Sky News: Alles begann, als Israel anfing nach seinen Jungs zu suchen

Simon Plosker, HonestReporting.com, 16. Juni 2014

Der wahrscheinlich zynischste und absolut hässlichste Bericht über die Entführung der drei israelischen Jugendlichen kam von Sky News. Zuerst die Schlagzeile.

Israelische Festnahmen riskieren das Entzünden eines neuen Konflikts

Nach dieser Logik, ist nicht die Entführung von Eyal Yiftach, Gil-ad Shaar und Naftali Frenkel der Funke, der diese Krise entzündet hat, sondern Israels Antwort. Es begann damit, dass Israel damit anfing nach seinen Jungs zu suchen.

Aber das ist erst der Anfang. Im Rest des Artikels beschuldigt Tom Rayner zynisch die Regierung Benjamin Netanyahus die Entführung für eine Politik der Beendigung der Beziehungen mit der Hamas und der Palästinensischen Autonomiebehörde zu nutzen. Natürlich kann die Entführung nicht von der Gesamtpolitischen Lage getrennt werden. Rayner scheint aber die Natur der Hamas beschönigen zu wollen.

Mit der Ausschaltung der Hamas-Führer durch Festnahmen in der Westbank und Luftangriffe auf den Gazastreifen verfolgten sie (die IDF) zwei Ziele.

Das erste ist, alle Handlungsmöglichkeiten der Organisation zu zerstören und durch eine Kriminalisierung ihrer Mitglieder in der Haft ihren „terroristischen“ Charakter zu betonen.

Die Luftangriffe auf den Gazastreifen, die in den letzten Tagen stattgefunden haben, sind die direkte Antwort auf die auf zivile Ziele gerichteten palästinensischen Raketen. Und anstatt die „Hamas Anführer auszulöschen“ haben diese Luftschläge die terroristische Infrastruktur zum Ziel gehabt, weniger die terroristischen Individuen der Hamas oder irgendeiner anderen Terrororganisation.

Und was die „de facto Kriminalisierung“ der gefangenen Hamas Mitglieder angeht: Welche weiteren Beweise braucht Rayner noch für die Kriminalität der Hamas oder ihren „terroristischen“ Charakter? Sind Selbstmordanschläge, Raketen und Schießattacken, abgesehen von Entführungen, nicht genug?

Darüber hinaus, so Rayner:

„Die Hamas für ein Verbrechen zahlen zu lassen, dessen sie beschuldigt wird, mag im israelischen Verständnis Sinn machen, aber das Militär auf eine politische Organisation loszulassen, hat unvermeidlicherweise Auswirkungen auf das Leben der Zivilisten, die mit ihnen und um sie herum leben.“

Das Militär auf eine politische Organisation loslassen? Mit dieser Beschreibung will uns Rayner glauben machen, dass Israel die friedlichen Mitglieder einer Menschenrechtsorganisation zur Zielscheibe macht, statt eine Terrororganisation. Möglicherweise tragen die Gefangengenommenen keine Waffen und bauen auch keine Bomben, aber das heißt nicht, dass die Hamas-Apparatschiks völlig unschuldige Zuschauer sind.

Von den Interviews mit Palästinensern, die ihre Unschuld beteuern, über die „illegale Siedlung Kiryat Arba“ ohne jegliche qualifizierte Erklärung bis hin zu dem begleitenden Video (die zweite Videobox auf der rechten Seite der Sky News-Seite) machen klar, wo Rayners Sympathien liegen.

Tatsächlich hat Rayner in seinem gesamten Artikel das wichtigste Detail der Krise vergessen – drei israelische Jungs wurden entführt und die IDF tut alles in ihrer Macht stehende, um sie wieder nach Hause zu bringen.

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