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BBC macht Terror ausfindig

11. Oktober 2012

HonestReporting Media BackSpin, 11. Oktober 2012

Das Wort „Terror“ taucht auf der Nahost-Seite der BBC gleich zweimal auf. Wer hätte das gedacht?

Hier mehr zur Festnahme Abu Hamzas auf Heathrow und dem Terrorverdacht gegen ihn.

Bei Beeb nach dem T-Wort Ausschau zu halten ist wie bei der Beobachtung von Vögeln – man kann eine Menge interessanter Dinge sehen und ausreichend Geduld wird mit seltenen Vögeln belohnt.

Ob Sie bei Beeb nach dem Wort „Terror“ oder in Israel nach einer bestimmten Schnepfenart suchen, genießen Sie es, solange Sie können. Doch auch wenn die BBC mit Schnepfen kein Hühnchen zu rupfen hat, so sorgen ihre redaktionellen Richtlinien beim T-Wort für Stirnrunzeln.

Warum setzte die BBC eine Dokumentation über die Ermordung Hariris aus?

19. November 2010

HonestReporting Media BackSpin, 19. November 2010

Der Guardian berichtet, dass die BBC völlig überraschend eine Dokumentation gestoppt hatte, in der über die Verwicklung der Hisbollah bei der Ermordung des ehemaligen Premierministers Rafiq al-Hariri berichtet werden sollte:

Der erste der drei Teile „Mord in Beirut“ sollte auf BBC World am morgigen Samstag ausgestrahlt werden, aber dem Produzenten wurde am Dienstag ohne Vorwarnung mitgeteilt, dass eine Terminverschiebung beschlossen worden sei.

Die BBC erklärte, dass der Film noch nicht mit ihren redaktionellen Richtlinien übereingestimmt habe. Ein neuer Termin wurde nicht angesetzt. Aber die Entscheidung für einen unbestimmten späteren Sendetermin war getroffen worden, nachdem eine libanesische Tageszeitung beschrieben hatte, warum sie die militante Schiiten-Gruppierung des Mordanschlags im Jahr 2005 beschuldigte, bei dem Hariri und 22 weitere Menschen durch eine riesige Autobombe getötet worden waren….

Die Filmbeiträge beinhalten Interviews mit Entscheidungsträgern in Beirut, Damaskus, Washington und in Paris, und sie verheißen fesselnde Hintergrundinformationen darüber, um was es im Kampf um die Vorherrschaft in Nahost wirklich geht“; Die BBC war nicht dezidiert vor der Ausstrahlung der Serie gewarnt worden, aber Insider bestätigen, dass Nervosität wegen ihrer Auswirkung auf das gegenwärtig unberechenbare Klima um sich greift. (Hinweis: Hervorhebungen durch mich [bd])

Mich befriedigt, dass „Beeb“* so um Fakten bemüht ist, aber ein wenig erstaunt bin ich doch darüber, dass ihre Erklärung so kurz vor Ausstrahlung der Sendung erfolgte. Ich wäre überhaupt nicht überrascht, wenn politische Überlegungen dabei eine Rolle spielten. Beeb  finanziert sich über Rundfunkgebühren, was bedeutet, dass öffentliche Gelder für dieses Projekt bereits geflossen sind.

Hier der Trailer, den ich online gefunden habe.

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*Beeb = Verballhornung für BBC

Beep und ihre Rechtsauffassung

5. Mai 2010

HonestReporting Media BackSpin, 5. Mai 2010

Ich bin es langsam leid, wenn die BBC in normativer Weise ihre Rechtsauffassung herausposaunt:

Die Siedlungen sind nach internationalem Recht unrechtmäßig, obwohl Israel das bestreitet.

Diese Meinung spezifischen Leuten, Organisationen oder gar der „internationalen Gemeinschaft“ zuzuschreiben, wäre kein Problem. Um besser zu verstehen, warum „Israel das bestreitet“ (d.h., der BBC zu widersprechen), bitte Eugene Kontorovich, Mitchell Bard, Eugene Rostow und Jeffrey Helmreich lesen, um nur einige zu nennen.

Wenn Beeb ihren Senf zu Siedlungen dazugeben will, hier nur ein Spruch nebenbei, der auch Sinn ergibt:

Siedlungen können nach internationalem Recht korrekt sein, aber die BBC bestreitet dies.

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Herzlichen Dank an Heplev für seine Tipps.

Nennt man so etwas eine BBC-Antwort?

30. April 2010

HonestReporting Media BackSpin, 30. April 2010

Bevor wir unsere detaillierte Analyse über BBC-Artikel zum Nahostkonflikt (pdf-Format) veröffentlichten, schickten wir eine Vorabkopie an Beeb*, um von dort eine Antwort zu bekommen. Wir entdeckten quantifizierbare Unausgewogenheiten, was Zitate palästinensischer und israelischer Quellen, Mangel an historischem Kontext und andere Beispiele „weicher Voreingenommenheit“ betrifft.

Die BBC reagierte nicht auf unser Schreiben. Stattdessen gab sie der Jewish Chronicle eine Antwort. Und leider folgte sie der parteiischen Linie, die wir erwartet hatten:

Eine BBC-Sprecherin sagte: „Es überrascht nicht, von Ergebnissen solcher Pressure Groups [**, bd] zu hören, aber unsere Aufgabe besteht darin, unabhängige Berichterstattung und Analyse aus allen Blickwinkeln einer Geschichte zu liefern. Also kann sich unser Publikum selbst zusammenreimen, was dies betrifft.

