Posted tagged ‘Donald Bostrom’

NGO klagt Hamas wegen Organhandels an

29. Dezember 2010

HonestReporting Media BackSpin, 29. Dezember 2010

Eine NGO mit dem Namen EveryOne gab eine Stellungnahme heraus, die Missbräuche gegen Eritrea-Flüchtlinge im Sinai brandmarkt.

EveryOne beschuldigt Hamas-Agenten des Kidnappings, Organhandels, Folter, Vergewaltigung und Führung eines Konzentrationslagers, unterstützt von der ägyptischen Muslimbruderschaft. Weitere Einzelheiten bei Ärzte für Menschenrechte (PHR). YNet News hat es zusammengefasst.

Donald Bostrom erhielt im Jahr 2009 unsere Auszeichnung für den unehrenhaftesten Reporter wegen seines pfuscherischen Blicks auf israelischen „Organhandel“.

Können Sie sich ernsthaft vorstellen, dass der schwedische Journalist irgendein Interesse daran hätte, was die afrikanischen Flüchtlinge dem PHR über ihre Erfahrungen in den Fängen der Hamas zu erzählen haben?

Neue holländische Ritualmord-Legende

21. November 2010

HonestReporting Media BackSpin, 21. November 2010

Dazu Haaretz:

Der Vorwurf wurde zuerst in der Volkskrant veröffentlicht, der drittgrößten niederländischen Tageszeitung, als der populäre jüdisch-niederländische Filmregisseur George Sluizer (78), dort ein Interview gab. Sluizer behauptet, dass er beobachtet habe, wie Ariel Sharon im Jahr 1982 beim Flüchtlingslager Sabra-Shatilla eigenhändig zwei palästinensische Kleinkinder mit einer Pistole erschossen habe, während er [Sluizer, (bd)] dort eine Dokumentation gedreht hatte.

Wie bei Donald Bostroms schwedischer Ritualmord-Legende existiert auch hier keinerlei Beweismaterial. Kameramann Fred van Kuyk, den Sluizer als zusätzlichen Augenzeugen benennt, ist längst verstorben. Und Sharon liegt im Koma.

Also können wir uns nur auf Sluizers Aussage verlassen.

Ein israelischer Verteidigungsminister, der eigenhändig palästinensische Kleinkinder tötet, wäre wahrlich ein Aufreißer zurück ins Jahr 1982. Warum bringt Sluizer seine Behauptungen gerade jetzt?

Organhandel: Bericht korrigieren

24. Dezember 2009

HonestReporting Media BackSpin, 23. Dezember 2009

Freut mich, dass der Guardian zwischen skrupellosem Organhandel (so wie beim Alder Hey-Skandal) und Leichenklau, wie Donald Bostrom weiterhin hartnäckig behauptet, unterscheidet.

Hier die Berichtigung:

Wir hätten die Schlagzeile „Israel gesteht Handel mit Organen von Palästinensern ein“ zu einem Artikel über den ehemaligen Leiter des forensischen Instituts Abu Kabir bei Tel Aviv so nicht setzen sollen, nämlich, dass dortige Spezialisten während der 1990er-Jahre mit den Organen toter israelischer Soldaten, israelischer Zivilisten, Palästinenser und Gastarbeiter ohne Zustimmung der Angehörigen Handel betrieben hätten (Printausgabe vom 21. Dezember, Seite 25). Diese Schlagzeile wurde dem Inhalt des Artikels nicht gerecht, in dem es hieß, dass nicht nur von Palästinensern Organe entnommen worden seien. Es handelt sich hier um einen gravierenden redaktionellen Fehler und die Headline wurde online berichtigt, um dem vom Reporter geschriebenen Text Rechnung zu tragen.

Dazu passend: Gerichtsmedizin

Preisverleihung für die unehrlichsten Reporter 2009

24. Dezember 2009

HonestReporting Media BackSpin, 22. Dezember 2009

Unsere alljährliche Auszeichnung für die unfairste und einseitigste Berichterstattung zum Nahostkonflikt.

Lesen sie dazu bitte HonestReportings Dishonest Reporter Awards 2009

Schwedische Verleumdungskampagne vergiftet ukrainischen Wahlkampf

4. Dezember 2009

HonestReporting Media BackSpin, 4. Dezember 2009

Die schwedische Blutlüge feiet wieder fröhliche Urständ. Dazu Haaretz:

Auf mehreren ukrainischen Webseiten wird die Geschichte verbreitet, dass Israel etwa 25.000 ukrainische Kinder in sein Land geholt habe, um deren Organe zu entnehmen.

