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R.I.P. für Einstaatenlösung – lang lebe die Dreistaatenlösung?

12. September 2012

HonestReporting Media BackSpin, 12. September 2012

Ich komme wieder auf die Einstaatenlösung zu sprechen – aber nicht, um sie zu loben, sondern um sie zu beerdigen.

Nun, da die Hamas den Grundstein dafür legt, Gazas Unabhängigkeit von Palästina zu erklären, ist es einfacher, Argumenten für die Einstaatenlösung, wie sie in einem Gastbeitrag in der Independent formuliert werden, zu begegnen.

Die Nutzlosigkeit der Fatah, ein nicht vorhandener Friedensprozess, die Macht der Muslimbruderschaft in Ägypten und die schiere Willenskraft der Hamas bedeuten, dass die Dreistaatenlösung den Ansatz der Einstaatler als rein akademisch erscheinen lässt. Basta.

Ein binationaler Staat war für den israelischen Mainstream ein absoluter Rohrkrepierer. 6 Argumente gegen eine Einstaatenlösung verdeutlichen dies.

Ich weiß nicht, ob Israel letztlich mit einem Endspiel von zwei oder drei Staaten besser dran wäre.

Aber die Einstaatenlösung ist gestorben. Möge sie in Frieden ruhen.

(Bild via Flickr/Tammra McCauley)

Sie waren nie ‚unwillkommen‘

22. Januar 2009

HonestReporting Media BackSpin, 22. Januar 2009

Muammar al-Gaddafi schreibt als Gastkommentator in der NY Times und verlangt nach einem binationalen Staat. Sehen Sie mal, welche Waffe er gegen die Zweistaatenlösung einsetzt:

Es ist wichtig anzumerken, dass die Juden nicht gewaltsam Palästinenser vertrieben. Diese waren niemals ’unwillkommen’.

Sechs Argumente gegen die Einstaatenlösung Gaddafis, die er Isratine nennt:

1. Es ist keine Schande, ein Konzept für jüdische Menschen in einem jüdischen Staat zu haben.

2. Die Einstaatenlösung verneint palästinensische nationale Bestrebungen ebenso wie jüdische nationale Bestrebungen.

3. Juden und Araber teilen weder Sprache, Geschichte, Religion, Kultur oder Werte, die erforderlich sind, um Anstrengungen für einen binationalen Staat zu genügen. Ein typisches Beispiel: Ohne einen Machthaber, der mit eiserner Faust regierte, löste sich Jugoslawien entlang seiner ethnischen Grenzen auf und der Begriff „Balkanisierung“ wurde Teil der Lexika weltweit.

4. Selbst können die Araber keine Geschichte erfolgreicher multiethnischer Staaten vorweisen. Im Irak geht die sektiererische Gewalt weiter und der Libanon ist auch kein Vorzeigemodell. Und was soll den Israelis Vertrauen einflößen, wenn christliche Araber in Scharen aus dem Nahen/Mittleren Osten fliehen?

5. Gaddafi spricht es nicht an, aber man muss hinzufügen, dass das südafrikanische Modell untauglich ist. Benny Pogrund weist darauf hin, dass neben den vielen Unterschieden innerhalb der Regionen in Südafrika Schwarze und Weiße eine Führung hatten, die zusammenhielt und ihrer jeweiligen Wählerschaft die Teilung der Macht sowie wirtschaftliche Interdependenz vermitteln konnte. Im Fall der Israelis und Palästinenser ist das nicht so.

6. Mit wem sollte Israel über eine Einstaatenlösung irgendwie verhandeln? Die Rivalität zwischen Fatah und Hamas deutet auf eine Dreistaatenlösung hin.

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Die andere Einstaaten-Lösung

12. Juni 2008

honestreporting Media BackSpin, 12. Juni 2008

Jordanische Offizielle schwitzen über einer weiteren Einstaaten-Lösung: Die Zusammenfassung von teilen des Westjordanlandes mit dem haschemitischen Königreich. Dazu AFP:

„Wir würden lieber mit Israel im Kriegszustand befinden als solch’ eine Situation zu akzeptieren, die für uns einen Albtraum bedeutete und auf lange Sicht zur Auflösung der jordanischen Identität führen würde“, so ein jordanischer Funktionär….

„Jordanien weist alle amerikanischen oder israelischen Versuche, es mit einem Teil des Westjordanlands zusammenzuführen, energisch zurück“, sagte der Beamte, und er fügte hinzu, dass eine Maßnahme wie diese es den Palästinensern ermöglichen würde, Kontrolle über die jordanische Politik und den König auszuüben.

Klingt ziemlich nach israelischen Argumenten gegen eine Einstaaten-Lösung.

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