BBC-Journalismus und die „Jüdische Lobby“

HonestReporting Media BackSpin, 11. November 2012

Wie soll man von dem Auftritt Katty Kays, der BBC-Korrespondentin in Washington, zu den US-Wahlen  in einem Twitter-Interview halten?


Katty Kay kann es nicht lassen, über eine Verschmelzung von „Macht und Geld“ zu reden, wenn es um die Motivation der USA bezüglich der Unterstützung Israels geht.

Es ist nicht der sogenannte Israel-Lobby, sondern die „Jüdische Lobby“, von der Kay spricht – eine Phraseologie, die kein Bestandteil von Wörterbüchern irgendwelcher Mainstream-Medien sein dürfte.

Selbst wenn Katty Kay eher gedankenlos statt absichtlich beleidigend gewesen sein sollte, bietet dies dennoch einen verstörenden Einblick in die gelegentliche Denkweise der BBC und anderer Medien.

Der Jewish Chronicle zufolge sagte ein BBC-Sprecher, dass die „primäre Aussage [der Korrespondentin] darin bestand, dass die USA Israel als wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten sieht und zudem die Bedeutung und den Einfluss dieser Beziehung hinsichtlich des Wahlverhaltens wahrnimmt“.

Augenscheinlich erkennt die BBC nicht, was an Kays Aussage so beleidigend war. Oder ist es einfach nur leichter, sich das Problem einfach nicht einzugestehen?

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5 Kommentare - “BBC-Journalismus und die „Jüdische Lobby“”

  1. blogfighter Says:

    Sorry, aber ich kann nicht verstehen, wie Sie „jüdisch“ als „Beleidigung“ auffassen können?! Wo leben Sie denn?!

    Liegt das vielleicht daran, dass Sie selbst es nicht billigen wollen, dass Netanyahu, Lieberman und Co. darauf drängen, Israel auch völkerrechtlich als „jüdischen Staat“ zu implementieren, was nach meiner – unwiderleglichen – Argumentation (siehe Link) einer biologistischen Fundierung eines Staatswesens gleich käme und was die arabischen „Israelis“ zu Bürgern dritter Klasse degradieren würde?

    Haben Sie denn noch nicht mitbekommen, dass es die Zionisten sind, die sich in einem nicht übertreffen lassen wollen, in ihrem „Jüdischsein“ nämlich, die – wie es Henrik M. Broder einmal trfflich kritisch ausgedrückt hat – „ihr Jüdischsein wie eine Fahne vor sich her tragen“?!

    Mehr: WER IST EIGENTLICH EIN JUDE? ODER EIN BAYER?!
    http://profiprofil.wordpress.com/2011/05/26/wer-ist-eigentlich-jude/

  2. blogfighter Says:

    Sorry, Bernd Dahlenburg: was ist denn Ihrer Meinung nach der „richtige“ Kontext? Und warum kritisieren Sie nicht meine Aussagen über Netanyahu? Ihre Argumente interessieren mich, nicht Ihre Meinung.


    • Richtiger Kontext?

      Fangen Sie erst einmal damit an, die Begriffe Volk und Religion bzw. deren begriffliche Interdependenz vom jüdischen Standpunkt aus zu definieren.

      Im Übrigen habe ich keine Lust – und auch keine Zeit – in einer endlosen Debatte mit Ihnen Ihrer links-judenfeindlichen Webseite eine Plattform zu geben.

      Wie Sie wissen sollten, wird in der Zuschriften-Seite nicht diskutiert. Machen Sie das bitte auf Ihrem Blog.


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