Die Behauptung, aufgestellt von einem ukrainischen Philosophieprofessor und Leiter einer pseudo-akademischen Konferenz in Kiew vor fünf Tagen, ist die bisher letzte Bestätigung einer Antisemitismuswelle in diesem Land. Und das alles vier Monate, nachdem eine schwedische Boulevardzeitung einen Artikel veröffentlicht hatte, in dem IDF-Soldaten beschuldigt worden waren, palästinensische Zivilisten getötet zu haben, um deren Organe zu rauben.

Juden, Israel und Antisemitismus sind ein Hauptthema im Präsidentschaftswahlkampf in der Ukraine geworden, wenn einige Akteure antisemitische Statements ablassen und andere dies verurteilen.

Und Meldungen von Palestinian Media Watch zufolge wurden israelische Ärzte wegen derselben Verleumdung von der Teilnahme an einer Medizinerkonferenz in Ägypten ausgeschlossen. Donald Bostroms unverantwortlicher Journalismus hat eine längere Halbwertzeit als der Uranvorrat des Iran und ist genauso radioaktiv.

Weitere schwedische Verleumdungen

6. November 2009

HonestReporting Media BackSpin, 5. November 2009

Nicht nur hat Donald Bostrom seine Leichenklau-Vorwürfe gegen die IDF ständig wiederholt – die Sonntagsausgabe von Aftonbladet berichtete zudem (und Haaretz griff es auf), dass die schwedische Tageszeitung in Kontakt mit

„einer Frau in Genf getreten ist, die, zusammen mit einem Rechtsanwalt, einen Brief an die UNO vorbereitet, in dem von 15 illegal obduzierten Palästinensern die Rede ist, von denen bei 8 bis 2008 das Fehlen von Organen nachgewiesen worden war.“

Haaretz befasst sich damit:

Der Beitrag, geschrieben von der Kulturredakteurin Åsa Linderborg, kommt mit der Behauptung daher, dass das Material noch nicht freigegeben werden konnte, da die fraglichen palästinensischen Familien aufgrund israelischer Repressalien Todesängste bekommen hätten.

Linderborg bezog sich einen kürzlich passierten Fall eines illegalen Organhandels in Haifa, bei dem zwei Männer inhaftiert worden waren, dazu auf den Fall Yehuda Hiss, Israels führenden staatlichen Pathologen und ehemaligen Leiter des forensischen Instituts Abu Kabir, der zugegeben hatte, im Jahr 2001 Gewebe von einem verstorbenen israelischen Soldaten entnommen zu haben.

„Zwei Monate nach Veröffentlichung durch Aftonbladet trifft das erste Urteil [in der israelischen Organ-Affäre]. Es gibt mehr“, so die Intention des Stückes.

Der Haifa-Vorfall war in der Tat beschämend und jener um Yehuda Hiss umso mehr. Aber Aftonbladets Versuch, diese Fälle (und den New Jersey-Skandal) mit der IDF zu verbinden, entbehrt jeder Beweiskraft.

Derselbe Haaretz-Bericht beschreibt auch einen Disput zwischen Bostrom und einer schwedischen Kritikerin:

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Anna Vider hatte ebenfalls Boströms Arbeitsmethoden kritisiert, wenn sie seine Verwendung von Zeugenaussagen allein von Palästinensern anführt, seine Unfähigkeit, mit den israelischen Behörden zusammenzuarbeiten und das Fehlen von Interviews und Nachforschungen. Sie kritisierte ihn auch scharf wegen seiner konstruierten Verbindung eines Vorfalls im Jahr 1992 mit Vorwürfen bezüglich des illegalen Organhandels in New Jersey 2009.

„Es erfordert viel Nachforschung, und es ist nicht etwas, was in einer Woche abzuhandeln ist“, sagte Vider: „Als Journalist hätte er [Bostrom] sich mehr bemühen müssen. Ich denke, das ist nicht aufrichtig.“

Bostrom wies die Kritik an seiner Vorgehensweise zurück: „Ich bin Reporter, nicht Ermittler.“

„Er verbindet die Ereignisse, weigert sich aber, die Verbindung zu diskutieren“ fuhr Vider fort. „Es ist unanständig, den Skandal in New Jersey  abzuwarten und dann erst zu veröffentlichen. Warum hat er es nicht 1992 getan? Dieser Artikel hat eine große Auswirkung darauf, wie Israels Schweden und unsere Einmischung in den Konflikt beurteilt.“

Wow! Bostrom weist eine grundlegende Verantwortung des Reporters für Faktenchecks von sich. Wie aber jeder Student im Einmaleins des Journalismus lernt: „Wenn deine Mutter sagt, dass sie dich liebt, überprüfe es.

