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Israel und Ägypten: Reaktionen zusammenfassen

3. Februar 2011

HonestReporting Media BackSpin, 3. Februar 2011

Yossi Klein Halevi erklärt, warum die Unruhen für  Israel von Bedeutung sind.

Für Israel ist deshalb der Frieden mit Ägypten nicht nur strategisch, sondern auch psychologisch enorm wichtig. Die Israelis wissen, dass das Ende ihres Konfliktes mit der arabischen Welt zu einem großen Teil von der Haltbarkeit des Friedens mit Ägypten abhängt – mit all seinen Unzulänglichkeiten ist er das einzige erfolgreiche Modell eines Land-für-Frieden-Abkommens.

• Vergessen Sie die Muslimbruderschaft. Gamal Nkrumah, Herausgeber von Al-Ahram, der größten Tageszeitung in Ägypten, sagte Voice of America, dass die säkularen Demonstranten Israel ebenso hassen:

„Was sie im Westen fürchten, und in vor allem Washington, ist, dass wenn die durch das Volk durchgeführte Revolution zum logischen Schluss gelangt, den wir so sehen, dass die neue Regierung nicht unbedingt islamistisch ist […]. es sind nicht nur die Islamisten, die antiisraelisch sind: Säkulare, die Linke, Sozialisten und selbst Jugendliche, die sich nicht einmal als politische Aktivisten identifizieren, sind antiisraelisch“.

In diesem Zusammenhang wirft Robin Shepherd reichlich Fragen auf bezüglich der Langlebigkeit einer Demokratie mit institutionalisiertem Antisemitismus.

Daniel Finkelstein weist darauf hin, dass Ägypten  Natan Sharanskys Meinung zu Frieden und Demokratie bestätigt. Bei der Times of London muss man für die Online-Lektüre bezahlen, hier dennoch ein kleiner aufschlussreicher Schnipsel:

Sharansky Kritiker, also jene, die sein Zusammendenken von Demokratie und Frieden nicht akzeptieren, haben bereits mit einem Wort geantwortet: Ägypten. Seit mehr als 30 Jahren nach Sadats Besuch in Israel schweigen die Waffen zwischen den beiden Nachbarn. Die Geschehnisse heute zeigen aber, dass Sharansky Recht hatte.

Für Sadat, ebenso wie für Hosni Mubarak, war der Frieden mit Israel ein Manöver zur Stützung seines Regimes. Aber die Völker Israels und Ägyptens schlossen keinen Frieden. Einige Israelis betrachten Ägypten als das antisemitischste Land in gesamten Nahen Osten. Nach all diesen Jahren ist bezeichnend, dass jeder die Meinung der ägyptischen Straße über Israel fürchtet.

In der Tat. Vor ein paar Wochen erst wies Brett Stephens warnend darauf hin, wie antisemitisch die Ägypter wirklich sind.

• Palästina dient nicht mehr länger als Ablenkungsmanöver der arabischen Autokratien, sagt John Podhoretz:

Niemand war jemals in der Lage, eine überzeugende Erklärung dafür zu liefern, welche Rolle der antizionistische Kampf, so emotional er auch sein mag, spielen könnte, wenn es, sagen wir mal, um den Brotpreis in Tunis geht, die Arbeitslosenzahl in Kairo oder die Aussichten für Wirtschaftswachstum im Jemen.

Es war niemals sinnvoll, so zu argumentieren, dass –  einzigartig unter den Völkern der Welt -, die Araber sich Tag für Tag mehr Gedanken über den Umgang mit Menschen machen, die sie nicht kennen, als darüber, wie sie Essen auf ihren Tisch bekommen, oder ob ihre Söhne endlich einen Job finden.

(Elliott Abrams stimmt zu.)