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Warum setzte die BBC eine Dokumentation über die Ermordung Hariris aus?

19. November 2010

HonestReporting Media BackSpin, 19. November 2010

Der Guardian berichtet, dass die BBC völlig überraschend eine Dokumentation gestoppt hatte, in der über die Verwicklung der Hisbollah bei der Ermordung des ehemaligen Premierministers Rafiq al-Hariri berichtet werden sollte:

Der erste der drei Teile „Mord in Beirut“ sollte auf BBC World am morgigen Samstag ausgestrahlt werden, aber dem Produzenten wurde am Dienstag ohne Vorwarnung mitgeteilt, dass eine Terminverschiebung beschlossen worden sei.

Die BBC erklärte, dass der Film noch nicht mit ihren redaktionellen Richtlinien übereingestimmt habe. Ein neuer Termin wurde nicht angesetzt. Aber die Entscheidung für einen unbestimmten späteren Sendetermin war getroffen worden, nachdem eine libanesische Tageszeitung beschrieben hatte, warum sie die militante Schiiten-Gruppierung des Mordanschlags im Jahr 2005 beschuldigte, bei dem Hariri und 22 weitere Menschen durch eine riesige Autobombe getötet worden waren….

Die Filmbeiträge beinhalten Interviews mit Entscheidungsträgern in Beirut, Damaskus, Washington und in Paris, und sie verheißen fesselnde Hintergrundinformationen darüber, um was es im Kampf um die Vorherrschaft in Nahost wirklich geht“; Die BBC war nicht dezidiert vor der Ausstrahlung der Serie gewarnt worden, aber Insider bestätigen, dass Nervosität wegen ihrer Auswirkung auf das gegenwärtig unberechenbare Klima um sich greift. (Hinweis: Hervorhebungen durch mich [bd])

Mich befriedigt, dass „Beeb“* so um Fakten bemüht ist, aber ein wenig erstaunt bin ich doch darüber, dass ihre Erklärung so kurz vor Ausstrahlung der Sendung erfolgte. Ich wäre überhaupt nicht überrascht, wenn politische Überlegungen dabei eine Rolle spielten. Beeb  finanziert sich über Rundfunkgebühren, was bedeutet, dass öffentliche Gelder für dieses Projekt bereits geflossen sind.

Hier der Trailer, den ich online gefunden habe.

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*Beeb = Verballhornung für BBC

Palästinensische Mediennarretei

15. Juli 2009

HonestReporting Media BackSpin, 15. Juli 2009

Die PA hat Al-Jazeera in der West Bank Drehverbot erteilt, nachdem der Sender Behauptungen ausgestrahlt hatte, Mahmoud Abbas habe Israel und den USA seine Hilfe bei der Vergiftung Yasser Arafat angeboten.

Doch Al-Jazeera ist ein Waisenknabe im Vergleich zur Hamas, die eine eigene Show über weibliche Selbstmordbomber abdrehte, gewidmet der „Märtyrerin“ Reem Salah Al-Riyashi. YNet News erklärt, wie tief die Hamas gesunken ist:

Die Produzenten luden al-Riyashis Kinder in die Show ein und zeigten ihnen nochmals den Tod ihrer Mutter während der Ausführung des Terroranschlags. Ein als Gastgeber fungierender  Bär namens Nasour führte die „Märtyrerkinder“ ins Studio, wo ihnen ein mit Musik unterlegtes Video vorgespielt wurde.