Bostrom in Israel: Kontrastierende Interviews

2. November 2009

HonestReporting Media BackSpin, 2. November 2009

Während seines Aufenthalts in Israel anlässlich der Dimona-Medienkonferenz wurde Donald Bostrom – besser bekannt durch seine schwedische Blutlüge – von Gideon Levy (Haaretz) und Yair Lapid (Channel 2) interviewt.

Krasse Gegensätze. Levy gibt Bostrom eine Plattform, der unhinterfragte Antworten von sich zu geben kann:

Würden Sie heute darüber anders schreiben?

„Wenn ich es wieder schreiben würde, betonte ich mehr, dass die IDF viele Jugendliche ohne Gerichtsverhandlung liquidiert, dass sie Leichen nimmt und Autopsien daran vornimmt, ohne die Verwandten um Erlaubnis zu fragen. Mein Artikel schuf Verwirrung und wurde nicht korrekt interpretiert. Ich bewundere Ihren demokratischen Mut, mich zu meiner Rechtfertigung hier einzuladen.“

Lapid hingegen übt keine vornehme Zurückhaltung:

Lapid konterte: „Ohne einen Fetzen Beweis zu sagen, dass Israel möglicherweise Organe von Palästinensern entnommen hat, die verschwunden waren, das heißt, die wir gekidnappt und getötet hätten, um ihre Organe zu rauben, ist das ein entwürdigender und ungeheurer Gedanke.“

In seiner Antwort sagte Bostrom, dass er den Ärger der Leute verstehe und bemerkte außerdem, dass jeder lüge, wenn er sich im Krieg befinde. Er sagte, dass für Reporter schwer zu unterscheiden ist zwischen dem, was korrekt ist und was eine Lüge. „Wenn es nur eine Familie war, gut. Aber es waren viele Familien. Mütter haben ein Recht, zu wissen, was mit ihren Söhnen passierte“, so Bostrom.

Lesen Sie auch Lapids Kommentar zu Bostrom, veröffentlicht vor dem Interview.

Israelische Söldner haben es auf Zelaya abgesehen

29. September 2009

HonestReporting Media BackSpin, 29. September 2009

Der aus dem Amt gejagte honduranische Präsident Manuel Zelaya, nun untergekrochen in der der brasilianischen Botschaft des Landes, verzapfte dem Miami Herald, dass israelische Söldner ihn mit Hochfrequenzstrahlung und giftigen Gasen traktieren würden.

Aber Hallo! Mittelamerika ist immer noch ein weiches Ziel, wenn man bedenkt, dass Donald Bostrom die Juden des Leichenklaus überführt hatte.

“Ein Propagandacoup“

21. September 2009

HonestReporting Media BackSpin, 21. September 2009

Es kam schon einigermaßen überraschend, dass ein britischer Minister den New Statesman wegen der Veröffentlichung von Ken Livingstones einschmeichelndem „Exklusiv“-Q&A mit Hamas-Führer Khaled Mashaal hart kritisierte.

Ivan Lewis* sagt, dass New Statesman in Wirklichkeit Mashaal einen „Propagandacoup für den Führer einer Terrororganisation“ verschaffte.

Schwedische Regierungsbeamte könnten von ihren britischen Kollegen viel lernen. Als Aftonbladet ein noch schäbigeres Stück Journalismus veröffentlichte und Israel des Diebstahls von palästinensischen Organen beschuldigte, forderte Israel die schwedische Regierung auf, den Bericht zu verurteilen.

Die Schweden zogen es jedoch vor, mit dem Argument der Meinungsfreiheit auf Durchzug zu schalten. Dabei zogen sie ihre Botschafterin Elisabeth Borsiin Bonnier, die Donald Bostroms Bericht relativ milde kritisiert hatte, aus Israel ab und löschten ihre Kommentare von der Webseite des schwedischen Außenministeriums.

Wenn man sich mit beiden Blättern näher befasst, geht es im Kern nicht um Meinungsfreiheit. Wären Bostroms und Livingstones Artikel auf privaten Blogs eingestellt worden, hätte keiner von ihnen irgendwelche besondere Aufmerksamkeit erfahren. Es gibt genügend billige Verschwörungtheorien und Hamas-Apologeten, die miteinander um Online-Traffic konkurrieren.

