Irischer Diplomat: Nur die Siedlungen sind das Problem
Simon Plosker, HonestReporting, 27. Oktober 2014
(Übersetzung: Yvaine de Winter)
In der Irish Times formulierte der ehemalige irische UN-Botschafter Richard Ryan seine Meinung darüber, wie man Israels Sicherheit am besten garantieren könne. Aber was ist seiner Ansicht nach das größte Hindernis bei der Erreichung dieser Sicherheit und einer Zweistaatenlösung?
Aber hinter dem schrecklichen Szenario, das sich erneut vor unseren Augen aufgetan hat, entwickelt sich im Hintergrund weiterhin die vielleicht größte Bedrohung für echten und dauerhaften Frieden. Die israelische Siedlungspolitik – und sie ist nichts weniger als eine absichtliche, beständig fortgesetzte Politik – zerstört systematisch die Machbarkeit dieses einzigen übriggebliebenen Lösungsszenarios. Dieses in offizieller israelischer Politik begründete langsame Dahinkriechen über die Westbank erodiert jeden Tag die lebenswichtige Kartographie und Überlebensfähigkeit des entstehenden palästinensischen Staates, von dem die abschließende Lösung und auch Israels Sicherheit abhängen.
Die Jerusalem-Komponente (einschließlich Ostjerusalem) dieses Problems wird besondere und angemessen feinfühlige Aufmerksamkeit erfordern und auch erhalten. Doch jetzt ist es absolute Priorität, dass diese Westbank-Siedlungspolitik gestoppt und rückgängig gemacht werden muss. Ein israelisch-palästinensischer Staatsmann wüsste das, aber wo sind solche Staatsmänner?
Es ist völlig legitim, Israels Siedlungspolitik zu hinterfragen. Aber die Behauptung, sie sei „die größte Bedrohung für echten und dauerhaften Frieden“, entbehrt jeder Realität.
Nirgendwo in Ryans Artikel werden irgendwelche palästinensischen Verantwortlichkeiten für den Mangel an Frieden in der Region erwähnt. Nichts über Terrorismus, nichts über Aufwiegelung, nichts über interne palästinensische Konflikte.
Und letztlich kommt nichts von Ryan über die notorische Ablehnungshaltung der Palästinenser und das wahre Friedenshindernis – die Weigerung der Palästinenser, die Rechtmäßigkeit eines jüdischen Staates im Nahen Osten zu akzeptieren.
Für Richard Ryan sind nur die Siedlungen das Problem.
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28. Oktober 2014 um 23:27
Es ist richtig, dass es ein Haupthindernis für den Frieden mit Israel gibt.
Das Haupthindernis ist die Tatsache, dass es sich nicht um einen Krieg um Gebiete oder Grenzen handelt, sondern um einen Religionskrieg des Islam gegen die Juden.
Nachlesen kann man das alles in der Charta der Hamas.
http://europenews.dk/de/node/43391
Jeder, der sich mit diesem Thema beschäftigt, sollte sie gelesen haben.
Schon in der Einleitung wird der religiöse Charakter des Krieges beschrieben:
>>Dies ist die Charta der Islamischen Widerstandsbewegung. Sie legt dar, was die Bewegung ist: Ihre Identität, ihren Standpunkt, ihre Ambitionen und ihre Hoffnungen. Auch ruft diese Charta dazu auf, die Bewegung zu unterstützen und sich ihr anzuschließen, denn unser Kampf mit den Juden ist von äußerster Bedeutung und erfordert alle nur möglichen, aufrichtigen Bemühungen. Diesem Schritt müssen unabdingbar weitere folgen, diese Brigade müssen unabdingbar Brigaden und Aberbrigaden aus der ganzen arabisch-islamischen Welt verstärken, bis die Feinde bezwungen sind und Gottes Sieg geoffenbart ist.<>Artikel 11: Die Islamische Widerstandsbewegung glaubt, dass Palästina allen Generationen der Muslime bis zum Tag des Jüngsten Gerichts als islamisches Waqf-Land vermacht ist. <<
Es ist alles niedergeschrieben. Worüber soll noch verhandelt werden? Über Siedlungen? Das dient doch nur zur Verschleierung des Endzieles.
Das Endziel ist in der Charta benannt.
Und niemand soll meinen, dass dies nur Spaß sei. Nein, die Islamisten meinen es Ernst.
Herzlich, Paul
28. Oktober 2014 um 23:30
Ein Satz ist, warum auch immer, verloren gegangen:
Im Artikel 7 wird zur Tötung (Ausrottung) der Juden aufgerufen.