sehr pragmatisch handhaben. Ich denke, dass es Israel weiterbringen und vor sich selbst schützen wird.
Gordon und sein Gastbeitrag werden sicher zum Gesprächsthema auf dem Campus.
Neve Gordons „Ethnische Säuberung“
28. Juli 2010HonestReporting Kommuniqué, 28. Juli 2010
Sie soll alle Elemente enthalten, auf die sie spekulieren: Massenvertreibung, begleitet von Häuserabriss, große israelische Polizeipräsenz, Potential für Konfrontation und – noch besser -, dass jene, die davon betroffen sind, zur arabischen Minderheit in Israel gehören.
Das sind die Zutaten, die CNN, BBC, AFP und die LA Times brauchen, um den Abriss einer nicht genehmigten Siedlung zu „dokumentieren“.
In der Tat sind ungeachtet der Richtigkeit oder Unangemessenheit des Themas solche Szenen niemals angenehm und beinhalten auch einen gewissen Grad an menschlichen Härten. Die Auslandsmedien jedoch, die sich vorwiegend auf Behauptungen von NGO’s stützen, bringen es fertig, eine komplexe Geschichte in sehr simplen Schwarzweißtönen zu schildern.
Der notorische Antizionist Neve Gordon schreibt in der berüchtigten Comment is Free-Rubrik des Guardian und schert sich (wie immer) natürlich nicht um den Kontext dieser Geschichte: Er dreht noch zusätzlich am antiisraelischen Rad, wenn er bemerkt, dass er
plötzlich verstand, wie weit der Staat zu gehen bereit ist, sein Ziel der Judaisierung des Negev zu vollenden; was ich sah, war letztendlich ein Akt ethnischer Säuberung.
Das vollständige HonestReporting-Kommuniqué bitte hier weiterlesen [In Englisch].
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