Aber seriöse Nachrichtenmedien tragen Verantwortung dafür, dass Nachrichten veröffentlicht werden, und nicht Propaganda – das auch nicht nur aus ethischen Gründen, obwohl dazu auch eine Menge zu sagen wäre. Aftonbladet und jetzt der New Statesman bewegen sich auf gefährlichem Terrain, wenn sie mit Müll hausieren gehen, was ihren Ruf als glaubwürdige Quellen für Nachrichten und Kommentare schwer beschädigt.

Wenigstens in Großbritannien nennen Regierungsvertreter die Dinge beim Namen.

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*Die Jerusalem Post verpasst Lewis den Titel „Außenminister“. Da muss wohl ein Tippfehler vorliegen. Er ist Gesundheitsminister, so weit ich weiß (bd).

Iranische Journalistin versucht sich als Gerichtsmedizinerin

2. September 2009

HonestReporting Media BackSpin, 2. September

Kusar Aslam, Quotenjournalistin des obersten Führers Ajatollah-Ali Khamenei beim regimetreuen Sprachrohr Kayhan, erklärt die schwedische Blutlüge für „gültig“. Aber Dr. Andrea Meyerhoff, Privatdozentin für Medizin an der John Hopkins University, bezeichnet Donald Bostroms Story als „medizinisch unhaltbar.“

YNet News greift Aslams Behauptungen auf:

Aslam, die nach eigenen Angaben 22 Jahre lang aus dem Gazastreifen und der Westbank berichtet hat, erklärt: „Meine persönliche Erfahrung deckt sich mit dem von Donald Boström veröffentlichten Bericht.“

Aslam zufolge seien einige Palästinenser noch am Leben gewesen, als sie von IDF-Soldaten „gekidnappt“ worden waren.

„Ich konnte selbst beobachten, wie israelische Soldaten und Armeefahrzeuge palästinensische Leichname aus den Notaufnahmen entwendeten“, so die iranische Reporterin. „In anderen Fällen sah ich Soldaten, die Palästinensern zu den Friedhöfen folgten, um die Leichname zu rauben, bevor sie bestattet wurden.“

Meyerhoff dazu in The Local:

Geht man von Bostroms Story aus, dann haben die Soldaten den jungen Mann in Brustkorb, jedem Bein und einmal in der Bauchgegend getroffen.“

Schusswunden in Brustkorb oder Abdomen verursachen sehr ernsthafte Verletzungen, weil sie innere Organe schädigen können – entweder durch Unterbrechung der Blutzufuhr, die Blutungen auslösen, oder Infektionen, die durch Perforierung des Darmes und/oder Einleitung eines Fremdkörpers verursacht werden. Und ein Mann mit Schussverletzungen in beiden Beinen ist nicht in der Lage, weit zu laufen. Warum also sollten Soldaten eine Person in Brustkasten, Bauch und Beinen treffen und so irreparable Schäden verursachen, wenn sie die Absicht hätten, mit Organhandel Hunderttausende Dollar zu verdienen? Solche Organe sind für Transplantationen nicht verwendbar.

Die Qualität des Arguments hat nicht mehr Druckerschwärze verdient. Der Verfasser des Aftonbladet-Artikels leistete seinen wichtigsten Beitrag mit dem Eingeständnis, keine seiner Beschuldigungen verifizieren zu können.

Ein anderer Arzt, Mazen Arafah aus Hebron, erklärte der Jerusalem Post gegenüber, dass Bostroms Geschichte keinen Sinn ergibt, weil  Organe, die Leichnamen entnommen werden, allenfalls einen Wert für die Ausbildung zukünftiger Ärzte haben, für Transplantationen aber unbrauchbar sind.

Will Aslam uns wirklich weismachen, dass sie eine medizinische Unmöglichkeit „als möglich“ bewerten kann?

Die Kunst der Fragestellung

1. September 2009

HonestReporting Media BackSpin, 1. September

Einige europäische Offizielle vermuten, dass Israel für das Verschwinden der Arctic Star gewesen sei, die kürzlich im Ärmelkanal aufgefunden wurde. Beleg dafür gibt es keinen, aber der Vorfall wirft etliche Fragen auf.

Ich bin beeindruckt, wie Time die Geschichte behandelt und Fragen zu Israel und Russland stellt – in verantwortungsbewusster Art und Weise. Unbestrittene Fakten werden herausgestellt, was nicht zutrifft wird eingeräumt und die Protagonisten im Original zitiert.

