HonestReporting Media BackSpin, 16. Januar 2012
Letzte Woche wollte eine Leserin in Australien (nennen wir sie A.) mehr über Israel und Mostafa Rashan wissen – den Wissenschaftler, der das Urananreicherungsprogramm in Natanz geleitet hatte. Sie schreibt:
Gestern wurde berichtet, dass im Iran ein Wissenschaftler durch den Mossad getötet wurde….Israel hat die Fragen der Medien nicht beantwortet. Was sagt uns das?
Während die USA jegliche Beteiligung bestreitet, fährt Israel eine „No Comment“-Politik, was heißt, dass die Regierung eine Verbindung zu möglichen verdeckten Aktivitäten irgendwo in die Welt weder bestätigt noch dementiert.

Man kann davon ausgehen, dass dieses Informationsvakuum die Möglichkeit bietet, Israels Namen durch den Schmutz zu ziehen, oder man könnte argumentieren, dass die Gerüchteküche gut sei für den Ruf des Mossad, unabhängig davon, ob er seine Finger im Spiel gehabt haben könnte.
So oder so: die No-Comment-Politik ist das was sie ist.
Mangels Bestätigung oder Dementi aus Jerusalem bleiben wir auf Gerüchte, Spekulationen, Kommentare und anonyme Quellen angewiesen, die mit nicht verifizierbaren kryptischen Kommentaren wohl eher eigene Interessen verfolgen als eine Aufklärung der Öffentlichkeit. Von all dem gibt es eine Menge in den Zeitungen zu lesen, und nichts davon kann als Nachricht bezeichnet werden. Worte sind nur Schall und Rauch.
Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass Israel beim Anschlag eine Rolle gespielt hat, und eine Diskussion darüber ist legitim. Und neben Israel haben auch andere Länder ein Interesse daran, das iranische Atomprogramm zu aufzuhalten. Ich habe sogar davon gehört, dass der Iran seine eigenen Wissenschaftler umbringt, wenn sie in Ungnade gefallen sind.
Aber letztendlich wissen wir lediglich, dass ein Wissenschaftler bei einem Autobombenanschlag getötet wurde und das Regime erbost ist. Alles andere ist reine Spekulation.
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Schlagwörter: "No Comment"-Politik, iranisches Atomprogramm, Mossad, Mostafa Rashan
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Ein toter iranischer Wissenschaftler und Israels „No Comment“-Politik
HonestReporting Media BackSpin, 16. Januar 2012
Letzte Woche wollte eine Leserin in Australien (nennen wir sie A.) mehr über Israel und Mostafa Rashan wissen – den Wissenschaftler, der das Urananreicherungsprogramm in Natanz geleitet hatte. Sie schreibt:
Während die USA jegliche Beteiligung bestreitet, fährt Israel eine „No Comment“-Politik, was heißt, dass die Regierung eine Verbindung zu möglichen verdeckten Aktivitäten irgendwo in die Welt weder bestätigt noch dementiert.
Man kann davon ausgehen, dass dieses Informationsvakuum die Möglichkeit bietet, Israels Namen durch den Schmutz zu ziehen, oder man könnte argumentieren, dass die Gerüchteküche gut sei für den Ruf des Mossad, unabhängig davon, ob er seine Finger im Spiel gehabt haben könnte.
So oder so: die No-Comment-Politik ist das was sie ist.
Mangels Bestätigung oder Dementi aus Jerusalem bleiben wir auf Gerüchte, Spekulationen, Kommentare und anonyme Quellen angewiesen, die mit nicht verifizierbaren kryptischen Kommentaren wohl eher eigene Interessen verfolgen als eine Aufklärung der Öffentlichkeit. Von all dem gibt es eine Menge in den Zeitungen zu lesen, und nichts davon kann als Nachricht bezeichnet werden. Worte sind nur Schall und Rauch.
Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass Israel beim Anschlag eine Rolle gespielt hat, und eine Diskussion darüber ist legitim. Und neben Israel haben auch andere Länder ein Interesse daran, das iranische Atomprogramm zu aufzuhalten. Ich habe sogar davon gehört, dass der Iran seine eigenen Wissenschaftler umbringt, wenn sie in Ungnade gefallen sind.
Aber letztendlich wissen wir lediglich, dass ein Wissenschaftler bei einem Autobombenanschlag getötet wurde und das Regime erbost ist. Alles andere ist reine Spekulation.
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