HonestReporting exklusiv: „Zeuge“ des Todes von Shireen Abu Akleh stellt sich als PIJ-Terrorist heraus

Akiva van Koningsveld, HonestReporting, 11. Dezember 2022

Ein „ziviler“ Schlüsselzeuge in der von Al-Jazria wegen des Todes von Shireen Abu Akleh Dienstag beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) eingereichten formellen Anzeige gegen Israel steht mit dem von den USA zur Terrororganisation erklärten Islamischen Jihad in  Verbindung, entdeckte HonestReporting am Sonntag.

Die Profile von Sleem Awwad aus Jenin in den sozialen Medien offenbaren, dass er ein treuer Anhänger des Islamischen Jihad ist; er posierte mit der Flagge der jihadistischen Terrorgruppe. Unser Redaktionsteam fand mindestens fünf Fotos Awwads, wie er mit Schusswaffen herumfuchtelt, u.a. mit militärischen Gewehren mit Zielfernrohr.

„Die Glaubwürdigkeit der Ermittlungen zu Abu Aklehs Tod durch Al-Jazira sind jetzt fragwürdig, nachdem HonestReporting aufdeckte, dass ihr Hauptzeuge ein aktives Mitglied einer mörderischen Terrororganisation ist“, sagte HonestReportings verantwortlicher Direktor Gil Hoffman.

Am 6. Dezember reichte Al-Jazira beim Internationalen Strafgerichtshof eine formelle Anzeige gegen Israel wegen des Todes von Abu Akleh ein, der palästinensisch-amerikanischen Reporterin, die am 11. Mai tragischerweise während einer Terrorbekämpfungs-Operation in Jenin erschossen wurde.

Eine gründliche IDF-Untersuchung kam zuvor zu dem Schluss, dass sie wahrscheinlich versehentlich von einem Soldaten erschossen wurde, der es verfehlte sie als Mitglied der Presse zu identifizieren. Nachdem sie jede einzelne Stelle festgestellt hatten, wo Soldaten unter Feuer gekommen waren, stellte die Ermittlung fest, dass sie sich strikt an die Einsatzregeln der IDF gehalten hatten.

Im Juli besagte ein vom US-Außenministerium veröffentlichter Bericht ebenso, dass israelische Streitkräfte wahrscheinlich den tödlichen Schuss abgaben, aber dass es keinen Hinweis darauf gibt, dass die Israelis Abu Akleh absichtlich töteten.

Trotzdem verkündete der Sender Al-Jazira letzte Woche, er habe IStGH-Ankläger Karim Khan aufgrund „neuer Erkenntnisse“ kontaktiert, die er „auf Grundlage mehrerer Augenzeugen-Berichte“ aufgedeckt habe. Ohne Beweise vorzulegen argumentierte der Sender aus Qatar, sein Korrespondent sei irgendwie  als Teil einer Kampagne der „Israelischen Besatzungs-Streitkräfte ins Visier genommen worden, um al-Jazria zum Schweigen zu bringen“.

Die Vorlage des Senders unter Artikel 15 des Status von Rom, des Gründungsvertrags des IStGH, folgte nur Tage, nachdem eine von Al-Jazira produzierte 40-minütige Dokumentation in der Fault Lines-Reihe mit dem Titel „The Killing of Shireen Abu Akleh“ gesendet wurde, was die Bühne dafür bereitete, dass israelische Soldaten in Den Haag vor Gericht gestellt werden.

Auch wenn es bizarr ist: Dass Al-Jazira darauf besteht, dass israelischen Sicherheitskräfte absichtlich eine Journalistin ermordeten, ist nicht überraschend, sieht man sich die Quellen an, die Fautl Lines verwendet. Unter weiteren Organisationen verlässt sich der Film in seinen Schlussfolgerungen auf Behauptungen des israelfeindlichen Kollektivs Forensics Architecture sowie des mit dem Terror in Verbindung stehenden Al-Haq.

Darüber hinaus deutet Recherche von HonestReporting darauf hin, dass mindestens einer der „zivilen“ Zeugen Al-Jaziras in Wirklichkeit ein bewaffneter Terrorist ist, der zum Islamischen Jihad gehört; er war dabei, als Abu Akleh angeschossen wurde.

Rund fünf Minuten nach Beginn von „The Killing of Shireen Abu Akleh“ führt Al-Jazira-Korrespondent Abdel Kouddous als Schlüsselzeugen Sleem Awwad des Vorfalls am 11. Mai ein:

Die Gruppe Journalisten zog auch eine Zuschauermenge aus Zivilisten an, darunter Sleem Awwad. Er begann gegen 6:24 Uhr morgens ein Live-Video auf TikTok. Ein paar Minuten nachdem er zu filmen begann, rannte er an den Journalisten vorbei, um einen Blick auf den israelischen Konvoi oben an der Straße zu werfen.

Auffällig ist, dass Awwad die TikTok-Seite @saleemawad1995 und das Live-Video rund fünf Minuten vor Abu Aklehs Tod aufgenommene Video – im Sommer löschte. HonestReporting gelang es jedoch seine Facebook– und Instagram-Konten zu aufzuspüren und unsere Ergebnisse werfen ernste Zweifel auf Al-Jaziras Behauptung Awwad sei nur ein einfacher Zivilist.

Tatsächlich offenbart ein tiefes Eintauchen in Awwads Profile in den sozialen Medien seine Unterstützung für den Islamischen Jihad. Die größte und einflussreichste Terror-Organisation in Jenin bezahlt ihren Mitglieder Berichten zufolge $300 für jeden israelischen Soldaten, den sie anschießen und $100, wenn ihre Angriffe keine Verletzungen bei den Truppen zur Folge haben.

Awwad betrauerte auch zahlreiche Terroristen als „Märtyrer“ (s. z.B. hier und hier). Im April rief er sogar seine Facebook-Follower auf Blut zu spenden, um das Leben des Kommandeurs der Jenin-Brigade des Islamischen Jihad Muhammad Ayman al-Saadi zu retten.

Einmal mehr ist Al-Jazira bei einer Lüge erwischt worden, weil der Sender bewaffnete Terroristen nur als zivile Schaulustige darstellt. Obwohl es keinen Hinweis darauf gibt, dass Awwad am Morgen des 11. Mai eine Schusswaffe trug, hat der Sender einiges zu erklären.

Bei der Pressekonferenz in Den Haag am 6. Dezember bestand Cameron Doley, ein Anwalt, der Al-Jazira vertrat, dass „die Behauptung der israelischen Obrigkeit, Shireen sei bei einem Schusswechsel irrtümlich getötet worden eindeutig haltlos ist“; er fügte hinzu: „Die vom dem Büro des Anklägers vorgelegten Beweise bestätigen, dass …. Es keine anderen Personen auf der Straße gab“.

Wobei lügt Al-Jazira noch?

(Bilder: North American Arms Dealer via Commons Wikimedia; Jbdodane via Flickr)

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