Harte Zeiten für die arabische Lobby in Washington

HonestReporting Media BackSpin, 3. März 2011

Lobbyisten autokratischer arabischer Regimes in Washington sehen sich mit schwierigen Zeiten konfrontiert.

Über Jahre hinweg gehörten sie zu den einflussreichsten Lobbyisten der Stadt: eine elitäre Gruppe ehemaliger Kongressmitglieder, Diplomaten und Strippenzieher, die vor Ort dabei mitgewirkt hatten, dass die arabischen Nahost-Staaten durch unsichere diplomatische Gewässer navigieren konnten, was Waffengeschäfte, Terrorismus, Öl und Handelsbeschränkungen betrifft….

Nun befinden sich die Washingtoner Lobbyisten der arabischen Nationen in einer prekären Situation, wenn sie einen Schritt vor den sich schnell ändernden Verhältnissen sein wollen, ohne als Helfershelfer von Despoten und Diktatoren angesehen zu werden. In Libyen, Saudi Arabien, Bahrain, Jemen, Ägypten und anderen Ländern der Region haben die Führer zunehmend auf Lobbyisten und Juristen in Washington gesetzt und ihnen Millionengehälter bezahlt. Einige Berater klammern sich im Lichte der Pro-Demokratie-Proteste an eine mehr progressive Haltung, wohingegen andere gerade wegen der Aufstandsbewegungen alle ihre Mandanten fallen lassen.

Die in diesem Szenario fließenden Geldströme lassen die mythische „Israel-Lobby“ im Vergleich dazu klein aussehen. Sobald neue Regierungen in Tunesien, Ägypten, Libyen und sonstwo in der arabischen Welt ihre Arbeit aufnehmen, werden sie den [bereits vorhandenen] Geldhahn anzapfen und die arabische Lobby in Washington wird zum „Business as usual“ zurückkehren.

Dazu passend: Israelische und arabische Lobbies.

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