„Das unabhängige Gremium, eingesetzt durch unseren Aufsichtsrat, entdeckte keinerlei mutwillig oder systematisch betriebene Voreingenommenheit in der Berichterstattung der BBC-Berichterstattung über den israelisch-palästinensischen Konflikt.“

Reflektiert die Methode der BBC, den Überbringer von Nachrichten abzuschießen, eine Unfähigkeit, Punkte zu widerlegen, die wir anführten, oder ist es schlicht nur Arroganz?

Lesen Sie HonestReportings In-Depth Media Analyis [In Englisch] zur Berichterstattung der BBC und bilden Sie sich selbst Ihre Meinung.

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*Verballhornung für BBC.
**Die [bösen] Pressure Groups sind natürlich wir, logisch. Alle anderen Pressure Groups sind selbstredend okay, auch logisch….

„Israelische Lobby“ stellt schuldigem Redakteur nach

16. April 2009

HonestReporting Media BackSpin, 16. April 2009

Der BBC Trust (Staatlich geführtes Kontrollgremium; [bd]), zuständig für Beschwerden über die Berichterstattung von Beeb, kam zu dem Ergebnis, dass Jeremy Bowen die Sorgfalts- und Unparteilichkeitsrichtlinien verletzt hatte. So im Juni 2007 mit dem Beitrag How 1967 Defined the Middle East und ein zweites Mal in einer Radioreportage aus Har Homa, die online nicht mehr verfügbar ist. Die gesammelten Ergebnisse kann man im PDF-Format abrufen, dazu HonestReportings (GB) Antwort auf den Beitrag aus dem Jahr 2007.

Bowens Beiträge sind miserabel; und für sich gesehen würden sie einen Journalisten nicht in eine unhaltbare Lage bringen. Aber Bowen wartet leider mit einer Vorgeschichte problematischer Beiträge auf. Und ebenso wie der Nahost-Redakteur eines der weltweit meistverbreiteten Medienunternehmen muss die BBC die Verantwortung für Bowens Litanei von Irrtümern, Unterlassungen und dessen Geisteshaltung übernehmen:

• Eine Dokumentation zu Israels 60. Geburtstag, gespickt mit Unterschlagungen und historischem Revisionismus, Verharmlosungen oder völliger Delegitimierung der drei Jahrtausende alten Wurzeln des jüdischen Volkes im Land Israel. Gleichzeitig werden die Araber als Opfer jüdischer Macht und Böswilligkeit dargestellt.

• Ein internes Memo, das Bowens Standpunkt zum Nahostkonflikt enthüllt, wurde dem Kolumnisten Stephen Pollard zugespielt. Pollards Feststellung:

„In der Tat wird Israel für fast die Schuld zugeschrieben. Die Palästinenser sind für nichts verantwortlich; Israel ist die schuldige Partei. Für jeden israelischen Politiker, den er erwähnt, äußert er Verachtung“.

• Ein Artikel, in dem Israel für die Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen und die damit verbundenen Härten verantwortlich gemacht wird, ohne Hinweis auf die Ursachen für israelische Sanktionen und die zunehmende Hilfe durch Israel und die westliche Welt.

Verbalakrobatik, wenn Terroristen als „Militante“ bezeichnet werden.

• Die Veröffentlichung der schockierenden Behauptung einer palästinensischen Frau in Bowens Kriegstagebuch -, dass ihr Ehemann und der vierjährige Sohn kaltblütig von israelischen Soldaten erschossen worden wären; und das alles ohne stützende oder irgendwelche anderen Medienberichte zu diesem schweren Vorwurf.

• Ein Bericht, der Härten für die Palästinenser nur den israelischen Sicherheitsvorkehrungen zuschreibt, ohne die palästinensische Verantwortlichkeit und Zustimmung für den Kassam-Beschuss Israels durch Raketentrupps oder die Vorbereitung weiterer Terroranschläge einzuräumen.

• Eine unausgewogene Radioreportage, die die Realisierbarkeit der Zweistaatenlösung in Frage stellt. Unter Missachtung der israelischen Sicherheitsinteressen, der Existenz palästinensischer Selbstmordbomber oder des innerpalästinensischen Chaos’ diskutiert Bowen Einschränkungen palästinensischer Bewegungsfreiheit und die Sicherheitsbarriere bei Bethlehem ebenso wie “ illegale“ israelische Siedlungen.

• Ein moralisch verdrehter, allzu vereinfachter Bericht aus Gaza, der Israel beschuldigt, mit seiner „gewalttätigen Besatzungspolitik“ die Palästinenser zu „brutalisieren“.

Normalerweise erregen aufrechterhaltene Beanstandungen dieser Art wenig Aufmerksamkeit, wenn britische Kolumnisten, israelische Zeitungen, Blogger oder die BBC selbst es gebührend zur Kenntnis nehmen.

Doch Bowen traf den Nerv des Independent, wo die Angelegenheit sich zu einem Leitartikel auswuchs, inklusive einer bizarren Reaktion Robert Fisks:

Das Kontrollgremium (Trust) – wie ich dieses Wort liebe, das alles bezüglich der BBC so entehrt hat – ist auf die schändlichste Weise gegenüber der üblichen jüdischen Lobby eingeknickt, die gegen jegliche Fakten behauptet hat, dass Bowen nicht die Wahrheit gesagt hat….

Der Independent protestiert zu viel.

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