Und all dies ohne eine sensationell aufgemachte Doppelseite, die sich auf unbestätigte Behauptungen zu einem Vorfall aus dem Jahr 1992 stützten und zwischenzeitlich widerrufen wurden.

Memo an Donald-Bostrom, Jan Helin und Aftonbladet-Apologeten: Bei nicht vorhandenen Beweisen gibt es verantwortbare Wege für einen Journalisten, Fragen zu stellen.

Neues zu Aftonbladet

28. August 2009

HonestReporting Media BackSpin, 28. August 2009

Eine Zusammenfassung neuer Entwicklungen und Kommentare zur schwedischen Ritualmordlegende.

• Wenn Sie die englische Übersetzung von Donald Bostroms Originalartikel noch nicht gelesen haben können Sie das hier nachholen.

James Savage listet einige stichhaltige Gründe auf, warum die schwedische Regierung Aftonbladet nicht verurteilen wird.

Stephen Dubner sprach mit einem skeptischen Experten für Organtransplantation:

Harvard-Wissenschaftler Al Roth, dessen Arbeit zu Überkreuzlebensspenden das Organtransplantationsverfahren grundlegend verändert hat, sagte mir, dass die Anschuldigungen schon allein wegen der logistischen Methoden des Organhandels unglaubwürdig seien. „Organe sind zeitlich nur sehr begrenzt haltbar und müssen passgenau transplantiert werden“, so Roth. „Es wäre also sehr schwer, sie auf Verdacht dem internationalen Markt anzubieten. Deshalb glaube ich, dass Schwarzmarktorgane von lebenden Spendern stammen müssen. Lebendspender können vorab Blutproben nehmen und zum Wohnort des Spenders anreisen. Organe Verstorbener müssen aber sofort in Eis verpackt werden, da sehr wenig Zeit zur Transplantation verbleibt.“

• Rechtliche Mittel gegen das Blatt einlegen? Alan Dershowitz und Yossi Klein-Halevi haben schlagende Argumente dafür, Paul Schneidereit ebenso überzeugende dagegen.

• Ist die israelische Reaktion politisch motiviert? Dies vermutet Daniel Korski:

Diplomaten, mit denen ich gesprochen habe, spekulieren nun darauf, dass die israelische Regierung in Erwartung eines Friedensvorschlages von Obama im Oktober, der ihnen nicht passt, diese Episode nutzen könnte, um Schweden während einer Zeit auszumanövrieren, da es die rotierende EU-Präsidentschaft inne hat. Auf diese Weise könnte der EU-Rückhalt für den zu erwarteten „Mitchell-Plan“ geschwächt oder neutralisiert werden. Man spricht bereits darüber, dass Bildt seinen geplanten Besuch in Israel verschieben muss.

• Video: Donald Bostrom und Mordechai Kedar beharken sich.

• Und die arabische Reaktion? Nichts Überraschendes.

Schwedischer Verleumdungsautor: „Habe keinen blassen Schimmer“

19. August 2009

HonestReporting Media BackSpin, 19. August 2009

Donald Bostrom, der in Aftonbladet die Story verzapft hatte, dass Israel Handel mit Organen von Palästinensern betreibe, sagt nun, dass er keine Ahnung hat, ob seine Geschichte wahr ist. Dazu in der Jerusalem Post:

„Ich habe eine eigene Meinung und befürchte, dass sie zutrifft“, so Donald Bostrom, Verfasser der Story, gegenüber Israel Radio auf dem Weg zu einer Sondersitzung in den Redaktionsräumen des Aftonbladet, wo wahrscheinlich die  die Folgen des Berichtes besprochen werden.

„Ich war [anwesend] während des Interviews in dieser Nacht. Ich war Zeuge. Es macht mir so viel Sorgen, dass ich Nachforschungen haben will“, sagte Bostrom. „Aber ob es wahr ist oder nicht – ich habe keine Ahnung, keinen blassen Schimmer.“

Aber Aftonbladet beharrt auf seinem Standpunkt.

Asa Linderborg, Redakteurin der Kultursparte des Blattes und verantwortlich für die Veröffentlichung der Geschichte, erklärte Haaretz gegenüber, dass die Publikation „hinter der Forderung nach einer internationalen Untersuchung steht.“

Wie war das wieder mit Faktencheck und unabhängigen Quellen als Beleg?