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Mauer vortäuschen

12. Juni 2012

HonestReporting Media BackSpin, 12. Juni 2012

Schier unglaublich, wie die gegen Israel eingesetzte verdrehte Sprache ein so akzeptiertes Narrativ werden konnte, dass selbst etwas so Offensichtliches und Widersprüchliches schlicht ignoriert werden konnte.

Lesen Sie den (Capture-) Text zum Bild unten, das vom Guardian dazu verwendet wurde, einen antisemitisch intendierten Artikel Ben Whites zu illustrieren.


Welchen Teil des Stacheldrahtzauns auf dem Foto würden Sie als Mauer bezeichnen?

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Bildunterschrift (Capture):

Ein Palästinenser schwenkt seine Nationalflagge an der Trennungsmauer zwischen Israel und Palästina.

The Economist und sein Mauer-Syndrom

12. Dezember 2011

HonestReporting Media BackSpin, 11. Dezember 2011

Die aktuelle Printausgabe der Zeitschrift The Economist bespricht die israelischen Reaktionen zum Wahlsieg der Islamisten in Ägypten. Im Artikel findet sich dieser Schnipsel:

Israels Generäle haben sich bereits darauf vorbereitet. Sie haben den Bau einer riesigen Betonmauer entlang der Grenze Israels  zu Ägypten (240 Kilometer) vorangetrieben und eine weitere Brigade abgestellt, die dort patrouillieren soll.

„Riesige Betonmauer“? Die IDF gibt Auskunft:

Der Zaun ist dazu gedacht, die 240 Kilometer lange israelisch-ägyptische Grenze von Kerem Shalom bis Tabah abzusichern. Ein Teil der Grenze wird aus Absperrungsanlagen bestehen, während der andere Teil des Zauns mit Alarmvorrichtungen ausgestattet sein wird.

Kann  man klarer formulieren, dass diese spezielle Barriere keine lange Betonwand wird – und wie kann der Economist damit aufwarten? Oder ist dies schlicht nur eine Wiederkäuung der verfälschten Medien-Darstellung zu Israels Barriere zur West Bank, die weniger als 3% Betonmauer umfasst?

Völlig daneben!

12. November 2009

HonestReporting Media BackSpin, 12. November 2009

Gibt es wirklich eine moralische Gleichwertigkeit zwischen der Berliner Mauer und dem israelischen Sicherheitszaun? Steve Bell vom Guardian denkt offensichtlich so:

Leider steht er damit nicht alleine da. HonestReporting Canada sprach bereits ein ähnliches Beispiel bei CBC an. Und Jordaniens Königin Rania schreibt in der Huffington Post:

Heute feiern wir den Fall der Berliner Mauer; nächstes Jahr feiern wir das Ende der Apartheid in Südafrika. Diese zwei Ereignisse lehrten uns, dass dann, wenn Barrieren beseitigt werden – ob physische Barrieren, gesetzliche Barrieren oder die Mauern, die die Menschen in ihren Herzen errichtet haben – die Basis gelegt wird für Fortschritt, Frieden und Entwicklung für beide Seiten. Die Menschen in meiner Region sehnen sich genauso sehr nach Gerechtigkeit und Versöhnung.

Wie kann man diese Jubiläen besser würdigen als durch das Niederreißen einer weiteren Mauer?

Doch Eldad Beck erklärt, warum die Vergleiche von Bell, CBC und der Königin völlig daneben sind:

Abgesehen von manchen optischen Ähnlichkeiten gibt es keinen Zusammenhang zwischen Berliner Mauer und Sicherheitszaun.

Die Berliner Mauer trennte Mitglieder derselben Nation voneinander, die in der einen oder anderen Weise nach Wiedervereinigung strebten. Auf der anderen Seite markiert der Sicherheitszaun gewissermaßen eine zukünftige Grenze zwischen zwei Nationen, die nicht in einem Staat zusammenleben wollen, sondern lieber ihr geteiltes Land in zwei verschiedene Staaten aufteilen wollen.

Es überrasch doch sehr, dass ausgerechnet diejenigen, die sich lange Zeit für einen eigenen palästinensischen Staat stark gemacht hatten, nun die Entfernung des Sicherheitszaunes fordern. Schließlich brachte dieser Zaun die Palästinenser näher an eine geographische und politische Teilung, die als Basis für ein eigenes politisches Staatswesen dienen würde.

Vorwürfe bezüglich des „Apartheidszaunes“ verdecken die wahren Motive der Palästinenser und ihrer Unterstützer, die an einer Aufteilung des Landes und Koexistenz neben Israel nicht interessiert sind; vielmehr denken sie an eine Übernahme des gesamten Landes.

Seien wir ehrlich, als Schutz vor Terror funktioniert die Grenzanlage, aber legen Sie sich nicht fest. Ramadan Shalah, Führer des Islamic Jihad, hat verstanden.

Beck verweist noch auf eine andere Barriere, die nur die arabische Welt einreißen kann:

Es gibt eine andere Mauer in Nahost, deren Existenz die Protestler am Sicherheitszaun nicht wahrnehmen wollen, geschweige denn dagegen angehen, obwohl es sich hier um die Mauer handelt, die den Konflikt zwischen Juden und Arabern endlos fortschreibt: Die Mauer des Boykotts und Isolation, aufgerichtet von der muslimischen Welt gegen Israel seit seiner Staatsgründung….

Solange diese Wand existiert, werden beide Seiten nicht in der Lage sein, sich besser kennenzulernen, und es wäre unmöglich, Vorurteilen zu begegnen, die den Konflikt anheizen. Die „Mauer in Nahost“ wurde lange vor dem Sicherheitszaun aufgerichtet und sie ist hauptverantwortlich für die Existenz des Sicherheitszauns.

Ich frage mich, ob Bell, CBC und Königin Rania wissen, dass der 9. November kein deutscher Nationalfeiertag ist: die Times of London hat dankenswerterweise erwähnt, dass dies auch der Gedenktag zur Reichspogromnacht ist.

Ein weiterer Grund dafür, es Terror zu nennen

17. Dezember 2008

HonestReporting Media BackSpin, 17. Dezember 2008

Gymnastische Verbalverrenkungen der Mainstream-Medien bei der Vermeidung des Wortes Terror richten Schaden bei der Wortzählung an. Korrespondent Oakland Ross von der Toronto Star ist so ein typischer Fall:

Aber Verteidiger des Sicherheitswalls sagen, dass er die Häufigkeit der gewalttätigen und politisch motivierten Attacken gegen Israel durch Palästinenser aus der West Bank dramatisch reduziert habe.

Warum sonst sollte jemand 7 Wörter verwenden, wenn eines auch reicht?

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